Nasse Wände, in den Räumen wo geheizt wird?

Hallo, ich hatte hier schon mal nachgefragt. Die Situation sieht wie folgt aus:

Im Schlafzimmer und in der Küche sind die Nachtspeicheröfen an. Im Schlafzimmer herrschen immer so zwischen 16 und 18°C. In der Küche sind es immer so 20° bis 22°C. Kaum ist es draussen etwas feucht, sind die AussenWände in der Küche und im Schlafzimmer richtig nass. Es läuft regelrecht runter. Im Wohnzimmer dagegen (liegt direkt neben der Küche), wo nicht geheizt wird, ist alles trocken. Außerdem sind in allen Räumen die Fenster und auch die Fensterbänke nass. Die Fenster sind auch nicht dicht, wenn ich ein Feuerzeug dran halte, flackert die Flamme und geht fast aus.

Unser Vermieter sagt, wir heizen und lüften nicht richtig, also haben wir es so gemacht wie er es gesagt hat, „Heizung an und 1mal am Tag Stoßlüften.“ Und trotzdem ist wieder alles nass. Jetzt sagt er wir müssten im Wohnzimmer (Wo alles trocken ist!!) auch den Nachtspeicherofen anmachen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, das das was bringt?!

Wie kann ich da verfahren?
Wenn ich einen Gutachter hierher bestelle und er stellt fest, das etwas an dem haus nicht in Ordnung ist, muss ich den Gutachter dann trotzdem selbst bezahlen oder geht die Rechnung dann auf den Vermieter?

Vielen Vielen Dank im vorraus!!

Mit freundlichen Grüßen

Jessica

Hallo Jessica,
wenn sich Vermieter u. Mieter nicht einig sind in der Beurteilung eines Problems bringt es nichts, einseitig einen Gutachter zu beauftragen (wer bestellt, der bezahlt!). Geht der Streit weiter, gilt das von einer Seite bestellte Gutachten als „parteiliches“ Vorbringen von Argumenten und die Kosten verbleiben allein beim Besteller. Schließlich ist nicht sicher, was Du diesem Gutachter einseitig alles erzählst.
Entweder beauftragen die Beteiligten gemeinsam einen Gutachter und einigen sich über dessen Bezahlung in Abhängigkeit von den Aussagen des Gutachtens o d e r das Gericht bzw. ein Schiedsmann beauftragt einen vom Gericht zugelassenen und vereidigten Gutachter. Dessen Honorar ordnet dann das Gericht dem einen oder anderen oder beiden zu.
Die nassen Wände in Küche und Schlafzimmer haben ihre Ursache in der zu hohen Luftfeuchtigkeit, in der Küche durch das Kochen und im Schlafzimmer durch die Atemluft und durch Pflanzen. Ohne die Wohnung zu kennen gibt es nur einen Ausweg:

  1. Wohnzimmer ebenfalls heizen.
  2. Türen sämtlicher Räume ständig geschlossen halten.
  3. Zunächst mindestens 6 mal am Tag je nach Wirksamkeit 3 bis 5 Minuten mit vollständig
    geöffneten Fenstern lüften, keinesfalls Fenster ankippen.
  4. Feuchtigkeitsentwicklung insbesondere in der Küche verringern, Türen geschlossen
    halten!
  5. Messgerät kaufen, welches Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit misst und den
    Taupunkt anzeigt (kostet ca. 20 €) und die Werte mindestens 2 x am Tag aufzeichnen.
    Anders geht es nicht.
    Um das Problem genauer zu beurteilen, sollte ein erfahrener Bauhandwerker aus Deiner Umgebung zu Rate gezogen werden (für eine Tasse Kaffee oder für ein gutes Bier), der sich die Wohnung, ihre Lage, ihren Zuschnitt, Fenster und Außenwände ansieht und beirteilt, ob die Wärmedämmung dem Üblichen entspricht.
    Gruß
    Renaux

Hallo, erstmal Danke für Ihre Antwort. Ich muss Ihnen aber auch sagen, wir haben Angst die Heizung im Wohnzimmer anzumachen, weil dann die Wände darin auch nass werden. Die Wände in Schlafzimmer und Küche sind auch erst nass geworden nachdem wir die Heizung angestellt haben. Außerdem ist es so, das die Wände nicht ständig nass sind sondern nur wenn es draussen auch feucht wird bzw. regnet. Wir hatten jetzt knapp einen Monat ruhe und kaum hat es genieselt waren auch wieder die Wände nass. Wir haben auch schon mit einem Gutachter gesprochen und ihm erzählt das das Haus von innen isoliert ist, da hat er nur gelacht und gesagt, das das in 90% der Fälle von den Firmen flasch gemacht wird. Da kann der Vermieter ja nichts für, aber es macht mich wütend das er sich nichtmal mit uns auseinander setzen will. Außerdem sind nur die Rechte und Linke Seite der Hauswand isoliert, die Wände wo Fenster sind also die vordere und hintere Hauswand, wurden nicht gemacht, was mich auch stutzig macht, denn genau an den Wänden läuft das Wasser. Unsere Angst ist einfach, das wenn wir im Wohnzimmer jetzt auch heizen, das Wasser da auch die Wände runterläuft und wir können uns leider keine neue Couch leisten, geschweige denn die Heizkosten, das der Ofen im WOhnzimmer noch alt ist und pro Stunde knapp 47kw zieht.

Mit freundlichen Grüßen
Jessica

Wenn die nicht gedämmten Außenwände bei feuchtem Wetter innen feucht werden, wurden diese möglicherweise aus Beton, Kalksandstein o. ä. mit sehr schlechter Wärmedämmung hergestellt. Die innen angebrachte Wärmedämmung an den durchgehenden Wänden weist darauf hin.
Wenn dann heizen und lüften nicht hilft, ist nur noch durch Dämmung auch dieser Wände Abhilfe zu schaffen. Der letzte Ausweg ist dann der Versuch der Vereinbarung einer Mietminderung wegen überdurchschnittlicher Heizkosten pro Quadratmeter Wohnfläche (Mietspiegel des Ortes oder eines vergleichbaren Ortes in der Nachbarschaft einsehen) oder eine Wohnung mit wenigstens normaler Wärmedämmung zu suchen.
Gruß
Renaux