Hallo
beim Info-Sammeln über Autobatterien stieß ich auf neue Bosch- und Varta-Typen mit Silberzusatz, für die mit 20% längerer Lebensdauer und bis zu 30% mehr Startkraft geworben wird.
Die Lebensdauer hängt ja von den Einsatzbedingungen ab (Ladespannung, lange Standzeiten, Vibrationen usw.) und kann daher kaum objektiv verglichen werden.
Aber wenigstens für die Startkraft bestehen standardisierte Prüfungen, nämlich der alte DIN-Kälteprüfstrom und die neue Kaltstartfähigkeit nach EN, deren anderes Meßverfahren um ca. 60 - 70 % höhere Werte liefert als die DIN. Diese Angaben für die neuen Batterien müßten ja deutlich über den entsprechenden Werten der Standardtypen liegen - dachte ich und clickte interessehalber mal in die Bosch- und Varta-Websites rein.
Ergebnis:
- Die Werte der „Super"batterien unterscheiden sich NICHT von denen der Hochstrom-Typen gleicher Kapazität und Abmessungen aus dem Standardsortiment!!
- Bei den neuen Typen wird nur noch der EN-Prüfstrom angegeben.
Will man also die bombastischen EN-Meßwerte in klingende Münze verwandeln, indem man dem Käufer suggeriert, die scheinbaren Mehr-Ampere bei gleicher Größe kämen aus dem Silber in den neuen, teuren Batterien statt von der neuen, laschen Messung?
Eigentlich ein guter Verkaufstrick: Einbauen, starten - stimmt tatsächlich, die Batterie strotzt vor Kraft, ganz anders als die alte!
Daß diese seinerzeit frisch aus dem Laden womöglich die gleiche Leistung brachte, hat der Käufer natürlich schon längst vergessen . . .
Und er hat ja nun auch etwas „Besonderes" in seinem Auto, das man bei offener Einbaulage im Motorraum sogar jederzeit ausgiebig bewundern kann: nämlich ein „besonders" teures Verschleißteil.
Oder bieten die neuen Batterietypen für den Käufer tatsächlich HANDFESTE Vorteile, die sich nicht in den gängigen technischen Daten wiederspiegeln??
(Ihre dunklen Gehäuse anstelle des weiß-transparenten Standardmaterials sind für mich schon mal ein handfester Nachteil, weil eine „äußerliche" Säurestandskontrolle unmöglich ist.)
Gruß Ulf