Neue Elektrizität in der Wohnung

Hallo,

ich habe es vor, meine neue Bleibe neu vekabeln zu lassen

Mir wurde es empfohlen Netzwerkkabel verlegen zu lassen. Allerdings es gibt auch die Meining, dass es eine Abzockerei sei, WLAN tut das gleiche. Lohnt es sich, Netzwerkkabel mit Verteiler legen zu lassen (Unterputz)?

Wie nützlich sind die Dosen? Ich kenne das so, dass Dosen da sind und die Kabel werden da „verteilt“. Angeblich das ist heutzutage nicht mehr so, man geht vom Schlater/Steckdose zum Schalter/Steckdose mit der Leitung weiter.

Wenn ich in der Wohnung 3 Telefondosen habe, dann kann ich an drei Stellen einen Router anschließen und ins Internet gehen?

Kann man bei Kabelbw Kabellos die Dienste (TV/Radio/Telefon/INternet) nutzen?

Eure Antworten können mir sehr helfen. Ich freue mich auf sie

Alles Gute Euch
MAron14

Hallo,

klar, wenn man eMails abruft ist WLAN und kabelbasiertes LAN nicht zu unterschieden. Anders sieht es hingegen aus, wenn man Videos streamt, Backups macht, etc. Heutzutage funkt alles und jeder auf 2,4 GHz, da wird es schon mal ungemütlich.

Aus meiner Sicht ist die Antwort klar: Du stemmst die Wand nur alle 20 Jahre auf, jetzt ist die Chance, das Kabel in die Wand zu kriegen, also tu es. Das ist ähnlich wie mit der Sitzheizung im Auto, braucht man nicht unbedingt, ist aber angenehm und steigert den Wiederverkaufswert.

Gruß,
Steve

Hallo MAron14,

Wenn der Nachbar seine Mikrowelle anwirft, kann dein WLAN zusammenbrechen, die arbeiten beide um 2.4GHz. Wenn die Nachbarn auch alle WLAN haben und alle Kanäle belegen, bekommst du einen Wellensalat, spricht die Performance des Netzwerks bricht ein. WLAN hört nicht einfach an deiner Wohnungstür auf, man kann also von Ausserhalb dein WLAN ganz einfach abhören und sich, mehr oder weniger einfach, in deinem Netzwerk einloggen.
Mit Kabel hat man diese Probleme nicht!

Die Kabel legt man von jeder Dose an einen Zentralen Ort wo sie dann wieder an einer Dose (Patchpanel) enden.
https://www.google.ch/search?q=patchpanel&biw=1396&bih=910&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&sqi=2&ved=0ahUKEwiWkK6A_9fMAhVMVSwKHcyKD2kQsAQITg

Am einfachsten setzt man überall einfach RJ-45 Dosen.
An Patchpanel verbindet man dann mit einem kurzen Kabel entweder mit dem Router oder dem Telefon. Man kann dann Jede RJ-45 Dose in den Zimmern verwenden wie man will, als Netzwerkanschluss oder für Telefon.
Da man an jedem RJ-45 Stecker 8 Kupferdrähte hat, kann man so auch z.B. die Türgegensprechanlage in irgendeinem Zimmer anschliessen.

Nein, du kannst bei DSL immer nur ein einziges Modem/Router an eine Telefonleitung anschliessen. Die anderen Räume musst du dann über (W)LAN verbinden.

TV/Radio geht Kabellos nur über WLAN Internet-Radio/TV. Andernfalls geht das nur über ein Antennenkabel.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

ich danke Euch beiden für Eure hilfreichen Antworten
Viele Grüße
MAron

Hallo,

nochmal die eine Frage:
in meiner jetziger Wohung sind überall diese runde Dosen und von da gehen die Leitungen zu den Lichtsschaltern und zu den Steckdosen. Wird es heute immer noch so gemacht, oder anders?
Was empfehlt ihr mir?
Viele Grüße
MAron

Über die Vorzüge von Leitungen gegenüber WLAN wurde ja schon viel geschrieben.

Wenn du also neben einem Netzwerk auch deine Telefone (nicht VoIP) oder eine Türsprechstelle betreiben willst, sind Leitungen (Cat.5 oder besser) in Sternverkabelung die 1. Wahl.
Allerdings will der Umgang bei der Verlegung und Anschließen gelernt sein. Wird öfters auf das Kabel getreten oder anderweitig mechanisch beansprucht, verringert sich die Übertragungsgüte spürbar. Ebenso gilt das für die nicht fachmännisch ausgeführte Dosenverkabelung.
Einen Elektriker damit zu beauftragen geht oft nicht gut. Und gute Fachhandwerker, die ihre Arbeit verstehen sind teurer…

Wenn es aber nur darum geht ein Netzwerk (LAN, IP-TV, VoIP etc.) im Haushalt zu verteilen gibt es da noch die Möglichkeit PowerLAN zu nutzen. Neuerdings kann man auch ein Gigabit-Netzwerk damit aufbauen.
Bei PowerLAN werden die Netzwerkdaten über die Stromleitungen versendet.
Der Stromzähler ist dabei eine natürliche Barriere nach außen.
Vereinfacht gesagt, braucht man für ein PowerLAN-Netzwerk für jedes Gerät, das mit dem Netzwerk verbunden werden soll, einen PowerLAN-Adapter, der in die nächste Steckdose gesteckt wird und mit einem LAN-Kabel mit dem Netzwerkgerät (zB PC, Router) verbunden wird. Es gibt auch Adapter für 2 oder 3 Gerate. Alternativ kann man auch einen Switch verwenden.
Für eine WLAN-Verbindung gibt es WLAN-Adapter.

Hallo Maron,

Eigentlich ist das egal!
Beim Neubau ist es etwas einfacher und günstiger keine Abzweigdosen zu setzen, wenn man die Leerrohre zwischen der Schalung einlegt. Damit die Dosen dann später am richtigen Ort und zugänglich sind, muss man diese auf die Schalung nageln.
Nun passiert es aber manchmal, dass beim Betonieren so eine Dose von der Schalung abgerissen wird. Das macht dann einiges an Arbeit die im Beton verborgene Dose zu finden und frei zu spitzen!

Bei einem Umbau spielt dies nicht wirklich eine Rolle, bzw. mit Dosen wird es einfacher, wenn man Leerrohre verlegt.

Das habe ich in meinem Post noch vergessen!
Es macht etwa gleich viel Arbeit Leerrohre zu verlegen wie die Kabel direkt in den Putz zu legen.

Mit Leerrohren kann man später aber einfach nachrüsten! z.B. wenn später mal Glasfaser zum Standard wird. Netzwerkkabel raus und Glasfaser dabei einziehen. Da muss man dann nur die Steckdosen öffnen und keine Wände aufstemmen. Wenn genügend Platz im Leerrohr ist, kann man auch noch zusätzliche Kabel zu einer Dose legen.

Je nach dem machen auch Brüstungskanäle Sinn und fallen nicht auf. Wenn man einen mit Trennwand nimmt, kann man 230V-Steckdosen und Netzwerk darin Verbauen. An Stelle von Doppelsteckern und Steckdosenleisten, kann man dann recht einfach und günstig zusätzliche Steckdosen einbauen.
Meistens weiss man erst nach dem man die Möbel eingerichtet hat, wo eigentlich noch eine Steckdose fehlt.

MfG Peter(TOO)

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Wenn die Wohnung über Drehstrom angeschlossen wird, braucht man oft noch einen Phasenkoppler.

Hallo,

kleiner Tipp aus eigener Erfahrung. Immer noch ein paar mehr Dosen legen, als man geplant hat. Du wirst sie brauchen.
Wir haben unsere Küche neu „verstromt“ und geplant, wo überall Steckdosen hinkommen sollen. Jetzt stellen wir fest, dass wir ruhig noch zwei, drei Steckdosen mehr hätten installieren konnten.

Data

Cat5 - war das nicht diese 80er Jahre Norm? :wink:

Wer im Jahre des Herrn 2016 irgendwas anderes als eine nach ISO Klasse EA erstellte Verkabelung macht, befindet sich im Low-Budget, Low-Future, Low-Brain Modus.

Wow, wow, wow…
Da gibt es auf beiden Seiten Nieten und Experten. Was meistens aber stimmt: IT-Firmen sind teurer, der Aufpreis hat aber nichts mit der Wahrscheinlichkeit zu tun, einen Fachmann zu bekommen.

Die Frage, die man jedem Installatuer stellen soll:
„Nach welcher Norm würden Sie die Verkabelung prüfen?“

Fail-Antworten:

  • wir testen auf richtige Verkabelung (Lauflicht-Messgerät, 10€, taugt nur als Vorab-Check)
  • wir schließen zwei Geräte an und testen den Netzwerk-Link (sagt fast nichts über die Qualität)
  • wir haben da so ein Messgerät (kann alles bedeuten, nachhaken)
  • Testen? Ähhh, na, wenn was nicht geht, dann melden Sie sich einfach.
  • Wir messen nach Cat5 / 6 / xxx

Gute Antwort:
Wir messen mit einem Netzwerkzertifizierer gemäß ISO Klasse EA permanent link.
ISO Klassen D und E ohne A sind besser als Nichts, aber bei sauberer Arbeit und Qualitätskomponenten ist die o.g. Norm problemlos einzuhalten - warum weniger?

Notnagel. Geht mal gut, mal nicht gut. Ist immer teurer und langsamer im Betrieb als Netzwerkleitungen!
DLAN (PowerLAN) macht man im Altbau, wenn man sonst keine Möglichkeit hat und wenn kein Funkamateur in der Nähe ist. Das Zeugs strahlt nämlich wie Sau EM-Wellen ab, dass man sich echt fragt, wie sowas überhaupt erlaubt sein kann.

Wenn ich zu sechs Geräten Netzwerkkabel nach aktuellem Standard verlege, dann kann ich dort ganz real 6 x 940MBit/s Daten schicken und gleichzeitig 6 x 940MBit/s Daten empfangen. NETTO!
Wenn ich ein WLAN Netzwerk habe, dann habe ich (Beispiel, WLAN N, 3 spatial streams) einmal 450 MBit/s brutto.
Ganz real maximal die Hälfte davon, diese teilt sich auf zwischen allen Clients und diese teilt sich auch auf in Down- und Upstream.
Für die reine Nutzung des Internets ist das bei den allermeisten Anschlüssen ausreichend. Nicht aber, wenn man einen zentralen Medienserver hat, auf dem die Videosammlung liegt.
Von Reichweiten-, Sicherheits-, Funkstörungs- und Kanalbelegungsproblemen mal ganz zu schweigen.

JA, aber richtig. Man kann viel falsch machen. Heutzutage sind folgende Komponenten STANDARD:
Kategorie 7 Leitung.
Kategorie 6A Dosen und Patchfeld.
Bei Einhaltung der Installationsanleitungen lässt sich damit eine Strecke aufbauen, die 10 GBit/s Netzwerk völlig problemlos zulässt. Das wiederum ist 10mal schneller als das heutzutage standardmäßige 1000Mbit/s / 1GBit/s Netzwerk. Eine gewisse Zukunftssicherheit ist damit voll gegeben.
Dass die Verkabelung korrekt durchgeführt wurde, weist ein guter Installateur nach durch einen Netzwerkzertifizierer, was ein Messgerät für mehrere Tausend Euro ist. Die mit den o.g. Komponenten völlig problemlos erzielbare Norm ist ein Test nach „Klasse EA permanent link“ - genau dies bedeutet, dass diese 10GBit/s absolut sicher und zuverlässig möglich sind.

Du meinst Abzweigdosen?
Die nimmt „man“ nicht mehr. Heute verdrahtet man die Leitungen hinter den Geräten (Schalter, Steckdosen) in extra tiefen Dosen. Vorteil: Umverdrahten und Nachinstallieren leichter möglich. Fehlersuche ohne Suche von Abzweigdosen, ohne Tapetenschaden. Nachteil: Es erfordert etwas Mitdenken beim Installaieren, denn hinter den Geräten ist nicht unendlich viel Platz. Wenn von einer Dose 7 Leitungen weggehen, dann wird man die Adern kaum noch verdrahten können.

Wenn man drei Telefondosen in korrekter Art installiert, dann kann man an jeweils genau einer Dose den genau einen Router betreiben. Im Zusammenhang mit einer Netzwerkverkabelung ist das obsolet! Dort gehört an den Punkt, an welchem alle Netzwerkleitungen zusammenlaufen, die Haupt-Telefondose hin. Sonst nirgends. Denn Netwzerkkabel sind eigentlich „diensteneutral“ - man kann da ISDN, DSL; Netzwerk nach verschiedensten Normen, Up0, … drüber laufen lassen.

KabelBW liefert Internet ins Haus. Wenn da ein WLAN Router dazu kommt, kann man alle die genannten Dienste auch kabellos nutzen. Wenn man zudem „Horizon“ hat, dann kann man … ach, schau selber:
https://www.unitymedia.de/privatkunden/fernsehen/das-beste-fernsehen/horizon-go/
(Kabel BW IST Unitymedia)

Vielen Dank für Deine Antwort, sie bringt mich weiter

Danke für die hilfreiche Antwort

Vielen DAnk für Ihren Beitrag

nö, 90ziger Norm :stuck_out_tongue:
Mit Cat5 kann man immerhin noch die 1000-LANs mit aufbauen, die damals in Netzwerken noch nicht wirklich zum Einsatz kam.

Das meine ich auch geschrieben zu haben. Wo ich jedoch die Tendenz, eine Niete zu bekommen im Billigsegment als erhöht ansehe.

Was sich auf allenfalls erhöht sind die Ping-Zeiten. Durch das zweimalige Umwandeln des Signal bzw. der Kollisionswarscheinlichkeit dadurch, dass alle DLAN-Komponenten auf den Stromleitungen ihre Daten übertragen wollen.
Aber signifikant langsamer, dass der Anwender es merkt, würd’ ich jetzt nicht unterschreiben wollen.

Wer damit leben kann, bitte.
Und WLAN ist auf Dauer sicherlich auch nicht viel besser. Aber das hier auszudiskutieren, würde wohl etwas Off-Topic werden.

Wie ich in meinem ersten Post schon schrieb, ist DLAN halt nur eine weitere Möglichkeit ein Netzwerk im Haushalt aufzubauen.
Wer halt auf Vielseitigkeit (und Störsicherheit) setzt, für den bleibt nur die Möglichkeit auf Cat-Verkabelung zu setzen.