Neue Buchenhecke aus Hainbuchen oder Rotbuchen ?

Hallo ihr Gartenexperten,

ich möchte in diesem Jahr eine Buchenhecke neu anpflanzen, gesamte Länge ca. 70 m. Ein Bekannter sagte mir, dass sich dazu am besten Hainbuchen eignen. Die sind aber ziemlich teuer.
Ein anderer Bekannter sagte mir, dass man auch ganz junge Rotbuchen aus dem Wald nehmen könnte. (Die will ich nicht klauen - unser Förster hat nichts dagegen die wild nachwachsenden Buchen herauszunehmen - er freut sich sogar darüber)

Wer kann mir hier weiterhelfen und was sollte man noch alles zur Errichtung einer Buchenhecke (Abstand der Pflanzen untereinander, Abstand zur Grundstückgrenze, Mindesthöhe der Jungpflanzen, Dünger) beachten ?

Vielen Dank im Voraus

Grüße Peter

Hainbuchen …

moin Peter,

… die pflanzen aus dem Wald zu entnehmen hat bei deinem vorhaben wenig sinn…

kurz warum:

  • Du brauchst erbgut das in etwa gleichmäßig auf 70 m heckenlänge in die höhe und breite wächst.

  • Die Pflanzen in der saatschule / Baumschule werden besonders gepflegt…
    … durch düngung / beschneiden(wurzelmassen auf engstem raum )/
    … sortierung nach wuchskraft / etc.

( …pflanzen aus einer saat-, Baumschule müssen alle von einer staatsklenge freigegeben sein … dass saatgut ist also so etwas wie ausgewählte „elite“)…

… verschulte pflanzen sind stärker/ widerstandsfähiger und gegenüber wildwuchs weit vorraus…

… die Haarwurzeln (wasseraufnahme)dieser pflanzen ist auf engstem raum zusammen dies garantiert dass Du wenig ausfälle in den jahren nach der anpflanzung hast…
… zudem lassen sich diese ausfälle leicht mit gleichen pflanzen aus der saatschule in der betreffenden größe wieder ergänzen…

… Du benötigst etwa 4-5 pflanzen pro lfm…
… also etwa 350 stck. …

… bei Baumschulpflanzen sind etwa 10 - 15 % ausfälle (in den ersten 2 jahren) einzurechnen…

(… bei wildwuchs sind die ausfälle wesentlich höher…
… sie wachsen langsamer und erblich bedingt auch unregelmäßiger…)

… die größe deiner pflanzen legst Du selber fest…
… je größer die pflanzen… je mehr arbeit steckt dahinter… desto schwerer *ächzt* der geldbeutel…

… 2+1 würde ich aber mind. vorraussetzen
( 2 jahre sämlingsbeet -verschult- und 1 jahr vorschulbeet)

… bei 70m strecke und kleinen pflanzen wirst
du noch ein paar jahre unkraut beseitigen müssen…
… auf solch einer strecke wirst du bestimmt nicht alles mit der hand „zupfen“… deswegen empfehle ich größere pflanzen um selbige besser im gras/kraut wieder zufinden…

vorbereitung:
… die 70 m sollten erstmal durchgefräst werden (50cm breite)

…die abstände deiner hecke zur grenze kannst Du auf deiner gemeinde erfragen…

… Hain/weisbuche wächst verdrehter und im alter nicht mehr so stark in die länge … das heckenbild wird angenehm kompakt…

… die pflanzen GUT antreten ( bodenschluss)
… die Wurzelnackten nicht vom wind austrocknen lassen (abdecken)

gruß rüdl

hallo Peter,
erstmal find ich es sehr gut, dass du eine buchenhecke pflanzen willst und keine aus thuja - wie es leider sehr verbreitet ist. buchen sind heimische gewächse und tun unserer umwelt einfach besser.

bei einer hecke würde ich dir sofort zur hainbuche raten. die hat ein sehr gutes ausschlagvermögen nach dem schnitt und was ich noch gut daran finde ist, dass sie einen großteil ihrer blätter im winter behält. als pflanzabstand untereinander nimm einen halben meter, vielleicht pflanzt du sie ja gleich doppelreihig, da ist der sichtschutz besser.
was den preis angeht: wenn du wurzelnackte ware in einer baumschule kaufst und eine relativ niedrige qualität nimmst (also ca. 40-60), dann kannst du bei einer großen abnahmemenge auch ziemliche rabatte kriegen (es gibt 10er und 100er preise)

die rotbuche hat den nachteil, dass sie lieber im schatten steht und sich eben nach dem schnitt net so gut verzweigt.

grüße, rasdo

Zeitschrift Gartenpraxis
Hi,
in der Januar-Ausgabe von ‚Gartenpraxis‘ gibt’s gerade einen Artikel, der Hecken aus Buchen und Hainbuchen behandelt. Was ich noch erinnere ist: Buchen behalten im Winter lange die abgestorbenen Blätter und sind deshalb blickdichter / Buchen sind anspruchsvoller an die Bodenqualität (keine Extreme) / Hainbuchen haben matte, Buchen glänzende Blätter / Schnitt funktioniert bei beiden gut, allerdings lassen sich Buchen nicht radikal zurücksetzen

Gruß, Jens