Neue Wege aus der philosophischen Sackgasse?

Hi.

Steckt die Philosophie in einer Sackgasse? Ist sie (im Westen) zu verkopft? Braucht sie neue Methoden der Forschung und Verifikation? Sollte der forschende Geist die Barrieren des Denkens und des Sprachlichen systematisch transzendieren, um zum Wesentlichen vorzustoßen? Bieten Methoden wie Meditation, Yoga oder Halluzinogene Zugang ins unbekannte Reich der Wahrheit? Braucht die Philosophie der Zukunft also unkonventionellere Verfahren, um aus den Schranken ihrer Verkopftheit auszubrechen?

Gruß

Hi-Ho (rst)

Hi.

Steckt die Philosophie in einer Sackgasse?

Eigentlich findet man sich ja immer wieder mal in einer
Sackgasse. Es bedeutet dann ja nur und gegebenenfalls,
sich zu besinnen und umzukehren, eine neue/andere Richtung
zu wählen. Prozeß-immanent. Aber wer dem Denken eine dem
Empfinden haushoch-übergeordnete Rolle/Bedeutung beimißt,
wird lange ohne es zu merken, im Kreis laufen…

Ist sie (im Westen) zu verkopft?

…und besonders unter den Interessierten und
‚Nicht-Philosophen‘ und Pseudo-Intellektuellen
ehrerbietige Bewunderung ob so genialer Denkakrobatik
hervorrufen.

Braucht sie neue Methoden der Forschung und Verifikation?
Sollte der forschende Geist die Barrieren des Denkens und
des Sprachlichen systematisch transzendieren, um zum
Wesentlichen vorzustoßen?

Also das ‚Vorstoßen‘ sollte mal gleich als Erstes
fallengelassen werden. Vielmehr könnte man sich ja
Beispielsweise im ‚Sein‘ umschauen. Wir alle stecken
mittendrin. Es geht doch eigentlich nicht darum,
DA…DORT HINTEN…in der Zukunft, oder sonstwie
außerhalb etwas zu finden.

Außerdem scheiden sich ja da schon die Geister…was
IST das Wesentliche? Und schon laufen die Hirne wieder
heiß, wird die Analyse analysiert.

Bieten Methoden wie Meditation,
Yoga oder Halluzinogene Zugang ins unbekannte Reich der
Wahrheit? Braucht die Philosophie der Zukunft also
unkonventionellere Verfahren, um aus den Schranken ihrer
Verkopftheit auszubrechen?

Halluzis vernebeln nur die Psyche und sind schädlich.
Lieber lernen, sich zu entspannen, um dann eine gesunde
Spannung aufzubauen. Wenn nichts mehr geht: Ausmisten,
neue Ordnung schaffen. Im Übrigen gibts nichts klareres
als die Wahrheit, da wir ständig ein Teil von ihr sind.
Nur erkennen wir sie leider viel zu selten.

Grüße, Yndigo

Gruß

Lieber [Edit: Name entfernt]

Hi.

Steckt die Philosophie in einer Sackgasse? Ist sie (im Westen)
zu verkopft?

Ich bin nicht sicher, was du unter „Verkopftheit“ verstehst.
Ich ahne, dass du die Bevorzugung des Verstandes vor dem
Gefühl meinst…oder?
Es ist natürlich ein schwieriges Unterfangen, eine Philosophie
der Nicht-Berücksichtigung des Intellekts zu schreiben, ohne
ihn zu benutzen.
„Verkopftheit“, hmmm…
Oder bist du auf eine Art Gleichgewicht zwischen Gefühl und
Verstand aus?

Braucht sie neue Methoden der Forschung und
Verifikation?

Eine neue Methode der Verifikation? Sehr interessant.
Bitte um ein kurzes Beispiel. Ich denke aber, auch östliche Philosophen
argumentieren letztlich rational.

Sollte der forschende Geist die Barrieren des
Denkens und des Sprachlichen systematisch transzendieren, um
zum Wesentlichen vorzustoßen? Bieten Methoden wie Meditation,
Yoga oder Halluzinogene Zugang ins unbekannte Reich der
Wahrheit? Braucht die Philosophie der Zukunft also
unkonventionellere Verfahren, um aus den Schranken ihrer
Verkopftheit auszubrechen?

Grundsätzlich ist es Aufgabe der Philosophie, Fragen zu stellen,
auf die es keine Antworten gibt. Insofern zählt natürlich auch deine
Frage dazu. Aber um zu antworten, benötigt man es etwas ausführlicher.
Deine Frage kreisen meiner Meinung nach nur um den Kern,
die westliche Philosophie zu relativieren. Oder?
Zerbrich’ dir ’mal den Kopf darüber, wie du dir nicht den Kopf zerbrichst…

Viele Grüße
Voltaire

Ernst Jandl: Viel o Sophie

Viel o
vieh sophie
o so
so viel
viel o
vieh sophie
so o
o so
so viel
vieh vieh
sophie o
o sophie
sophie so
so viel
solo o
sophie sophie
solo so
so viel
o o
so sophie
solo so
sophie viel
o vieh
so o
viel sophie
vieh o
sophie so
o viel
so o
solo sophie
sophie viel
o o
so sophie
viel viel
sophie o
so o
viel sophie
vieh

Ernst Jandl

Hallo,

Steckt die Philosophie in einer Sackgasse? Ist sie (im Westen)
zu verkopft? Braucht sie neue Methoden der Forschung und
Verifikation? Sollte der forschende Geist die Barrieren des
Denkens und des Sprachlichen systematisch transzendieren, um
zum Wesentlichen vorzustoßen? Bieten Methoden wie Meditation,
Yoga oder Halluzinogene Zugang ins unbekannte Reich der
Wahrheit? Braucht die Philosophie der Zukunft also
unkonventionellere Verfahren, um aus den Schranken ihrer
Verkopftheit auszubrechen?

Was meinst Du eigentlich mit „Philosophie“? Ist es
der „philosophische Betrieb“, der duch die Be-
schäftigung mit „Philosophiegeschichte“ zu
akademischen Graden führt?

Oder ist es eine bestimmte „philosophische
Geschmacksrichtung“, welche für Dich einen
„übergeordneten Status“ besitzt?

Oder gar das menschliche Vermögen, die Grundlagen
und Voraussetzungen der eigenen Wertschätzungen
und Vorurteile in Frage zustellen?

Hmmm…

IMHO ist (frei nach Anders) Philosophie heute „antiquiert“,
sprich - eine „Bedeutung“ besitzt sie weder hinsichtlich
der Population noch ihrer Eliten.

„Philosophie“ landläufig verstanden ist letztlich eine
„Beschäftigung“ innerhalb eines „Kulturprogramms“, welchem
ein „Kulturminister“ vorsteht.

Träger anderer Art von „Philosophie“ (die winters in
schlechtbeheizten Zimmern sitzen und mit kurzen Aphorismen
öffentliche Unruhe erregen oder Regierungen zum Schwanken
bringen) gibt es nicht oder sind un-wirk-lich.

Statt mit „Philosophie“ würden sich junge Leute
heute lieber mit „Datenbanktheorie“, oder wenn es
hoch kommt „Evolutionstheorie“ - oder halt mit
„Spiritualismus“ beschäftigen.

Aber ehe Du nicht genau schreibst, was Du
meinst - und in welchem Kontext - kann man
kaum etwas sagen.

Grüße

CMБ

Hi.

Ich bin nicht sicher, was du unter „Verkopftheit“ verstehst.
Ich ahne, dass du die Bevorzugung des Verstandes vor dem
Gefühl meinst…oder?

Ich meine damit einen gewissen Mangel an empirischer Methodik der Wahrheitsfindung. Die Wurzeln des Philosophischen liegen schließlich, zumindest auch, in konkreten Erfahrungen des Numinosen. Plotin hatte mehrere ´übersinnliche´ Erlebnisse, die ihm genau die geistige Richtung wiesen, die er theoretisch dann ausarbeitete. Die alten Brahmanen, die ersten indischen Philosophen, nutzen die Kräfte gewisser natürlicher Substanzen, um ihren Geist auf Trab zu bringen. Foucault war regelmäßiger Cannabis-Raucher. Für ein Fernsehinterview in Holland bekam er sogar einmal ´ne Cannabisplatte als Honorar.

Es ist natürlich ein schwieriges Unterfangen, eine Philosophie
der Nicht-Berücksichtigung des Intellekts zu schreiben, ohne
ihn zu benutzen.

War ja auch nicht so gemeint. Der Intellekt kontrolliert und strukuriert das Empirische. Auch in der Philosophie.

Oder bist du auf eine Art Gleichgewicht zwischen Gefühl und
Verstand aus?

Nicht Gefühl. Es geht um die Balance von Verstand und Empirie.

Eine neue Methode der Verifikation? Sehr interessant.
Bitte um ein kurzes Beispiel.

Bitteschön: Timothy Leary und seine Freundin Lucy in the Sky with Diamonds. ´Politik der Extase` usw. aus den 60ern. In den 70ern driftete seine Theorie leider zu sehr ins Genetische und UFO-Mäßige, aber da war er wohl schon nicht mehr frei von gewissen behördlichen Auflagen. Ein entfernterer Bekannter von mir war in den USA ein guter Freund von Leary, ich muß ihn mal diesbezüglich fragen.

Philosophen
argumentieren letztlich rational.

Argumentieren sollte man immer rational, aber basierend auf empirischen Befunden (z.B. Transzendenzerfahrungen). Sonst ist´s ja nicht rational.

Grundsätzlich ist es Aufgabe der Philosophie, Fragen zu
stellen,
auf die es keine Antworten gibt. Insofern zählt natürlich auch
deine
Frage dazu.

Hmm … meine Antwort lautet aber: Es GIBT sinnvolle Antworten. Ich habe sie z.T. in die Fragen verpackt.

Gruß

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Hallo

Braucht die Philosophie der Zukunft also
unkonventionellere Verfahren, um aus den Schranken ihrer
Verkopftheit auszubrechen?

Vielleicht helfen ja einfach grössere Köpfe? Bzw. eine biomechanische Vernetzung von grossen Köpfen. In der Tat kann man sich die Frage stellen, warum die Rechnerleistung von PCs sich jährlich verdoppelt, aber nicht die philosophische Leistung?

Da fehlt doch nur der richtige Ingenieur (Gentechniker, Biomechaniker etc.)

Eencockniedo

Welche philosophische Erkenntnis beruht nicht auf Ratio?

Hallo Horst,

Steckt die Philosophie in einer Sackgasse? Ist sie (im Westen)
zu verkopft? Braucht sie neue Methoden der Forschung und
Verifikation? Sollte der forschende Geist die Barrieren des
Denkens und des Sprachlichen systematisch transzendieren, um
zum Wesentlichen vorzustoßen? Bieten Methoden wie Meditation,
Yoga oder Halluzinogene Zugang ins unbekannte Reich der
Wahrheit? Braucht die Philosophie der Zukunft also
unkonventionellere Verfahren, um aus den Schranken ihrer
Verkopftheit auszubrechen?

Ich stell mir dieselben Fragen, aber mit einem anderen Twist:
z.B. würde ich das Problem, das Deine Fragen aufzeigen nicht an „der Philosophie“ festmachen (gibt es nur eine? ist alle akademische Philosophie eine einzige? was ist mit dem Wissenschaftsbetrieb, dessen einer Teil die akademische Philosophie nur ist?), sondern an unserer Kultur selbst.

Gehts wirklich um neue Methoden der Wahrheitsfindung? Oder gehts nicht viel mehr um neue Weisen, mit den massenhaft produzierten Wahrheiten der Wissenschaftsfabrik umzugehen, neue Weisen, sein Leben wieder etwas offener und selbstbestimmter führen zu können, mit ihm experimentieren zu können? Das sind kulturpolitische Dinge, die auf keinen Fall auf Probleme der Forschungslogik reduziert werden können.

Ist die Philosophie zu „verkopft“ oder meint das nicht viel eher, dass die Welt viel zu klein geworden ist: keine politischen Visionen, keine Exzentrik, keine Quereinsteigereien, keine Drogen, keine Ästhetizismus, kein Wahnsinn, keine Transdisziplinarität, keine Wildheit; das ganze Leben soll normiert sein, demutsvoll und vor allem bis aufs Letzte berechenbar; nur ja die Möglichkeiten, die das Leben bietet, nicht ausschöpfen.

Wie könnte also in einer so ekelhaft kleinen Welt die Philosophie den Raum finden, mit Halluzinogenen Wahrheiten zu finden, wenn doch die ganze Welt selbst zu klein für Drogenerfahrungen geworden ist?

Viele Grüße
Franz

Hallo.

Eines der größten Probleme der Philosophie ist vermutlich das Medium, in welcher dieselbe gefangen und über welches diese vermittelt werden soll: die Sprache. Die Grenzen der Sprache können nicht transzendiert werden, da die Grenzen selbst durch das Medium, was es zu transzendieren gelten würde, -beschrieben- werden. Ein triviales Beispiel: Wenn ich eine gebrannte CD beschreibe, verändere ich ihr Erscheinungsbild - sei die CD die Empirie. Leider wird es noch problematischer: die von uns geschilderten Erfahrungen, gemäß unserer Empirie, werden automatisch, oft auch in Worten, in Sprache, d.i. das Medium, über welches vermittelt wird, gefangen und ist es nur in Bildern oder Gefühlen, so werden diese, um vermittelt zu werden, in ein anderes Korsett gepresst. Manch einem mag es gelingen das Korsett zumindest zum Teil aufzuschnüren, doch auch Casanova wird wohl unter spontanem Brechreiz gelitten haben, als er so manch eine Dame vom einengenden Stoff befreite, was jedoch nicht heißt, dass es jedem bei derselben Dame so gegangen wäre. Die Subjektivität! Wenn ich Baum sage, mache ich keinen Baum und leider erreicht nicht einmal das Wort mit sich selbst Identität; auch ist es schier unmöglich dasselbe Gedankenbild durch die Nennung des Wortes „Baum“ auszulösen. Will man also die Sprache transzendieren, muss man dieselbe vernichten. Manch einer wird mir entgegnen können, dass man diese doch nur entsprechend anzupassen hätte. Denjenigen sei gesagt, dass die Mythen um den Freiherrn von Münchhausen nur fiktiv waren - man kann sich nicht an eigenem Schopfe aus dem Sumpf ziehen. Anbei sei erwähnt, dass das bisher Geschriebene den Wahrheitsbegriff ad absurdum führt (, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit hätte sein sollen… Dass dem so sein muss, auf sprachlicher Ebene, erkannte bereits Kant und führte es mit dem „Ding-an-sich“, der mundus sensibilis und mundus intelligibile aus.) Zu unser aller Vor- und/oder Nachteil aber wurden selbst Züge des Elementaren bei Kant angepinkelt und teils zerätzt. Der ach so heilige Begriff des Apriorismus hat durch die Quantenphysik auf einmal ein andersfarbenes Gewand bekommen. Es ist nicht mehr blau mit einem roten Superman-S in der Mitte, sondern weiß-gelb mit Edeka-Azubi-Emblem. Wirkungen ohne Ursache - da staunt das Kausalitätsprinzip und selbst die Vernunft ist pikiert, hat sich ihre „Fähigkeit“ eine neue Kausalkette zu beginnen doch bereits schon bei Kant selbst relativiert.

Worte fließen und die Zeit vergeht.
Ich bin schwanger und kriege einen Haufen Worte - Zellen. haha.
Ich könnt’ glatt betteln gehen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin,

…nu isses doch soweit gekomm’. Ich werde
nach Jahrzehnten den Krishnamurti wieder aus dem
Regal zerren.

gr.y

Hi.

Gehts wirklich um neue Methoden der Wahrheitsfindung?

Im Prinzip ja.

Ist die Philosophie zu „verkopft“ oder meint das nicht viel
eher, dass die Welt viel zu klein geworden ist: keine
politischen Visionen, keine Exzentrik, keine
Quereinsteigereien, keine Drogen, keine Ästhetizismus, kein
Wahnsinn, keine Transdisziplinarität, keine Wildheit; das
ganze Leben soll normiert sein, demutsvoll und vor allem bis
aufs Letzte berechenbar; nur ja die Möglichkeiten, die das
Leben bietet, nicht ausschöpfen.

Ich bin da weniger pessimistisch. All das, was du auflistest, gibt es nach wie vor. Zudem besteht eine philosophische Theorie (meines geschätzten Ken Wilber), die weitgehend auf dem basiert, was ich als ´neue Wege´ bezeichne. Meine Skepsis richtet sich gegen die akademische Philosophie, die sich, so denke ich, öffnen sollte für das Experimentelle und Grenzüberschreitende, statt nur um den heißen Brei herumzureden.

Wie könnte also in einer so ekelhaft kleinen Welt die
Philosophie den Raum finden, mit Halluzinogenen Wahrheiten zu
finden, wenn doch die ganze Welt selbst zu klein für
Drogenerfahrungen geworden ist?

Nun, die Rechtslage erleichtert diese Strategie nicht gerade. So bleibt es dem/der Einzelnen überlassen, mit aller Konsequenz auf philosophische Forschungsreisen zu gehen. Und das wird auch noch lange so bleiben.

Gruß

Hi.

Was meinst Du eigentlich mit „Philosophie“? Ist es
der „philosophische Betrieb“, der duch die Be-
schäftigung mit „Philosophiegeschichte“ zu
akademischen Graden führt?

In diesem Fall ja. Die akademische Philosophie, die viel weiß, aber mit einer Eisenkugel am Fuß herumläuft.

Aber ehe Du nicht genau schreibst, was Du
meinst - und in welchem Kontext - kann man
kaum etwas sagen.

Ich meine, daß man zur Wahrheit des Seins nicht vorstoßen kann, wenn man nicht aus dem Zirkel von Denken und Gedachtem ausbricht bzw. ihn transzendiert. Die akademische Philosophie denkt nur nach über Gedachtes, d.h. bereits sprachlich und gedanklich Vorgeformtes. Das ist verdienstvoll, reicht aber nicht aus. Der menschliche Geist muß zu sich selbst finden, jenseits und weit hinaus über den Horizont des Denkens. Meditation, Yoga - aber auch bewußtseinserweiternde Substanzen - gelten für viele als nützliche Mittel, diesen Weg zu gehen. Die östliche und westliche Philosophie basieren auf solchen Erfahrungen. Selbst Platon soll Teilnehmer bei den dionysischen Extasen gewesen sein, die jährlich für Eingeweihte in Griechenland stattfanden. Dabei wurde den Teilnehmer vermutlich Mutterkorn verabreicht, das in Griechenland frei wächst.

Ich will damit nur Perspektiven aufzeigen, die mir diskutabel erscheinen.

Gruß

Hi.

Eines der größten Probleme der Philosophie ist vermutlich das
Medium, in welcher dieselbe gefangen und über welches diese
vermittelt werden soll: die Sprache.

Ist das Glas halbleer oder halbvoll? Du sagst: halbleer. Ich sage: halbvoll. Die Sprache ist ein wichtiges und sehr nützliches Instrument, das uns sogar ermöglicht, über die Grenzen der Sprache zu reden. GEFANGEN ist die Philosophie darin nicht - es gibt andere Medien des Erkennens, und darum geht´s mir. Gefangen ist nur der Philosoph, der das Symbolraster Sprache mit Gitterstäben verwechselt.

Die Grenzen der Sprache
können nicht transzendiert werden, …

Ich denke mal, sie können doch. Die Sprache ist keine Eiserne Jungfrau, sondern ein Medium. Wechselt man das Medium, verläßt man die Grenzen der Sprache.

Manch einem mag es
gelingen das Korsett zumindest zum Teil aufzuschnüren, doch
auch Casanova wird wohl unter spontanem Brechreiz gelitten
haben, als er so manch eine Dame vom einengenden Stoff
befreite, …

Ich glaube, er war clever genug, solche Überraschungen zu vermeiden.

Will man also die Sprache transzendieren, muss man
dieselbe vernichten.

Nicht gerade vernichten, nur auf Eis legen, bis sie wieder gebraucht wird.

Dass dem so sein muss, auf sprachlicher Ebene,
erkannte bereits Kant und führte es mit dem „Ding-an-sich“,
der mundus sensibilis und mundus intelligibile aus.)

Das Ding-an-sich war Kants Formel für das Sein der Dinge jenseits der Verstandeskategorien. Genau dahin muß die Philosophie wieder vorstoßen.

Gruß

Hi.

Eines der größten Probleme der Philosophie ist vermutlich das
Medium, in welcher dieselbe gefangen und über welches diese
vermittelt werden soll: die Sprache.

Ist das Glas halbleer oder halbvoll? Du sagst: halbleer. Ich
sage: halbvoll. Die Sprache ist ein wichtiges und sehr
nützliches Instrument, das uns sogar ermöglicht, über die
Grenzen der Sprache zu reden. GEFANGEN ist die Philosophie
darin nicht - es gibt andere Medien des Erkennens, und darum
geht´s mir. Gefangen ist nur der Philosoph, der das
Symbolraster Sprache mit Gitterstäben verwechselt.

Das Beispiel ist misslungen; und wenn du schon das ausgelutschte Glas nehmen musst, sage ich allenfalls, dass das Glas halbvoll, halbleer, leer, voll, überfüllt, gar nicht da ist uswusf.
Gewiss ist die Sprache ein wichtiges und sehr nützliches Instrument, das habe ich nie bezweifelt. Es wäre nur grober Unfug anzunehmen, dass man die Sprache durch Sprachliches transzendieren kann. Gewiss ist auch, dass es andere Medien des Erkennens geben kann, doch sind diese dann eingeschränkt - Es ist ein Für-Sich-Erkennen und keine Erkenntnis, die man in Worte fassen kann; jedenfalls nicht so, dass es der eigenen Erkenntnis für andere entspricht. Letztlich ist dafür jeder selbst verantwortlich. Bestenfalls kommt dann sowas wie Tao te king dabei raus.
Besoffen ist der Philosoph, der das Symbolraster für viel aussagekräftiger hält als der Reflex, der auf den Hammerstubser des Onkel Docs auf das Knie folgt.

Die Grenzen der Sprache
können nicht transzendiert werden, …

Ich denke mal, sie können doch. Die Sprache ist keine Eiserne
Jungfrau, sondern ein Medium. Wechselt man das Medium, verläßt
man die Grenzen der Sprache.

Ohne Zweifel, doch setze ich (evtl. fälschlicherweise…) axiomatisch, dass die Erkenntnisse, die uU gewonnen werden können, auch weiterkommuniziert werden sollten, was letztlich wieder das Problem der Sprachlichkeit und des Fangens der ach so schönen Erkenntnisse in derselben aufwirft.

Manch einem mag es
gelingen das Korsett zumindest zum Teil aufzuschnüren, doch
auch Casanova wird wohl unter spontanem Brechreiz gelitten
haben, als er so manch eine Dame vom einengenden Stoff
befreite, …

Ich glaube, er war clever genug, solche Überraschungen zu
vermeiden.

Vielleicht stand er auch einfach aufs Übelkeitsgefühl, der alte Masochist.

Will man also die Sprache transzendieren, muss man
dieselbe vernichten.

Nicht gerade vernichten, nur auf Eis legen, bis sie wieder
gebraucht wird.

Wenn du das im Sinne von: „Die neu-gewonnenen Erkenntnisse durch Sprache vermitteln.“ meinst, s.o.

Dass dem so sein muss, auf sprachlicher Ebene,
erkannte bereits Kant und führte es mit dem „Ding-an-sich“,
der mundus sensibilis und mundus intelligibile aus.)

Das Ding-an-sich war Kants Formel für das Sein der Dinge
jenseits der Verstandeskategorien. Genau dahin muß die
Philosophie wieder vorstoßen.

Kant führte aus, dass das Ding-an-sich aufgrund der Naturbeschaffenheit des menschlichen Erkenntnisprozesses nicht zu erkennen ist. (Stichworte Affizieren und ordnende Erkenntnisleistung)

Gruß

Gruß zurück

Hi.

Es wäre nur grober
Unfug anzunehmen, dass man die Sprache durch Sprachliches
transzendieren kann.

Wo habe ich das gesagt?

Gewiss ist auch, dass es andere Medien
des Erkennens geben kann, doch sind diese dann eingeschränkt -
Es ist ein Für-Sich-Erkennen und keine Erkenntnis, die man in
Worte fassen kann; jedenfalls nicht so, dass es der eigenen
Erkenntnis für andere entspricht.

Ob man das Nirvana oder den Geschmack eines Apfels beschreibt - das Problem bleibt das Gleiche: nur der versteht das wirklich, der von dem beschriebenen Objekt schon Kenntnis hat. Ist doch ganz klar. Insofern sind auch Transzendenzerfahrungen sprachlich vermittelbar - an jene, die was davon verstehen.

Besoffen ist der Philosoph, der das Symbolraster für viel
aussagekräftiger hält als der Reflex, der auf den
Hammerstubser des Onkel Docs auf das Knie folgt.

Warum benutzt du es dann so ausführlich? Deine Antwort ist doch gewiß mehr als ein Kniereflex - oder?

Vielleicht stand er auch einfach aufs Übelkeitsgefühl, der
alte Masochist.

Keine Ahnung, was du gegen Giacomo hast.

Kant führte aus, dass das Ding-an-sich aufgrund der
Naturbeschaffenheit des menschlichen Erkenntnisprozesses
nicht zu erkennen ist.

Nun, das Ding-an-sich ist das Ding, wahrgenommen auf der Ebene des Nirvana. Dazu IST der Mensch fähig, Kant hin, Kant her.

Gruß

Hi.

Es wäre nur grober
Unfug anzunehmen, dass man die Sprache durch Sprachliches
transzendieren kann.

Wo habe ich das gesagt?

Nirgends, ich werfe es dir ja auch nicht vor. Es sei nur zur Sicherheit erwähnt, hättest du es so meinen können.

Gewiss ist auch, dass es andere Medien
des Erkennens geben kann, doch sind diese dann eingeschränkt -
Es ist ein Für-Sich-Erkennen und keine Erkenntnis, die man in
Worte fassen kann; jedenfalls nicht so, dass es der eigenen
Erkenntnis für andere entspricht.

Ob man das Nirvana oder den Geschmack eines Apfels beschreibt

  • das Problem bleibt das Gleiche: nur der versteht das
    wirklich, der von dem beschriebenen Objekt schon Kenntnis hat.
    Ist doch ganz klar. Insofern sind auch Transzendenzerfahrungen
    sprachlich vermittelbar - an jene, die was davon verstehen.

Was ist wirklich verstehen? Ist nicht allein schon das Wissen von der sprachlichen Existenz eine Kenntnis desselben? Wenn nein, was ist Kenntnis für dich? Wenn ja, wieviele und welche Kenntnisse benötigt man? Leider ist es eher trüb, als klar. Der Unterschied zwischen Apfel und Nirvana ist, dass durch Sozialisation und co. bedingt vermutlich eine Normierung der Bewertung desselben stattfand - letztlich aber ist all das Normierte auch nur Schwafelei. Die Eigenschaften, sei es beim Apfel „süß“ inhäriert nicht mit dem Gegenstand selbst, wohnt ihm nicht inne, sondern unserem Geist.

Besoffen ist der Philosoph, der das Symbolraster für viel
aussagekräftiger hält als der Reflex, der auf den
Hammerstubser des Onkel Docs auf das Knie folgt.

Warum benutzt du es dann so ausführlich? Deine Antwort ist
doch gewiß mehr als ein Kniereflex - oder?

Bedingt - doch das groteske ist ja daran, dass ein Kniereflex, nicht bloß als Wort, sich nicht selbst bewerten kann; würde ich es mit Sprache machen, würde sie es mit sich tun. Ein wenig unfair, wie ich finde *g.

Vielleicht stand er auch einfach aufs Übelkeitsgefühl, der
alte Masochist.

Keine Ahnung, was du gegen Giacomo hast.

Ich habe nichts gegen ihn :smile:

Kant führte aus, dass das Ding-an-sich aufgrund der
Naturbeschaffenheit des menschlichen Erkenntnisprozesses
nicht zu erkennen ist.

Nun, das Ding-an-sich ist das Ding, wahrgenommen auf der Ebene
des Nirvana. Dazu IST der Mensch fähig, Kant hin, Kant her.

Ist er, der Mensch? Ist er, der Mensch, fähig? Warum? Wie?

Gruß

Gruß zurück