Danke Christa,
du hast recht. Aber im Duden ist es so kompliziert. Wenn ich es lese, haben die beiden Verben die gleiche Bedeutung für mich.
neigen <sw. V.; hat> [mhd. neigen, ahd. hneigan, Veranlassungsverb zu mhd. nigen, ahd. hnigan = sich neigen, sich beugen; vgl. 1nicken]: 1. a) aus der senkrechten od. waagerechten in eine schräge Lage bringen, schräg halten: das Glas, die Flasche n.; b) aus der senkrechten od. waagerechten Lage [leicht] nach unten beugen, biegen, senken: den Kopf zum Gruß n.; die Bäume neigen ihre Zweige [bis] zur Erde; jmdm., jmds. Worten sein Ohr n. (veraltet; zuhören). 2. <n. + sich> a) sich aus der senkrechten od. waagerechten in eine schräge Lage bringen; sich schräg legen: sich nach vorn, nach rechts n.; das Schiff neigte sich zur Seite; die Waage, die Waagschale neigt sich (sinkt) [nach unten]; der Zeiger neigt sich (selten; zeigt) nach Norden; Aber die Sonne neigt sich sehr (sinkt u. geht bald unter; Geissler, Wunschhütlein 84); b) sich aus der senkrechten od. waagerechten Lage [leicht] nach unten beugen, biegen, senken: sie neigt sich über das Kind, über das Bett; die Zweige neigten sich unter der Last; Ü sich vor jmds. Fachwissen anerkennend n. (geh.; verneigen). 3. <n. + sich> schräg abfallen; leicht abschüssig sein: das Gelände neigt sich zum Fluss; eine geneigte Fläche. 4. <n. + sich> (geh.) (von einem Zeitabschnitt) zu Ende gehen: der Tag hat sich geneigt; der Urlaub neigt sich dem Ende; Die Größe Portugals neigt sich (steht im Zeichen des Untergangs; Jacob, Kaffee 110). 5. a) einen Hang zu etw. haben: sie neigt zu Erkältungen, zur/zu Schwermut; ein zum/zu Jähzorn neigender Mensch; b) im Denken u. Handeln eine bestimmte Richtung einschlagen, vertreten: zu der Ansicht, der Auffassung n., dass sie sowieso immer zu spät kommt; ich neige dazu, ihm Recht zu geben.
zu|nei|gen <sw. V.; hat> [mhd. zuoneigen]: 1. a) einen Hang zu etw., eine Vorliebe für etw. haben, zu etw. neigen: dem Konservatismus z.; einer von zwanzig … Zeitgenossen neigt dem eigenen Geschlecht zu (Spiegel 50, 1966, 166); ich neige mehr dieser Ansicht zu (finde sie besser, richtiger); b) <z. + sich> (geh.) Sympathie, Zuneigung zu jmdm. fassen, sich von jmdm. angezogen fühlen: er neigte sich ihr [in Liebe] zu; <häufig im 2. Part.:> er ist ihr sehr zugeneigt (mag sie sehr gern); der den Künsten zugeneigte Landesherr. 2. (geh.) a) in Richtung auf jmdn., etw. neigen: er neigte mir seinen Kopf zu; b) <z. + sich> sich in Richtung auf jmdn., etw. neigen: sie neigte sich mir zu; die am Ufer stehenden Bäume neigen sich dem Fluss zu; Ü das Jahr neigt sich dem Ende zu (ist bald zu Ende); wenn das Leben, das er reflektiert, sich dem Ende zuneigt (Stern, Mann 249).