- Ich brauche ja auch normal ein Switch um vom Patchfeld auf
den Router zu gehen oder?
Router haben oft mehrere LAN-Buchsen.
Wenn die nicht reichen, dann erst brauchst du einen Switch.
Ältere Router können oft nur max. 100MBit/s, bei starkem internen Datenverkehr sollte man dann unbedingt einen 1000MBit/s Switch oder besser nehmen und nicht den integrierten Switch des Routers nutzen.
- Kann ich auch ein Verlegekabel mit weniger Mhz nehmen das
trotzdem zukunftssicher ist?
Nein.
Zukunftssicher heißt für mich, dass die Komponenten, die schwer zu tauschen sind, den besten zur Zeit üblichen Standard erfüllen sollten.
Das wären Cat7 Leitungen und Cat6a Komponenten (Kat7 Dosen gibt es NICHT als RJ45, sondern sind Spezialstecker. Teuer und ganz und gar nicht üblich).
- Wenn ich es richtig verstanden habe ist ja ein Duplexkabel
quasi zwei einzele Verlegekabel in einem, liege ich da
richtig?
Ja.
Man spart sich, die Leitungen von zwei Trommeln gleichzeitig zu ziehen (oder nacheinander von der selben Trommel).
Aber durch die Geometrie ist Duplex-Leitung EKLIG um Kurven zu legen.
Das windet sich immer genau so, dass es nicht passt. Und schnell ist der Knick drin.
Ich habe - nach anfänglicher Benutzung von Duplex-Leitung - diesen Irrweg schnell beendet. 30 Einzelkabel legst du einfach in die 90° Ecke des Kabelkanals, 15 Duplexkabel ist ein Akt der Selbstkasteiung.
Aber das ist nur meine Meinung, die sich aus meinem persönlichen Empfinden ergibt. Allerdings kann ich an den Lagerbeständen meines Großhändlers sehen, dass die Mehrzahl meiner Kollegen das ähnlich machen. Die verhalten sich etwa 10:1 für Simplex versus Duplex.
Verlegung würde ich selbst machen und das anschließen nen
Elektriker machen lassen.
Leider gibt es welche, die es machen, ohne es zu können.
(Ich darf über Elektriker meckern! Ich bin selber einer…)
Frag ihn:
Zertifizieren Sie die Netzwerkstrecken auch nach ISO Klasse Ea?
Schulterzucken = Finger weg.
Ehrliche, fundierte Antwort:
„Das ist der beste Standard, der erfordert penibel genaues Arbeiten mit sehr guten Komponenten. Wenn Sie das möchten, machen wir das. Aber nicht mit Billig-Kram und bei Selbstverlegung der Kabel.“
[LINK entfernt]
(Ligawo Cat6 Dose für 6,75€)
Ja, sowas nenn ich Billigkram.
Beachte die Seriosität:
„Ligawo UPEK Netzwerkdose Cat.6a 500MHz“ in der Überschrift.
Aber dann:
„Die Ligawo Designdose übertrifft die Vorgaben der Kategorie 6 bis 250Mhz und ist nach Cat.6 - „De-embedded“ geprüft.“
Also doch nur zertifiziert nach Cat6. Kollege, das ist Faktor 2 bei der Bandbreite und Faktor 10 bei der garantierten Datenrate!
„Darüber hinaus verfügt sie hohe Leistungsreserven und ermöglicht dadurch die Übertragung von 10 Gigabit Ethernet im Cat.6A/ ClassEA Channel bis 500MHz“
Der Channel-Link ist eine erleichterte Messung der Strecke.
Der Hersteller kann oder möchte nicht nach Cat6a zertifizieren?
Warum nicht?
Werkzeug und Kabeltester: Wozu?
Übrigens sei darauf verwiesen, dass es UNMÖGLICH ist, eine unter Putz Netzwerkdose, bei der die Leitungen nicht beweglich im Leerrrohr zugeführt wurden, normgerecht anzuschließen.
Es ergeben sich dabei zwangsläufig immer enge Biegeradien oder sogar Knicke.
Selbst bei Zuführung im Leerrohr kann es eng werden, da es meist zu einem Versatz zwischen Leitungseinführung (in die Dose) und Leerrohrmündung kommt.
Abhilfe:
Unter Putz Dosen mit „Tasche“ kaufen, z.B. von Kaiser die 1068-02.