Netzklassen/Subnetze

Moin,

kann mir jemand einen Link oder so empfehlen wo eine gute Erklärung zu den Netzklassen und Subnetzmasken zu finden ist?(Die Wikipediaartikel habe ich schon gelesen und bin noch verwirrter als vorher)

Mir sind da ein paar Sachen unklar:

1)Die Netzklasse leitet sich aus der IP ab???(z.B. 192.168.xxx.xxx)
2)Was hat das für einen Sinn???
3)Was macht das bei der Deklaration/Verwendung/… von IP-Adressen für einen Unterschied???
Ich meine 192.168.1.1 darf nur 1mal vorkommen egal was für eine Natzklasse das ist?!?!?
4)Welche Teile sind öffentlich und welche kann ich privat nutzen???
5)Angenommen 192.168.x.x gehört einer Netzklassen an.
5a)Kann der Rechner mit der IP 192.168.2.1 den Rechner mit der IP 192.168.1.1 erreichen?
5b)Kann der Rechner mit der IP 192.167.1.1 den Rechner mit der IP 192.168.1.1 erreichen?

Danke =)

MfG
SMCTBV

1)Die Netzklasse leitet sich aus der IP ab???(z.B.
192.168.xxx.xxx)
2)Was hat das für einen Sinn???

Damit man sich nicht ein paar Milliaden IP Adressen zum routen merken muß. Durch die Unterteilung in subnetze, kann man das Routing weiter deligieren, weil man weiß ‚in welche Richtung‘ das Routing weitergeht. Wenn die IP z.B. mit 134 losgeht, muß nur jemand wissen, daß das zur Uni Bremen gehört und dort weiterfragen und muß nicht alle paar tausend Rechner der Uni persönlich kennen. Außerdem kann man innerhalb von Subnetzten Dinge wie Multicast machen.

3)Was macht das bei der Deklaration/Verwendung/… von
IP-Adressen für einen Unterschied???
Ich meine 192.168.1.1 darf nur 1mal vorkommen egal was für
eine Natzklasse das ist?!?!?

Die Adresse darf bei Dir lokal nur einmal vorkommen. Jeder Rechner muß eine eigene Adresse haben, damit er mitspielen darf.

4)Welche Teile sind öffentlich und welche kann ich privat
nutzen???
5)Angenommen 192.168.x.x gehört einer Netzklassen an.

Der 192. und ein paar weitere Addressräume sind für den lokalen Gebrauch bestimmt und dürfen sich bei Dir lokal nicht wiederholen. Aber das hindert niemanden seinen Rechnern in seinem LAN die gleichen Addressen zu vergeben.

5a)Kann der Rechner mit der IP 192.168.2.1 den Rechner mit der
IP 192.168.1.1 erreichen?

Nein, weil er nicht im gleichen Subnetz ist. Dazu müßte ein Router bei dir, die beiden Netze bridgen.

5b)Kann der Rechner mit der IP 192.167.1.1 den Rechner mit der
IP 192.168.1.1 erreichen?

Ja. Kann er. Allerdings stehen alle Antworten auf die Fragen, die Du gestellt hast, auch in dem von Dir zitierten Wiki Artikel drin.

5a)Kann der Rechner mit der IP 192.168.2.1 den Rechner mit der
IP 192.168.1.1 erreichen?

Nein, weil er nicht im gleichen Subnetz ist. Dazu müßte ein
Router bei dir, die beiden Netze bridgen.

Und woher weisst du, welche Subnetzmaske er hat? Es gibt durchaus keine gesetzliche Verpflichtung, alles was mit 192.168. beginnt, mit /24 zu maskieren (RFC 3330). Richtige Antwort: Sie können sich gegenseitig erreichen, wenn eine entspr. Subnetzmaske angegeben wurde.

5b)Kann der Rechner mit der IP 192.167.1.1 den Rechner mit der
IP 192.168.1.1 erreichen?

Ja. Kann er.

Verwirrend. Warum kann der jetzt auf einmal? Weil die beiden sich ganz gewiss nicht in einem gemeinsamen Subnetz befinden?

Gruß

1)Die Netzklasse leitet sich aus der IP ab???(z.B.
192.168.xxx.xxx)
2)Was hat das für einen Sinn???

Du könntest zwei Geräte, statt direkt miteinander, immer auch ausschließlich über einen Router kommunizieren lassen. Dann könnte man sich das Subnetting ganz sparen. Es ist aber sinnvoller, Geräte, die in einem gemeinsamen physikalischen Netz hängen, also nur durch Switches voneinander getrennt, direkt miteinander reden zu lassen.

Dann aber muss jedes Gerät wissen, mit wem es direkt kommunizieren kann und zu welchen Adressen es der Maklerdienste des Router bedarf. Das wird ihm durch die Subnetzmaske sowie die Angabe des Standardgateway mitgeteilt.

4)Welche Teile sind öffentlich und welche kann ich privat
nutzen???

Das sagt dir die RFC 3330 (http://tools.ietf.org/html/rfc3330) - allerdings steht dir völlig frei, hiervon nach Belieben abzuweichen. Du riskierst lediglich, Teile des Internets nicht mehr zu erreichen oder selbst aus dem Internet nicht erreichbar zu sein.

5)Angenommen 192.168.x.x gehört einer Netzklassen an.

Vergiss den Begriff der ‚Netzklasse‘. Dieses Konzept haben unsere Urgroßväter schon zu Grabe getragen. Frag nach Subnetzen.

5a)Kann der Rechner mit der IP 192.168.2.1 den Rechner mit der
IP 192.168.1.1 erreichen?

Das kommt drauf an, wie das Subnetz definiert ist. Bei /24 dürfen lediglich die letzten 8 Bit der Adresse sich unterscheiden, das ist hier

11000000.10101000.00000010.00000001 192.168.2.1
11000000.10101000.00000001.00000001 192.168.2.1 

offenbar nicht der Fall. Identisch sind die ersten 22 Stellen, also darf die Subnetzmaske max. /22 betragen, wenn die Rechner gegenseitig direkt sichtbar sein sollen.

5b)Kann der Rechner mit der IP 192.167.1.1 den Rechner mit der
IP 192.168.1.1 erreichen?

Auch hier: Abhängig vom Subnetz. Mit einer Maske /12 könnten sie. Allerdings ist der Block 192.168.0.0/16 nach RFC 3330 für spezielle Zwecke reserviert, die Maske /12 stellte also ein Verstoß dar.

Gruß

Hallo,

ich glaube der ursprüngliche Poster wollte auf die (alte) unterscheidung in Netzklassen (A, B, C, …) hinaus. Da wurde in der Tat an den ersten Bits die Netzklasse erkannt. Erstes Bit 0 = Klasse A, ersten zwei Bits 10 = Klasse B, etc.

Das wurde dann zwecks besserer Aufteilung der knappen Adressen und nicht Skalierbarkeit des Routings bei exponentiell wachsender Netzwerkanzahl mit CIDR außer Kraft gesetzt. Aber selbst jetzt spuckt ipcalc für 10.1.1.0/24 noch „Class A“ aus.

Erklärt wird das bei Wikipedia eigentlich recht übersichtlich in zwei Artikeln:

http://en.wikipedia.org/wiki/Classful_network und
http://en.wikipedia.org/wiki/Classless_Inter-Domain_…

Gruß

Fritze

5)Angenommen 192.168.x.x gehört einer Netzklassen an.

Der 192. und ein paar weitere Addressräume sind für den
lokalen Gebrauch bestimmt

Fast… :wink:

192.168.0.0/16 also 192.168.0.0 bis 192.168.255.255

Die anderen 192er sind nicht privat, so gehört z.B. 192.1.0.0/16 BBN.

außerdem noch:

10.0.0.0/8 = 10.0.0.0/255.0.0.0 = 10.0.0.0 bis 10.255.255.255 = 10/8
172.16.0.0/12 = 172.16.0.0/255.255.240.0 = 172.16.0.0 bis 172.31.255.255 = 172.16/12

Außerdem noch die IPv4 Autokonfiguration 169.254.0.0/16

Wobei man Netze mit /8 früher als Class A, /12 als Class B und /16 als Class C Netzwerke bezeichnete, heute wird allgemein aber die CIDR-Notation (Classless Inter-Domain Routing) verwendet, bei der auch die Eingabe der Subnetzadresse entfällt.

Und der Vollständigkeit halber:

Privater Adressbereich bei IPv6
alt: fec0::/10 (fec0… bis feff…)
neu: fc00::/7 (fc… und fd… ; Unique Local Addresses (ULA))
und IPv6 link local (autom. Zuweisung) im Bereich fe80::/10
z.B. fe80::214:51ff:fe11:8ac abgeleitet aus MAC 00:14:51:11:08:ac
Wobei IPv6 noch viel mehr abkürzt, so ist
fe80::214:51ff:fe11:8ac
eigentlich
fe80:0000:0000:0000:0214:51ff:fe11:08ac

> 11000000.10101000.00000010.00000001 192.168.2.1  
> 11000000.10101000.00000001.00000001 192.168.2.1

*hust*

5b)Kann der Rechner mit der IP 192.167.1.1 den Rechner mit der
IP 192.168.1.1 erreichen?

Auch hier: Abhängig vom Subnetz. Mit einer Maske /12 könnten
sie. Allerdings ist der Block 192.168.0.0/16 nach RFC 3330 für
spezielle Zwecke reserviert, die Maske /12 stellte also ein
Verstoß dar.

Erm… naja, 192.167.1.0/24 gehört 'nem italienischem ISP, ist also durchaus zu erreichen - über den nächsten Router. Nur hat das nichts mehr mit lokalen Adressen zu tun… :wink:
Eine /12 macht also wenig Sinn, wobei man eh machen kann, was man will - zu Hause. Mit 192/8 würde man halt ein paar Millionen Internetserver nicht erreichen… ^^

*hust*

Die alte copy&paste-Krankheit. Jetzt aber:

11000000.10101000.000000 **10**.00000001 192.168. **2**.1
11000000.10101000.000000 **01**.00000001 192.168. **1**.1 

Gruß

Verwirrend. Warum kann der jetzt auf einmal? Weil die beiden
sich ganz gewiss nicht in einem gemeinsamen Subnetz befinden?

Weil ich nicht richtig gelesen habe, verzeihung.
Mit der Subnetzmaske gebe ich Dir recht, aber ich wollte den Fragesteller, der offenbar nur wenig Kentnisse hat, nicht unnötig verwirren.