Hallo,
wir haben eine neue Glastür aus ESG per Spedition geliefert bekommen. Die Tür war in einem Holzrahmen gesichert, dort haben wir sie an der Straße ausgepackt und in das Haus getragen. Wir haben die Verpackungsfolie abgenommen, den vorhandenen Eckschutz aber dran gelassen. Nachdem wir die Tür dann angehoben und ca. 2m getragen haben, ist die mit einem lauten Knall zersprungen. Die Scherben haben sich in der ganzen Wohnung, Flur Treppe verteilt.
Wir gehen von einem Verarbeitungsfehler aus, der Verkäufer beharrt aber darauf, dass er die Tür ja mängelfrei angeliefert hat. Nur kann man Mängel bei einer Glastür mit bloßem Auge feststellen, so dass wir einen Mangel sofort hätten sehen können/müssen? Hat jemand der dies hier liest schon mal von so einem Fall gehört?
Servuß
Da werdet ihr sicher erschrocken sein. Macht einen ganz schönen Rumser wenn du nicht damit rechnest.
ESG hat ein sog. Spontanbruchrisiko. D.h. die Scheibe zerspring ohne ersichtlichen Grund. Dies ist eine Eigenschaft des Glases, die lässt sich nicht abstreiten. Ob sie sich einklagen lässt weiß ich nicht. Im Rechtsbrett posten.
Seit einiger Zeit ist man dahinter gekommen woran das liegt. Es sind glaube ich Sulfatbestandteile oder einschlüsse im Glas. Inzwischen werden ESG-Gläser hergestellt die diese Bestandteile weitgehend nicht mehr haben und das „Spontanbruchrisko“ sehr verringert ist…
Grüße Helmut
Hallo, wie Anakonda richtig schrieb, handelt es sich
um den „spontanen ESG Bruch“, der kommt bei jeder 1000. Scheibe vor.
Der Hersteller weiss das auch, einen Rechtsanspruch auf Neulieferung
hast Du nicht- aber auf Kulanz schon!!! Es gibt ein relativ
neues Verfahren das heisst Heak Soak Test. Dabei wird das Glas ein
zweites Mal 4 Std. erwärmt. Damit wird der Spontanbruch f a s t
ausgeschlossen. Diesen H-Test muss gesondert bestellt werden und kostet
etwas mehr. Nach erfolgreichem Test, ist ein zusätzliches H im Stempel
auf dem Glas aufgebracht.
Gruss cristalero-Glasermeister
Äußerst Informativ!
Vor allem das mit dem H-test wusste ich so nicht.
mfg
Hallo,
vielen Dank für die Antworten.
Das es so einen Test gibt, habe ich gar nicht gewusst, da hätte ich jetzt schon vom Verkäufer erwartet, dass er mich da aufklärt bzw. mir das anbietet.
Da ich für die Glastür ca. 1T€ hingelegt habe und diese in meinem Haus keine 60 min überlebt hat, bin ich glaube etwas stur, was die rechtliche Seite anbelangt. Der Hersteller hat sich aber schon gemeldet und will die Glasscherben abholen, um diese zu prüfen.
Danke nochmals.
Hallo, noch einmal
Es kommt darauf an, wo du die Tür gekauft hast!
Im Baumarkt, kannst du keinen Hinweis erwarten, von einem Glaser eigentlich schon.Obwohl man muss ehrlich bleiben. Wenn der Verkäufer
es Dir angeboten hätte und mit dem Argument gekommen wäre- es k a n n alleine kaputt gehen, wie hättest Du reagiert? Deshalb erwähnen wir in unserem Betrieb es erst gar nicht, er bekommt den H-Test und aus
( bei Abholung, erwähnen wir es nur als „Qualitätsmerkmal“)! Die andere Wahrscheinlichkeit, das ihr sie irgend wo angestossen habt, ist erheblich größer!
Was mich belustigt ist, das er die Scherben prüfen will! Ob das geht, bin ich ehrlich gesagt überfragt! Aber eine schöne große Tüte mit tausenden kleiner Scheibchen prüfen ha,ha!
Gruss cristalero-Glasermeister
Es gibt ein relativ
neues Verfahren das heisst Heak Soak Test…
Gruss cristalero-Glasermeister
Der Test heisst natürlich Heat soak Test.
Deutsche Sprache, schwere Sprache-gerade wenn es englisch ist ha,ha
cristalero
ja, ich rechne schon damit, dass man mir vorwirft irgendwo gegen gestoßen zu sein, doch mal abgesehen, dass dies nicht der Fall war, was natürlich schwer zu beweisen ist, sollte mir dann mal jemand sagen, wie ich wo gegen gestoßen sein soll, damit die Tür kaputt geht, ohne das was anderes beschädigt wird! Die Tür wurde immerhin mit den Worten „nahezu unzerstörbar“ beworben. Sie muss ja auch was aushalten, wenn die mal durch einen Luftzug in den Rahmen fällt, will man sich ja nicht gleich ne neue kaufen.
Wir haben schon eine Glasschiebetür, da haben schon Kinder ihr Spielzug gegen geworfen, da sind schon Dinge gegen gefallen und da ist bis heute nicht mal der kleinste Kratzer drin.
Hallo, teilweise hast Du Recht, aber jetzt kommt das aber:
-
Hast Du sicher einen Lieferschein oder ähliches unterschrieben
und bei der Unterschrift war sie heile! -
Bruchfester ist die Scheibe nur auf der Fläche, der Schwachpunkt
liegt auf den Glaskanten, die können nicht viel ab. Wenn du z. B.
die Scheibe ausgepackt hast ( es waren bestimmt „Schutzecken“ auf
den Glasecken) und auf Steinfliesen mit der Ecke stellst, fegst Du…
Gib Deinen Kndern mal ein schönes Metallspielzeug und lass sie auf die Kanten schlagen, dann fegst Du… etc.
Mein Tip: Schaukel dich nicht hoch und rede normal mit dem Lieferanten,
er sitzt am längeren Hebel…Außerdem kann er sie mit etwas Diskussion
auch bei seinem Lieferanten reklamieren.
Gruss cristalero
"es waren bestimmt „Schutzecken“ auf
den Glasecken)"
stimmt, da waren Schutzkappen auf den Scheibenecken, die waren auch noch drauf, als die Scheibe zersprungen ist.
Ob die Scheiben in Ordnung waren, als der Lieferschein unterzeichnet wurde, kann ich nicht beurteilen, die Scheiben waren eingepackt, ob da kleinste Beschädigungen dran waren sieht man nicht, ob die Tür falsch verarbeitet wurde und zb. zuviel Spannung hatte, sieht man der Tür auch nicht an. Den Lieferschein unterschreibt man, wenn man die Ware vollständig erhalten hat, nicht weil man dieses als i.O befindet.
…aber Rechtsfragen möchte ich hier nicht besprechen, da sitze ich an der Quelle und das mit dem „längeren Hebel“ möchte ich zwar nicht herausfordern, aber notfalls müsste man das eben herausfinden
vielen Dank für die Meinung, hat mit sehr geholfen.
wünsche eine sonnigen Sonntag!