ich verkaufe das Haus meiner Eltern(HS), indem ich
marktschreierische Anzeigen schalte(NS Grad 1), und das wird
nächste Woche im Hamburger Abendblatt geschehen(NS Grad 2).
Hier haben wir dann eindeutig zwei Nebensätze, von dem der
eine dem anderen untergeordnet ist.
Nein, es ist wieder ein Hauptsatz. Und Hannes hatte natürlich im letzten Beispiel recht.
außerdem spricht wohl eher dafür als
dagegen, dass es ein NS ist, dass das Subjekt nicht explizit
da steht, sondern auf den vorhergehenden (Neben)Satz verweist
(„und die“ als Verweis auf „Anzeigen“).
Das macht aber nichts. (Oder war „Das macht aber nichts“ auch ein Nebensatz, weil das Subjekt „das“ heißt?)
Ein Beispiel, in dem Du wahrscheinlich die Hauptsätze als solche erkennst:
Ich gehe morgen nicht zur Uni. Da ist nämlich Streik. Der läuft schon seit einem Monat. Und das finde ich ziemlich unfair den Studenten gegenüber.
Alles Hauptsätze. Denn Woran erkennt man einen Nebensatz?
- Er stellt ein Satzglied oder Attribut zum Hauptsatz dar.
- Wenn der (mutmaßliche) Nebensatz durch eine Konjunktion eingeleitet ist, dann steht die finite Verbform am Ende.
Beispiele:
Ich gehe nicht in die Uni, die besetzt ist. – hier haben wir einen Nebensatz, weil „ist“ am Ende steht.
Ich gehe nicht in die Uni, weil die besetzt ist. – Nebensatz wie eben.
Ich gehe nicht in die Uni, denn die ist besetzt. – Hauptsatz, da das Verb in der Mitte steht, obwohl eine Konjunktion den Teilsatz einleitet.
Ich schalte marktschreierische Anzeigen, und das wird in der Bild erscheinen. – kein Nebensatz, Begründung wie eben.
Wie du schon richtig bemerkt hast lässt er sich
auch nicht an den ersten HS anhängen, was eher dafür sprichte,
dass es ein NS ist.
Das macht auch nichts. Wenn Du nämlich den Nebensatz ersten Grades weglässt, dann beraubst Du den ersten Hauptsatz eines Satzgliedes (nämlich der modalen Adverbialbestimmung). Da der zweite Hauptsatz sich jedoch gerade auf dieses Satzglied bezieht, ergibt er ohne es nicht viel Sinn. Probiers mal in eindeutigen Hauptsätzen:
Ich verkaufe das Haus über Anzeigen. Diese erscheinen in der Bild.
Ohne die Anzeigen:
Ich verkaufe das Haus. Diese erscheinen in der Bild.
Geht natürlich nicht.
Vom Gefühl her ist das
näher an einem Relativ-Satz dran als an einem Hauptsatz…
Oh, ein gefühlter Relativsatz. Vom gefühlten Komma hab ich ja schon gehört, aber das ist mir neu. 
Dann wäre das „die“ in Deinem Satz
Ich verkaufe das Haus meiner Eltern, indem ich marktschreierische Anzeigen schalte, und die bringen einem wirklich Interessenten.
ein Relativpronomen. Um das zu überprüfen, kannst Du die Ersetzungsprobe machen: Du versuchst, „die“ durch ein anderes Relativpronomen zu ersetzen. Da bietet sich „welche“ an. Geht in diesem Satz aber nicht. Also ist es kein Relativpronomen.
Es ist nämlich ein Demonstrativpronomen. Du kannst es durch andere Demonstrativpronomen („diese“ oder „jene“) ersetzen.
Auch das „das“ im mutmaßlichen Nebensatz in Deinem „schöneren Satz“ kannst Du durchs Demonstrativpronomen „dies“ ersetzen.
Ich verkaufe das Haus meiner Eltern, indem ich marktschreierische Anzeigen schalte, und dies wird nächste Woche im Hamburger Abendblatt geschehen.
Wirkt dies (!) jetzt immer noch wie ein Nebensatz?
Ich stelle hier die gewagte These auf, dass man Nebensätze nicht mit „und“ einleiten kann, so es sich nicht um eine Aufzählung gleichrangiger Nebensätze handelt (z.B. „Ich hoffe, dass Du gut aus dem Urwald zurück bist und dass Dich keine Tarantel gebissen hat“).
Liebe Grüße
Immo