Hallo Zusammen,
eine Anfrage von Mir wurde schonmal gut beantwortet, so das ich eine weitere Anfrage stelle:
Wer kennt die Bedeutung und die Herkunft des Namen Thurow, soviel ich weiss kommt er aus dem Osten ??
Vieln Dank im Vorraus
Dirk
Hallo Zusammen,
eine Anfrage von Mir wurde schonmal gut beantwortet, so das ich eine weitere Anfrage stelle:
Wer kennt die Bedeutung und die Herkunft des Namen Thurow, soviel ich weiss kommt er aus dem Osten ??
Vieln Dank im Vorraus
Dirk
Hallo,
Wer kennt die Bedeutung und die Herkunft des Namen Thurow,
soviel ich weiss kommt er aus dem Osten ??
http://www.duden.de/duden-suche/werke/famnamen/000/0…
Gruß,
Woody
Hallo,
Dirk,
Thurow hieß ein Ort in meiner hinterpommerschen Heimat (heute polnisch).
Bahlow (Deutsches Namenlexikon) hält einen Zusammenhang mit slaw. turu „UR, Auerochse“ für möglich, versieht den Hinweis aber mit einem Fragezeichen.
Grüße,
Montanus
Hallo Dirk,
Familiennamen, welche mit -ow enden, stehen immer in dringendem Verdacht tatsächlich in östlicheren Regionen entstanden zu sein. Diese Endung entspricht in der Regel dem west- und süddeutschen -au. Sie ist bei zahllosen Ortsnamen nachweisbar und wird in der Regel als altes Wasserwort gedeutet. Dieses lebt ja in der heutigen deutschen Sprache noch als die „Au“ fort und meint: feuchte bis sumpfige Niederung, meist mit Grasbewuchs, oft von einem kleinen Bach durchflossen.
Ähnlich Deiner Anfrage zu Kartarius kann man auch hier wieder Teile des deutschen Sprachraumes als Herkunft ausschließen.
Wäre die Herkunft südlich einer Linie Brüssel - Aachen - Koblenz - Gießen - Fulda - Meiningen - Gera - Leipzig - Torgau - Hoyerswerda - Breslau, so hätte der Familienname aufgrund einer anders gearteten Grammatik im Süddeutschen (sprachwissenschaftlich spricht man von Oberdeutsch oder Mitteldeutsch) die Endung -er. Also Thurower. Also fällt schon mal dieser gesamte Bereich als Herkunft weg. Gerade in Ostdeutschland ist schon die Ortsnamensendung -ow anzutreffen. Ganz grob finden sich diese Orte östlich der Elbe (außer Sachsen, was mich selbst ein wenig verwundert. Aber offenbar kennen die Sorben, welche in Ostsachsen Zuhause sind, diese -ow-Endung nicht).
Da ich selbst nicht viel mit Nord- und Ostdeutschland zu tun habe, besitze ich von dort keine guten Kartenwerke. Ich finde jedoch zwei Thurow: eines östlich von Schwerin und eines südlich von Neubrandenburg. In der Karte von Polen muss man natürlich mit einer Namensabwandlung rechnen. So finde ich ein Taurow bei Lodz, 4 Orte „Turowo“ und 7 Orte „Turow“, sowie einen Turowka (Bezirk Suwalki, kurz vor der weissrussischen Grenze - Nähe litauischer Grenze).
Also zusammenfassend handelt es sich um
einen Herkunftsnamen für einen Einheimischen nach seiner Wohnstätte in einem gleichnamigen/ähnlichnamigen Ort.
Der Familiennamen ist als ländlich im Ursprung zu bezeichnen. Herkunftsnamen aus Städten beziehen sich immer auf entfernt liegende Regionen (z.B. Sachs - in Bayern, oder Hess - in Sachsen) oder auf den Namen von Großstädten mit denen Handel getrieben wurde und woher dieser - dann in aller Regel Fernhändler - kam: Nürnberger - in Prag, Straßburger - in München, Basler - in Frankfurt etc.
Die (nord-)östliche Namensherkunft ergibt sich aus dem „-ow“.
Die konkrete Schreibung ist irrelevant (mit „h“ hinter dem T oder ohne, vielleicht sogar mit „D“ am Wortbeginn) Unwahrscheinlicher hingegen ist, dass die Namensendung von westdeutsch „-au“ zu „-ow“ verslawisiert wurde.
Das Alter kann man wie folgt eingrenzen: im Süden sind die Familiennamen am frühesten entstanden, im Nordosten am spätesten. Auf dem Land kamen sie später auf als in der Stadt. Kurze Namen sind älter als mehrgliedrige („Thurow“ ist eingliedrig d.h. er besteht nur aus dem namensgebenden Begriff; ein „Hinterthurow“ wäre zweigliedrig; somit darf „-gliedrig“ nicht mit „-silbig“ verwechselt werden!). Somit kann man annehmen, dass dieser Familienname erstmals etwa 1400 bis 1500 verwendet wurde.
Besonderheiten: es gibt mehrere in Betracht kommende Orte und man kann ohne weitere Forschungen und vor allem auch ohne Kenntnisse der slawischen Sprachen mit deren Lautgesetzen nicht festlegen, welche der ähnlich klingenden Orte wirklich als namensgebend in die engere Auswahl kommen. Aber auch hier gilt wieder die schon mal erwähnte 100-km-Regel: Der Ort, an dem die Familie um 1900 (also vor den Umwälzungen der beiden Weltkriege) gelebt hat, liegt in aller Regel nicht weiter als 100 km entfernt vom Ort, an dem der Familienname entstanden ist.
ich hoffe, auch das nützt ein wenig.
Dir und Deiner Familie ein gutes Neues Jahr 2009
wünscht
Alexander
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