Neue Familie und nur Ä

Hallo,

Seit ca. 9 monaten lebe ich mit meinem Lebenspartner zusammen. ich selber habe ein Tochter im alter von acht jahren. Er hat drei Kinder. ein Junge, 18J, ein mädchen, Fast 15, und eine kleine Tochter auch 8J. Seeine großen Kinder sind kein Problem. Sie kommen vorbei wann es ihnen spaß macht und wann sie lust haben, was auch für mich völlig in ordnung ist. Seine kleine Tochter hat besuchszeiten. D.h. sie ist alle 14 tage ein WE hier und hat auch so die möglichkeit jederzeit zu kommen. Anfangs hat es auch eig ganz gut geklappt. die kids sind alle 14 tage zusammen am we hier und mittlerweile ist es für mich die hölle. ich darf mittwochs schon gar nicht dran denken das wir bald WE haben. Seine Tochter ist(böse ausgedrückt) ein kleiner terrorzwerg. sie macht meine tochter nieder wann immer sie kann. die zwei sind völlig unterschiedlich, meine sehr sensibel(manchmal zuviel davon) und seine sehr dominant( leider ach zu viel davon). sie kennt keine regeln. diese gibt es bei ihrer mutter nicht. wenn sie aber hier ist muss sie sich nun mal an regeln halten. wobei es nicht ist was sie nicht einhalten könnte. aber sie sträubt sich und macht mit ganz fiesen äusserungen mir und meiner tochter das leben zur hölle.

mein freund hat einfach angst wenn er zu viel sagt das sie nicht mehr kommt, aber es kann ja nicht sein das man deshalb nichts mehr sagt. wir untereinander haben wirklich kein problem aber das gibt immer nur ärger:frowning:

er versucht meine und seine tochter auf eine stufe zu stellen, sie wären ja beide gleich aber das stimmt so gar nicht. meine tochter ist keine engel aber wirklich böse ist sie auch nicht.

ich weiss da echt nicht weiter:frowning:

Hallo

sie kennt keine regeln. diese gibt es bei ihrer mutter nicht.

Bei ihrem Vater denn?

wenn sie aber hier ist muss sie sich nun mal an regeln halten.

Und wer setzt diese Regeln? Du alleine, oder du mit deinem Freund zusammen?

wobei es nicht ist was sie nicht einhalten könnte. aber sie sträubt sich und macht mit ganz fiesen äusserungen mir und meiner tochter das leben zur hölle.

Ich denke nicht, dass sowas ausschließlich auf zu lockere Erziehungsmethoden der Mutter zurückzuführen ist.

mein freund hat einfach angst wenn er zu viel sagt das sie nicht mehr kommt, aber es kann ja nicht sein das man deshalb nichts mehr sagt.

Nein, dass kann es allerdings nicht sein. Seine Tochter kommt bestimmt wesentlich lieber, wenn er die Verantwortung für ihre Erziehung übernimmt und dafür sorgt, dass sie es lernt, sich zu benehmen. - Natürlich müsste das auf vernünftige Art und Weise geschehen, und nicht den Eindruck machen, als bekäme er ab und zu Anfälle, wo er die ansonsten versäumte Erziehung ganz schnell nachholen will.

Er müssste sich auch mit der Mutter absprechen, und die beiden Eltern müssten in Kontakt bleiben, um sich über die Entwicklung des Kindes auszutauschen. Dann würden sich die Probleme vermutlich alle geben, und das Kind würde sich auch viel besser fühlen. - Wäre das illusorisch zu erwarten, dass die das täten?

Ansonsten ist es auch nicht so, als könnte sich das Kind oder die Mutter es sich aussuchen, ob diese Besuchswochenenden wahrgenommen werden oder nicht. Der einzige, der nicht dazu gezwungen werden kann ist er selber.

wir untereinander haben wirklich kein problem aber das gibt immer nur ärger:frowning:

er versucht meine und seine tochter auf eine stufe zu stellen, sie wären ja beide gleich aber das stimmt so gar nicht. meine tochter ist keine engel aber wirklich böse ist sie auch nicht.

Was geht denn da ab bei euch? Was heißt ‚auf eine Stufe stellen‘? Wertmäßig? Oder ist es eher so gemeint, dass du z. B. sagst, sein Kind sei gemein zu deinem gewesen, und dass er dann sagt, dein Kind sei ja aber auch kein Engel; oder so in der Richtung.

Ihr solltet die Kinder überhaupt nicht miteinander vergleichen. Ihr solltet sie weder auf eine Stufe, noch auf unterschiedliche Stufen stellen. Betrachtet sie jeweils nur ganz individuell. Und macht auch keine Gerichtsverhandlungen mit euren Kindern, wobei ein Schuldiger festgestellt wird. Schuldfragen sind total kontraproduktiv. Man sollte immer nur im Blick haben, welche Handlungen man in Zukunft nicht mehr haben will.

Wenn du dich also bei ihm beschwerst, dass sein Kind zu deinem gemein ist, könntest du ihm eher sowas sagen: Dein Kind hat *fieser Ausdruck* zu meinem Kind gesagt. Ich möchte nicht, dass sie das nochmal tut.

Und wenn er dann versucht, von seinem Kind abzulenken, indem er dann auf dein Kind zu sprechen käme, dann könntest du sagen: Mein Kind wird zu deinem Kind auch nicht *fieser Ausdruck* sagen, dafür werde ich sorgen. (das kann man ja sagen, auch wenn das Kind diesen Ausdruck eh nicht gebraucht)

Ach so, noch was ganz Wichtiges: Magst du dieses Kind? Würdest du es mögen, wenn es zu euch netter wäre?

ich weiss da echt nicht weiter:frowning:

Ich weiß nicht, ob das jetzt hilfreich war. Ich hab’s aber versucht.

Viele Grüße

Hallo,

ich sehe das ganz genau so, möchte aber folgendes hinzufügen:

Ach so, noch was ganz Wichtiges: Magst du dieses Kind? Würdest du es mögen, wenn es zu euch netter wäre?:

Kind sind ja leider oft der „Spielball“ zwischen den Erwachsenen.
Du solltest dir klar machen, dass die Tochter deines Freundes nicht „böse“ ist. Kinder sind das Ergebnis einer Erziehung. Und an dieser Erziehung kann man ihnen mit 8 Jahren keine Schuld geben.

Es kostet bestimmt eine Menge Geduld, dem Kind Regeln beizubringen, wenn es selbst keine kennt. Aber als Erstes würde ich versuchen, die Gründe dafür heraus zu bekommen.
Es kann ja sein, dass es nicht nur an mangelnden Regeln liegt, sondern auch daran, dass sie mit der Trennung der Eltern nicht klar kommt. Für sie ist es bestimmt keine einfache Situation, alle 2 Wochen zu ihrem Papa zu kommen, der eine „andere Familie mit einem Kind“ hat. Es ist doch das Traumbild jedes Kindes, dass Mama und Papa in dieser Familie sind und nicht jemand anderes.
Also: viel Einfühlungsvermögen ist gefragt und Kommunikation zwischen dir und deinem Freund!

Wünsche Euch viel Erfolg dabei,
Gruß
ShannonS

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Hallo,

bis aus „deine Brut“ und „meine Brut“ ein „Wir“ wird, dauert das im Normalfall ein Weilchen. Auch wenn es erst mal ideal klingt, dass beide Partner eigene Kinder haben, und jeder bereit ist, den fremden Sprösslingen freundlich entgegenzutreten, heißt das noch lange nicht, dass das auch funktioniert.

Jedem Partner sind die eigenen Kinder immer erst mal näher als die des anderen. Das ist völlig normal. Eine emotionale Bindung zu den fremden Kindern -und nichts anderes sind sie ja zunächst - entsteht nicht von jetzt auf gleich, nur weil man in deren Elternteil verliebt ist. Vertrauen und Beziehung müssen wachsen - und das bedeutet nicht nur Zeit, sondern auch Arbeit, Streit, Auseinandersetzung und Annäherung.

In eurem Fall kommt erschwerend hinzu, dass die Tochter deines Partners allen Grund hat, eifersüchtig zu sein: Verbringt doch ihr Papa mit ihr sehr viel weniger Zeit als mit deiner Tochter. Die darf bei ihm leben. Und für eine 8-Jährige ist das schwer zu begreifen. Kognitiv nicht - und emotional schon gar nicht.

Und genau hier seit ihr als Erwachsene gefragt. Hier braucht es viele Gespräche und viel Zuwendung - besonders vom Vater zu seiner leiblichen Tochter. Nur dann kann sie langsam verstehen und akzeptieren lernen, dass deine Tochter ihr nicht den Papa weggnimmt. Im Moment ist das nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Wahrnehmung.

Da sie ihren geliebten Papa nicht pieksen kann oder will, tut sie das eben dort, wo sie merkt, dass sie Erfolg hat: Bei deiner Tochter. Das hat wenig mit Bösartigkeit zu tun, dahinter steckt Traurigkeit und wohl auch ein Stück Verzweiflung.

Das kann man mit den beiden Mädchen aber durchaus kommunizieren. Entscheidend ist, dass euch Erwachsenen gelingt, dass beide Mädchen sich geliebt und akzeptiert fühlen.

Das mag nicht leicht sein, wenn die Tochter deines Partners sich kratzbürstig zeigt. Aber es ist euer Job, verantwortungsvoll damit umzugehen - auch wenn ihr damit über den einen oder anderen Schatten springen müsst. Die Kinder haben es sich nicht ausgesucht, dass ihre Eltern sich getrennt haben und neue Beziehungen leben. Dass sie damit zurecht kommen, ist eure Verpflichtung.

Dazu gehört, dass du und dein Partner auch miteinander reden. Es macht sich sonst bei jedem das Gefühl breit, der andere wäre nur an seinem eigenen Kind interessiert - und das schafft Gräben. Im Moment scheint ihr auf dem besten Weg dahin zu sein.

Natürlich sind Regeln wichtig - aber wenn es euch gelingt, euren beiden Mädels das Gefühl zu geben, geliebt und angenommen zu sein, wird sich der Widerstand deiner Stieftochter vermutlich sehr schnell legen. Wenn sie sich gegen dich und deine Tochter wehrt, dann meint sie nicht wirklich euch beide. Sie versucht mit ihren kindlichen Mitteln zu erzwingen, dass der Papa wieder da ist, wo er hingehört: Zu ihr und ihrer Mutter. Und sie braucht Zeit und Unterstützung um zu begreifen, dass eine solche Widervereinigung nicht stattfinden wird.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo

Ich kann dir nur zustimmen. Das Mädchen hat seinen Vater an eine andere Familie verloren und die andere Frau scheint noch nicht einmal richtig zu würdigen, dass sie diesen Mann nur zu dem Preis haben konnte, den es das Mädchen kostet. Kein Wunder, dass sie kratzbürstig ist. Man muss ihr Opfer innerlich würdigen und alles wird gut. Das ist hauptsächlich eine Frage der Geisteshaltung und weniger eine der direkten Kommunikation.

Gruß
smalbop

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