Ist es richtig, daß alle Kalkvorkommen ausschließlich tierischen Ursprungs sind; also von Muscheln und ähnlichem Getier? Falls das stimmt, würde mich interessieren, aus welchen Bestandteilen diese Tiere Kalk bilden.
Gruß!
Tino
Ist es richtig, daß alle Kalkvorkommen ausschließlich tierischen Ursprungs sind; also von Muscheln und ähnlichem Getier? Falls das stimmt, würde mich interessieren, aus welchen Bestandteilen diese Tiere Kalk bilden.
Gruß!
Tino
Hallo Tino,
NEIN, das ist nicht richtig. Nicht alle Kalkvorkommen sind tierischen Ursprungs. Nun müßte man eigentlich erst mal klären, was Tiere eigentlich sind. Gerade bei den Einzellern sind die Übergänge zu den Pflanzen fließend. Es gibt z. B. Kalke, die durch Foraminiferen gebildet sind. Foraminiferen sind „Protisten“ - stehen also in der Grauzone, dem Sumpf, aus dem Pflanzen und Tiere gekrochen sind…
Echte kalkbildenden Pflanzen sind die Armleuchteralen, die dicke Kalklager (Seekreiden) bilden. Das Mineral (ein Gemisch aus Kalk und Algenresten + Sporen) heißt Gyrogonit.
…und auch Bakterien können Kalkgesteine bilden, deren Name mir aber gerade entfallen ist… Das waren irgendwelche uralten Kalkgesteine, vielleicht meldet sich ja ein Geologe zu Worte.
Gruß
manfred
Danke! (owT)
Hi Tino
Ist es richtig, daß alle Kalkvorkommen ausschließlich
tierischen Ursprungs sind;
Nein, dies ist nicht richtig.
Wie bereits unten erwähnt, bilden auch Pflanzen Kalkabscheidungen.
daneben gib es auch anorganische Fällung von Karbonaten
gem der Reaktion CaCO3 (Karbonat) + CO2 + H2O Ca++ + 2 HCO3-
Wird durch Bewegung des wassers, z.B. an Wasserfällen oder Quellen, CO2 aus dem Wasser ausgetrieben, dann fäll auch Karbonat aus, da die Reaktion dann „nach Links“ abläuft.
Das sind dann die verbreiteten „Quelltuffe oder kalktuffe“ Travertine etc.
Findet man insbesondere in Vulkanischen Gegenden und in kalkgebieten (z.B. Schwäb.- Fränk Jura.)
Betrachtet man kalkgesteine im weiteren Sinne, also karbonatgesteine, dann gibt es auch Magmatische karbonate, sprich flüssige karbonate. (Ol Donyo Lengai, Tanzania http://geology.about.com/library/weekly/aa031499.htm )
Als heute erloschener Vulkan förderte auch der Kaiserstuhl im Rheingraben mal Karboantmagmen…
also von Muscheln und ähnlichem
Getier? Falls das stimmt, würde mich interessieren, aus
welchen Bestandteilen diese Tiere Kalk bilden.
Nun, sie ziehen sich Calcium als gelöstes, zweiwertiges Ion und HCO2- aus dem Wasser raus und bilden daraus Calciumkarbonat und wasser, entweder als Calcit oder als Aragonit. (bei den PH-Werten im meerwasser ist HCO3- die Stabilste Form)
Die Blaugrünalgenmatten, die Früher mal (und auch heute noch) Kalksteine (Besser gesagt, Dolomite) bilden können, sind die sogenannten Stromatolithe. Findet man heute noch in der Shark Bay, Westaustralien. http://www.petrifiedseagardens.org/stromat.htm
(Noch was zur Mineralogischen Nomenklatur:
Die Bezeichnung Kalk für CaCO3 ist zwar unter Laien weit verbreitet, aber trotzdem Falsch.
das Mineral „Kalk“ ist CaO, auch „gebrannter Kalk“ genannt und ein ziemlich übles Zeug. „gelöschter Kalk“ ist Ca(OH)2, und entsteht durch die vermischung mit Wasser… das ist ein wichtiger Bestandteil gewisser Mörtel.
Kalkstein ist eine Bezeichnung für ein Gestein, das überwiegend aus Calcit oder Aragonit betseht.)
Alle Klarheiten beseitigt?
Gruß und Glückauf
Mike