Hallo,
die Frage wird für einige sicher sehr naiv klingen, aber wozu ist eigentlich der Nennwert einer Aktie gut? Ich hatte mir eine Aktie immer als Anteil des Unternehmenswertes vorgestellt und als solcher ändert sie ja auch ständig ihren Wert. Welche Bedeutung hat es also, ob da nun 50€ oder was auch immer draufsteht? Was ist, wenn die Aktie dann nur noch 1€ wert ist?
Anscheinend hat das ja auch buchhalterische Auswirkungen, da das Unternehmen wohl die Differenz von Nennwert und Verkaufswert als Gewinn verbucht.
Wer legt den Nennwert dann eigentlich fest?
Ich danke vielmals für Erklärungen, der Wikipedia Artikel hat mir gar nichts dazu geholfen. :-/
Gruß
Granini
die Frage wird für einige sicher sehr naiv klingen, aber wozu
ist eigentlich der Nennwert einer Aktie gut? Ich hatte mir
eine Aktie immer als Anteil des Unternehmenswertes vorgestellt
und als solcher ändert sie ja auch ständig ihren Wert.
Hallo
Die Aktie verbrieft mit ihrem Nennwert halt einen bestimmten Anteil am gezeichneten Stammkapital des Unternehmens und damit am Unternehmen selbst. Da der echte Unternehmenswert in aller Regel vom Stammkapital abweicht, sind Aktien für gewöhnlich mehr wert als ihren Nennwert - jedenfalls gilt das bei Substanzwerten.
Man könnte ebensogut einen bestimmten Bruchteil des Unternehmens als Anteilswert ausweisen, hätte dann aber ein Problem, spätere Kapitalerhöhungen handhabbar zu machen.
Gruß
smalbop
Hallo smalbop,
okay klar, das verbrieft einen festen Anteil am Unternehmen. Aber welchen Sinn hat das denn?
Bsp: Unternehmen U 1000 Aktien, Nennwert 100€.
Fall 1: Aktienkurs bei 200€
Fall 2: Aktienkurs bei 50€
Ich frage mich, wann jemals der Nennwert von 100€ eigentlich benutzt wird, es zählt doch immer nur der aktuelle Kurs? Welchen Sinn hat er denn nun eigentlich?
Vlt. nur bei Insolvenz des Unternehmens, dann bekommt man auf jeden Fall 100€ ausgezahlt (so vorhanden), und dann werden Gläubiger bedient?
Wieso verstehe ich das nicht? 
Danke schonmal
Granini
Hallo
Bsp: Unternehmen U 1000 Aktien, Nennwert 100€.
Fall 1: Aktienkurs bei 200€
Fall 2: Aktienkurs bei 50€
Ich frage mich, wann jemals der Nennwert von 100€ eigentlich
benutzt wird, es zählt doch immer nur der aktuelle Kurs?
Welchen Sinn hat er denn nun eigentlich?
Wie ich schon sagte: Kapitalerhöhungen werden erschwert. Nehmen wir mal an, es wären nicht 1000 x 100 € vom Stammkapital verbrieft, sondern 1000 x 1/1000 vom Stammkapital. Nun sollen junge Aktien ausgegeben werden, so dass das Stammkapital um 50 % erhöht wird. Notieren die alten Aktien in 100 €/Stück, so bietet man einfach je 2 alten Aktien eine neue (zum aktuellen Börsenkurs von egal wieviel) an, womit der Anteilseigner bei Nachkauf seinen Anteil von 1/%o am Stammkapital halten kann - wenn er will. Wenn er nicht will, kauft ein anderer und sein Unternehmensanteil sinkt eben. Entschädigt wird er dann durch den per fremden Kapitalzufluss erhöhten Unternehmenswert, der das Absinken des eigenen Anteils ausgleicht.
Sind ihm 1/1000 des Stammkapitals verbrieft und 999 anderen auch - wie soll dann jemals frisches Stammkapital in die Firma kommen, wenn doch so oder so 1000/1000 der Firma als Eigentum bereits verteilt sind?
Vlt. nur bei Insolvenz des Unternehmens, dann bekommt man auf
jeden Fall 100€ ausgezahlt (so vorhanden), und dann werden
Gläubiger bedient?
Nee, umgekehrt, erst werden die Gläubiger bedient, und wenn dann noch was übrig ist, bekommt man seinen Anteil davon ausbezahlt.
Gruß
smalbop
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Sind ihm 1/1000 des Stammkapitals verbrieft und 999 anderen
auch - wie soll dann jemals frisches Stammkapital in die Firma
kommen, wenn doch so oder so 1000/1000 der Firma als Eigentum
bereits verteilt sind?
Hmm ja, gute Frage, wie denn eigentlich? Stückaktien sind doch seit einigen Jahren durchaus verbreitet, dachte ich?
Also muss man ja auch damit eine Kapitalerhöhung durchühren können?
Nee, umgekehrt, erst werden die Gläubiger bedient, und wenn
dann noch was übrig ist, bekommt man seinen Anteil davon
ausbezahlt.
Oh vielmals sorry, klar, das wusste ich eigentlich… :-/
Aber ausser deinem Beispiel mit der Kapitalerhöhung ist es folglich für mich als Anleger egal ob ich nun eine Stückaktie oder Nennwertaktie besitze, richtig?
Besten Gruß
Granini
Hallo
Sind ihm 1/1000 des Stammkapitals verbrieft und 999 anderen
auch - wie soll dann jemals frisches Stammkapital in die Firma
kommen, wenn doch so oder so 1000/1000 der Firma als Eigentum
bereits verteilt sind?
Hmm ja, gute Frage, wie denn eigentlich? Stückaktien sind doch
seit einigen Jahren durchaus verbreitet, dachte ich?
Also muss man ja auch damit eine Kapitalerhöhung durchühren
können?
Ja, könnte man. Aber dann würde bestimmt ein anderer User „Hohes C“ kommen und fragen, wieso eigentlich Aktien anders als andere Wertpapiere keinen Nennwert haben. 
Aber ausser deinem Beispiel mit der Kapitalerhöhung ist es
folglich für mich als Anleger egal ob ich nun eine Stückaktie
oder Nennwertaktie besitze, richtig?
Ja, der Nennwert verbrieft ja auch nur ein „Stück“ vom Stammkapital.
Gruß
smalbop