Neuen Beruf erlernen

Hallo

Ich bin 38, habe eine abgeschlossene Ausbildung. Diese Arbeit habe ich aber vor 12 Jahren beendet, habe mich selbstständig gemacht, weil dies nicht reichte eine Halbtagsstellung angenommen, die ich bis heute ausführe (Die Selbstständigkeit wurde vor 3 Jahren beendet).

Nun würde ich gerne einen Beruf „erlernen“, den ich auch wirklich gerne mache und „mir liegt“ (Der Ausbildungsberuf war mir damals aufgedrängt worden).

Diesbezüglich habe ich jetzt folgende Fragen:

  1. Was muß ich tun um einen neuen Beruf auszuüben. Also wenn ich z.B. eine Umschulung machen möchte oder sowas.
    Möglichst genauer als nur „Beim Arbeitsamt“.

  2. Wie kann ich mich fachmännisch(!) informieren, welche Berufe für mich in Frage kommen und welche Möglichkeiten es gibt diese zu erreichen.

  3. Falls nicht in 2. unergebracht: Kann ich mich irgendwie informieren, ob der Job auch „Zukunftschancen“ hat, bzw. das ich am Ende auch eine Chance auf einen Job habe?

Vielen Dank für die Antworten

Gruß
Andreas

Hallo auch,

„Beruf“ kommt von „berufen“…also…wozu fühlst du dich berufen?
Worin besteht dein Talent bzw. deine Fähigkeiten?
Was sind deine Interessen?
Wo liegen deine Stärken und Schwächen?
Welchen Beruf hast du schon erlernt?
Welche/Welches Industrie/Handwerk/Gewerbe gibt es in deiner Nähe?

Gruß Angus

Hallo

Ich wollte nicht zu viel schreiben, denn das schreckt nur die Leser ab. Denke ich jedenfalls, denn „die lange Fassung“ steht etwas weiter unten hier im Forum :wink:

Kurz gesagt:
Ich bin so ein Typ, der unheimlich gerne etwas katalogisiert, verwaltet, sortiert und so. Also Büroarbeiten. Ich habe ständig dieses „Bedürfnis“ irgenwelche Ordner anzulegen um dort irgendwas aufzuführen oder nachzusehen.
Da würde ich eigentlich ganz gerne ansetzen. Nur weiß ich eben nicht, was man damit machen kann. Möchte natürlich nicht irgendwo als „Telefoneinkäufer“ sitzen und den Leuten was von den „Vorteilen unserer Firma“ erzählen.

Von der „Jobbeschreibung“ her würde Archivar sicher mein Traumberuf sein, aber ich glaube der Weg ist zu steil und vermutlich auch kein Job „wo immer mal jemand gesucht wird“.

Aber es gibt auch andere Sachen, die mir liegen. Deswegen wäre halt eine „persönliche Beratung“ hilfreich, wo man alle Punkte mal durchgehen kann…

Da ich aber noch nie zum Arbeitsamt mußte, stehe ich jetzt etwas blöde da, weil ich halt nicht weiß, wo man da am besten hingeht, was man braucht, welche Abteilung man muß und so…
Könnte da vermutlich eh gleich fragen, ob die einen Job haben… Die Verwalten doch auch viel :smiley:

Gruß
Andreas

Bibliothekar? zB.

Hallo Anorak,

Ich wollte nicht zu viel schreiben, denn das schreckt nur die
Leser ab. Denke ich jedenfalls, denn „die lange Fassung“ steht
etwas weiter unten hier im Forum :wink:

so, das habe ich jetzt gelesen, und dabei fällt mir ein: Hat den Dein „Weltkonzern“ nicht möglicherweise etwas derartiges im Angebot? Oftmals sind solche Konzerne nicht abgeneigt, Praktikern Fortbildungen für die eher theoretischen Teile der Arbeiten zu ermöglichen.

Da ich aber noch nie zum Arbeitsamt mußte, stehe ich jetzt
etwas blöde da, weil ich halt nicht weiß, wo man da am besten
hingeht, was man braucht, welche Abteilung man muß und so…
Könnte da vermutlich eh gleich fragen, ob die einen Job
haben… Die Verwalten doch auch viel :smiley:

Also, die Berufsberatung bei der Arbeitsagentur hat seinerzeit bei meiner Tochter auch nicht viel gebracht. Da wäre dann eher ein Personal Coach angesagter. Aber der kostet dann wieder Dein gutes Geld.

Gruß, Karin

Ja, natürlich. Da habe ich natürlich auch schon dran gedacht. Wäre auch sicher genau mein Ding. Alles „schön geordnet“ und nach einem halben Jahr wüsste ich wo jedes Buch steht. Da kenn ich mich für :smile:

Aber wenn man so bedenkt, das es pro Stadt in der Regel nur eine Bibliothek gibt, denke ich nicht, das man dort „große Zukunftschancen“ hat…

Abgesehen davon war ja auch weniger die Frage, was ich machen kann, sondern wie ich „dahin komme“…

Aber der Tip an sich war natürlich richtig.

Gruß
Andreas

Abgesehen davon war ja auch weniger die Frage, was ich machen
kann, sondern wie ich „dahin komme“…

Hallo Andreas,

ich muss dir mal den Rost abklopfen: Mit fast 40 etwas ganz Neues anzufangen und einen ganz anderen Beruf zu lernen halte ich für eine Illusion. Stell dir mal den Arbeitgeber vor, der einen 42jährigen Berufsanfänger einstellen soll!

Und Bibliothekar ist ein Beruf, der von der Pike auf gelernt bzw studiert wird. Da geht es um mehr als zu wissen, wo das Biologie Regal ist.

Du willst wissen, wie du wohin kommen kannst, weisst aber nicht wohin. So habe ich das verstanden und auch, dass nicht DU etwas machst, sondern mit dir machen lässt, nämlich ausbilden bzw beraten lassen.

Ich glaube, dass du sehen musst, wie du den Hintern hoch bekommst - du bist kein Achtzehnjähriger mit einer Nullbock Phase.

Überleg doch mal, wie du mit deiner bisherigen Laufbahn etwas machen kannst … wie du weiter kommst. Als ausgebildeter Gas, Wasser, Sch… - Monteur hat man doch einiges Fachwissen, das man in einem Flaschnerbetrieb oder Großhandel einsetzen kann. Mein Schwager hat einen Installationsbetrieb. Im Büro sitzt ein Mann, der die Monteure steuert, Ware einkauft und Rechnungen schreibt.

Aber wenn du beim Vorstellungsgespräch sagst, dass du im Büro arbeiten willst und die Sachen ordnen möchtest, wirst du es schwer haben jemanden (meinen Schwager auf keinen Fall) von dir zu überzeugen.

Die Mitarbeiter in einem Großhandel müssen auch wissen, was das für Teile sind, die verkauft werden, müssen mitdenken und die Technik verstehen.

Oder im Baumarkt. jeder Kunde ist froh, wenn er auf einen Berater trifft, der weiss, wovon er redet.

Was hast du denn getan, als du selbständig warst? kann man da vielleicht anknüpfen?

Alles Gute wünscht dir

PW

Hallo,

Ich bin 38, habe eine abgeschlossene Ausbildung. Diese Arbeit
habe ich aber vor 12 Jahren beendet, habe mich selbstständig
gemacht, weil dies nicht reichte eine Halbtagsstellung
angenommen, die ich bis heute ausführe (Die Selbstständigkeit
wurde vor 3 Jahren beendet).

Mit dieser Biografie wäre man im Sinne von SGB III Ungelernter und besonders förderungswürdig. Mehr dazu erfährt man bei der Agentur für Arbeit (AA), (vor grauer Vorzeit Arbeitsamt)

Diesbezüglich habe ich jetzt folgende Fragen:

  1. Was muß ich tun um einen neuen Beruf auszuüben. Also wenn
    ich z.B. eine Umschulung machen möchte oder sowas.
    Möglichst genauer als nur „Beim Arbeitsamt“.

Das tun, was ich zu Frage 2 schrieb. Dann einen Umschulungsplatz suchen, darum bewerben. Angebote findet man hier http://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/stellenange… und unten Kursnet. Und, vielleicht doch die Hilfen der AA in Anspruch nehmen.

  1. Wie kann ich mich fachmännisch(!) informieren, welche
    Berufe für mich in Frage kommen und welche Möglichkeiten es
    gibt diese zu erreichen.

Fang mal hier an: http://www.arbeitsagentur.de/nn_25270/Navigation/zen…. Es spielt keine Rolle, ob man 18 oder 38 ist. Die Methode ist die gleiche. Der Unterschied ist lediglich, mit 38 weiß man viel mehr über sich. Gehe auch den Links nach, insbesondere http://www.planet-beruf.de/BERUFE-Universum.119.0.html. Nimm dir dazu ausführlich Zeit. Am Schluß erfährst du, welche Ausbildungsberufe deinen Fähigkeiten und Interessen entsprechen. Detaillierte Berufsbeschreibungen hast du sicher selbst gefunden, Wenn nicht, dann hier: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/. Das ist aber zunächst nur Theorie. Der nächste Schritt wäre, zu ermittlen, welche Möglichkeiten dir der Ausbildungsstellenmarkt bietet. Das kann dir aus der Ferne niemand sagen. Die einzigen Auskunftsquellen sind die AA und die Kammern. Solltest du eine SGB III-geförderte Umschulung anstreben, ist wiederum die AA Ansprechpartner.
Bei den oben ermittelten Berufe sind vermutlich auch schulische Ausbildungsberufe dabei. Die entsprechenden Bildungsangebote findet man hier: http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/portal/…

  1. Falls nicht in 2. unergebracht: Kann ich mich irgendwie
    informieren, ob der Job auch „Zukunftschancen“ hat, bzw. das
    ich am Ende auch eine Chance auf einen Job habe?

Da keiner eine Glaskugel dazu befragen kann, gibt es dazu auch keine seriösen Aussagen. Ausnahmen: Da Menschen immer auch krank und alt werden: Altenpfleger, Krankenpfleger. Da Menschen auch Nachwuchs zeugen: Erzieher. Da Menschen auch essen wollen: Nahrungsmittel- und Gastronomieberufe. Mit solchen Annahmen könnte man noch weitere Berufe ermitteln. Keinesfalls kann man aber deshalb auch voraussagen, welche Chancen du persönlich in deinem Dorf hast. Eines war immer so, Berufe, die andere nicht mögen, bieten auch höhere Chancen. Mobile Menschen haben auch höhere Chancen.

Gruß
Otto

Hallo

Nein, die „Abteilungsleiter“ sind ganz froh mich dort zu haben wo ich jetzt bin, weil ich mir „den Arsch aufreisse“ und einen Job tu, den sonst keiner machen will. Bzw. wenn ich den nicht mehr machen müssten sie da vermutlich zwei hinstellen.
Deswegen will ich da ja auch weg, weil alle meine „Proteste“ nur müde belächelt werden oder mit irgendwelchen „Durchhalteparolen“ kommentiert werden.
Habe ich keine Lust mehr drauf, deswegen will ich endlich weg da.
Internet Aufstiegschancen gibt es aber nicht…

Personal Coach kann ich mir aber nicht leisten :frowning:

Trotzdem danke

Gruß
Andreas

Hallo

Etwas muß nun mal geschehen, denn mit meinem Halbtagsjob komme ich finanziell zwar „gerade so klar“, aber mehr halt auch nicht.

Das mit dem Bibliothekar wäre zwar eine „äußerst Reizvolle Vorstellung“ und würde mir vermutlich auch Spaß machen, aber ist dies sicher nicht „mein Ziel“. Denn wie gesagt, dazu muß man eine Langjährige Ausbildung machen (auch wenn ich mir gerade nicht vorstellen kann, warum eigentlich). Ein weiterer Gegenpunkt ist dann vielleicht noch: Ich lese nicht viel :smile:

Aber deswegen ja auch die Beratung. Wenn man sich etwas „aussuchen“ kann, dann wäre es natürlich schön, wenn man etwas nehmen könnte, was einem auch Spaß macht.

Aber im Grunde genommen ist es mir eigentlich egal, ob ich in einem Archiv arbeite, auf einer Poststelle, einem Lager, Im Strassenbau, Landschaftsbau oder auch der Müllabfuhr.
Was ich nur nicht mehr machen möchte ist ein Job, der nur auf Stress und „Leistung“ und Provit ausgelegt ist. Denn das mache ich jetzt seit 12 Jahren und es frisst mich auf.
Nur denke ich immer, das ich mit dieser Einstellung immer aussehe, als wäre ich faul… :smile:

Gruß
Andreas

Hallo

Danke für die Ausführliche Informationen. Ich denke damit werde ich schon einiges Erfahren.

Zwei Sachen aber noch:

Wo gehe ich denn mit meinem Vorhaben beim AA hin? Also geht man da an die Info und sagt „Ich will einen neuen Beruf lernen“ und sie sagt „zimmer 221“ oder geht man dazu in dieses „Wartezimmer“, zieht eine Nummer und erzählt dann seinen Sachbearbeiter was man möchte?
Wie gesagt. Habe da nicht so die große Erfahrung mit der Behörde :smile:

Das mit den „Zukunftschancen“ meinte ich auch eher in die Richtung, das man sagt: Im Moment werden sehr viele (z.B.) Bürokaufleute ausgebildet, da wird in 3 Jahren ein hoher Anteil an Nachwuchs vorherrschen oder sonst wie sowas…
Ein Bekannter hatte dies mal gemacht bevor er sein Studium angefangen hat, da sagte er damals, das in 4 Jahren, wenn er zu Ende studiert hat, viele gesucht werden. Er hat auch gleich eine Anstellung gefunden.
Muß ihn da mal fragen, kann aber auch sein, das dies eine Universitäts-Interne Beratung war.

Aber wie gesagt: Danke für die Ausführliche Auskunft.

Gruß
Andreas

Hallo,

Wo gehe ich denn mit meinem Vorhaben beim AA hin?

Sobald du die Eingangstüre hinter dir gelassen hast wirst du erkennen, wo du hinzugehen hast. Es gibt aber Unterschiede zwischen Berlin und Isny. Wenn es dich sicherer macht: Tel: 01801 / 555111, egal wo du wohnst. Die Öffnungszeiten findest du hier http://www.arbeitsagentur.de/nn_29892/Navigation/Die…. Auch für Berufstätige ist gesorgt.

Gruß
Otto