Netzwerkverkabelung in kleiner Firma

Hallo,
eine Firma mit vier Büroräumen soll verkabelt werden. Über die Verkabelung sollen PCs und Telefonie laufen.
In jedem Büro wird eine Person arbeiten, diese soll ein Systemtelefon (zur Zeit sind das ISDN-Systemtelefone) und evtl. ein analoges Telefon bekommen.

Es stehen zwei Vorschläge im Raum, die ihr bitte kommentieren möchtet (einer davon ist mein Favorit):

  1. Pro Büro werden genau zwei Netzwerkodsen installiert. Die erste Netzwerkdose sei für PC / Netzwerkdrucker und ist mittels zwei Cat6 Leitungen mit einem Patchfeld verbunden. Die zweite Netzwerkodse sei für Telefonie. Sie soll nicht direkt mit dem Patchfeld verbunden werden, sonder es sollen vom Patchfeld aus zwei Leitungen von Netzwerkdose zu Netzwerkdose installiert werden. Also vier Netzwerkdosen insgesamt, die allesamt an zwei Cat6 Leitungen parallel angeschlossen sind. Diese Leitungen seien dann ISDN Busse, über die die Systemtelefone versorgt werden.

  2. Pro Büro werden mindestens zwei Netzwerkdosen installiert. Alle Netzwerkdosen werden über zwei separate, also nicht irgendwo durchgeschliffene, Cat6 Leitungen an das Patchfeld angeschlossen. Es gibt keine Zuordnung, dass eine Dose nur für ISDN oder nur für Ethernet sei. Durch Patchen kann man dann jede Dose so benutzen, wie man es gearde benötigt.

Wie geasgt, mein Favorit steht fest, möget ihr bitte kommentieren.
Der Kunde, um den es hier geht, ist sehr unentschlossen. Eine Meinung ist von mir, seinem Elektriker. Die andere von einem Bekannten, der ihn in Sachen Netzwerk berät.

Ich würde dann eure Kommentare ausdrucken und ihm als „3. Meinung“ präsentieren.

Vielen Dank,

Carsten

Einfach
Moin,

also mein klarer Favorit ist Vorschlag Nummer 2.
Was tun, wenn ein zusätzlicher Mitarbeiter im Büro arbeitet?
Dann hätte man mit Lösung 1 evtl. ein Problem.
Mit Lösung 2 ist man deutlich flexibler. Jeder Dose kann die Funktion durch einfaches umstecken zugewiesen werden.
Ob nun analog, ISDN oder EDV.
Ein Mitarbeiter zieht mit seinem Büro um? Umstecken und der Fall ist erledigt. Man braucht kurzfristig einen Ethernet Anschluss mehr? Auch da, umstecken und Thema erledigt.
Zumindest habe ich bei uns alles so verkabeln lassen wie in Variante 2, und ich habe alle Möglichkeiten die so vorkommen könnten abgedeckt.
2 Dosen halte ich schon für zu wenig. So viel mehr kostet eine zusätzliche Dose und ein paar Meter Kabel nicht.
Aber wenn man es später braucht wird es teuer. Man weiss ja nie was kommt.

Gruss Jakob

Hy,

eine Firma mit vier Büroräumen soll verkabelt werden. Über die
Verkabelung sollen PCs und Telefonie laufen.
In jedem Büro wird eine Person arbeiten, diese soll ein
Systemtelefon (zur Zeit sind das ISDN-Systemtelefone) und
evtl. ein analoges Telefon bekommen.

Standard Büro Verkabelung. Alles CAT5 oder „besser“.

Es stehen zwei Vorschläge im Raum, die ihr bitte kommentieren
möchtet (einer davon ist mein Favorit):

  1. Pro Büro werden genau zwei Netzwerkodsen installiert.

Doppeldosen (also zwei RJ45 Anschlüsse pro Dose)?

erste Netzwerkdose sei für PC / Netzwerkdrucker und ist
mittels zwei Cat6 Leitungen mit einem Patchfeld verbunden. Die
zweite Netzwerkodse sei für Telefonie. Sie soll nicht direkt
mit dem Patchfeld verbunden werden, sonder es sollen vom
Patchfeld aus zwei Leitungen von Netzwerkdose zu Netzwerkdose
installiert werden. Also vier Netzwerkdosen insgesamt, die
allesamt an zwei Cat6 Leitungen parallel angeschlossen sind.
Diese Leitungen seien dann ISDN Busse, über die die
Systemtelefone versorgt werden.

Cat6: Ok.
Unterschiede auf dem Patchfeld kann man auch machen. Allerdings nimmt man „normalerweise“ ein CAT6 Kabel pro Anschluss an einer Netzwerkdose. Das heisst bei einer Doppeldose gehen zwei CAT6 Kabel rein. Alles andere wäre am falschen Ende gespart.

  1. Pro Büro werden mindestens zwei Netzwerkdosen installiert.
    Alle Netzwerkdosen werden über zwei separate, also nicht
    irgendwo durchgeschliffene, Cat6 Leitungen an das Patchfeld
    angeschlossen. Es gibt keine Zuordnung, dass eine Dose nur für
    ISDN oder nur für Ethernet sei. Durch Patchen kann man dann
    jede Dose so benutzen, wie man es gearde benötigt.

Das alle Doppeldosen mit je zwei CAT6 Kabel - besser CAT7 wegen der ggf. später einmal verwendeten geschwindigkeiten - durchverkabelt werden ist Ok. Das man Danach die Zuordnung macht obs Telefon oder LAN ist ist auch Ok (und eher Standard als die eben obige Frikellösung).

Normalerweise wird heutzutage pro Büro Pro Arbeitsplatz eine „Netzwerkdose“ (RJ45 Doppeldose, also zwei Anschlüsse) Plus eine Telefondose" (RJ45 Doppeldose, also zwei Anschlüsse)) Plus eine Doppeldose als Reserve gelegt. Diese dann im Kabelschacht (da flexibel Einsetzbar). Das alles legt man dann auf zwei Identische beschriftbare Patchfelder (oder eben mehr, je nach Anzahl) wobei man eben vorher die Unterteilung mach (z.B. die beiden linken Dosen = Lan; rechte Dose = Telefon) und die Dosen Fest nach einem kabelplan Wertneutral beschriftet (z.B. Raumnummer.Platznummer).

Zu beachten:

  • Die Mitarbeiter Anzahl kann (muss nicht, kann aber) hin und wieder variieren
  • Mitarbeiter werden umgesetzt
  • Geräte kommen dazu (Infrastruktur ändert sich)
  • Gäste / Notebookuser wollen auch mal ans Netz

Ich würde dann eure Kommentare ausdrucken und ihm als „3.
Meinung“ präsentieren.

Kannst Du gerne machen.

gruß
h.

Hi,

Der Kunde, um den es hier geht, ist sehr unentschlossen. Eine
Meinung ist von mir, seinem Elektriker. Die andere von einem
Bekannten, der ihn in Sachen Netzwerk berät.

aus eigener Erfahrung in einem etwas größeren Büro-Netz:

  1. Nicht zwischen Telefonie und Ethernet unterscheiden. Es lohnt sich schlicht nicht, und VoIP kommt schneller als man denkt.

  2. Man plant IMMER zuwenig Netzwerkdosen ein. Zwei pro Büro ist definitiv zu wenig! Pro Arbeitsplatz(!) mindestens zwei (einmal Telefon, einmal Netzwerk), besser drei und noch einen Puffer von zwei für Dinge wie Netzwerkdrucker o.ä. Dabei auch berücksichtigen, dass ggf. in Zukunft zwei (drei, x…) MA in einem Büro sitzen.

  3. Jede einzelne Netzwerkdose läuft bitte auf einem Patchfeld zentral auf. Genau dort, und nirgendwo anders, stehen dann Dinge wie Switches, Router, Telefonanlage, und zwar in einem geeigneten Raum (nach Möglichkeit klimatisiert, nach Möglichkeit im 19"-Rack).

  4. Unbedingt von Anfang an sauber dokumentieren was wo hinführt und was wo dranhängt. Ausnahmslos jedes Kabel wird gelabelt.

  5. Ist zwar schon in 2. und 3. enthalten, aber nochmal deutlich: KEINE Switches in den Büros! Jedes Gerät bekommt eine eigene Buchse, und jedes Gerät einen eigenen Patchpanel-Port. Was man als Ausnahme machen kann, sind Sachen wie „Ethernet durch ein VoIP-Telefon durchschleifen“, aber das war’s dann auch schon.

Nur mit solch einer Lösung ist man skalierbar und flexibel genug, ohne dann später mehr Geld ausgeben zu müssen (und zwar erheblich mehr Geld!), als wenn man es direkt ordentlich macht.

Gruß,

Malte

also mein klarer Favorit ist Vorschlag Nummer 2.

Meiner auch, ist ja meiner.

Wieso?

  1. Hamwe schon immer so gemacht.
  2. Wie sollen bei Variante 1 die analogen Telefone angeschlossen werden? Das geht ja schon mal gar nicht.
  3. Netzwerkdosen und Netzwerkkabel sind bei Variante 1 für die beiden ISDN-Busse völlig umsonst, wenn die Struktur der Verkabelung sich auf ISDN festlegt, dann kann man auch gleich Telefonleitung und Telefondosen nehmen.
  4. Völlig unflexibele Lösung bei Variante 1
  5. Kaum Ersparnis bei Variante 1. Es wird die gleiche Anzahl Dosen benutzt, am Netzwerkschrank reicht bei beiden Varianten ein Patchfeld. Nur man benötigt einige zig Meter Leitung mehr.
  6. Eine Netzwerkdose ist nicht dafür gebaut, zwei Adern auf einer Klemme aufzunehmen.
  7. An einem S0 sind nur zwei Systels erlaubt. Völlig unsinnig, diesen über vier Dosen zu schleifen.
  8. Systemtelefone via S0 sind vorhanden, aber vielleicht kommen ja demnächst Up0 Telefone oder VoIP, dann muss neu verkabelt werden. :frowning:
  9. Verwechselungsgefahr. Wer denkt denn schon daran, dass tatsächlich jemand mehrere Netzwerkodsen parallel an eine Leitung anschließt.

2 Dosen halte ich schon für zu wenig. So viel mehr kostet eine
zusätzliche Dose und ein paar Meter Kabel nicht.

Ich schrieb auch „mindestens“. Zumal die Büros groß genung sind, um auch später mal zwei Mitarbeiter dort zu beschäftigen.
Es ist zumindest so, dass alle Dosen in einem durchgehenden Kanal installiert werden, der Aufwand für Nachinstallationen hält sich also in Grenzen. Genauso gut könnte man aber jetzt schon für die Zukunft planen, trotz einfacher Nachinstallation gilt: So billig wie jetzt wird man nach Bezug der Büros nie wieder installieren können.

Moin nochmal,

Es ist zumindest so, dass alle Dosen in einem durchgehenden
Kanal installiert werden, der Aufwand für Nachinstallationen
hält sich also in Grenzen.

Ok. Bei uns gehen die Kabel durch eine Brandschutzwand, da wirds schon etwas aufwendiger. Der Serverraum ist auch im OG, da muss man schon durch die zwischenzeitlich fertige Installation.

Genauso gut könnte man aber jetzt
schon für die Zukunft planen, trotz einfacher Nachinstallation
gilt: So billig wie jetzt wird man nach Bezug der Büros nie
wieder installieren können.

Genau das. Wir hatten damals auch ein paar Dosen zuwenig gesetzt, da die GF meinte das reiche völlig. Mittlerweile hat sich die Mitarbeiterzahl verdoppelt und es reichte eben nicht.
Nun gehöre ich ja Gott sei Dank nicht zu den Menschen die hinterher sagen „Ich habs ja gesagt“ :wink:
Am Patchfeld verwende ich zur besseren Orientierung verschiedene Kabelfarben. Gelb für Net-Printer, grün für analoge Anschlüsse, blau für ISDN, grau für PC und rot für Server.
Bei 130 Anschlüssen ist es so doch etwas übersichtlicher.
Selbstverständlich hängt die Legende am Serverschrank, damit kommt jeder klar.
Am Patchfeld selbst sind die daranhängenden Anschlüsse gelistet, also z.B E1 oder O36.
Ebenso sind selbstverständlich die Ports an der Ascotel beschriftet und auch dort hängt eine Legende, welcher Port welcher Nebenstelle zugewiesen ist, ob analog oder ISDN etc.
Ebenfalls im Schrank hängt eine Liste mit den jeweiligen IP-Adressen der Server, Printer etc.
Auch der KVM-Switch ist entsprechend beschriftet.
Ich mags halt sauber und aufgeräumt. Aber so kann jeder Techniker sofort ohne Probleme klarkommen.

Gruss Jakob

Hallo Carsten,

Ich kann mich den Anderen nur anschliessen:
Lösung 2.

MfG Peter(TOO)