Neue Antwort zum Thema Weihnachten am 25.12

Liebe Religionsinteressierte,

es ist immer wieder erbaulich, dass die Wissenschaft auch bei scheinbar längst geklärten Fragen nicht stillsteht. Die Frage, warum Weihnachten auf den 25. Dezember gelegt wurde, war ja auch hier in den letzten Tagen oft diskutiertes Thema. Nun war es wohl doch etwas anders, und wen’s ausführlich interessiert, mag es hier nachlesen:

http://www.faz.net/s/Rub5C2BFD49230B472BA96E0B2CF9FA…

Der Artikel wiederum ist eine Rezension zu diesem Büchlein:

http://www.amazon.de/Die-Anf%C3%A4nge-von-Weihnachte…

Kernthese: der 25.12. wurde gewählt, gerade weil KEIN Zusammenhang zu einem heidnischen Fest vorlag. Und das immer wieder zitierte Sonnefest der Römer an diesem Tag ist wohl doch nicht so sicher, wie uns allenthalben erzählt wird.

Viel Spaß,
Andreas

Hallo Andreas,

ich komme zwar eher von der wissenschaftlichen Seite, erlaube mir aber gerade daran trotzdem meinen Spaß zu haben. Denn Wissenschaft hat manchmal viel mit Religion gemeinsam, vor allem, wenn Wissenschaftler aus Gründen der Verkaufszahlen für Bücher dogmatisch werden.
Aber mal im Ernst: Wer damit argumentiert, Weihnachten kann nicht im Dezember gewesen sein, weil ja in der Bibel nichts davon steht, das es kalt war (um später dann die Bibel als Quelle zu verwerfen), dem empfehle ich einfach mal, zur Weihnachtszeit in Israel zu sein. Da ist es nämlich Weihnachten nicht kalt.
Und wer eine Quelle aus dem 4.Jhdt als Beleg dafür bringt, dass es ein Jahrhundert früher an einem bestimmten Tag keine heidnischen Feiertage gegeben habe, der sollte auch erwähnen, dass er die ganzen älteren Quellen gerade einfach ignoriert hat um sein Buch besser mit einer reißerischen These zu versehen von der er hofft, sie verkauft sich besser.

Das Fazit daraus ist einmal mehr: Auch Wissenschaftler haben immer Gründe, etwas zu schreiben oder nicht zu schreiben. Und diese Gründe sind nicht immer wissenschaftlicher Natur.

Gruß
Peter B.

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Hallo Peter,

…dem empfehle ich einfach mal, zur
Weihnachtszeit in Israel zu sein. Da ist es nämlich
Weihnachten nicht kalt.

Dann frage ich mich, was Du unter „kalt“ verstehst.
Ich hab’ mir auf meinem Balkon (in Jerusalem) Heiligabend bei 4 Grad C. den Arsch abgefroren.
Besonders warm fand ich es nicht. Aber vielleicht bin ich auch nur ein Weichei. Naja, Nachts ist es sowieso kälter als draussen.

Vielleicht noch ein paar Links zum besseren Verständnis des hiesigen Wetters:

http://www.weather.com/outlook/travel/businesstravel…

Wichtig für gesunde Laubbäume:

http://www.int-res.com/articles/cr/1/c001p125.pdf

Manchmal gibt’s auch das:

http://www.ynet.co.il/PicServer/02202003/244858/snow…

Da kann man denn das hier bauen:

http://www.fh.huji.ac.il/~solntsev/ScannedPhotos/Me/…

Bibbernde Grüße (7 Grad+!)

WinterWolf

Hallo WinterWolf,

ich gebe zu, ich war dieses ja nicht da. Aber die meisten Jahre war es doch erheblich wärmer. Und ich persönlich würde z.B. 10 Grad C durchaus dem vorziehen, was wir als verschneites Winterwetter mit Minusgraden verstehen.
Aber es geht ja darum, was die Weihnachtsgeschichte an Temperaturen erwähnt und das ist ja schlich gar nichts. Wir können davon ausgehen, dass, wenn es einen richtigen Schneesturm gegeben hätte und das dem Evangelisten bekannt gewesen wäre, dieser Erwähnung gefunden hätte. Da aber der Aufschrib erst nach der Mitte des 1.Jhdts stattfand, fehlten vielleicht einfach die Details, oder es gab keinen Schneesturm, oder er vergaß es einfach, oder, oder. Es gibt genügend Gründe für eine solche Auslassung ohne gleich jedem Evangelisten den Vorwurf aktiver Täuschung machen zu müssen. Also hilft uns das Wertter ja nicht weiter bei der Festlegung eines Datums an dem Jesus geboren sein könnte.

Gruß
Peter B.

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Hallo Peter,

Aber es geht ja darum, was die Weihnachtsgeschichte an
Temperaturen erwähnt und das ist ja schlich gar nichts.

Genauso ist. Ein Argument, welches gerne dafür verwendet wird, dass die Geburt Jesu wohl nicht im Dezember stattfand, war die Erwähnung von Hirten, die draußen auf dem Feld bei ihren Herden übernachteten. Im Winter war dies wohl auch in Israel nicht üblich. Um mehr ging es nicht.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

die Frage, die mir hier trotzdem mehr oder weniger in den Sinn kommt, ist, warum ist Weihnachten (im Sinne eines Geburtstages von Jesus) so wichtig? Ich meine, Dezember ist dann meinetwegen falsch (da waren wir vorher schon), Januar wie in der orthodoxen Kirche ist offensichtlich und aus den gleichen Gründen falsch (6.Januar sind die Hirten ja auch nicht draußen). Das läßt uns etliche Monate. Aber warum ist es so wichtig? Das, was er gesagt und getan hat verändert sich ja nicht, sollte er beispielsweise im August Geburtstag haben.

Gruß
Peter B.

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Hallo Peter,

die Frage, die mir hier trotzdem mehr oder weniger in den Sinn
kommt, ist, warum ist Weihnachten (im Sinne eines Geburtstages
von Jesus) so wichtig? Ich meine, Dezember ist dann
meinetwegen falsch (da waren wir vorher schon), Januar wie in
der orthodoxen Kirche ist offensichtlich und aus den gleichen
Gründen falsch (6.Januar sind die Hirten ja auch nicht
draußen). Das läßt uns etliche Monate. Aber warum ist es so
wichtig? Das, was er gesagt und getan hat verändert sich ja
nicht, sollte er beispielsweise im August Geburtstag haben.

Stellst du das eine nicht in Frage wenn du das andere nicht so wichtig nimmst?
Leidet da nicht die Glaubwürdigkeit an dem was er gesagt und getan hat ?

Viele Grüße
Markus

Hallo Markus,

das ist jetzt eine sehr subjektive Ansicht, so kein anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber die Antwort ist „nein“.
Wenn ich z.B. Dinge in der Bibel finde, die ich für richtig halte, wie z.B. die Zehn Gebote, dann bleiben die in meinen Augen richtig, auch wenn Jesus im Sommer geboren wäre. Wenn Jesus herumgezogen ist und Blinde geheilt hat, dann hat er damit ein gutes Werk getan, gleich, mit welchen Methoden er es getan hat. Und (jetzt werden wieder einige aufheulen), wenn er ein Sterblicher gewesen wäre, wenn er nicht Gottes Sohn gewesen sein sollte, dann verändern sich viele seiner Aussagen trotzdem nicht (z.B. über die Heuchler die öffentlich beten müssen, damit man sie für fromm hält). Insofern strotzt die Bibel geradezu vor Weisheiten, die ich persönlich als richtig anerkennen kann (wenigstens für mich) unabhängig vom „theologischen“ Status Jesu.
Genauso verhält es sich mit sogenannten „wissenschaftlichen“ Quellen. Da gehen irgendwelche Leute her und behaupten Flavius Josephus war nie auf der Festung Massada, weil er bestimmte Bauwerke nicht oder nicht detailliert genug beschreibt und so weiter. Wenn man genau nachliest, dann lagen zwischen dem Zeitpunkt, an dem er die Festung besucht haben kann und dem Zeitpunkt an dem er schrieb über zwanzig Jahre. Macht das den ganzen Josephus ungültig?
Wer Wahrheit will, der muss suchen und denken. Für die, die leiber glauben, gibt’s die Kirche, und die hat ihre eigene Fassung von Christentum.

Gruß
Peter B.

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