seit einigen jahrtausenden scheitert die philosophie, die die welt zu erklären versucht oder beansprucht, an dem grundlegenden problem, daß man nicht genau sagen kann, was „Welt“ überhaupt ist.
es entfachen strittige *ismen darüber, ob „Welt“ das ist, was wir als solche wahrnehmen.
… ob „Welt“ ‚an sich‘ ist, über das hinaus, was wir von ihr wahrnehmen. also irgendwie objektiv ‚sich selbst‘ ist.
… letzlich bleibt „Welt“ auch dann trotzdem nur das, was wir von ihr wahrnehmen, da wir - wenn sie objektiv ‚an sich‘ oder ‚sich selbst seiend‘ – äh … ‚da sein‘ sollte … doch von uns nur soweit erkannt werden kann, wie wir sie eben wahrnehmen.
(und sei es mit naturwissenschaftlicher erkenntnis und physikalisch-methodisch-systematisch-abstrakter erkenntnis)
Kant - soweit mir aus schultagen in erinnerung ist - gelangte im alter darüber zu „Gott“ (einem Gottesbeweis gar?): die existentialisten zu der einstellung "man muß nach kräften mit dem zurecht kommen, was man (‚in diese welt geworfen‘) vorfindet;
„Do The Right Thing“ oder so ähnlich …
letzlich lag das problem immer darin, daß man absolut keinerlei hinweis darauf hatte, ob, was wir als „Welt“ wahrnehmen, zu wieviel prozent - salopp gesagt - zutrifft … wie sehr unsere wahrnehmung von welt mit ‚welt an sich‘ oder ‚objektiv betrachtet‘ übereinstimmt.
seit evolution als solche benannt wurde und erforscht wird (eigentlich ist es ja nur die wissenschaft vom werden und entstehen des lebendigen (biologische evolution), und der entstehung des lebens selbst (chemische evolution) und des kosmos (physikalische evolution) ) … seitdem begreifen wir langsam, aber sicher, und immer klarer, daß nur dasjenige „bestand hat“, was in die „Welt“ hineinpaßt, in der es entsteht, sogar überhaupt erst nur dann entstehen kann, wenn es in diese welt hineinpaßt.
das gilt für staubwolken im kosmos genauso, wie für neue arten, die im laufe der zeit entstehen bzw für einzelne mutationen, die nicht ausselektiert werden (nicht unbedingt vorteilhaft sein müssen - nur vor allem nicht nachteilig) ebenso, wie für eine welle auf dem meer, den flug eines abfallenden herbstblattes und alles, eigentlich.
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wir dürfen also davon ausgehen, daß da wir - als menschliche art - es bis hierhin geschafft haben zu überleben und uns weiterzuentwickeln (zu evoluieren … wie alle anderen ‚alten‘ arten insbesondere übrigens auch) …, daß unsere Sicht von „Welt“ wenigstens soweit mit ‚objektiver‘ „Welt“ übereinstimmt, daß wir darin uns zurechtfinden, in ihr überleben, … wenigstens die paar Jahrzehntausende, die es uns so schon gibt, ebenso, wie schlangen mit ihrer infrarot-wahrnehmung, fledermaüse mit ihrem ultra-, elefanten mit ihrem infra-schall, und wale mit ihrem echolot, … usw
das ist doch schonmal ein maßstab.
unterstellen wir weiter, daß auch all die errungenschaften der menschlichen art, wie abstraktion, mathemathisch-theoretische physik, kosmologie, theorien über „Welt“ im Rahmen ihrer Wahrscheinlichkeit und ‚Gültigkeit‘ ihre reelle berechtigung haben, dann befinden wir uns durchaus an einem punkt, einem weltbild, das (immer noch auf den mechanismen der evolution, also des werdens dessen, was seine welt möglichst richtig erkennt) … einem weltbild, das teilweise reellen charakter habend anzunehmen nicht verkehrt ist.
… will sagen: dem ursprung des universums auf den grund zu kommen ist nicht ausgeschlossen, ist tatsächlich möglich.
(auch, wenn da noch dicke steine, wie dunkle energie usw im weg liegen.
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außerdem bin ich überzeugt, daß nicht naturwissenschaft allein das rätsel des seienden universums lösen kann: die relativitätstheorie zB ist eine trheorie, die von der übermittlung von information mit lichtgeschwindigkeit (die wie wir wissen konstant, also begrenzt ist) abhängt. bloßes sein der objekte im all findet jedoch ohne informationsübermittlung statt. … schon die frage, wie die sonne in genau diesem augenblick aussieht, ist akademisch … wir erfahren es erst in ca 8 1/2 minuten. genauso ist es mit entferntesten galaxien, die milliarden von jahren zeit hatten, sich weiterzuentwickeln. auch naturwissenschft kann da nur - mit brauchbaren wahrscheinlichkeiten - extrapolieren (vermuten).
es ist vielmehr nötig, zu begreifen, was das Sein von „Sein“ ist … das vorhandensein von seiendem ausmacht, … was es möglich macht, daß überhaupt etwas „ist“. heißt: so, wie es eine evolution des lebendigen, eine chemische , die zur entstehung des lebens führt, eine physikalische, die die konstellation der gesteine und gestirne ‚regelt‘ ibt, so gibt es auch eine evolution dessen, was überhaupt ‚erstmals‘ als ‚erstes Sein‘, als ‚erstes vorhandenes‘ auftaucht. dem ursprung des seins zugrundeliegende möglichkeiten und wahrscheinlichkeiten (ganz unabhängig davon, ob es diesen zustand der „Enstehung ersten Seins aus dem Nichts“ jemals gab)
es muß irgendwie regeln oder naturgesetze dafür geben, wie die leere leinwand, die bühne, auf der das theater stattzufinden im begriff ist, seiendes im Nichts entstehen kann …
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sinn der übung ist, den vorsprung, den die naturwissenschaft gegenüber der philosophie und der metaphysik hat wieder auf das jahrtausende alte gleichwertige niveau zu heben.
eine starke - sprich: den naturwissenschften zugleich trotzende, wie im widerstreit und dialog förderliche - philosophische stellungnahme zum ursprung der dinge und des universums und allem und überhaupt … ist als sogenannter ‚theoretischer überbau‘ auch für das funktionieren des globalen sozialwesens unabdingbar.
howgh!
ps dieser anschauung liegt die sogenannte evolutionäre erkenntnistheorie zugrunde, die ich selbst ‚entdeckt‘ habe (bzw aufgrund jüngerer verfügbarkeit von wissen per neuer medien oder schlicht, da es sich irgendwann, wenn man sich mit dem thema beschäftigt aufdrängt) … als ich noch nicht wußte, daß es sie schon gibt.