Nebellöcher

Hi zusammen,

wenn ich mir im TV einen Wetterbericht anschaue und dort wird Nebel vorhergesagt, dann folgt mit fast absoluter Sicherheit der Zusatz: „…besonders an Donau und Bodensee“

Nun bilde ich mir ein, einigermaßen Bescheid zu wissen, wie Nebel entsteht. Der Hinweis auf den Bodensee ist also leicht nachzuvollziehen. Und natürlich ist es bei Flußläufen ähnlich.

Was mich nun aber wundert ist die dauernde Nennung der Donau. Ich kann mich nicht erinnern, jemals von drohender Nebelbildung am Neckar oder am Main gehört zu haben (selbstverständlich spreche ich von überregionalen Wetterberichten).

Vorausgesetzt, es ist kein Wahrnehmungsproblem meinerseits und auch keine Psycho- oder sonstwie Attitüde der Wetterfrösche, lautet meine Frage also:

Warum ist die Donau nebliger als andere Flüsse?

Der Sonnenstand kanns ja kaum sein, denn dann wären Neckar und Rhein wohl genauso betroffen.

Gruß, C

Was mich nun aber wundert ist die dauernde Nennung der Donau.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals von drohender
Nebelbildung am Neckar oder am Main gehört zu haben
(selbstverständlich spreche ich von überregionalen
Wetterberichten).

Nachdem noch niemand geantwortet hat, traue ich mich als Nichtfachmann Dir zu antworten. Vielleicht ist da was dran: Die Donau in Süddeutschland liegt in einem beidseitig von Gebirgen eingeschlossenen Trog, in dem sich die bodennahe Kaltluft großräumig halten kann. Ein enges Flußtal wie bei Rhein und Main ist vielleicht zu kleinräumig um wetterbestimmend zu sein.
Udo Becker

Hallo!

Nachdem noch niemand geantwortet hat, traue ich mich als
Nichtfachmann Dir zu antworten. Vielleicht ist da was dran:
Die Donau in Süddeutschland liegt in einem beidseitig von
Gebirgen eingeschlossenen Trog,

Das ist mir neu! Welche Gebirge sind denn das??? Im Norden die Schwäbische bzw. Fränkische Alb, aber im Süden? Da gibt es nichts. Fahr mal auf der A8 von Ulm nach München. So platt ist Deutschland sonst nur „direkt an der Küste“ (also nördlich von Köln).

in dem sich die bodennahe
Kaltluft großräumig halten kann. Ein enges Flußtal wie bei
Rhein und Main ist vielleicht zu kleinräumig um
wetterbestimmend zu sein.

Ganz im Gegenteil! Über den Main weiß ich nicht so sehr bescheid, aber der Oberrheingraben ist derart wetterbestimmend, dass es sich schon lohnt, für diese Region einen eigenen, von Süddeutschland unabhängigen Wetterbericht herauszugeben! Und „eng“ ist definitv auch anders.

Ich hätte ein anderes Angebot (von dem ich allerdings auch nicht weiß, ob es stimmt): Wenn es kalt und windarm ist, kühlt sich die Luft über den Alpen ab und fließt nach unten ins Voralpenland. Die Kaltluft schiebt sich nach Norden vor, bis sie durch die Schwäbische und fränkische Alb am Weiterströmen gehindert wird. Also staut sich die kalte Luft genau dort, wo die Donau fließt und es schön feucht ist: ideale Bedinungen für Nebelbildung. Am nächsten Morgen heizt sich die Alb und das Voralpenland dort am schnellsten auf, wo das Land aus dem Nebelsee herausragt. In den Tälern bleibt es kühl und wir haben eine Inversionslage, die verhindert, dass der Nebel schnell abtrocknet.

Ich fahre öfter morgens die Strecke Geislingen - Ulm - Memmingen - Kempten - Allgäuer Alpen. Wenn auf der Alb die Sonne scheint und Ulm im Nebel liegt, verspricht das ein sehr schöner Tag in den Bergen zu werden.

Michael

Ergänzung
Ich hatte ein Wörtchen vergessen:

Ich hätte ein anderes Angebot (von dem ich allerdings auch
nicht weiß, ob es stimmt): Wenn es kalt und windarm ist, kühlt
sich die Luft über den Alpen ab und fließt nach unten ins
Voralpenland.

Hier müsste es heißen: Wenn es nachts kalt und windarm ist…

[…]
Ich hätte ein anderes Angebot (von dem ich allerdings auch
nicht weiß, ob es stimmt): Wenn es kalt und windarm ist, kühlt
sich die Luft über den Alpen ab und fließt nach unten ins
Voralpenland. Die Kaltluft schiebt sich nach Norden vor, bis
sie durch die Schwäbische und fränkische Alb am Weiterströmen
gehindert wird. Also staut sich die kalte Luft genau dort, wo
die Donau fließt und es schön feucht ist: ideale Bedinungen
für Nebelbildung. Am nächsten Morgen heizt sich die Alb und
das Voralpenland dort am schnellsten auf, wo das Land aus dem
Nebelsee herausragt. In den Tälern bleibt es kühl und wir
haben eine Inversionslage, die verhindert, dass der Nebel
schnell abtrocknet.
[…]

Klingt erstmal plausibel. Aber ich denke, ein solches Szenario müsste doch mit spürbaren Nachtwinden von Süd nach Nord einhergehen. Die gibt es meiner Erfahrung nach aber nicht (nördl. Bodenseeufer)

Gruß, C.

Nachdem noch niemand geantwortet hat, traue ich mich als
Nichtfachmann Dir zu antworten. Vielleicht ist da was dran:
Die Donau in Süddeutschland liegt in einem beidseitig von
Gebirgen eingeschlossenen Trog,

Das ist mir neu! Welche Gebirge sind denn das??? Im Norden die
Schwäbische bzw. Fränkische Alb,

Und Bayr. Wald

aber im Süden? Da gibt es
nichts. Fahr mal auf der A8 von Ulm nach München. So platt ist
Deutschland sonst nur „direkt an der Küste“ (also nördlich von
Köln).

Im Süden liegen die Alpen. Und zwischen der Donau und diesen liegt der Nebel in einem Trog.
Udo Becker

Hallo!

Klingt erstmal plausibel. Aber ich denke, ein solches Szenario
müsste doch mit spürbaren Nachtwinden von Süd nach Nord
einhergehen. Die gibt es meiner Erfahrung nach aber nicht
(nördl. Bodenseeufer)

Naja, da wäre jetzt Memmingen oder so ein besserer Indikator, denn am Bodensee überlagert sich das ja noch mit dem nächtlichen Landwind, der von Norden nach Süden blasen müsste.

Michael

Hallo!

Im Süden liegen die Alpen. Und zwischen der Donau und diesen
liegt der Nebel in einem Trog.

Ich bitte Dich! Von der Donau bis zu den Alpen sind es 100 km Luftlinie und mehr! Den Nebel findet man aber vorzugsweise an der Donau. Sonst würde es im Wetterbericht ja auch heißen „im Voralpenland“ und nicht „am Bodensee und an der Donau“.

Ich bin mir ziemlich sicher, das München nicht so viele Nebeltage aufzuweisen hat wie Ulm.

Gruß, Michael

Warum ist die Donau nebliger als andere Flüsse?

Der Sonnenstand kanns ja kaum sein,

Gruß, C

Hallo Cugel

könnte es nicht auch daran liegen, daß die verschiedenen flüsse auch verschiedene wassertemperaturen führen,
etwa heizkraftwerk, abwasserzulauf mit höherer temperatur, usw.

temperaturunterschiede wasser zur luft machen sich bei nebelbildung stark bemerkbar,

und sind die orte oder flüsse etwas mehr bekannt, auf der wetterkarte taucht auch mehr bonn als köln auf, dank adenauer.

Gruß Franz

Hallo!

Das ist mir neu! Welche Gebirge sind denn das??? Im Norden die
Schwäbische bzw. Fränkische Alb, aber im Süden? Da gibt es
nichts.

Ich hätte ein anderes Angebot (von dem ich allerdings auch
nicht weiß, ob es stimmt): Wenn es kalt und windarm ist, kühlt
sich die Luft über den Alpen ab und fließt nach unten ins
Voralpenland. Die Kaltluft schiebt sich nach Norden vor, bis
sie durch die Schwäbische und fränkische Alb am Weiterströmen
gehindert wird. Also staut sich die kalte Luft genau dort, wo
die Donau fließt und es schön feucht ist: ideale Bedinungen
für Nebelbildung. Am nächsten Morgen heizt sich die Alb und
das Voralpenland dort am schnellsten auf, wo das Land aus dem
Nebelsee herausragt. In den Tälern bleibt es kühl und wir
haben eine Inversionslage, die verhindert, dass der Nebel
schnell abtrocknet.

Du beschreibst genau den Kaltlufttrog der sich zwischen Alpenvorland und Schwäbischer Alb etc ausbildet. Exakt dies war meine Rede. Von vielen Flügen von und nach München kenne ich die Ausdehnung dieser Nebelfelder.
Udo Becker