Netzwerkleistung im Neubau testen

Hi Leute,

nach dem ihr mir schon mit den Materialien für meine „Vernetzung“ im Neubau geholfen habt, habe ich jetzt gleich noch eine Frage.

Folgende Ausgangssituation: CAT7 Verlegekabel ist unter dem Putz und ich habe die BTR CAT6 Netzwerkdosen angeschlossen (nach dem B-Format). Jetzt habe ich mal einen Switch (eigentlich ein DSL-Router von D-Link) auf der einen Seite angeschlossen (per fertigem Cat5-Patchkabel) und auf der anderen Seite meinen Laptop. Die Netzwerverbindung scheint zu gehen. Der Laptop bekommt IP und kann den Router anpingen und ich kann auch über die HTTP-Anwendung den Router konfigurieren etc.

So und jetzt die Frage :smile: Wie kann ich sicherstellen, dass wirklich mit dem Kabel / Netzwerkdosenanschluss alles ok ist? Kann ich irgendwie die Geschwindigkeit der Verbindung testen? Oder sowas wie „verlorene Pakete“ etc? Was brauche ich alles dafür?

Danke + Grüße

Moin,

So und jetzt die Frage :smile: Wie kann ich sicherstellen, dass
wirklich mit dem Kabel / Netzwerkdosenanschluss alles ok ist?
Kann ich irgendwie die Geschwindigkeit der Verbindung testen?
Oder sowas wie „verlorene Pakete“ etc? Was brauche ich alles
dafür?

Letzteres kann doch Windows schon von Hause aus. Da braucht es keine zusätzliche Hardware/Software.

Grundsätzlich kann man natürlich die Verkabelung selber durchmessen (lassen). Das geht aber zuverlässig nur mit Messwerkzeugen, die weit über der Schmerzgrenze eines Privathaushaltes liegen. (z.B. Fluke CableIQ)

Wenn man also nicht zufällig jemand kennt, der so ein Messgerät hat, dann reicht es durchaus, wenn man mal über die Leitung ein paar MB Daten hin und herschaufelt und dann im Windows nachschaut, ob die Verbindung mit full-duplex und ohne fehlerhafte Pakete läuft.

Gruß
Stefan

Hallo!

Wenn man also nicht zufällig jemand kennt, der so ein
Messgerät hat, dann reicht es durchaus, wenn man mal über die
Leitung ein paar MB Daten hin und herschaufelt und dann im
Windows nachschaut, ob die Verbindung mit full-duplex und ohne
fehlerhafte Pakete läuft.

Zum Beispiel mit NetIO http://www.heise.de/software/download/netio/2155 vom c’t Magazin.

mfg
christoph

Folgende Ausgangssituation: CAT7 Verlegekabel ist unter dem
Putz

…im Lerrohr…

und ich habe die BTR CAT6 Netzwerkdosen angeschlossen
(nach dem B-Format). Jetzt habe ich mal einen Switch
(eigentlich ein DSL-Router von D-Link) auf der einen Seite
angeschlossen (per fertigem Cat5-Patchkabel) und auf der
anderen Seite meinen Laptop. Die Netzwerverbindung scheint zu
gehen.

Ein Kunde von mir hat es geschafft, über die Telefonleitung (Leerohr war zu eng für zweimal Netzwerkleitung) der RJ45 Dose eine Netzwerkverbindung zu bekommen. Es stand ja auch nur klein drauf: Links Netzwerk, rechts Telefon.

Also ein klappender Link heißt noch nicht, dass alles wirklich O.K. ist.

Selbst ein Aderndreher oder fehlende Verbindung der Adern 4,5,7 oder 8 bringen noch 100MBit/s Verbindungen zu Stande.

So und jetzt die Frage :smile: Wie kann ich sicherstellen, dass
wirklich mit dem Kabel / Netzwerkdosenanschluss alles ok ist?

  1. Optisch. Keine Unterschreitungen des Biegeradius? Die Adern drücken sich da im Laufe der Jahre immer mehr zusammen. Der typische Biegeradius für Cat7 Leitung liegt so bei rund 4cm. Sofern da also eine Kurve enger ist als die Biegung um ein Trinkglas: Installationsfehler! Knicke sind natürlich sofort verboten.

  2. Messtechnisch. Man kann zuerst mal mit einer Art Lauflicht testen, ob alle 9 Verbindungen da sind (8 Daten, 1 Schirm). Man sieht aber keine „split pairs“. Wenn alle Adern verbunden sind, dann leiht man sich einen Netzwekrzertifizierer. Kostet so ca. 150€ am Tag. Dann zertifiziert man das Ganze nach ISO Klasse E, permanent link. Hätte man Cat6a Dosen, dann ginge auch ISO Klasse Ea. Erfahrungsgemäß benötigt man einige Übung und sauberstes Arbeiten, um solche Hochgeschwindigkeitsverbindungen hin zu bekommen. Da aber mancher denkt, der Paarschirm diente nur der Deko (und ihn komplett an Dose und Patchfeld entfernt), oder man könne ruhig mal die Leitung knicken, haut das bei Laien und Schludderköppen praktisch NIE hin.

  3. Ausprobieren. Man verbindet zwei Rechner über ihre Gigabit-Netzwerkkarten und holt sich gleichzeitig eine Datei von Rechner 1 auf 2 und von Rechner 2 auf 1. So ähnlich klappt auch NETIO. Das ist ein kleines Hilfsprogramm, welches Datenpakete hin- und herschaufelt und die Geschwindigkeit anzeigt.

Hi, danke für den Link zu dem NetIO. Ich werde später mal einen zweiten Laptop mitnehmen und es ausprobieren…

Hmm das mit dem Biegeradius habe ich berücksichtigt, nur ich habe bei jeder Netzwerkdose noch etwas „Reservekabel“, falls mal was an der Dose kaputt geht oder so. Da könnte es etwas eng mit den 4cm sein… sollich das lieber auflösen und „kurz“ anklemmen?

Grüße

Hi, danke für den Link zu dem NetIO. Ich werde später mal
einen zweiten Laptop mitnehmen und es ausprobieren…

Hmm das mit dem Biegeradius habe ich berücksichtigt, nur ich
habe bei jeder Netzwerkdose noch etwas „Reservekabel“, falls
mal was an der Dose kaputt geht oder so.

KEIN Leerohr, obwohl das ein Neubau war???

Da könnte es etwas
eng mit den 4cm sein

Genau genommen haben Schalterdosen einen Innendurchmesser von 55mm.
Somit wäre bei optimaler Leitungsführung und einem Kabeldurchmesser von 7mm der Biegeradius (55mm-7mm)/2 = 24mm.
Hätte ICH das als Installateur gemacht, dann wäre diese Arbeit klar als ungenügend zu bezeichnen.
Ein optimale Kabelführung hast du aber nie, denn die Leitung kommt ja eher nicht tangential in der Dose an und muss ja auch mal irgendwann den Bogen rein in díe Netzwerkdose machen. Sowas nennt man dann wohl eher Knick als Bogen.

… sollich das lieber auflösen und „kurz“
anklemmen?

Ganz böse sollte man sagen:
Stelle deine Zeitmaschine auf den Beginn der Arbeiten ein, nimm Lehrrohre und schließe die Dosen etwa 50cm weit aus der Schalterdose herausragend an. Ziehe dann die Leitung zurück und führ Dose samt angeschlossener Leitung in die Schalterdose ein (erfordert zwei Mann).

Ganz ehrlich sage ich:
Nix verändern, wird nicht besser dadurch.
Die Erfahrung zeigt, dass selbst 1Gbit/s Ethernet mit verhunzten Leitungen hinhaut, denn die Leitungslängen sind im Wohnhaus eher gering und die Übertragung ist robuster, als man denkt.

Wenn ein 1Gbit/s Link geht und NETIO passable Ergebnisse liefert, dann lass es so.