Ich habe zwei ganz präzise Fragen zur Neuen Ostpolitik der Regierung
Brandt/Scheel. Und zwar ob und wie sich anhand der Ostverträge
nachweisen lässt, dass Egon Bahrs Konzept „Wandel durch Annäherung“
aus dem Jahr 1963 realisiert wurde.
Ich weiß bis jetzt nur, was es für Verträge gab und dass durch die
Verträge die Zusammenarbeit zwischen den Staaten gestärkt wurde.
Die 2. wäre eine zu einer Aussage in der Bundestagsdebatte zur
Ost-Deutschlandpolitik von einem Oppositionspolitiker der CSU. Also
er sagte dies zur Regierung von Brandt/Scheel. Er sagte:„Sie sind
dabei, das Deutschlandkonzept des Westens aufzugeben und in jenes der
Sowjetunion einzutreten…“
Wie kann man dies denn auffassen? Meinte er damit, dass Adenauer ja
eigentlich den Alleinvertreteranspruch der BRD wollte und durch die
Verträge die DDR jetzt aber endgültig selbstständig geworden war?
Über Antwort würde ich mich sehr freuen.
Dankeee
Hallo diddilein,
zu deiner ersten Frage:
Du hast das Wesentliche ja schon benannt: Die Verträge verbesserten das Verhältnis der beiden deutschen Staaten untereinander erheblich und deshalb bestätigt es das Konzept von Egon Bahr(was ich ihm Detail jetzt nicht kenne) ja im Prinzip. Wenn du das als Hausaufgabe auf hast, würde ich einfach die Verträge und ihre Wirkung beispielhaft anführen, um die Realisierung des Konzepts zu belegen. Ich denke das dürfte reichen.
Deine zweite Frage:
Zu der Aussage von dem besagten Oppositionspolitiker sollst du dir, wenn ich das richtig verstehe, eine eigene Meinung bilden und diese mit dem historischen Kontext belegen…da hast du doch schon einen guten Afang gefunden ->„Meinte er damit, dass Adenauer ja
eigentlich den Alleinvertreteranspruch der BRD wollte und durch die
Verträge die DDR jetzt aber endgültig selbstständig geworden war?“
Ich hoffe das hat dir ein wenig geholfen!
Gruß,
Jule
Hallo,
meine Bemerkungen kommen von der östlichen Seite des „eisernen Vorhanges“.
Es sind auch mehr allg. Ideen, als konkrete geschichtliche Fakten.
Ich habe zwei ganz präzise Fragen zur Neuen Ostpolitik der Regierung
Brandt/Scheel. Und zwar ob und wie sich anhand der Ostverträge
nachweisen lässt, dass Egon Bahrs Konzept „Wandel durch Annäherung“
aus dem Jahr 1963 realisiert wurde.
Nach über einem Jahrzehnt, indem scheinbar nur die „Kalten Krieger“
das sagen hatten, war es nur vernüftig, den Weg der Eskalation und
Konfrontation zu verlassen. Dass dies sonst schnell zu einem Inferno
führen könnte, hat ja z.B. schon die Kubakrise gezeigt. wahrscheinlich
ist die Welt damals nicht nur einmal knapp an einem Inferno vorbeigeschrammt.
Da war es also besonders von deutschen Politikern (Ost und West) vernüftig,
die Lage etwas entspannen. Deutschland wäre in einem heißen
Ost-West-Konflikt in jedem Fall erstrangiger zentraler Austragungsort
gewesen. Dass dies schnell zu einem Atomkrieg führen könnte, war sicher
auch vielen Politikern klar.
Ich weiß bis jetzt nur, was es für Verträge gab und dass durch die
Verträge die Zusammenarbeit zwischen den Staaten gestärkt wurde.
Ja sicher, wie auch heute ist es so, das starke wirtschaftliche Interessen
vermeiden, alle Kontakte einfach abzubrechen und sich auf dem Schlachtfeld
wieder zu begegnen.
Der Westen hat sich da auch schon lange nichts mehr verschenkt, weil ganz
klar zu sehen war: Die DDR kann man mit mititärischem Mitteln und
aggressiven Politik nicht zurück gewinnen - Im Gegenteil, das verstärkt
nur das extrem gefährliche Konfliktpotential.
Die 2. wäre eine zu einer Aussage in der Bundestagsdebatte zur
Ost-Deutschlandpolitik von einem Oppositionspolitiker der CSU.
Also er sagte dies zur Regierung von Brandt/Scheel. Er sagte:„Sie
sind dabei, das Deutschlandkonzept des Westens aufzugeben und in
jenes der Sowjetunion einzutreten…“
Das halte ich für ausgemachten Blödsinn und reinen Populismus.
Beide System waren in dieser Zeit so stabil, dass man es nicht
mit Druck und militärischen Mitteln einfach hätte beseitigen können.
Dann bleibt nur „fiedliche Kooexistenz“ oder man riskiert eben alles.
Rein von der Ideologie waren solche Argumente natürlich verständlich.
Seit mehr als 2 Jahrzehnten war der Feind auf der anderen Seite die
Ausgeburt alles Übels. Wie sollte man sich da auf einmal freundlich stellen.
Wie kann man dies denn auffassen? Meinte er damit, dass Adenauer ja
eigentlich den Alleinvertreteranspruch der BRD wollte und durch die
Verträge die DDR jetzt aber endgültig selbstständig geworden war?
Schon in den 60igern war wohl klar, dass Dtl. bis auf weitere geteilt bleibt.
Diesen Staus Quo konnte man gegen die Sowjetunion ohne deren Einwilligung
nicht aufheben, ohne einen 3. Weltkrieg zu riskieren.
Aber eigentlich war spätestens in den 70iger Jahren rel. klar, dass die
BRD das überlegene Wirtschaftssystem war. Diese Überlegenheit auch
den Ostbürgern praktisch zu zeigen, war doch ein super Mittel, um
langfristig zum Ziel zu kommen. Wie die Geschichte zeigt, hat sich
diese Politik 1989 zu 100% bestätigt.
Gruß Uwi
Servus!
Die 2. wäre eine zu einer Aussage in der Bundestagsdebatte zur
Ost-Deutschlandpolitik von einem Oppositionspolitiker der CSU.
Also
er sagte dies zur Regierung von Brandt/Scheel. Er sagte:„Sie
sind
dabei, das Deutschlandkonzept des Westens aufzugeben und in
jenes der
Sowjetunion einzutreten…“:
Das hört sich arg nach einem der führenden CSU-Oppositionspolitiker dieser Zeit an. FJS…
Der hat damals einiges gesagt, womit er eigentlich nur provozieren wollte.
Womit nicht gesagt ist, dass er speziell diesen Satz auch so meinte!
VG
Christian