Genau genommen handelt es sich wohl um eine „akute Belastungsreaktion“
Wenn eine „akute Belastungsreaktion“ in einer Lebenskrise zu einem Nervenzusammenbruch geführt hat, dann sollte m. E. die Erstintervention darin bestehen, zwischen dem Betroffenen und den Auslösern der Belastungsreaktion möglichst schnell einen möglichst großen Abstand zu schaffen, damit sich die belastete Psyche und das angegriffene Vegetativum rasch wieder erholen können - um danach die eigentlich Arbeit, nämlich grundlegende Veränderungen im Leben - in Angriff nehmen zu können.
Also: Raus aus dem Alltag, der diese Belastung verursacht hat und in der Akutphase dämpfen/sedieren. Das kann Doxepin. Aber es entwickelt seine Wirkung erst langsam - ggf. über mehrere Wochen. Sofern es bisher keine Suchtproblematik gab (!), wäre m. E. für diese Übergangszeit bis zum langfristigen Wirkungseintritt ein unmittelbar wirksamer Tranquilizer - zumindest während des Klinikaufenthalts - angezeigt.
Weil die (ich denke an Benzodiazepine) aber ein hohes Suchtpotenzial haben, sind Ärzte bei Abwägung ihres Einsatzes sehr zurückhaltend geworden - auch wenn es nur um kurzfristige Nutzung geht.
Egal wie oder was: Die eigentlichen Auslöser müssen weg - schnell und gründlich. Dazu sind nicht selten radikale Änderungen im Leben erforderlich. Das schafft weder ein Tranquilizer noch ein Antidepressivum.
LG, FM