Netzteil-Problem, vermutlich Board defekt?

Hallo zusammen,

habe wieder mal einen Sonderling in der Werkstatt stehen (warum immer ich?):

  1. Problem: Rechner stellt sich tot, Netzteil ATX2.0 350W startet nicht. Mainboard ist ein Gigabyte GA-73PVM-S2H, neuestes BIOS, mit einem Intel E7400, 4 GB RAM, 250er Western SATA2 und LG-Brenner.
  2. Netzteil gegen mein Testgerät ausgetauscht, Bequiet P6 Pro 450 Watt ATX2.0. PC bootet und geht ins Betriebssystem. Logisches Fazit: Netzteil defekt
  3. Neues Netzteil: Speedlink Pecos 350 Watt ATX2.0, wer meckert: was anderes gibts bei uns nicht im eilig besuchten, einzigen Elektromarkt. Eingebaut - Rechner startet nicht?!? Das Ding zuckt nicht mal. Anschlüsse überprüft, PWR-Button mit Schraubendreher überbrückt. Nix.
  4. Wieder ins Städtle gefahren, Netzteil reklamiert, ausgetauscht gegen das 450 Watt-Modell. Eingebaut - Rechner startet immer noch nicht, siehe 3.
  5. Das Bequiet wieder reingehängt, geht das Ding doch glatt wieder an.
  6. Das nagelneue 450er Netzteil in einen Testrechner eingebaut - Netzteil läuft, Rechner bootet, Start Betriebssystem.
  7. Das „defekte“ Netzteil von Punkt 2 in den Testrechner eingebaut - „defektes“ Netzteil läuft auch, Rechner bootet, Start Betriebssystem.

Fragen dazu:
Warum läuft der Rechner mit dem Bequiet und nicht mit dem neuen oder alten Netzteil, die ja offensichlich beide ok sind und die gleiche Spezifikation haben? Das ging ja bisher ein Paar Jahre lang…
Hat das Mainboard irgend einen blöden Defekt, was ich jetzt stark vermute?

Wer jetzt sagt: Bau halt das Bequiet ein - das ist nur die Symptomatik bekämpft, aber nicht die Lösung des Grundproblems. Sonst hab ich den Rechner in vier Wochen mit groben Mainboard-Defekt und ggf. Datenverlust dastehen und kann mir was anhören.

Im I-Net haben eigentlich alle das gegenteilige Problem, dass PCs mit Gigabyte-Board und Bequiet nicht starten. Hier wird auf das BIOS hingewiesen. Das ist aber schon das aktuellste. Ich sags ja - warum immer ich?

Gruß
Michael

moin,

haste das board mal ohne hdd und brenner mit den nicht korrekt funzenden netzteilen versucht (evtl ungünstige startlast)?

wobei ich dann immernoch das board in verdacht hätte.

gruss wgn

Hi,

war das erste, was ich gemacht habe. Angeschlossen sind in allen Varianten nur der 24er Boardstecker und der Prozessorstecker (4/6ploig). Reicht ja völlig fürs BIOS und ein Bild. Sonst hängt nichts dran, die SATA-Kabel der Laufwerke sind auch nicht drauf.

Um den Einschalttaster auszuschließen verwende ich die letzten Monate einen Diagnosetaster oder zur Not einen Schraubendreher.

Gruß
Michael

Hallo,

du könntest zunächst auch mal die Steckbuchsen und Pins der beteiligen Netzteile und Testrechner miteinander vergleichen, denn bei günstigen Netzteilen kann es mitunter vorkommen, dass die Buchsen des ATX-Hauptsteckers teilweise etwas zu locker auf den Mainboard-Pins stecken.

Man könnte vergleichend mit dem be-Quiet die beiden anderen Netzteile unter Last auch mal hinsichtlich der anliegeden Hauptspannungen und ggf. Negativspannungen durchmessen. Für + 3,3 / 5 und 12V ist hier lt. ATX eine max. Toleranz von +/- 5% vorgesehen. Deie restlichen Spannungen dürfen max. 10 % abweichen. Insbesondere wenn ein Mainboard nach intensiver Benutzung langsam altert, könnte es vorkommen, dass z.B. die Spannungsstabilisierung des Mainboards in Summe mit vergleichbar niedrigen Ausgangsspannungen des Netzteils im Ergebnis stabile Werte an den Komponenten unterschreitet.

Ggf. also mal ein anderes Board in besagtem Rechner antesten.

mfg

Ennlo

Hi und vielen Dank für die genauen Tipps!

du könntest zunächst auch mal die Steckbuchsen und Pins der beteiligen Netzteile und Testrechner miteinander vergleichen, denn bei günstigen Netzteilen kann es mitunter vorkommen, dass die Buchsen des ATX-Hauptsteckers teilweise etwas zu locker auf den Mainboard-Pins stecken.

Da ich insgesamt 4 Netzteile dran hatte (Originalgerät, Speedlink 350, Speedlink 450, Bequiet), wo das alte Gerät und das 450er auf einem anderen Board gehen, dachte ich, dass es nicht an einem fehlenden Kraftschluss des Steckers liegen kann.

Man könnte vergleichend mit dem be-Quiet die beiden anderen Netzteile unter Last auch mal hinsichtlich der anliegeden Hauptspannungen und ggf. Negativspannungen durchmessen. Für +3,3 / 5 und 12V ist hier lt. ATX eine max. Toleranz von +/- 5% vorgesehen. Deie restlichen Spannungen dürfen max. 10 % abweichen.

Das dauert alles viel zu lange und das wird/will keiner zahlen. Wäre für mich privat ein Projekt, aber nicht wenn es um einen Reparaturauftrag mit Zeitvorgabe kommender Montag geht.

Ggf. also mal ein anderes Board in besagtem Rechner antesten.

Ich hatte ja die Netzteile alle funktionstüchtig in einem anderen Rechner, also einem anderen Board hängen. Drum bin ich so verwirrt…

Insbesondere wenn ein Mainboard nach intensiver Benutzung langsam altert, könnte es vorkommen, dass z.B. die Spannungsstabilisierung des Mainboards in Summe mit vergleichbar niedrigen Ausgangsspannungen des Netzteils im Ergebnis stabile Werte an den Komponenten unterschreitet.

Ich hätte das schlapp als „Mainboard-Defekt“ deklariert. Aber diese Formulierung werde ich in meinen Reparaturbericht aufnehmen, wenn ich darf. :wink:

Nochmals vielen Dank für die genaue Fehleranalyse und frischen Denkansätze!

Gruß
Michael

Hi und vielen Dank für die genauen Tipps!

Hallo, immer gerne…

Ich hätte das schlapp als „Mainboard-Defekt“ deklariert. Aber
diese Formulierung werde ich in meinen Reparaturbericht
aufnehmen, wenn ich darf. :wink:

Wenn das System mit einem Austauschboard nun wieder einwandfrei lüppt, kannst Du das gerne so übernehmen. Mein alter Athlon 64 X2 auf seinem ASUS M5N SLI braucht auch ab und an mal „Starthilfe“
( Vergleichbares Problem wie laut Deiner Beschreibung )

Nochmals vielen Dank für die genaue Fehleranalyse und frischen
Denkansätze!

Gerne geschehen :smile:

Gruß
Michael

Dito, Ennlo