Namensherkunft SEEHAFER

Hallo Allwissende,
ich bin mit diesem schönen Namen geschlagen und bekomme nicht heraus was er bedeuten könnte.
Früher war er wohl in Westpreußen recht häufig, aber auch im Harz.
Auf normalen, kostenlosen Internetseiten habe ich leider nicht mehr heraus bekommen.
Wer kennt sich aus und kann helfen ?

Hallo Bernd,

vermutlich ist es eine Variation von Seehofer und demnach ein Herkunftsname (aus Seehof).

http://www.welt.de/print-welt/article709793/Seehofer…

Gruß!

Horst

Hallo Seehafer ist ne Pflanze, ältere Bezeichnung für Strandhafer
http://books.google.de/books?id=HiUoAAAAYAAJ&pg=PA31…
ich hoff der Link führt direkt dahin, wo ich mein…

Seehafer ist für Dünen wichtig, sonst werden die weggespült und weggeweht. Hält Sand zusammen. Auch an der OStsee :wink:
Gruß Susanne

Hallo Bernd,

ich schließe mich WildAlf vollkommen an und möchte noch ergänzen,

  1. dass es ein Herkunftsname für einen Einheimischen nach seiner Wohnstätte - dem Seehof - ist (im Gegensatz zu der Herkunft eines Fremden nach seiner Heimatstadt/Heimatregion wie „Hamburger“ oder „Sachs“). Somit ist der Familienname ländlicher Herkunft.

  2. dass aufgrund der Namensendung -er der Ursprung Südlich der Linie Brüssel - Aachen - Koblenz - Gießen - Fulda - Meiningen - Gera - Leipzig - Torgau - Hoyerswerda - Breslau liegen muss. Nördlich davon wird der Örtlichkeitsname unverändert als Familienname übernommen (Beispiel: Stefan Waggershausen, Udo Lindenberg, Stefan Effenberg, im Gegensatz zu den südlicher beheimateten Familien: Adenauer, Dillinger, Leuthäuser-Schnarrenberger (gleich doppeltes -er), Straßburger etc. ).

Als Konsequenz, da Du schreibst, dass der Name früher in Westpreußen beheimatet war, gehe ich davon aus, dass es sich bei Deiner Familie um Angehörige der evangelischen Konfession handelt. Denn im 18. Jahrhundert wurden scharenweise Personen evangelischen Glaubens aus der Diözese Salzburg vertrieben und fanden in großer Anzahl in West- und Ostpreußen für ca. 200 Jahre eine neue Heimat. Da im 18. Jh. die Familiennamen aber schon lange fest waren, haben sich diese in der neuen Heimat über diese Zeit erhalten. Zu vermuten ist sogar, dass sich so mancher Brauch oder so manches Dialektwort aus dem Salzburgischen bei diesen Familien bis in die heutige Zeit hinein gerettet hat. Höre mal genau den älteren Mitgliedern Deiner Familie zu. Vielleicht gibt es tatsächlich noch den einen oder anderen entsprechenden Ausdruck.

Gleichzeitig dürftest Du damit auf eine familiäre Tragödie gestoßen sein, von der offenbar in Deiner Familie niemand mehr was wusste. Ähnlich der Vertreibungstragödie am Ende des 2. Weltkrieges.

Trifft diese meine Vermutung zu, so kommen genau zwei Orte in Betracht, wo Deine Familie ihre Wurzeln haben kann:
Seehof bei Völklabruck im Salzkammergut oder
Seehof bei Hallein. Das Seehof bei Braunau am Inn ist bereits Diözese Linz und scheidet somit mit großer Wahrscheinlichkeit aus.

Viele Grüße und
Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr 2009

wünscht

Alexander

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Hallo Allwissende,
erstmal vielen dank für das von Euch eingebrachte Gehirnschmalz.
Was aber teilweise übersehen wird ist der letzte Satz in dem verlinkten Weltartikel . Der bezieht sich speziell auf die SeehAfers (wo der Seehafer wächst ), der Tip mit der alten Benennung des jetzigen Strandhafer als Seehafer macht auch Sinn.

Also Version 1 wäre: „Vertriebene“ aus Süddeutschland/Österreich die als Evangelen flüchten mussten und bei den Preußen unterkamen. Dabei wurde der alte Name Seehofer vom ehemaligen Wohnort mitgenommen und später zu Seehafer.
Version 2 : Sie wohnten dort wo der Seehafer (Strandhafer) wächst und bekamen daher diesen Namen .

Eine Frage ist ja auch woher der Autor des Weltartilkels sein „Wissen“ hat.

Für weitere Hinweise bin ich sehr dankbar
guten rutsch an alle
Bernd

Hallo Bernd,

Was aber teilweise übersehen wird ist der letzte Satz in dem
verlinkten Weltartikel . Der bezieht sich speziell auf die
SeehAfers (wo der Seehafer wächst ), der Tip mit der alten
Benennung des jetzigen Strandhafer als Seehafer macht auch
Sinn.

bitte vergiss den Seehafer. Er ist mit 99,99% Wahrscheinlichkeit NICHT für Deinen Familiennamen relevant. Dies würde allen - aber wirklich allen - Regeln der Namensgebung und Familiennamensentstehung widersprechen. Worüber ich mit mir reden lasse, ist, dass es evtl. nicht unbedingt Salzburger Vertriebene gewesen sein müssen, denn es hat auch in anderen Gebieten und zu anderen Zeiten auch religiöse Säuberungen gegeben.

Siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Exulanten

Aber die Salzburger Exulanten sind einfach die bekanntesten und auch (vermutlich) zahlenmäßig eine sehr große Gruppe gewesen (vielleicht sogar die größte Gruppe?), daher werden sie zumeist als erstes herangezogen.

Eine Frage ist ja auch woher der Autor des Weltartilkels sein
„Wissen“ hat.

Ich nehme einfach zu Gunsten des Autors an, dass er über das Thema mehr weiß, von seiner Redaktion aber nur eine bestimmte Anzahl Zeichen für den Artikel zuerkannt bekam. Zusätzlich darf man bei der „Welt“ nicht außer Acht lassen, dass deren Sitz Hamburg - somit Norddeutschland - ist und man sich dort somit mit einem eindeutig süddeutschen Namen (-er-Endung) nicht so recht zu helfen weiß. Was mich aber am Artikel verblüfft, sind die dort genannten Zahlen. Angeblich gäbe es nur 6 Orte „Seehof“. Alleine in Bayern finde ich 12, in Österreich weitere 8 und in Baden-Württemberg weitere 9 Orte diesen Namens. Vermutlich hat der Schreiber nur „Seehof“ in Google eingegeben und entsprechend 6 verschiedene Treffer im deutschsprachigen Raum bekommen. Ich suche halt über die TOP 50 (elektronische Landkarten der Landesvermessungsämter) und finde somit auch Einöd-Höfe.

Dir und Deiner Familie wünsche ich

ein Gutes Neues Jahr 2009

Viele Grüße

Alexander

Für weitere Hinweise bin ich sehr dankbar
guten rutsch an alle
Bernd