Nebenverdienst mit Fun Creativ

Hallo Experten,

ich habe vor kurzem die Seite von Fun Creativ gefunden und würde gerne wissen, ob jemand von Euch schon Erfahrungen mit dieser Möglichkeit des Nebenverdienstes gemacht hat. Vielleicht kennt Ihr ja sogar noch weitere Firmen, bei dehnen man mit creativem Basteln nebenbei Geld verdienen kann.

Gruß Jörg

Hallo,

hatte mal eine Mitarbeiterin, die das nebenbei betrieben hat. Ist auch relativ gut damit gefahren. Allerdings sollte sie dann die Sache zum Hauptjob machen um weiter aufsteigen zu können. Scheint also so in Richtung MLM zu gehen, wovon ich grundsätzlich nicht so viel halte. Muss sie morgen ohnehin mal anrufen. Werde sie dabei mal fragen, ob sie weiter dabei ist. Sie hat auch wohl andere Firmen schon vertreten.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Wiz,

ich frage mich das schon lange und nun habe ich in Dir wohl jemanden gefunden, der’s weiß :smile:
Was - bitteschön - bedeutet MLM?! Ich lese diese und andere Abkürzung öfter mal im Zusammenhang mit mir dubios erscheinenden Job-Offerten in der Zeitung o.ä… Klär mich bitte auf!

Danke im voraus
Lieschen

Hallo Wiz,

was verstehst Du unter MLM ? Ansonsten bin ich schon gespannt, was Deine ehemalige Mitarbeiterin sagt.

Danke Jörg

Hallo,

MLM steht üblicherweise für Multi-Layer-Marketing (es gibt auch andere Begriffe, sie meinen aber alle eigentlich das selbe).

Hintergrund ist immer eine mehr oder weniger legale Art von Schneeballsystemen. D.h. es gibt im Vertrieb eine Pyramide bzw. Karriereleiter, die sich nacoh oben verjüngt und deren Stufen mal durch Umsatz und üblicherweise auch durch Anwerbung weiterer untergeordneter Vertriebsmitarbeiter durchläuft.

Ein Beispiel wäre z.B. wie folgt: Ein Freund/Freundin arbeitet im Heimvertrieb von Vorratsdosen / Kosmetika / Bastelbedarf / Unterwäsche, etc. und veranstaltet entsprechende Homepartys, zu denen er/sie die gesamte Nachbarschaft, den Freundeskreis, die Familie, etc. einlädt. Auf die hierbei verkaufte Ware gibt es nicht nur eine Provision, sondern der Hersteller lobt zusätzlich bei erreichen bestimmter Umsatzzahlen und der Anwerbung weiterer Vertriebsmitarbeiter weitere Boni (z.B. einen Dienstwagen, etc.) ein. Der Freund / die Freundin ist daher nicht nur am Warenvertrieb interessiert, sondern wirbt auch neue Mitarbeiter. Lässt man sich so anwerben, erhält der Werber für diese Anwerbung die entsprechend klangvolle höhere Stufe (Layer) im System und wird außerdem auch an den Umsätzen des neuen Kollegen beteiligt. Wirbt man selbst jetzt auch weitere Mitarbeiter, so steigt man nicht nur selbst auf, sondern verhilft auch dem Freund / der Freundin zum weiteren Aufstieg. Man bekommt selbst Anteil am Umsatz der neu geworbenen Mitarbeiter, aber auch der ursprüngliche Werber bekommt hiervon etwas ab. D.h. die Provision jedes Umsatzes verteilt sich immer durch die ganze Pyramide.

Klingt zunächst nicht schlecht, funktioniert in der Praxis aber längst nicht so reibungslos, wie es immer beworben wird.

  1. Die Zahl der potentiellen Mitarbeiter ist recht schnell erschöpft.

  2. Neue Mitarbeiter sind keine Kunden mehr, und mit jeder Anwerbung eines Kunden als Mitarbeiter schrumpft der Kundenkreis.

  3. Selbst in Großstädten ist es oft erstaunlich, wie abgegrenzt Gruppen sind. D.h. es ist nicht so, dass sich durch jeden neuen Vertreiber eine Vielzahl neuer Kunden ergibt, sondern dass ganz im Gegenteil jeder neue Vertreiber eine geringere Chance hat in der abgegrenzten Gruppe noch Leute zu finden, die bislang weder Kunde noch Vertreiber sind. Auf dem Lande ist diese Situation um so schärfer.

  4. Illegal wird die Sache schnell dann, wenn die Produkte nichts taugen, eher esotherischen Charakter haben (wie war das noch mit Herbalive?) oder noch schlimmer, wenn die Vertreiber verpflichtet werden Ware auf Vorkasse in großen Mengen einzukaufen, die dann (s.o.) nicht absetzbar sind.

  5. Auf jeden Fall illegal ist es, wenn mit Vaporware, also heißer Luft, gehandelt wird. Dies sind üblicherweise „Zertifikate“, die der Geldanlage dienen sollen. Hier wird vom neu einsteigenden „Mitarbeiter“ verlangt Geld zu investieren, um „mitspielen“ zu dürfen. Hierfür werden dann Zertifikate ausgestellt, die weiter zu verkaufen sind. Bei den typischen MLM Problemen (s.o.) ist klar, dass nur die Initiatioren dabei Geld verdienen, da sie schon beim ersten neu geworbenen Mitspieler verdienen, und dann von jedem weiteren profitieren. Recht schnell geht solchen Schneeballsystemen dann aber die Luft aus, und die letzten verlieren ihr eingesetztes Geld. Dabei geht es nicht um Peanuts. Größenordnungen von einigen tausend bis zenhntausend Euro sind keine Seltenheit. Entsprechende Machenschaften werden oft auch unter dem Begriff Pilotenspiel o.ä. gehandelt. Es gibt immer wieder neue, teilweise recht geschickt getarnte Formen dieser Kapitalanlagebetrügerei, die aber alle dem gleichen Prinzip folgen. Schadenssummen gehen oft bei großen bundes- bis europaweit agierenden Systemen in Großenordnungen von zig Mio. Euro. Eine Organisation unter Namen wie Club Royal und ähnliche, hat es vor einigen Jahren mal auf über 50 Mio. D-Mark gebracht. Da kann man nur sagen: Finger weg, wie auch bei allem anderen, was einem angeblich risikofrei deutlich mehr als 10% p.a. bringen soll!!!

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

3 Like

Halli Hallo,

MLM = MultiLevelMarketing
Also sowas wie das Tupperware-Verkaufsprinzip.
Berater wirbt neuen Berater, bekommt dafür Provision usw…

Gruß
Pia

1 Like

Hallo Wiz,

vielen Dank für Deine Ausführungen! Und ich wußte doch: Dubios! Schnelles Geld kann man so oder so nirgends verdienen, wieso also sollte es da mit MLM anders sein?! Solche Systeme kenne ich von Bekannten auch aus der Praxis, die sind überhaupt nicht reich geworden (wen wundert’s!) und nun kann ich die merkwürdigen Zeitungsanzeigen noch besser einschätzen.

Ein schönes Wochenende!
Lieschen

Hallo noch mal an alle interessierten,

habe eben mal mit meiner ehemaligen Mitarbeiterin gesprochen. Sie ist inzwischen ganz weg von Fun Creativ und auch einigen anderen Strukturvertrieben im Hobby-Bereich. Gerade Fun Crativ habe in letzter Zeit hohe Anforderungen an die Berater gestellt. Mindeszahl an Parties, Schulungen, Umsatz, etc. Zudem sei die Zeit für die Produkte abgelaufen und gleiche Ware sei im Fachhandel vor Ort für die Kunden günstiger zu bekommen. Zudem hat sie festgestellt, dass Fun Creativ inzwischen auch im Direktvertrieb tätig ist, also auch an Privatkunden verkauft. Weiterhin bemängelte sie auch, dass es so gut wie keine schriftlichen Vereinbarungen geben würde, man also nichts in der Hand hätte, wenn es mal Ärger geben sollte.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Wiz,

erstmal Danke für Deine sehr ausführliche Antwort, auch an „Liesschen“ im Bezug auf MLM. Ich habe daraufhin noch weiter gesucht und unter http://www.decospass.de/jobangebot.htm alles bestätigt gefunden, was Du über Fun Creativ geschrieben hast. Ich bin zwar weiterhin an einem Nebenverdienst durch basteln interessiert - vielleicht hast Du ja noch ein paar Firmen, die sowas anbieten, werde aber in Zukunft sehr vorsichtig mit sochen Angeboten umgehen.

Gruß Jörg