Hi!
Die USA und George W. Bush als Großdeutschland und Hitler der
Gegenwart, welch eine frappierende Analogie!
Das ist - wie schon zuvor mehrfach erwähnt - natürlich ein
schwachsinniger Vergleich.
Gut.
Wir lassen geflissentlich beiseite, dass der Irak den USA den
Krieg erklärt hat.
Wann? Durch die Feststellung, dass er sich wehren wird? Durch
das Unglück vom 11. Sept. 2001, von dem viele Amerikaner
glauben, dass vor allem Irakis an Bord waren und der ein
nicht-staatlicher Terrorakt war?
Ich beziehe das auf die Aussagen in den Medien des Diktators Hussein bereits vor den US-Angriffen. Hier war eindeutig zu erkennen, was gemeint war in Aussagen wie „sie werden bluten“…
Der eigentliche POunkt dabei ist jedoch, dass die UN-Resolutionen zur Abrüstung auch nach 12 Jahren nicht erfüllt waren. Das ist ein kaonkludentes „Fuck you“, oder auch in medienfähiger Sprache, eine simple Kriegserklärung.
Ob man diese nun unbedingt annhemen muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Aber ich denke, dass dieser
Satz nicht ernst, sondern nur als gezielte Provokation gedacht
war.
Zu dieser Art „Stilmittel“ habe ich bereits weiter oben etwas geschrieben…
Dass ferner
George W. Bush demokratisch gewählt ist, zweifeln nur Leute
an, die das U.S.-Wahlsystem nicht verstanden haben.
Die Zweifel an den US-Wahlen haben natürlich nichts mit „nicht
verstehen“ zu tun. Es ist für uns nur unverständlich, dass man
sich einfach um Tausende Stimmen „verzählen“ kann. Es gibt nun
einmal bei Wahlen nur ein richtiges Ergebnis und somit sollte
solange ausgezählt werden, bis dieses richtige Ergebniss
unzweifelhaft gefunden wurde. Diese Vorgänge haben die USA in
ein etwas seltsames Licht gerückt.
Nein, sie haben es in unseren Augen eigenartig anmuten lassen, da unser System anders funktioniert.
Das US-Wahlsystem haben alle hier verstanden, mag man es nun
besser heissen als das österreichische/deutsche oder nicht.
Glaube ich nicht.
Also wieder nichts als Provokation.
Gedanken sind frei.
Ausserdem
ist George W. Bush keineswegs der charismatische Führer mit
dem großen Plan
über Charisma kann man ja streiten…
Du denkst also, er hätte welches?
Im Endeffekt geht es darum, wertvolle, für die westliche Welt
lebenswichtige Ressourcen zu sichern.
Die westliche Welt hat zur Zeit noch genug Öl. Ohne das
irakische Öl können wir problemlos leben. Der Irakkrieg wird
jedoch die Finanzierung des Öls umgestalten, den Rohstoff
billiger machen und somit die momentane Wirtschaft (wobei die
der USA weitaus stärker davon abhängig ist) fördern.
1.) wir haben nicht mehr genug Öl. der Betrachtungszeitraum sollte hier 30 Jahre sein, bis dahin sind viele der leicht explorierbaren Quellen ausserhalb der Golfregion schon sehr teuer zu bearbeiten. Daher geht es um das Golföl als im Vergleich billig zu fördernden Rohstoff.
Leben ist
aber nun einmal nicht allein Wirtschaft. Öl wächst nicht auf
Bäumen und an Erdöl hängt weitaus mehr als Benzinpreis und
Transportkosten.
Verzeihung, aber ich sehe hier einfach weiter als diejenigen,
die in den kommenden 5-10 Jahren möglichst viel Profit
herausschlagen wollen, immer nach dem Motto: nach mir die
Sintflut.
Einverstanden. Und genau das macht George W. Bush auch. Er sichert seinem Land die Zukunft damit, wenn auch mit strittigen Mitteln.
Daher kann man es
natürlich nicht zulassen, dass jemand wie Saddam Hussein einen
großen Teil dieser Ressourcen hält, sich aber nicht an die von
90% aller Staaten akzeptierten Spielregeln hält.
Natürlich nicht! Wo kämen wir denn da hin?
Ganz recht. Deutschland wird seine (wirtschaftliche) Quittung für seine pseudoneutrale Haltung bekommen, wobei ich persönlich natürlich froh und glücklich darüber bin, dass wir nicht in den Krieg müssen.
Ganz nebenbei: von welchen Spielregeln sprichst Du? Natürlich
versuchen alle Staaten (Irak inklusive), den Ölpreis zu
beeinflussen, was auch legitim ist. Das irakische Öl wurde
jedoch unter Kontrolle der UNO (deren Spielregeln einstens
fast 100% aller Staaten akzeptierten) vermarktet. Dass ein
Teil unter der Hand verkauft wurde ist richtig, aber kein
spezifisch irakisches Problem. Ausserdem taucht Öl meines
Wissens als Anlaß für „ernste Kosequenzen“ in der
UNO-Resolution nicht auf.
Ich spreche von den politischen Spielregeln, will heißen: Saddam ist ein Unsicherheitsfaktor. Hätte er vor 10 Jahren mitgespielt, wäre alles bestens gelaufen. Er wollte das nicht, daher wird er nun entfernt. Das Recht des Stärkeren eben.
Aber was soll man erwarten? Es geht hier um Ressourcen, deren Verteilung in den nächsten Jahrzehnten ein spannender Punkt werden wird.
Er hatte nun
12 Jahre Zeit, seine Meinung zu ändern,
In Bezug auf Öl? Nocheinmal: es geht in diesem Krieg offiziell
nicht um Rohstoffe, sondern um einen bösen, bösen Diktator.
Ich habe ímplizit geschrieben, wie ich das sehe. Hier geht es um Rohstoffe und noch um die Interessen Israels am Rande, das war´s.
Daher muss zur Gewährleistung der Sicherheit der
westlichen Welt das Regime Hussein aus der Macht entfernt
werden.
Das mag ein weiterer Punkt sein, ich würde mich auch besser fühlen, wenn Leute, die Terrorgruppen mit Giftgas versorgen, aus der macht entfernt wären. Dass man aber einen „Kampf gegen Terrorismus“ nicht durch Krieg und Eroberung führt, sondern schürt, dürfte kar sein.
Was meinst Du, wirtschaftliche Sicherheit oder zivile
Sicherheit? Um ersteres geht es nicht und zweiteres ist durch
das Regime Hussein nicht in Gefahr. Der Irak kann weder
Europa, noch die USA und höchstwahrscheinlich auch nicht
Israel angreifen.
Er unterstützt Terrorgruppen und greift uns somit mittelbar an.
Kontakte von Atta zur Regierung des Irak sind doch belegt, was will man hier noch diskutieren?
Somit halte ich persönlich auch die deutsche Argumentation der Verfassungswidrigkeit des Krieges u.s.w. für angreifbar.
Schließlich ist es eine Bedrohung auch für uns, vor
allem im Hinblick auf die unbestrittenen Al Quaida Kontakte.
Unbestitten ist nichts. Es gibt viele (inklusive der Al Quaida
selbst), die diese Kontakte sehr wohl bestreiten. Vielleicht
gab es sie, vielleicht auch nicht. Beweise für die Kontakte
konnte jedenfalls noch niemand vorlegen. Das sind alles nur
Versuche, Eventualitäten als Fakten zu präsentieren.
Ich habe das anders verstanden.
Vielleicht ein Problem meiner „selektiven Wahrnehmung“, wie es mit hier ja ab und an unterstellt wird…
Gegenfrage: wer ohne selektive Wahrnehmeung ist, werfe die erste Skud…
Es ist jedoch infam, das Land und vor allem dessen Führung
derart zu beleidigen, dem wir unseren saturierten Wohlstand
massgeblich zu verdanken haben.
Die Infamie kommt von beiden Seiten, behaupte ich als
Außenstehender einmal. Ich glaube jedenfalls nicht an
Erbschuld und ähnliches. So wie ich mich nicht persönlich
schuldig fühle an der Verbrechen der SS (aber unbedingt will,
dass meine Generation daraus lernt), so fühle ich mich auch
nicht auf alle Zeit dankbar für die Glanztaten der USA, die
von der Besetzung Österreeichs und Deutschland sicher nicht
wenig profitiert haben. Dass der Marschall-Plan eines der
besten außenpolitischen Projekte des vergangenen Jahrhunderts
war, steht trotzdem außer Zweifel.
Einverstanden, auch ich halte nichts von einer Erbschuld. Aber ich sehe hier eine „Erbverpflichtung zum anständigen Benehmen“.
Und dieses ist in unserer Regierung absent.
Zum Rest des Artikels sage ich nichts, ich denke der spricht
für sich, wenngleich er teilweise inhaltlich sicher nicht
falsch ist.
Merke: die Welt ist nicht schwarz-weiss
Das sage ich auch immer. Aber manche Leute sehen das eben so.
Wer nicht für GWB ist, muß ja für SH sein.
Das ist sicherlich falsch, nur wer hier und heute nicht Farbe bekennt, schadet seinem Land eben auch bei der anschließenden Ressourcenverteilung.
Schwierige Entscheidung, ich persönlich hätte den französischen Weg gewählt.
und es ist
grundsätzlich immer von Vorteil zu wissen, wo man herkommt…
Dann habe ich ja Glück, kein Deutscher zu sein.
Glaube ich nicht. Du hast aber auch kein Pech, keiner zu sein.
Grüße,
Mathias