Neue Methode um mit dem Rauchen aufzuhoeren

Gesundheit Sucht & Prävention
#1

Hallo,
wollte fragen ob es folgende Methode bereits gibt und falls ja, ob Studien die Wirksamkeit belegen:

An einem Beispiel erklaert: Jemand raucht X Zigaretten am Tag, dies tut er auch weiterhin aber kuerzt jede Zigarette ein wenig mit der Schere. Genau diese Menge an Nikotin (also abhaengig von der Sorte) kompensiert er durch ein Nikotinpflaster. Mit der Zeit wird mehr und mehr von der Zigarette abgeschnitten und durch groessere Nikotinpflaster ersetzt.

Was sind Eure Ansichten? Kennt jemand einen Namen dieser Methode (falls sie bereits eine Bezeichnung hat)?

Gruss und Dank
Desperado

…
[Verschoben aus ‚Psychologie‘ - Mod Kreszentia]

#2

Am besten hilft immer noch „einfach aufhören damit“.
Klingt relativ martialisch, aber immer noch am Glimmstängel hängen zu bleiben, verführt zu oft noch zu Rückfällen.
Nach drei Tagen ist das körperliche Verlangen danach zwar erloschen, aber der Rest ist dann einfach nur Kopfsache.

#3

Mein Mann rauchte bis zu drei Schachteln am Tag.
Super…wenn man das hochrechnet.
Mein Meckern und Nörgerln hat ihn schließlich so
genervt, dass er die Raucherei von heute auf morgen
abrupt gelassen hat. Drei Tage sind wir dann in
Urlaub gefahren mit viel Aktion etc. und dann war alles vorbei.
Er hat nie wieder eine Zigarette angerührt.
Ich hatte es übrigens allerdings schon einige Jahre eher,
genauso gemacht.
Nur diese Methode funktioniert. Sonst gar nichts.

#4

Servus,

doch. Es funktioniert genausogut, wenn man sich während der etwa drei Tage dauernden Entgiftung nichts, überhaupt nichts vornimmt und dafür sorgt, dass man in einem geschützten, ungestörten Bereich tun und lassen kann, was man mag. Für einige Tage ohne irgendwas bietet sich der 25. Dezember und folgende an - wenn es zum eigenen Temperament passt, kann man diese Tage, an denen es nicht sehr lange hell ist, weitgehend durchpennen.

Kritischer halte ich in der von Dir beschriebenen Situation die extrinsische Motivation: Aufhören, weil es der Arzt dringend empfiehlt, weil der Partner nörgelt, weil die Klamotten stinken, weil man bei der Arbeit für die Rauchzeiten ausstechen muss usw. usw. funktioniert wesentlich weniger gut, als wenn man selber und ohne Einfluss von jemand anderem die Entscheidung trifft.

Schöne Grüße

MM

#5

Servus,

das ist eine Methode, mit der man sich prima in die Tasche lügen kann, aber sie ist sicherlich nicht dafür geeignet, das Rauchen aufzuhören.

Ein ganz wesentliches Element beim Aufhören ist nämlich, dass man sich darüber klar wird, dass das „Aufhören“ nicht darin besteht, etwas irgendwie Anstrengendes zu tun, sondern darin, dass man etwas bleiben lässt und damit eine Menge Anstrengungen los wird (ständig mit Stoff versorgt zu bleiben, den Stoff zu finanzieren, überall wo man hinkommt einen Platz zum Rauchen ausfindig zu machen, mehr oder weniger weite Wege zu diesem Platz zurückzulegen, alle möglichen Dinge wie z.B. Arbeitsabläufe und Reisen so zu organisieren, dass man nicht auf den Turkey kommt, usw. usw.). Wenn man sich jetzt eine Menge zusätzlicher, komplizierter Handlungen auferlegt, kann es zu diesem Gedanken nicht kommen und man ersetzt dann „nur Rauchen“ durch ein überaus komplex ritualisiertes Rauchen.

Schöne Grüße

MM

#6

Hallo,
Danke fuer die Anmerkung, aber ob die Methode gut ist oder nicht, darueber kann man diskutieren. Aber ist die Methode bekannt und evtl. auch erprobt?

Einfach aufhoeren hat bei der betreffenden Person in mehrmaligen Versuchen nicht funktioniert, deshalb suche ich nach etwas was wenig Durchhaltevermoegen bedarf.

Gruss
Desperado

#7

Servus,

ist beim vollständigen Aufhören zu einem bestimmten Zeitpunkt nötig: Nämlich nur die ersten vier Tage, das ist ziemlich kurz, und dann nochmal zwei Folgen von wenigen Tagen nach ungefähr drei und nach ungefähr neun Monaten (zu diesen Zeitpunkten passieren biochemisch nochmal Dinge, die man durchstehen muss).

Während der ganzen übrigen Zeit, bis man „trocken“ ist (wird medizinisch glaube ich nach 16 oder 18 Monaten angenommen), muss man nichts aushalten oder durchhalten, sondern wirklich nur den beschriebenen Gedanken klar haben.

Ob es die von Dir skizzierte Methode gibt, weiß ich nicht - ich halte es für sehr unwahrscheinlich, weil sich Nikotinpflaster nicht so fein dosieren lassen und weil sie den Wirkstoff nicht so schnell in die Blutbahn bringen wie eine Zigarette (bzw. sieben Zehntel oder irgendwelche anderen Bruchteile).

Schöne Grüße

MM

#8

Die betreffende Person hat dazu bestimmt überhaupt keine Lust, es ist medizinisch gesehen sehr wichtig für Sie mit dem Rauchen aufzuhören aber das verdrängt sie komplett, hat also kaum Motivation aufzuhören. Also am besten irgendwas mit wenig Überwindung…

#9

Aufhören kann nur der, der es wirklich will. Du hoffst, einen unglaublich leichten Weg zu finden, jemanden gegen seinen Willen das Rauchen abzugewöhnen. So funktioniert das nicht, ansonsten würde es keine Raucher mehr geben.

#10

Der Weg muss nicht unglaublich leicht sein - nur eben leichter als bisherige.
Gegen den Willen ist es ja nicht, eher ist die Person wenig motiviert um ihren Willen Taten folgen zu lassen.

#11

Genau das ist das Problem. Solange nicht genug Wille da ist, wird es nicht funktionieren.

Wie wäre es mit einer E-Zigarette? Die ist lt. Wiki bedeutend weniger gesundheitsschädlich, weil man da nicht mehr die Abgase verschwelter Pflanzenteile einatmet.

Gruß T

#12

Es geht bei der Bekannten hauptsaechlich darum dass sie aufgrund ihrer Osteoporose aufhoeren muss, welcher Bestandteil der Zigaretten genau schaedlich dafuer sind weiss ich nicht.

#13

Wenn es darum geht, kann man sich auch eine Piep schmöken.

Wenn ich etwas am früheren Leben als aktiver Raucher bereue, ist das, dass ich niemals den Shag „Akropolis grau“ probiert habe, der für Zigaretten und Pfeifen gleich gut geht (falls man die Pfeife nicht heiß raucht damit), und der angeblich sehr nahe dem von der fürsorglichen Einmischung der EU blockierten klassischen Latakia kommt, so in etwa der Mutter der „Orient“-Tabake.

Noja, vielleicht fang ich ja im hohen Alter nochmal wieder an?

Schöne Grüße

MM

#14

Bekommt man davon nicht Mundkrebs?

Mit anderen Worten: Du hast bisher durchgehalten. :thumbsup:

Gruß T

#15

Servus!
Der aelteste Mensch wurde 132 - wenn Du mit 80 anfaengst zu rauchen und dann doch noch ueber 50 Jahre vor Dir hast wuerde es Dich aergern eine der zahlreichen rauchrelatierten Krankheiten zu bekommen…

Als Nichtraucher kann ich das wahrscheinlich gar nicht verstehen - aber was ist der Reiz am Tabak rauchen? Zigaretten sind fuer mich wie Drogen bei denen die Wirkung ausbleibt - jeder Dealer der solche Drogen verkauft wuerde von seinen Kunden dafuer zusammengeschlagen werden… Wieso konsumiert man diese Droge trotzdem und bezahlt dafuer nicht nur Geld sondern auch mit seiner Gesundheit?

Gruss
Desperado

#16

schwanger werden :smile:
hat zumind. bei mir geholfen.

Das Durchhaltevermögen braucht man dann für andere „Dinge“ und über viele Jahre hinweg :wink:

Einfach aufhoeren hat bei der betreffenden Person in mehrmaligen
Versuchen nicht funktioniert, deshalb suche ich nach etwas was wenig
Durchhaltevermoegen bedarf.

.

es ist medizinisch gesehen sehr wichtig für Sie mit dem Rauchen aufzuhören aber das verdrängt sie komplett,

Durchhaltevermögen wird immer gebraucht und nur wenn der Wille da ist wirklich aufzuhören klappt das auch.
Und es muß der eigene freie Wille sein, nicht weil der Partner das will oder der Arzt oder der Vermieter oder…

Rauchen ist imho keine wirklich physische Sucht sondern eine psychische.

Krümel
die dann nach 1,5 Jahren wieder angefangen hat :frowning:

#17

Wenn Du wieder aufhoeren willst musst Du entweder wieder schwanger werden oder die obige Methode (oder irgendeine andere) probieren…

#18

Moin Desperado,

als überzeugter Raucher antworte ich mal. Vor Jahren habe ich mir in der Bibliothek das Buch von Allan Carr ausgeliehen, einfach, weil es mich interessiert hat und weil es damals in aller Munde war.
Das Ende vom Lied war, dass ich damals, wohlgemerkt als überzeugter Raucher, 2 mm davor war, mit dem Rauchen aufzuhören. Mittlerweile ist es doch ziemlich einfach, mit dem Rauchen aufzuhören. In sämtlichen öffentlichen Gebäuden ist rauchen verboten, in Gaststätten, Clubs, Bars usw. Teilweise fühle ich mich als Raucher regelrecht kriminalisiert. Und wenn mir mein Arzt sagen würde, hör auf oder du bist nächstes Jahr um die Zeit tot, dann bräuchte ich nicht lange nachdenken.

Data

Kleiner Treppenwitz am Rande, Allan Carr ist an Lungenkrebs gestorben.

#19

Moin!
Ob 2 mm davor oder 20 km davor - wenn Du nicht aufgehoert hast hat das Buch im Endeffekt nichts gebracht.

Wieso ueberzeugter Raucher? Wenn Du die Zeit zurueckdrehen koenntest - wuerdest Du Deine erste Zigarette wieder annehmen?

Kinderarbeit, Tierversuche, 1200 Tote pro Tag die oft Familien hinterlassen, eine Industrie die Jugendliche mit geschickten Marketing suechtig machen will - das sollten auch fuer Leute Argumente genug sein denen die eigene Gesundheit nicht am Herzen liegt bzw. die sowieso nicht mehr lange zu leben haben.

Gruss
Desperado

#20

Ja.

Weißt, es gleitet jetzt leicht ins Philosphische ab, aber ich lasse mir von niemanden und schon gar nicht vom Gesundheitsministerium oktroyieren, wie ich zu leben habe. Ich esse wenig Fleisch, trinke in Maßen und habe ein vernünftiges Gewicht und belästige meine Umwelt nicht mit meinen Zigaretten.
Wo willst du denn eine Grenze ziehen, wie weit ein jeder Rücksicht auf seine Umwelt und Familie zu nehmen hat? Ein Glas Rotwein am Abend ist ok, zwei sind zu viel? 10 Kilo Übergewicht ist ok, 20 sind zu viel? Dreimal die Woche Fleisch ist ok, viermal ist zuviel?
Was mich maßlos ärgert ist die Doppelzüngigkeit, mit der diese Diskussion geführt wird. Raucher sind die Bösen und schaden der Volksgesundheit. Gleichzeitig wetden Tabakbauern mit EU-Mitteln unterstützt und die Tabaksteuer ist ein nicht unerheblicher Posten im Bundeshaushalt.
Es gab mal eine Studie, die ich bei Bedarf nachreiche, in der mal gerechnet wurde, was passieren würde, wenn alle Raucher mit einem Schlag afhören würden. Den Krankenversicherungen ginge es erheblich besser, aber dafür würde die Rentenversucherung zusammenbrechen und etliche Milliarden würden durch die Tabaksteuer und die entsprechende Umsatzssteuer fehlen.
Lass mich meine Zigarette in meinen vier Wänden rauchen und gut ist. Ich verstehe dich, wenn es einen nahen Angehörigen betrifft, aber wenn er nicht aufhören will, dann nützt es auch nichts, ihm die Zigaretten kürzer zu schneiden. Du kannst ihn nicht heimlich über Nacht beschwören und am nächsten Tag ist er für immer Nichtraucher. Er ist ein ganz normaler Süchtiger, dem man mit Argumenten nicht beikommen kann.

Data

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