Neubau Stromschutzschaltung

Hallo,

Ein Einfamilienhaus wurde im März 2019 fertiggestellt. Die Elektroinstallation wurde im August 2018 geplant und von Sept. 2018 bis ca Februar 2019 ausgeführt. Es gab viele Probleme mit dem Elektriker.

Im Sept. 2020 ist wegen einem mehrminütigen Stromausfall die Wärmepumpe/Heizung kaputtgegangen. Der Hersteller hat eine Platine tauschen müssen.

Meine Frage ist, ob das mit einem Überspannungsschutz (auch in Zukunft) vermeidbar wäre? Wie kann ein Laie am Stromkasten feststellen, ob solch ein Schutz eingebaut ist? Nach etwas Recherche habe ich herausgefunden, dass ein solcher Schutz Pflicht geworden ist. Der Bauunternehmer meint, dies ist für Niedersachsen nicht der Fall. Kann man diesen Schutz vom Bauunternehmer nachfordern?

Viele Grüße

Hallo!

Eine Stromunterbrechnung muss doch nicht eine Platine schädigen. Da sollte der Nachweis schwierig sein.
Was fiel denn aus, warum ?

Du sprichst den Überspannungsschutz an, der Leitungen und Geräte vor Überspannungen , die von außen ins Haus eindringen, schützt.

Ob der geholfen hätte ? War es denn eine Überspannung ? Stromausfall verursacht keine Überspannung.

Wie erkennt man ob das eingebaut ist.
Fast immer befindet sich der Schutz im nicht sichtbaren Teil des Hauptverteilers wo der Zähler ist. Jeder Elektriker könnte dir die Abdeckung ( wird verplombt sein) öffnen um einen Blick reinzuwerfen. Die Bauteile sind nicht zu übersehen !

Und mit einem Bundesland hat es nichts zu tun. es gibt zwar auch regionale Vorgaben der E-Versorger (TAB genannt) aber die Einbaupflicht von Ü-Schutz, ebenso wie FI (RCD) ergibt sich aus den Sicherheitsbestimmungen VDE, die bundesweit gelten.
Ab Okt 2016 wurde das Pflicht.

Und daraus ergäbe sich auch ob deine E-Anlage den Vorgaben entspricht oder nicht. Wenn nein, müsste der Bauträger/Elektriker das kostenfrei nachbessern.
Sollte der Bauträger das nicht vorgesehen haben, so hätte der Elektriker das rügen müssen, schließlich ist er es der bestätigt „Die Anlage entspricht den Vorschriften“.

MfG
duck313

2 Like

Nachtrag:

Natürlich kann ein Stromausfall irgendwo im Netz zu einer Überspannung führen, das könnte z.B. sein wenn ein Bagger eine Hauptleitung anzwickt und es einen Kurzschluss gibt.
Das ist nur ein Beispiel.
Und wenn Du von „mehrminütigem Ausfall“ sprichst, so könnte das ja außerhalb deines Hauses gewesen sein. Der Versorger hat dann umgeschaltet auf einen anderen Leitungsweg und auch dabei könnte Überspannung entstanden sein.

Auch dafür ist der Überspannungsschutz gedacht, ebenso für Überspannung infolge von Gewittern.

Also, hole einen anderen Elektriker oder frage deinen E-Versorger ob nicht mal ein Monteur vorbeischauen kann um zu prüfen, ob die Schutzgeräte vorhanden sind.

Noch ein Hinweis: empfindliche Elektronik von Heizung usw. braucht ggf. direkt am Heizgerät einen Zusatzschutz (der ist nicht Pflicht).
Fachleute wissen wann man das braucht.

1 Like

Das kommt auf die Ursache an. So pauschal ist das falsch.
Beispiel: Technische Störung führt zum Abwurf eines Trafos in Mittelspannungsbereich, der u. A. das fragliche Gebäude versorgt. Und zum Ausfall der Mittelspannungsringleitung. Folge: Alle Redundanztrafos auch weg. Und wenn man einen Trafo abschaltet, entsteht ne gewaltige Überspannung (wie bei allen induktiven Lasten) , die dann auch im Niederspannungsnetz vorhanden ist.

Überspannungen entstehen regelmäßig. Durch Schaltungsvorgänge. Insofern ist die Pflicht zum Einbau von ÜS-Filtern wichtig, richtig und war längst überfällig.

Müsste man die ÜS-Filter im Hausanschlussbereich nicht von außen sehen? Haben die keine Funktionskontrollanzeige?

Eigentlich ja, Kombiableiter haben in jedem Fall eine Ausfallanzeige und werden wie Sicherungsautomaten eingebaut, gucken also mit der Front raus. Und die Beschriftung und Farbe (!) weißt schon auf diese Sonderbauteile hin.

Hallo das hatten wir auch schon dass die Wärmepumpe defekt war . Das lag daran dass eine Phase ausgefallen war und es keiner gemerkt hat. Das hat aber nichts mit dem Überspannungsschutz zu tun. Gib doch mal im Internet ( Überspannungsschutz ) ein und dann wirst Du sehen ob einer verbaut ist.
Viele Grüße noro

1 Like

Es gab eine Übergangsfrist für Anlagen, die sich im Bau- oder Planungszustand befanden.
Diese Frist endete am 14.12.2018 - jede Elektroanlage, die nach diesem Tag in Betrieb genommen wurde, fällt unter die Neuregelungen der DIN VDE 0100-443 / -534, nach denen ein Überspannungsschutz Pflicht ist.

Ein Gerät muss einen mehrminütigen Stromausfall jederzeit unbeschadet überstehen. Wenn ein Gerät nach einem solchen (jederzeit möglichen) Stromausfall defekt ist, dann muss der Hersteller deutlich darauf hinweisen und Maßnahmen (Netzersatzversorgung) verlangen.

Wodurch wurde der Stromausfall verursacht?

Stromausfälle können tatsächlich zu Überspannungen führen, ebenso können Überspannungen auch dazu führen, dass der Strom ausfällt.

Gegen kurzzeitige, heftige Spannungsspitzen helfen Überspannungsschutzgeräte.

Wenn durch einen Fehler im Stromnetz z.B. nicht mehr 230V zu einem Gerät geliefert werden, sondern knapp 400V, dann helfen Überspannungsableiter nicht mehr.
Sollte im Stromnetz des Versorgers ein Fehler entstehen (Bruch des PEN-Leiters), der dir so eine Überspannung liefert, dann greift das Produkthaftungsgesetz.

War das ein Bauträger? Oh je…
Die Normen für die Elektroinstallation lauten „DIN VDE xxxx-xxx“. Es sind stets deutschlandweit geltende Normen.

1 Like

Vielen Dank allen Antwortern!