Netzersatz durch Stromerzeuger

Guten Tag,
ich bin zwar selbst vom Fach, jedoch nicht so sicher, was bei
o.g. Thema alles zu beachten ist.
Für ein kleines Vereinsheim soll eine Minimalinstallation mit ein
paar Leuchten und einigen Steckdosen sowie Außenscheinwerfer erfolgen.
Soweit kein Problem, allerdings ist die Stromversorgung mittels
Aggregat geplant (3 Ph 400/230V). Gibt es besondere Anforderungen an
die Art des Stromerzeugers in Sachen Schutzmaßnahme?
In der geplanten Verteilung ist ja ein FI vorgesehen.
Dürfen gegebenenfalls am Stromerzeuger vorhandene Steckdosen auch
genutzt werden, die davon ja nicht überwacht sind oder muss das
unterbunden werden?

Freue mich über einige Hinweise oder Links!
Gruß
Werner

Hallo !

Grundsätzlich muss man gar nichts machen,der Generator allein muss ja bereits sicher zu benutzen sein.
Betrachte ihn wie einen Trenntrafo,Sekundärseite nirgends mit Erde verbunden.
Erster Isofehler bleibt schadlos(allerdings auch unbemerkt),beim zweiten Isofehler entsteht ein Kurzschluss und dafür müssen Sicherungen am Generator vorhanden sein,die schalten ab.
Körperströme zur Erde entstehen nicht,man kann natürlich einen Schlag bekommen,wenn man zwei Pole bewusst berührt(N-L1,oder L1 -L2 z.B.).

Soweit der Idealfall.

Um den Schutz zu verbessern kann man einen FI vorsehen. Dazu muss der N-Leiter(Sternpunkt) mit herausgeführt werden können und zur Verteilung mit FI gehen.
Dieser Punkt wird dann in der Anlage auch geerdet,denn nun muss man auf die Schutztrennung verzichten,es erfolgt Schutz durch Abschaltung.

Beim 1. Isofehler(2. Fehler gibts hier ja nicht) fließt ein Fehlerstrom zur Erde und der FI schaltet allpolig ab.

Die Steckdosen am Generator liegen VOR dem FI und können nicht abgeschaltet werden. Da sie über den N nun geerdet sind,dürfen sie nicht mehr genutzt werden.
Hier fließt jetzt beim 1.Fehler immer gleich ein Fehlerstrom zur Erde und damit entsteht auch Personengefährdung.

Statt mit FI kann man die Generatorspeisung auch als IT-System betrachten und mit einer Isolationsüberwachung aufbauen.
Es entspricht im Grunde dem Urzustand des Generators,lediglich das Überwachungssystem zeigt schon den 1.Fehler an,der noch ohne Gefahr ist und nicht zur Abschaltung zwingt.

Am besten wäre es,wenn man FI oder Isoüberwachung direkt am Schaltbrett des Generators anbringen könnte,also noch bevor es sich verteilt auf die angebauten Steckdosen. Dann wären die auch geschützt.
Nutzt man die CEE-Steckdose (3 Ph + N !) als Einspeisung zur Verteilung,dann würde ich die Schukodosen stilllegen und abklemmen.

MfG
duck313

Grundsätzlich muss man gar nichts machen,der Generator allein
muss ja bereits sicher zu benutzen sein.

Wenn er bestimmungsgemäß benutzt wird!

In Bedienungsanleitungen wird aber die Einspeisung einer Festinstallation oft ausgeklammert.

Betrachte ihn wie einen Trenntrafo,Sekundärseite nirgends mit
Erde verbunden.

Die meisten Kleinerzeuger werden als IT-Netz betrieben, richtig.
Aber bei einer Einspeisung in eine komplette Elektroinstallation kannst du das sicherheitsmäßig vergessen:

Erster Isofehler bleibt schadlos(allerdings auch
unbemerkt),beim zweiten Isofehler entsteht ein Kurzschluss und
dafür müssen Sicherungen am Generator vorhanden sein,die
schalten ab.

Der zweite Isolationsfehler (oder auch der erste) müssen ja nicht zwangsweise Kurzschlüsse sein.
Selbst wenn: Die Impedanz eines Generators kann kaum die für kurze Abschaltzeiten nötigen Kurzschlussströme liefern.

Du weißt ja: Beim 16A „B“ Automaten sind schon 80A nötig.

Um den Schutz zu verbessern kann man einen FI vorsehen. Dazu
muss der N-Leiter(Sternpunkt) mit herausgeführt werden können
und zur Verteilung mit FI gehen.

Es dürfte die günstigste Variante sein, aus dem Generator durch einen Umbau ein TN-System zu machen, also mit geerdetem Sternpunkt.
Dann hast du ein System, das der Versorgung über ein Stromnetz gleich zu stellen ist.

Ich kann nur empfehlen, das Vorhaben genau mit dem Elektriker abzusprechen und beim Generatorkauf aufzupassen.

Die billigen arbeiten nach dem Prinzip „wird schon alles gut gehen, isoliertes Netz passt schon“.
Bessere haben eine eingebaute Isolationsüberwachung.
Stationäre Anlagen habe ich nur zwei bei Kunden in Betrieb - genauer: in Vorhaltung. Die arbeiten beide mit geerdetem Sternpunkt.

Hallo,
erst mal danke für die ersten beiden Stellugnahmen.
Ich denke auch, dass man schon beim Kauf aufpassen muss und nicht
unbedingt im Baumarkt kaufen sollte.
Persönlich finde ich die Lösung mit einer Einspeisung ( bei geerdetem Sternpunkt)in die Verteilung am praktikabelsten.
Man muss mal sehen, was der Markt so bietet und welche Anpassungen am Gerät möglich sind. Denke, die Hersteller sollten auch etwas dazu sagen können. Hat jemand Erfahrung, was ausgediente Bundeswehrgeräte
diesbezüglich bieten?

Gruß Werner

Hallo,
erst mal danke für die ersten beiden Stellugnahmen.
Ich denke auch, dass man schon beim Kauf aufpassen muss und
nicht
unbedingt im Baumarkt kaufen sollte.
Persönlich finde ich die Lösung mit einer Einspeisung ( bei
geerdetem Sternpunkt)in die Verteilung am praktikabelsten.
Man muss mal sehen, was der Markt so bietet und welche
Anpassungen am Gerät möglich sind. Denke, die Hersteller
sollten auch etwas dazu sagen können. Hat jemand Erfahrung,
was ausgediente Bundeswehrgeräte
diesbezüglich bieten?

Ich habe ein 5kVA Gerät von der BW:

Fichtel&Sachs Motor, Zweitakt, laut, stinkend.
Generator ist von Kirsch.

Super robust und lässt sich auch leicht starten.

Nur halt wirklich laut. Da wäre ein gekapselter Diesel schon schöner.