Nato- Austritt Deutschlands?

Ist das also ein innenpolitisches Problem.

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Deine Analyse ist zum Teil sicher richtig, aber wenn ein neutraler Staat wie die Schweiz nicht in der NATO ist, ist das doch eine ganz andere Situation als ein Austritt.
Ein Austritt aus diesem -wenn auch momentan eher symbolischen Bündnis- wäre doch ein klares Signal an die Bündnispartner, dass man sie nicht mehr brauche und nicht mehr wolle. Vielleicht wäre ein Austritt eines grossen Landes wie Deutschland oder auch Italien, England - wer auch immer - tatsächlich der Anfang vom Ende der NATO.
Wäre das sinnvoll? Du wirst sagen ja - ich denke, die Nato sollte transformiert werden, hat aber durchaus noch ihren Wert, wie z.b. auf dem Balkan. Allerdings muss sie sich selbst eine neue Existenzberechtigung geben. Ein bloßer Verweis auf die historischen Verdienste reicht natürlich nicht.
Aber wie man ja auch im Moment mal wieder sieht - eine europäisch koordinierte Verteidigungspolitik ist wohl auch langfristig eine Utopie. OHne eine solche ist die EU aber nicht handlungsfähig. Also werden wir wohl über einen längeren Zeitraum nicht ohne die Nato auskommen.
Zumal ja auch ein EU-Korps in die Nato integrierbar wäre.

Gruss
Lars

Hallo Lars,

in der irakfrage.
zumindest bislang. da würd ich nicht von diplomatischer
„isolation“ sprechen. wir bzw. unsere regierung wird halt
geschnitten, weil ihre meinung unpopulär ist. ob das
unberechtigt ist, sei mal dahingestellt - nichtsdestotrotz
kooperiert deutschland ja weiterhin mit allen nato-partnern
einschliesslich der usa.

Kooperieren ja, aber gefragt, wenn es um wichtige Entscheidungen geht, nein.
Warum spricht Schröder nicht mit Bush?
Wäre es nicht eine gute Gelegenheit gewesen, wenn Schröder mit Fischer nach NY geflogen wäre?
Wenn Rumsfeld vom „alten Europa“ spricht muss ich ihm leider recht geben. Die neuen Natomitglieder und Anwärter sind verlässlicher als Deutschland. Klar, man muss nicht immer einer Meinung sein, aber wenn ein (der größte) Natopartner Druck macht, um UNO Resulutionen durchzusetzten, darf nicht der andere sagen : Egal was der Irak macht, wir werden nicht militärisch handeln. Das ist nicht nur unsolidarisch, sondern auch ziemlich dumm. Glaubst Du ernsthaft, mit einer solchen Haltung wäre auch nur ein Kontrolleur in den Irak gekommen?
Aber zurück zum Thema. Der größte Fehler ist, dass Schröder mit dem Irak Wahlkampf gemacht hat, anstatt mit der US Regierung zu sprechen. Und dadurch sind wir isoliert, denn diese Haltung gibt es nirgendwo in Europa und erst recht nicht in den USA.

übrigens hab ich dir auf dein „töten durch
unterlassen“-posting weiter unten geantwortet.

ich Dir auch,

Gruß, Joe

Hallo Raimund!

also den ersten Teil unterstreiche ich…

Danke.

doch den Bürgerkrieg
nicht!
erstens ist der Deutsche nicht mehr zu solche Sachen
aufgelegt…

Ich würde den Satz in einer Nuance umformulieren: Der Deutsche ist NOCH NICHT WIEDER zu solchen Sachen aufgelegt…

und zweitens gegen wen soll er denn kämpfen? Gegen sich
selbst?

Die Bürgerlichen gegen die Sozialisten.

Oder sollen wir wieder 1919 beschwören? Die Weissen gegen die
Roten?
Oder Deutsche gegen Gastarbeiter?

Die kommen dann nur am Rande mit unter die Räder.

Wird immer skuriler…

Stimmt.

Grüße,

Mathias

hi

Warum spricht Schröder nicht mit Bush?

das weiss ich natürlich nicht.

Wäre es nicht eine gute Gelegenheit gewesen, wenn Schröder mit
Fischer nach NY geflogen wäre?

vermutlich schon. vielleicht hat man sich aber auch einfach nichts mehr zu sagen bzgl des irak. könnte mir auch vorstellen dass herr bush keinen bock hat, sich das anzuhören. vielleicht weil er weiss, dass sein krieg nicht gerechtfertigt ist?

Wenn Rumsfeld vom „alten Europa“ spricht muss ich ihm leider
recht geben. Die neuen Natomitglieder und Anwärter sind
verlässlicher als Deutschland. Klar, man muss nicht immer
einer Meinung sein, aber wenn ein (der größte) Natopartner
Druck macht, um UNO Resulutionen durchzusetzten, darf nicht
der andere sagen : Egal was der Irak macht, wir werden nicht
militärisch handeln. Das ist nicht nur unsolidarisch, sondern
auch ziemlich dumm. Glaubst Du ernsthaft, mit einer solchen
Haltung wäre auch nur ein Kontrolleur in den Irak gekommen?

es war wirklich nicht sehr geschickt, mit dem irak wahlkampf zu machen. andererseits darf man in unserm land ja sogar ganz legal mit ausländerfeindlichen ressentissements stimmung machen, um wahlen zu gewinnen, insofern kann ich schröders entscheidung, die irakfrage zu thematisieren nachvollziehen. er musste klarheit demonstrieren, weil die union rumeierte. das kam an. jetzt kann man ihn da festnageln. das ist dumm. wenn d sich am krieg in irgendeiner form beteiligt, muss (!) er zurücktreten.
was die verlässlichkeit angeht: die nato ist ein verteidigungsbündnis. wir haben spürpanzer zum schutz der us-truppen in kuwait. wir kreuzen vor dem horn von afrika rum, weil die amis es wollten, um terrorschmuggel zu unterbinden. wir sind im kosovo. in mazedonien. sogar in afghanistan. alles diskutabel aber vertretbar. nicht vertretbar ist, die nato in ein angriffsbündnis umzufunktionieren, um unliebsame regimes zu stürzen. wo polen beteiligt ist, weiss ich nicht. aber wenn die amerikaner uns nicht mehr wollen, können ja demnächst polen und tschechien unsere aufgaben in der welt übernehmen. die polnische marine ist sicherlich schon ganz heiss. und wir müssen nicht noch mehr tote deutsche soldaten beklagen, die ihr leben irgendwo am hindukusch in einer unklaren auftragslage verlieren.

was die inspektoren angeht: druck ist berechtigt. sogar die androhung von gewalt, um die umsetzung der resolutionen zu erzwingen.
nicht aber die ankündigung eines regimewechsels, ankündigung eines krieges usw und dann doch das nachträgliche feigenblatt der uno, was den schon lange geplanten krieg international legitimieren soll.

gruss
lars

nachtrag wegen deines postings im inlandsbrett, das bestimmt bald weg ist:

ich glaube nicht, dass hussein tatsächlich
a) willens
b) in der lage ist

einen angriffskrieg zu führen. auch nicht mit massenvernichtungswaffen.
seine nachbarn sind ihm militärisch überlegen, und wenn er tatsächlich mit einem krieg anfängt weiss er doch, dass die usa mit ihrer übermacht binnen weniger wochen eingreifen könnten und würden - aus meiner sicht legitim dann, übrigens.

was die massenvernichtungswaffen angeht: ganz im gegenteil zu dir fürchte ich, dass er diese erst einsetzen würde, wenn er angegriffen würde und er merkt, dass er keine andere möglichkeit mehr hat bzw. dass es jetzt auch keinen unterschied mehr macht, ob er sie benutzt oder nicht, er aber noch möglichst viele „us-imperalistne“ und „zionisten“ mit in sein grab nehmen möchte.

gruss