Nebentätigkeit: Arbeitgeber sieht Konflikt

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage bezüglich einer Nebentätigkeit. Ich bin als Softwareentwickler (mittelständischer IT-Dienstleister) angestellt und betreue für meinen Arbeitgeber mehrere Kunden in unterschiedlichen Technologien.

Jetzt möchte ich nebenberuflich kleine IPhone-Programme (Apps) erstellen und diese über den zugehörigen Vertriebskanal von Apple (den App Store) zum Verkeuf anbieten.

Seit diesem Monat vertreibt auch mein Arbeitgeber zwei Apps im App Store.

Die Anwendungen die ich entwicklen zu gedenke werden in keinster Weise in Konkurrenz zu den Apps meines Arbeitgebers stehen.

Nun hat die Geschäftsführung bereits vor dem Entschluss selbst etwas im App Store anzubieten ein eindeutiges nein für meine Nebentätigkeit ausgesprochen. Die Begründung lautet u.a., dass sie in diesem Fall die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes beschäftigt und sie daher in der Regel keine Genehmigung für nebenberufliche kommerziele Softwareentwicklung ihrer Mitarbeiter erteilen.

Blöd gelaufen, soweit ich das verstehe bin ich aber rechtlich gesehen im Recht (äh ja :wink: ), selbst durch die neueste Entwicklung würden wir ja nur denselben Vertriebskanal für absolut unterschiedliche Anwendungen nutzen. Dummerweise kann man einen „Interessenskonflikt“ wunderschön herbeiargumentieren, aber ein Wettbewerb sieht für mich dann doch definitiv anders aus.

Ich überlege nun mich noch einmal mit meinem Arbeitgeber zusammenzusetzen und bin auf der Suche nach möglichst belastbaren Quellen, die meine Argumentation unterstützen bzw. die Definition von „Wettbewerb mit dem Arbeitgeber“ oder „Interessenskonflikt“ klar festlegen.

Hallo,
tut mir leid ich glaube da kann ich gar nicht weiterhelfen… :frowning:
Wünsche trotzdem ganz viel Glück,

LG
Frauchen

Hallo,

kein Problem :wink: Danke für die Antwort!

Viele Grüße
Oversway

Hallo

leider kann ich dazu keine verbindliche Aussage machen.

Vom Gefühl heraus sehe ich das genauso wie der Arbeitgeber.

Hallo Oversway,
dass hier ein Konfliktpotenzial entsteht, ist wohl schon an der Tatsache zu erkennen, dass du, wie auch dein Arbeitgeber Apps herstellen und vertreiben möchtest. Schon alleine daran gemessen, und ich bin auch AG, dass du eine Entwicklung, die eigentlich aus deiner Mitarbeit in diesem meinem Betrieb entsteht, z. Bsp. ein interessantes App durch Gespräche mit meinen Mitarbeitern und / oder Anwendern , du dann aber dies für dich vereinnahmst, zeigt doch das Potential des Konfliktes an. Während du die Vorzüge der Anstellung für dich nutzt und gleichzeitig dein Wissen und Können anderweitig vermarktest, kann für deinen Chef eine unvereinbare Situation heraufbeschwören. Und, mal ganz ehrlich, würdest du einen Mitarbeiter dulden, der das selbe privat macht und in seinem Namen, auf seine Rechnung vertreibt und dir eventuell damit das Wasser ab gräbt… ich denke die Antwort ist klar.
Natürlich weiß dein Boss auch, dass es andere Wege für dich gibt. Ich denke, dass deine angedachten und geäußerten Pläne bereits jetzt schon der Grundstein für ein zerrüttetes Arbeitsklima sein können. Wenn dir also etwas an der Anstellung liegt, lass es sein. Wenn du den Mut zur Selbstständigkeit hast, verfolge deine Pläne weiter und ziehe in letzter Konsequenz deine Konsequenzen daraus. Ich meine das wäre dann fair…
Darf ich deine Entscheidung lesen?

Grüße nach… Peter

Hallo Peter,

erst einmal „Danke“ für deine Ausführungen. Natürlich ist das Ganze ist nicht ganz so einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Ich schildere dir die Situation mal ganz genau:

Meine Firma stellt ein Sowtwareprodukt für eine bestimmte Brache her und lebt größtenteils von Freiberufler-Vermittlung und Kunden mit Wartungsverträgen mit Software.

Mehrere meiner Kollegen dürfen Software privat entwickeln und vertrieben. Ich weiß inzwischen von 2en, das ist auch kein Geheimnis.

Die Ablehnung meiner GF stammt noch aus Zeiten, als es überhaupt kein Thema war jemals etwas im App Store oder überhaupt auf der Apple-Plattform zu unternehmen.

Die Apps, die meine Firma zur Zeit im App Store vertriebt sind von mir und zwei meiner Kollegen entwickelt worden, unser direkter Vorgesetzter gab uns damals ein nicht-schriftliches JA für diese Aktion und wir legten los(er wurde dann von der GF übersimmt). Einer meiner Kollegen hat dann gekündigt und diese wieder zurückgezogen, nachdem er eine Zusage hatte mobile Anwendungen entwickeln für mein Unternehmen entwickeln zu dürfen. Aufgrund unserer internen Auslastung sitzen nun also meine zwei ehem. Freizeit-Programmier-Kollegen Unternehmensintern an diesem Thema. Wirklicher Erfolg wird sich aber im App Store nicht einstellen, sie müssen auf Auftragsentwicklung setzen und tun dies auch.

Das ist so grob die Ausgangssituation. Dass unsere „privaten“ Apps nun ins Unternehmen gegangen sind ist okay für mich, da gibt es von meiner Seite keine Anipathie gegen meine Kollegen oder meinen AG - nur um das klarzustellen. Ich freue mich für die Beiden.

Weniger schön finde ich die Situation, dass mehrere Kollegen nebenbei Tätig sein dürfen. Einer macht Webentwicklung, das ist definitiv eine Thematik die wir auch anbieten, der andere bietet eine kleine Softwarelösung an. Hier sehe ich mindestens ein identisches „mögliches Konfliktpotential“.

Von daher schaut das für mich dann doch ungerecht aus. Ich habe eine nette kleine Idee, mein Unternehmen würde diese nicht umsetzen, ich bewege mich in keinem unserer Geschäftsfelder und trete einzig über den identischen Vertribeskanal (es müssen halt alle Apps über diesen Store laufen) in Erscheinung. Auftragsentwicklung würde ich nicht machen, Anfragen natürlich in den Vertrieb geben.
Um es nochmal in Relation zu setzen: wir machen knapp 20 Mio Umsatz, davon sind etwa 25€ aus dem App Store, lass es zum Ende des Jahres 1000€ sein wenn es hoch kommt. Ansonsten haben wir noch kein einziges Projekt in dieser Technologie realisiert oder uns auch nur dafür beworben.

Mein Können und Wissen will ich ja eben anderweitig vermarkten, das bringt mich doch persönlich voran, ich bilde mich dadurch doch weiter, und wenn tatsächlich mal ein „echter“ iPhone-Auftrag reinflattert haben wir einen Experten mit Know-How mehr. Mobile Applikationen sind mMn ein Wachstumsmarkt, da möchte ich auch für mich persönlich etwas Wissen aneignen.

Ich kann es drehen wie ich will, ich fühle mich ungerecht behandelt - so wie du die Situation geschildert hast, kann ich es natürlich auch nachvollziehen, aber vielleicht ändert meine „Gesamtsituation“ deine Meinung? :wink:

Danke, dass du die die Zeit nimmst.

Viele Grüße
Der Oversway.

Ich kann Dir nichts darueber sagen,weil ich nie in einem Arbeitsverhaeltnis war.
juergen

sorry, aber arbeitsrecht ist nicht gerade mein fachgebiet. trotzdem viel erfolg bei der kreativität und dem durchsetzen.