Netzwerkkabel geht nur mit bestimmten Geräten

Guten Tag,

ich habe am DSL-Router meines Internet-Anbieters ein ca 20 Meter langes Netzwerkkabel angeschlossen, das quer durchs Haus zu einem separaten Router/Switch (D-Link DI-524, testweise auch ein Level-One-Switch) geht, an den 2 PCs und ein Drucker angeschlossen sind. Alles per Kabel, kein WLAN.

Also:
DSL-Router -> 20-m-Kabel -> Lokalrouter/Switch -> PCs

Diese Kombination funktionierte bislang wunderbar, doch seit kurzem habe ich Verbindungsabbrüche zwischen dem Router/Switch und dem DSL-Router des Providers. Manchmal funktioniert die Verbindung weitgehend für einen Abend oder auch mal 1-2 Stunden, dann wieder klappt gar nichts, und Pings gehen wechselweise zwischen 10% und 50% verloren. Webseiten stecken dann permanent fest und werden nicht weiter geladen.

Das 20-m-Kabel und die Router/Switches scheinen in Ordnung zu sein. Verbinde ich das 20-m-Netzwerkkabel direkt mit einem PC, gehen alle Pings durch und alle Websites funktionieren. Verbinde ich D-Link-Router oder den alternativen Level-One-Switch über kürzere Kabel (6-10m getestet) mit dem DSL-Router und betreibe darüber die PCs, kunktioniert ebenfalls alles.

Sobald ich aber D-Link-Router oder Level-One-Switch über das lange Netzwerkkabel mit dem DSL-Router verbinde, tauchen die Verbindungsprobleme auf.

Also:

  • 20-m-Kabel funktioniert mit allen PCs direkt am DSL-Router

  • alle lokalen Router/Switsches funktionieren am DSL-Router über andere Kabel

  • kein lokaler Router/Switch funktioniert am DSL-Router mit dem 20-m-Kabel

Was ich probiert habe:

  • D-Link-Router: Firmware-Update und Reset

  • auf Wackelkontakte getestet

  • Unterschiedliche Buchsen der Geräte getestet

  • 20m-Kabel und Geräte weg von eventuellen elektr(on)ischen Störungsquellen gelegt.

Letztlich habe ich dann ja festgestellt, dass alle Geräte mit anderen Kabeln funktionieren. Mich wundert nun, dass das 20-m-Kabel bisher funktionierte und weiterhin auch direkt an unterschiedlichsten PCs (WinXP - Win7, bis zu 5 Jahre alt) problemlos funktioniert, aber an den Routern/Switches (7-8 Jahre alt) aber von einem Tag auf den anderen nicht mehr.

Eine Beschriftung hat das Kabel nicht, es müsste aber ein Cat.5-Kabel sein.

Was also könnte mit dem Kabel sein? Warum gehen die Signale der Router/Switches nicht sauber durch, die eines PCs aber schon? Macht ein neues Netzwerkkabel wohl ähnliche Probleme oder gibt es etwas, auf das ich beim Kauf achten könnte, damit es sicher funktioniert? Oder muss doch ein neuer Router/Switch her, obwohl die eigentlich (mit meinen anderen Kabeln) prima funktionieren?

Ich bin für Ideen und Lösungsvorschläge dankbar.
Viele Grüße
Anja

Hallo,
ich vermute mal, dass ein Potentialunterschied bzw. Störsignal zwischen DSL-Router und Switch die Ursache deines Problems ist.
Wenn dein Router mit einem PC verbunden ist, treten die Probleme nicht auf, da er eine Verbindung zwischen Abschirmung des Netzwerkkabels und Schutzleiter herstellt. Damit wir anscheinend die Störspannung abgeleitet; beim Anschluss der nicht geerdeten Geräte (Router/Switch) dagegen nicht, hier erfolgt wohl der Ausgleich dann über eine Signalleitung, was das Nutzsignal stört und damit die Ausfälle verursacht.
Warum das gerade jetzt so ist, kann ich nicht sagen. Jedes angeschlossene Gerät hat abhängig von seinem Betriebszustand natürlich Einfluss auf diese Störgröße.
Eine Überprüfung durch einen qualifizierten Fachmann und gute Beobachtung sind angesagt. Manchmal hilft es aber auch, einfach mal den Netzstecker eines angeschlosssenen Gerätes zu drehen. Ein Versuch kann ja nicht schaden …

LG Culles

Moin,

…hier
erfolgt wohl der Ausgleich dann über eine Signalleitung, was
das Nutzsignal stört und damit die Ausfälle verursacht.

Eher nicht. Jede Ethernet-Schnittstelle ist galvanisch getrennt. Da fließt definitiv kein Ausgleichsstrom.

Gruß
Stefan

Moin,

…hier
erfolgt wohl der Ausgleich dann über eine Signalleitung, was
das Nutzsignal stört und damit die Ausfälle verursacht.

Zunächst hatte ich auch diese Idee.
Aber was dagegen spricht:

Eher nicht. Jede Ethernet-Schnittstelle ist galvanisch
getrennt. Da fließt definitiv kein Ausgleichsstrom.

Ein Ausgleichsstrom fließt - wenn überhaupt - über den Schirm der Netzwerkleitung. Aber das würde nicht erklären, warum es ohne Switch geht, aber nicht mit Switch.

Über den Switch sind ja die Schirme der Leitungen auch wieder untereinander verbunden, somit sollte sich kein Unterschied ergeben.

Hallo,

die galvanische Trennung erfolgt ggf. hinter dem Eingang. Störungen auf der Leitung werden damit nicht gemindert. Ohne die würde ja alles wunderbar funktionieren …

Inwieweit hier (zusätzliche) Netzwerkisolatoren Abhilfe leisten, weiß ich nicht.

LG Culles

Hallo,

ist ein Switch verbunden, erfolgt keine Ableitung zur Masse.

LG Culles

Hallo,

ist ein Switch verbunden, erfolgt keine Ableitung zur Masse.

Irgendwie verstehe ich nicht, was du da meinst.

Vielleicht habe ich bislang immer nur die Ausnahmen von der Regel in den Händen gehabt, aber die, die ich sah, haben alle untereinander verbundene Massen der Buchsen.

Zu den Netzwerk-Isolatoren:

Ich weiß nicht, was da für ein Voodoo-Zauber drin ist.
Das Signal geht bei Netwzerkkarten immer zuerst auf die Übertrager.
(PoE ausgenommen! Da wird die Versorgungsspannung natürlich nicht galvanisch getrennt.)
Und wenn man einfach mal ein Patchkabel ohne Schirm nimmt, kann man Probleme mit Ausgleichsströmen schnell ausschließen.

Hi,

die galvanische Trennung erfolgt ggf. hinter dem Eingang.

Definiere „Eingang“.

Störungen auf der Leitung werden damit nicht gemindert. Ohne
die würde ja alles wunderbar funktionieren …

Sprechen wir von Störungen oder von Ausgleichsströmen?

Inwieweit hier (zusätzliche) Netzwerkisolatoren Abhilfe
leisten, weiß ich nicht.

Optokoppler erreichen die Ethernet-Geschwindigkeiten nicht.

Gruß
Stefan

Inwieweit hier (zusätzliche) Netzwerkisolatoren Abhilfe
leisten, weiß ich nicht.

Optokoppler erreichen die Ethernet-Geschwindigkeiten nicht.

Das sind keine Optokoppler. Man nehme 4 Übertrager, packe sie in ein Plastikgehäuse und taufe es Netzwerkisolator.
Anschließend verkaufe man es für etwa 100€.

Wozu dienen die Dinger?

Nun, eine Netzwerkkarte hat schon eine galvanische TRennung durch Übertrager. Nur befinden sich auf der Platine zig Leiterbahnen, die für eine sichere galvanische Trennung zu nahe neben den Anschlüssen liegen. Auch die verbauten Übertrager dürften eher zu den preiswerten gehören, die bei nicht einige Tausend Volt aushalten würden.
Jetzt könnte ja bei einem Switch da Netzetil durchgehen und 230V auf den Logik-Teil geben. Der würde somit weitgehend verdampfen, aber ganz evtl. auch dabei den ein oder anderen 230V Impuls auf das angeschlossene Netzwerkkabel geben.
Und wie der Zufall so will, geht dieses Kabel gerade an den Computer, der bei der OP die Herz-Lungen-Maschine steuert.
Und schon haben wir 230V im Brustkorb des Patienten.

Wie unschön.

Daher werden in medizinischen Bereichen solche Netzwerkisolatoren gefordert, weil man sich auf die (vorhandene!) galvanische Trennung am Switch nicht verlassen kann, möchte und darf.

Ausgleichsströme auf den Datenleitungen sind nur zu erwarten, wenn eine Netzwerkkarte oder der Switch einen schlimmen Defekt haben. Viel häufiger kommt es zu Ausgleichsströmen auf dem Mantel/Schirm. Und die bekommt man durch einen 100€ Netzwerkisolator gut in den Griff, genauso gut aber durch ein 0,80€ ungeschirmtes Patchkabel.

BTDT

(Been there, done that.)

Vielen Dank für die Anregungen
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Anregungen. Ich werde an diesem Wochenende ein bisschen experimentieren und das Problem hoffentlich in den Griff bekommen.

Viele Grüße
Anja