Neonazirechnung zum Holocaust

Hallo,

Na ja, wer 1947 Ministerpräsident von Sachsen war, war ja
schonmal paar Jahre eher in Dresden, als es Mitglieder aus der
Kommision waren!
Er sah noch wie es nach den Angriffen so aus sah!

Ja und? Die Leute in Japan sehen auch, wie es nach dem Tsunami dort aussah, und zwar dokumentiert mit tausenden Kameras. Aber was sagt das über die Opferzahlen aus? Wieviele konnten fliehen? Wieviele haben dabei überlebt? Wie willst du das dadurch beurteilen, in dem du einfach siehst wie es „danach aussah“?

Bis jetzt hast du nichts außer puren Behauptungen gebracht, von denen einige auch noch widerlegt wurden. Wieso solltest ausgerechnet DU glaubwürdiger sein, als eine Kommission aus führenden Historikern?

vg,
d.

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Hallo,

Aber wie jede Quelle sind ihre Aussagen kritisch einzuordnen.

Ja, warum dies aber so ist, dazu weiter unten.

Weiter unten erwähnt jemand seinen Opa, der dieses Trümmerfld Dresden (gemeint ist wohl die Innenstadt) selbst gesehen hat.

Sie erlebten nicht nur das Trümmerfeld, sondern auch die Angriffe. Incl. Einsturz des Nachbarhauses, sowie weitere Häuser (2), in denen sie Schutz suchten.

Aber gerade diese unfassbare Zerstörung vernebelt einem den Blick fürs Tatsächliche.

Daher ist es auch sehr schwer, hier nen Zugang zu den Menschen zu finden. Selbst mehrstündige Intervievs werden dort nur die „Oberfläche“ vieler Geschehnisse zu Tage fördern.

In einem Gespräch mit einer heute 86-jährigen 2007 erzählte sie mir, wie sie nach Deutschland kam mit einem Flüchtlingtrack (1947).
Sie erzählte eher kurz. Meist auf die Fragen hin, nicht einmal dramatisch. Eher gelassen.

Die Jahre über unterhielten wir uns immer mal wieder zu dem Thema. Es gab auch einige voher nicht erwähnte Details. Aber sonst nix gravierendes an Neuigkeiten.

Letztes Jahr erzählte sie mir plötzlich:
"…wissen Sie, seit ich zu Ruhe gekommen bin, sind die Bilder alle so da, als wäre es gestern gewesen."

Und plötzlich erzählte sie von den Dingen, die sie erlebt hatte und verdrängte oder nicht erzählen wollte.

Sie erzählte von ihren Zwillingtöchtern (hatte sie mir gegenüber nie erwähnt vorher. Sie sprach sonst immer nur von einem Kind), die sie als Babys mit auf den Flüchtlingweg nahm. Wie sie die Kinder versuchte zu ernähren und wie sie dass eine Kind während des Marsches dann begrub.
Wie sie Angst hatten erschossen zu werden, nur weil ein Bewacher im Suff sich selbst ins Bein schoß. Und und und.

Auch andere, die ich zu verschiedenen Themen befragte, wurden erst mit den Jahren genauer.

Dass die meisten somit nichts über Opferzahlen in Dresden sagen konnten oder wollten, ist somit verständlich.
Auch liegt es ja teilweise darin begründet, dass sie keine Zeit hatten zu zählen. Denn die Familie und deren Versorgung ging vor (Opaaussage!).

Ein Onkel, der in Griechenland war, verarbeitet seine Erlebnisse anders. Er politisierte es immer.
Auch Oma (väterlicherseits) erzählte nie, warum Opa nicht mehr aus dem KZ wiederkam und was sie dort erlebten.

Wer Dresden vor der Wende besuchte, konnte sehr schön sehen, was alles zerstört wurde bei den Bombenangriffen. Zumeist in der Innenstadt. Riesige Freiflächen.
Man konnte sich vor den „Kulturpalast“ stellen und fast bis zum Hauptbahnhof blicken. Heute ist es wieder so bebaut, wie es „fast“ damals war, vor dem Angriff. Auch am „Neumarkt“ ist es so.
In den Stadtteilen, wo einzelne Bomben trafen, sieht man heute auch nicht mehr viel, da diese Lücken meist geschlossen wurden.

In Anbetracht der Aussagen vieler und dem Zerstörungsbild von Dresden, bleibe ich bei der Opferzahl von 35.000 bist 50.000!

Und wer weiterhin auf den Bericht der Kommision pocht, soll es auch weiterhin tun, wenn er Dresden nur besuchte und nie sah.

VG René

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Nachtrag: Jedem Opfer einen Namen geben …
Hallo,

Wie gesagt: Die exakte Opferzahl kann man nicht mehr
rekonstruieren, aber man kann eine ziemlich genaue
Größenordnung angeben, in welchem Rahmen hier gemordet wurde.

Zu diesem sehr guten Beitrag möchte ich noch eine Sache ergänzen: Die Gedenkstätte Yad Vashem versucht, jedem Opfer des Holocaust einen Namen zu geben, so dass man es eben nicht mehr mit einer abstrakten Zahl zu tun hat, sondern mit einer ganzen Wand voller Namen.

Bis jetzt hat Yad Vashem die Namen von etwa 3,8 Millionen Opfern gesammelt. Ein Nebeneffekt dieser Arbeit ist natürlich auch, dass man die Zahlen nicht mehr so einfach anzweifeln kann. Man kann ja selber nachzählen, die Namen stehen alle da, und sie sind alle durch entsprechende Dokumente bzw. durch die Aussage von Augenzeugen belegt.

Hier ein Link zu diesem Projekt: http://www1.yadvashem.org/yv/en/about/hall_of_names/…

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

Der Vergleich mit dem Tsunami und ner Bombardierung einer Stadt…?
Und wie schreibst Du weiter oben „…sie können sie nicht zählen…“

Jahrzehnte nach nem Bombenangriff kann dies aber eine Kommission?

Bis jetzt hast du nichts außer puren Behauptungen gebracht, von denen einige auch noch widerlegt wurden.

Wieso solltest ausgerechnet DU glaubwürdiger sein, als eine Kommission aus führenden Historikern?

Welche Gründe gibt es für Dich, der Kommision zu glauben?

Hast DU Zeitzeugen aus Dresden befragt?
Hast DU am Altmarkt mit gegraben und die ausgebombten Keller gesehen?
Warst DU schon mal in Dresden (ich meine nicht nur zu Besuch)?

3x ja und Sie sind weiter!

Ich hab 3x ein Ja!
Und dass ich mit Historikern nicht so kann, liegt auch an den anderen Grabungen. Sorry!
Zu dessen Ehre muss ich aber gestehen, die Historikerberichte waren immer Pflichtlektüre um zu sehen, was mich auf den Grabungen so erwarten „lässt“.

Sorry, hab noch im Excelbrett´l zu tun.
Schicke Zeit Dir noch!

VG René

Hi Michael,
hoffentlich nicht zu spät für eine Frage bzgl. deine Antwort.

  • Je länger man forscht, desto besser werden die Zahlen. die
    Zahl von 4 Millionen Opfern alleine für Auschwitz ist übrigens
    falsch und längst wiederlegt.

4 Millionen Opfer in Ausschwitz? ich habe keine Daten aber mir erscheint diese Zahl zu hoch.

Und wenn du sagst, dass diese Zahl falsch ist, was ist die richtige?

Schopn jetzt vielen Dank für die Antwort!

Schöne Grüße,
Helena

Die Zahl wurde früher durch die Sovietunion kolportiert, und wird jetzt gerne in revisionistischen Publikationen effektvoll getötet.

Moderne Forschung geht davon aus, dass mindestens 1,1 Mio Menschen in Auschwitz ermordet wurden, davon ca 900 000 unmittelbar nach Ankunft.
Mit entsprechender Literatur hier nachlesbar:
http://en.auschwitz.org.pl/h/index.php?option=com_co…

LG
Mike

(Entstellender Tippfehler beseitigt)

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Schön gesagt. Du bist natürlich kein Nazi bzw. willst keiner
sein. Du benutzt nur die Argumente von Nazis und
Holocaustleugnern.

Ich argumentiere nicht, sondern ich frage. Und das ist wohl rechtens. Und zu den Leugnern des Holocaust gehöre ich bestimmt nicht. Schon die Tötung eines einzigen Menschen bringt mich in die Opposition, gleichgültig, Nazideutschland, China oder die USA.

Wobei das hier:

Daß man nach 60 Jahren die Zahlen immer höher schraubt,

ein besonders dümmliches weil ganz offensichtlich von
keinerlei Sachkenntnis getrübtes Argument ist.

Mag sein. Dümmlich? ein harter Ausdruck, vor allem, da ich nicht argumentiere.
Der Dumme schweigt, wenn er etwas nicht weiß, der Weise hingegen fragt und wird dadurch noch weiser. (Konfuzius? ich bin mir nicht sicher)

Gilbert 1982: 5,7 Millionen
Benz et al. 1991: zwischen 5,3 und 6 Millionen
Hilberg 1999: 5,1 Millionen als gesichertes Minimum