Hallo Stefan,
Ein schönes Vorhaben. Außerdem finde ich es klasse, dass du trotz des formellen Aufwands das ganze offiziell machen willst. Schwarzarbeit schadet den aufrichtigen Selbstständigen, wobei du merken wirst, dass es schon etwas Papierkram sein wird.
Fangen wir mit dem Unternehmen an. Auf jeden Fall GbR. Bei anderen Gesellschaften hast du eine teurere notarielle Gründung vor Air und du musst dich u.U. Im Handelsregister eintragen lassen. Außerdem kannst du und dein Partner den steuerlichen Jahresabschluss so mit geringerem Aufwand betreiben. Der Nachteil der GbR ist die Haftung. Man haftet immer für die Schandtaten derangieren mit und zwar immer in voller Höhe des Betrags, mit dem Privatvermögen und direkt an den Gläubiger - unabhängig von irgendwelchen Vertraglichen Regelungen. Das kann haarig werden, wenn etwas schief läuft. Bsp aus der Praxis: A und B gründen eine GbR und eröffnen das A und B GbR Konto bei der Bank. A bestellt einen Firmenwagen (eigentlich müssten beide die Bestellung unterschreiben, aber die beiden haben Einzelvertretung vereinbart). A hebt Bar den Kaufpreis für das Auto von der Firma ab und vergisst zu bezahlen. statt dessen verspielt er die Knete. Der Fahrzeughändler kann ohne weiteres auch den kompletten Kaufpreis (nicht nur50%) von B einklagen. B kann danach zwar A wegen Veruntreuung verklagen, muss aber erstmal die Zeche zahlen.
Eine andereRwchtsform wie eine GmbH würde hier anders funktionieren. Aber wenn ihr nur in geringem Maße tätig seid, würde ich dieses Risiko vernachlässigen. Ihr werdet auch keinen Auftrag verlieren, weil ihr eine GbR seid, wohingegen eine GbR wahrscheinlich keine Chance auf einen Bauauftrag eines Aldimarktes hätte. Die Grenze zwischen Betrieb und Privatvermögen verschwimmt halt bei einer GbR mehr.
Steuern:
Hier die betroffenen Steuerarten: Gewerbesteuer (vereinfacht)
Ihr müsst Gewerbesteuer zahlen, sobald ihr einen gewissen Gewinn ca. 21 T€ pro Jahr überschreitet. Diese Steuer ist aber auf die Einkommensteuer anzurechnen und dürfte bei euren Umsatzambitionen nicht erreicht werden.
Einkommensteuer:
Auf den Gewinn nach allen Kosten müsst ihr Einkommensteuer zahlen. Nehmt euren letzten Steuerbescheid. Addiert auf die Zeile " zu versteuerndes Einkommen" den Gewinn. Dann könnt ihr im Internet die Steuerlast für dieses neue zu versteuernde Einkommen ausrechnen. Auf der ersten Seite des Bescheids steht die festzusetzende Einkommensteuer. Die Differenz zwischen dieser Zahl und dem Ergebnis aus dem Internet müsst ihr nachzählen. Bei einem angepeilten Gewinn von 2.000€ wird das nicht die Welt sein. Ich kalkuliere immer mit ca. 30%. Das wären dann so 600,€
Wie kommt der Gewinn zu Stande? Hier passierter häufigste Fehler in der Planung des Geschäfts. Gewinn ist Umsatzerlös abzgl. Der Kosten. Wenn ihr also 20 Termine im Jahr a 100€ habt, ist der Umsatz 2000,-€. Dann kwerden die Kosten wie Fahrtkosten, Anschaffung der Kamera, Verbrauchsmaterial, Fotolabor usw. Davon abgezogen. Und hier sind wir bei der größten Falle für Kleinunternehmer und der letzten wichtigen Steuerart. Umsatzsteuer:
Normalerweise funktioniert Umsatzsteuer so: ihr stellt eine Rechnung an euren Kunden aus. Hierauf kommen 19% Mehrwertsteuer (den Teil der Umsatzsteuer, den der Kunde letztlich tragen muss). Wenn man Umsatzsteuerpflichtig ist mit seinem Betrieb, kann man im Gegenzug sogenannte Vorsteuer ziehen. Wenn ihr als GbR also Ust pflichtet wäret, müsstet ihr auf alle Rechnungen die ihr schreibt die 19% MWSt. an das Finanzamt überweisen. Wenn ihr aber etwas betriebliches bezahlen müsst, könnt ihr die von Euch gezahlte MWSt., die im Zusammenhang mit Eurem Geschäft steht, zurückfordern. Bsp.: Summe aller Kundenrechnungen 1.000 € netto. Zzgl. 190,€ Umsatzsteuer. Anschaffung einer Kamera mit Onjektiv für 800€ inkl. 127,73€ MWSt. - ihr müsst nur 62,27€ Umsatzsteuer abführen.
Das bedeutet Vorsteuer ziehen.
Jetzt kommt eure " Niesche": unter 17.500€ JahresUMSATZ ( gestellte Rechungseinnahmen vor Kosten) seid ihr sog. Kleinstunternehmer, die keine Umsatzsteuer berechnen müssen. Eure Kunden zählen also keine Umsatzsteuer. Es muss nur ein Vermerk auf Eure Rechnung. Im Gegenzug könnt ihr keine Vorsteuer ziehen. Und hier ist das Risiko. Wenn ihr versehentlich über diese Grenze rutscht, müsst ihr die gesamte Umsatzsteuer nachzahlen. Wenn Ihr aber u.U. Keine Kosten hättet, Die ihr Vorsteuer,ich gegenrechnen könntet, ginge das voll in die Hose. Ihr solltet also immer immer immer unter dieser Umsatzgrenze bleiben. Ein Bekannter von mir hat neben dem Studium Computerspiele aus England von Privatleuten gekauft und in Deutschland teurer Verkauft. Er lag mit 18.100,€ knapp über der Grenze und hatte fast keine Rechnungen mit gezahlter Vorsteuer. Das hätte ihn fast 3.000€ / Jahr gekostet
Ihr seht, es wird schon komplexer als man denkt. Aber falls ihr jetzt überlegt, das doch schwarz zu betreiben, kennt ihr direkt das Risiko, falls ihr erwischt werdet und rückwirkend veranlagt werdet 
also einfach unter dieser Grenze bleiben und alles wird gut.
Der letzte Tip: Buchhaltung:
Macht direkt eine gescheite Buchhaltung und ein entsprechendes Konto auf. Ihr müsst alle Quittungen zum Geschäft sammeln. Es wir getrennt nach einem Kassenbuch und einem Kontenbuch. Innerhalb dieser Bücher müssen alle Quittungen nach Datum sortiert gebucht werden. Eine Bar bezahlte Rechnung ist demnach ein Eingang im Kassenbuch und eine mit Ed Karte bezahlte Tankquittung ist eine Belastung im Kontenbuch. Hierzu solltet ihr entweder einen Steuerberater engagieren, der allerdings für einen Jahresabschluss sicherlich 500,-€ haben will, oder euch entsprechende Sachkunde über die IHK oder VHS aneignen, damit ihr überhaupt eine korrekte Jahresbuchführung machen könnt. Nichts ist schlimmer, als rückwirkend für drei Jahre so eine Buchführung zu erstellen.
So, ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr abgeschreckt. Ich Wünsche euch einen guten Start und viel Erfolg mit dem Hobby-Beruf. Eine Bekannt meiner Frau betreibt das Geschäft übrigens sehr erfolgreich nebenberuflich und hat sich ihr komplettes Equipment inkl. iMac , Kamera, Objektiven und Studiobeleuchtung, Hintergünde etc. Über diese Nebentätigkeit finanziert. In knapp 2 Jahren. Also viel Erfolg und vor allem Spaß!!!