Neue Steckdose welche Farbe? Klassische Nullung?

Guten Morgen,

Ich möchte im WZ eine Steckdose versetzen, haben noch alte Leitungen ( rot, schwarz, grau). Auf schwarz ist Spannung.

Die neue Steckse ist von der Firma Jung, jetzt meine Frage wie schließe ich sie an.

Ich würde es so machen
L = SCHWARZ
N = ROT
SCHUTZLEITER = GRAU

benötige ich dann noch die klassische Nullung.

Hoffe ihr könnt mir helfen.

Vielen Dank.
David

Jetzt habe ich gerade gesehen das rot auf Erde angeschlossen ist.

Ganz egal, was da jetzt folgt: Es ist falsch.

Mehr als falsch.

Zuerst: Da wird ne Anlage erweitert oder geändert.
Welche Vorschriften gelten?
-> Die des November 2019.

Erste Prüfung:
Wird der Stromkreis von einem FI-Schalter mit einem Bemessungsdifferenzstrom von nicht mehr als 30mA geschützt?
Nein? -> Nachrüsten lassen. Unbedingte Pflicht für geänderte und neu erstellte Steckdosen seit 2009.

Zur Zuordnung der Leiterfarben zu den Funktionen sei auf die alte, damals anwendbare Norm verwiesen:

Schwarz: Außenleiter, geschalteter Außenleiter
Grau: Neutralleiter, PEN-Leiter
Rot: Schutzleiter, (öfters falsch auch: PEN-Leiter), Außenleiter, geschalteter Außenleiter

Bei dreiadrigen Leitungen kann es sein, dass die „klassische Nullung“ dennoch angewendet wurde. Dann ist eine der beiden Adern, der du oben noch eine essentielle Funktion zuordnen willst, schlichtweg NICHT angeschlossen. Das Ergbenis kann eine sichere, aber nicht funktionierende Steckdose sein, oder eine funktionierende, aber lebensgefährliche Steckdose.

Sicherheit bekommt man durch Besichtigen und Messen der Anlage (das beginnt mit dem Öffnen der Abdeckungen von Hausanschluss und Zähler).
Hier sieht der Fachmann dann oft, dass so eine alte Anlage schon den damaligen Vorschriften nicht entsprach (und sowieso geändert werden muss, auch wenn es gar keinen Änderungen oder Erweiterungen gegeben hätte).

Er erkennt, wie sich das Sicherheitsniveau massiv anheben ließe.
Er erkennt, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die jetzige Änderung zuzulassen.

Am Dienstag habe ich das erlebt:
TN-C Netz, „klassische Nullung“ wurde angewandt. Brücke vom PEN zum Hauserder fehlte, was bei der Errichtung vor 52 Jahren schon unzulässig war.

Kein FI-Schalter vorhanden, trotz Erweiterung der Anlage im Bad vor 15 Jahren, was 2004 so schon verboten war.

Die Verteilung beinhaltete die 52 Jahre alten Sicherungsautomaten mit der unzeitgemäßen und brandgefährlichen „H“-Charakteristik.

PEN-Leiter in den Steckdosen durchweg grau, rote Ader vorhanden, aber in den Abzweigdosen nicht verbunden.

An einigen Stellen waren Steckdosen einer Baumarkt-Marke angeschlossen, also vermutlich von einem Laien.
Dort wurde die PEN-Brücke nicht eingelegt, statt dessen die (tote, nirgendwo angeschlossene!) rote Ader als vermeintlicher Schutzleiter benutzt.

In mehreren Abzweigdosen hatten sich die ollen Schraubklemmen gelockert und zeigten teilweise Zeichen von Überhitzung.

Das war eine Mietwohnung, bei der ich im Rahmen eines Mieterwechsel mal prüfen sollte, ob da „alles in Ordnung ist“.

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Dem Vermieter werden dann bei der zu treffenden Aussage ALLES MUSS RAU die Ohren geschlackert haben und die Kinnlade runtergefsllen sein…

War gar nicht so schlimm.
Klar, bei einer Mischung aus 50 Jahre alten Steckdosen und neuen Baumarktsteckdosen war ein Komplettwechsel fällig. Dabei einmal alle Abzweigdosen neu verdrahten ist auch kein großes Ding.

Bei der Verteilung hat er Schwein gehabt: Es war eine zweireihige Verteilung mit 100mm Hutschienenmaß (da kann nur eine Reihe belegt werden), aber ein FI und acht Automaten waren notwendig und passten da auch herein.

Isolation tadellos, der Bau ist trocken und es gibt keine Installation im Außenbereich.

Bauchschmerzen habe ich nur in der Küche, weil es da genau einen Stromkreis gibt. Es gibt da eine alte Zuleitung „Kochendwassergerät“, die wurde aber „irgendwo“ gekappt und das Untertischgerät läuft nun neben der Spülmaschine auf dem normalen Steckdosenstromkreis.
Wir haben das Signal dieser Leitung orten können - ein Schlitz von ca. 1m Länge, dann wären wir beim Untertischgerät, plus ein größerer Fliesenschaden an der Stelle, wo die Schrumpfmuffe gemacht würde. Das wäre unsichtbar, wenn der Vermieter den neuen Mieter überzeugen kann, dass eine Rückwandverkleidung der Arbeitsfläche viel schöner als die Fliesen aussieht.

Hallo,
kenne ich auch, das Problem - bei uns war es die Wohnung meiner Eltern - Baujahr 1967 - in die meine Tochter gezogen ist. Da musste alles, aber auch alles, raus und neu gemacht werden.
Natürlich durch eine Fachfirma und das war nicht billig. Als Laie ist man da wirklich nicht geeignet, und es ist auch äusserst gefährlich da selbst Hand anzulegen. Laut Elektriker gilt das streggenommen sogar schon für das Anschliessen einer Deckenlampe
Gruss
Czauderna

Moin,

aber nach so ein, zwei Tutorials auf der Youtube-Universität sollte das aber doch eigentlich jeder hinbekommen, oder? /ironie off :wink:

VG
J~

Wenn du mal zuviel gegessen hast, aber nicht zunehmen willst, dann kannst du dir den Finger in den Hals stecken oder Elektro-Anleitungsvideos von M1-Molter anschauen.