National Health in GB

Hallo zusammen,

ich gehe demnächst für ein Jahr nach England und versuche mich gerade durch den Dschungel an Versicherungen zu kämpfen. Konkret geht es um die Krankenversicherung.

Da ich eine chronische Erkrankung habe, dies bei Versicherungsabschluss nicht verschweigen möchte, scheint es etwas komplizierter zu werden.
Diese Erkrankung ist praktisch austherapiert (es gibt z.Z. nichts, was man dagegen noch machen kann und die Erkrankung stagniert, d.h. es ist weder mit einer Verbesserung noch mit einer Verschlechterung zu rechnen) und theoretisch sind für die Krankenkasse auch keine weiteren Kosten zu erwarten.
Trotzdem weigert sich die Krankenkasse dies mit abzudecken (für den Fall der Fälle) und hat mich dafür an „National Health“ verwiesen, ich solle mich dort registrieren.

Hat irgendjemand Erfahrung mit der NHS? Wie funktioniert dort das ganze?
Ich habe schon einiges gelesen und bin immer noch verwirrt.
Und wie funktioniert das mit der Registrierung???

Ich hoffe ihr könnt mich ein bisschen aufklären,
vielen Dank schon mal,
Ente

Hallo,
besteht aktuell eine gesetzliche oder private Krankenversicherung?
Besteht in Deutschland und UK eine Arbeitnehmertätigkeit, Selbstständigkeit, oder?

Gruß
RHW

Also, ich hab mich mal im Rahmen eines Erasmus-Studiums beim NHS registiert. Dort gabs einen Campus-Arzt und der hat meine Daten aufgenommen. Hätte das aber auch bei jedem anderen Arzt off-campus machen können.

Soweit ich mich erinnere, brauchte man dafür keine speziellen Dokumente. Aber man kriegt einen Schein und mit dem geht man im Krankheitsfall zum Arzt. Medikamente zahlt man selbst und reicht die Rechnung bei der GKV ein. Die allgemeine Versorgung an sich ist aber … naja NHS.

Dass irgendeine Krankheit nicht abgedeckt wird im Notfall, klingt eher nach Privaten. Aber dann dürften ja chronisch Kranke nie weit reisen.

Hallo RHW,

zur Zeit bin ich hier angestellt und in der gesetzlichen Krankenkasse. Dieses Arbeitsverhältnis endet jedoch bald.

Wenn ich nach England gehe bekomme ich ein Stipendium und werde von Deutschland aus bezahlt. Für den Zeitraum kann ich mich über eine Gruppenversicherung von der Stipendiumsstelle für das Ausland relativ günstig versichern. Nur die will eben die eventuellen Kosten der chronischen Erkrankungen nicht übernehmen. Daher die Fragen zu „National Health“.

Kann ich übrigens, wenn ich wieder zurück bin, einfach wieder in die Gesetzliche einsteigen oder wird es mit der chronischen Erkrankung ebenfalls zu einem Problem?
Sowas wie eine „ruhende Mitgliedschaft“ gibt es ja wohl nicht (mehr). Ich muss mich für den Auslandsaufenthalt hier abmelden und wenn ich wieder da bin wieder anmelden.

Viele Grüße,
Ente

Hallo,
ich sehe hier verschiedene Möglichkeiten:

  1. die deutsche Versicherung zum Tarif für Auslandstudenten weiterführen. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, kostet das ca. 64 Euro (wie normaler Studententarif). Falls nicht möglich, gilt normaler Mindestbeitrag von ca. 140 Euro. Die deutsche KK stellt einen Berechtigungsschein zur Vorlage beim NHS aus (Nr. weiß ich im Moment nicht):
    http://www.eu-info.de/sozialversicherung-eu/eformula…
    Für Besuche in D hat man seine dt. Versichertenkarte. Bei der Rückkehr gibt es keine Probleme. Die Beiträge werden auf Normalbeiträge umgestellt.

  2. Man beendet die Versicherung in D. Man meldet sich als UK-Bewohner beim NHS an (ggf. Nachweis über Versicherungszeiten (E 104) in D mitnehmen. Für Besuche in D bekommt man von NHS einen Nachweis (z.B. European Health Insurance Card = EHIC). Bei Rückkehr bringt man vom NHS einen Nachweis über Versicherungszeiten (E 104) mit. Die gesetzliche Versicherung in Deutschland ist dann nahtlos möglich (inkl. bestehender Erkrankungen).

Einzelheioten zu den beiden Varianten kann man ggf. bei der dt. gesetzl. KK oder hier erfragen:
http://www.dvka.de/oeffentlicheSeiten/DVKA.htm
http://ec.europa.eu/eures/home.jsp?lang=de
Gruß
RHW

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Danke für Deine Antwort.

An die Möglichkeit eines Auslandstarifes meiner KV hab ich gar nicht gedacht. Da muss ich mich noch einmal erkundigen. Ich bin dann leider kein Student mehr, daher wirds wohl deutlich teurer als die Gruppenversicherung von der Stipendiumsstelle.
Mal schaun…

Viele Grüße,
Ente