Hallo Friedrich,
die Diskussion welche wir gerade führen, ist alltäglich. Jemand welcher den Leasingstemmpel auf seiner Stirn hat, lässt sich nicht überzeugen. Und deshalb läuft auch diese Diskussion in die Sackgasse.
mich als Halbwissender zu bezeichnen finde ich nicht gerade
eine umgängliche Art
Ich bin seit über sieben Jahren für eine grosse
Leasinggesellschaft als Fuhrparkberater tätig.
Dann fülle Deine Vika aus und soetwas passiert nicht mehr.
Lasse ich jetzt mal so stehen
Weiterhin muss Dir bewusst sein, dass dies
eine langfristige Entscheidung ist. Ein Leasingvertrag ist
i.d.Regel unkündbar. Wenn Deine Geschäfte schlecht laufen,
musst Du trotzdem die rate weiter bezahlen.
Ein toller Einwand. Genau das gleiche passiert bei einer
Finanzierung auch. Eine vorzeitige Vertragsauflösung ist immer
eine teure Angelegenheit. Auch ein Kreditvertrag sieht eine
vorzeitige Ablösung nicht vor.
Bei einem finanzierten Fahrzeug hat man jederzeit die
Möglichkeit, dass Fahrzeug selbst zu verkaufen.
Das stimmt doch schon mal nicht. Bei einem finanzierten Auto
brauchst Du die Zustimmung der Bank da das Auto mit Sicherheit
als Sicherheit abgetreten wurde.
Also ich kenne keinen Fall, bei denen es Probleme gab. Ich rufe bei der Bank an und sage denen, dass ich mein Fahrzeug verkaufen will. Dann überweise ich den noch offenstehenden Finanzierungsbetrag und erhalte den Brief. Anschließend verkaufe ich ds Fahrzeug fertig.
Ich habe noch keinen Fall gehört, wo bei Finanzierungen Ablösesummen und entgangener Gewinn verrechnet werden.
Bedenke auch das , leasing teurer ist als die Finanzierung.
Das ist der größte und hartnäckiste Blödsinn der sich aber
nicht ausräumen lässt. Ich bekomme da immer einen dicken Hals
bei solchen Aussagen. Ich würde gerne wissen wer solch eine
pauschale Aussage in die Welt gesetzt hat.
Warum Leasing teurer ist? Weil die Fahrzeuge refinanziert
werden und die Leasinggesellschaft Ihre Gewinne mit Leasing
erwirtschaftet.
Genau und eine Bank die Geld verleiht lebt vom durchreichen
des Geldes. Geh mal auf eine Bank und frage nach den
Finanzierungskonditionen für ein Auto. Es wird einem teilweise
schlecht.
Bei Banken bleibt es bei der Verzinsung. Verwaltungsgebühren und sonstige versteckte Kosten entfallen.
Ansonsten gibt es auch Banken die sich auf das Finanzieren von
Autos spezialisiert haben. Dort sind die Konditionen aber auch
irgendwo im Bereich von 7%.
Und dann gibt es Leasinggesellschaften die rechnen einen
internen Zins (besonders bei hochwertigen Autos) von unter 6%
ein. Es gibt auch Gesellschaften die Rahmenabkommen mit
Autohäuser oder Hersteller haben und die geben die Rabatte die
sie bekommen an den LN weiter. Wenn Du bei einer anderen
Gesellschaft arbeitest …!
Die Rabatte werden meist nicht 1:1 an den LN weitergereicht. Aber hier muss man eben durchrechnen. Oft ist es so, dass bei gängigen Fahrzeugen weniger Rabatt gewährt wird. Aber das ist alles Verhandlungssache. Auch als Privater oder Kleinunternehmer sind gute Rabatte möglich.
Siehst Du hier gibt es eine große Diskrepanz zwischen dem was
geschrieben steht und dem wie es tatsächlich Abläuft.
Das Risiko lässt sich beim Autoleasing ganz einfach mit einem
km-Vertrag auf den Leasinggeber abwälzen.
Richtig, das Risiko und die Chance lässt sich mit dem
Kilometervertrag auf den Leasinggeber abwälzen. Hier werden
oft sehr niedrige Restwerte angesetzt, was den Leasingvertrag
von vornherein teurer macht. Die Leasinggesellschaften machen
Ihre Kohle mit dem Nachgeschäft.
Für welche Gesellschaft arbeitest Du eigentlich? Entweder es
ist der totale „Saftladen“ oder Du solltest vielleicht Deine
Einstellung zu Deinem Arbeitgeber ändern.
Das hat nichts mit der Gesellschaft zu tun, das ist gängige Praxis, oder meinst Du dass die LG ein Restwertrisiko in Kauf nimmt. Ich sage Dir jetzt besser nicht was ich schon alles erlebt habe.
Meine Einstellung zum Arbeitgeber ist schon in Ordnung, allerdings arbeite ich vor allem Kundenorientiert, da gehen eben manchmal die Meinungen auseinander.
Die Gesellschaften mit denen ich zusammenarbeite arbeiten
seriös und ziehen keine Kunden über den Tisch.
Welche Gesellschaften meinst DU?
Hier solltest Du Dich auf jeden Fall informieren. Aber bitte
nicht bei einem Leasinggeber.
Warum denn nicht? Ist die Information eines Autohändlers
(wobei die meisten Ah vielleicht wissen wie man Leasing
schreibt aber sonst leider keine Ahnung haben) besser? Wie
neutral soll den die Aussagen von dem sein?
Leasinggesellschaften sind nicht neutral.
Aber immer noch neutraler als ein Autohändler der ein Auto
verkaufen will UND eine Finanzierung (bei der der Händler
vielleicht auch noch was verdienen wil) dazu. Solche Leute
sind selten neutral.
In desen Fällen gibt es neutrale Fuhrparkberater die weder Hersteller noch Finanzierungsabhängig beraten.
Wichtig ist, dass Du die
verschiedenen Leasingarten mit all den Vor- und Nachteilen
kennst.
Die kennen die wenigsten. Selbst Steuerberater und
Rechtsanwälte kennen sich im Leasing nicht aus. Und was für
ein Blödsinn an Universitäten und sonstigen
Fortbildungseinrichtungen über Leasing gelehrt wird ist
oftmals nicht zu glauben.
Dies ist zu sehr pauschalisiert und trifft nicht den Kern der
Sache
Nein, das ist Realität. Steuerberater kennen sich in den
wenigsten Fällen aus und Rechtsanwälte haben das Problem das
Leasing nicht gesetzlich geregelt ist. Das Mietgesetz trifft
nicht immer zu und kann auch nicht immer 1 : 1 angesetzt
werden.
Wenn wir mal bei der Praxis bleiben und die Rechtslage ansprechen, dann muss ich hierzu auch sagen das selbst die LG die Rechtslage nicht kennen. Die meisten AGB sind sehr zweifelhaft. Hier gibt es viele Rechtssprechungen.
Ein rechtsanwalt welcher sich mit dem Thema Leasing beschäftigt ist sicherlich fit. Auch Steuerberater welche sich auf Finanzierungsformen spezialisiert haben, sind wichtig und brauchbar.
Ich habe schon Bücher gelesen, da werden die Vorteile
hervorgehoben und die Nachteile kaum beachtet.
So viele Nachteile gibt es gar nicht wenn man weiss auf was
man achten muß.
Auf was muss man denn Deiner Meinung nach achten? Es gibt
genügend viele Vor und Nachteile. Es kommt auf den
Anwendungsfall an
Ja, da hast Du recht.
Den Vorschlag eines jungen Gebrauchrwagen finde ich sehr gut.
Hier ist ein großer Teil des Wertverlustes schon weg. Die
Gebrauchtwagenpreise sind aufgrund der Überflutung als günstig
anzusehen. Achte beim Kauf auch nicht nur auf den Kaufpreis,
sondern auch auf den Wertverlust.
Schon wieder ein pauschale Aussage die man differenzierter
betrachten muß.
Wenn ein LN vor hat ein Auto z. B. 3 Jahre zu fahren und sich
dann ein neues anschafft ist ein gebrauchtes Auto nicht immer
billiger. Der Restwert ist niedriger und große Rabatte bekommt
man auch nicht mehr. Aber die zu finanzierende Differenz ist
fast gleich wie bei einem neuen. Deshalb ist ein Neuwagen oft
billiger als ein gebrauchter Halb- oder Jahreswagen.
Die Differenz zwischen Einkauf und Verkauf ergibt den
tatsächlichen Wertverlust. Gerade Neuwagen haben im ersten
Jahr den höchsten Wertverlust. Da der Wertverlust nicht linear
erfolgt ist es ein erheblicher Unterschied, zu welchem
Zeitpunkt gekauft wird. Allerdings nehmen mit zunehmendem
Alter die Reparaturkosten zu.
Es gibt auch eine goldene Regel die besagt: Im Einkauf liegt
der Gewinn! Wenn eine Leasinggesellschaft einen Rabatt von 15%
bekommt dann ist es schon mal ein großer Teil des
Wertverlustes das das Auto im ersten halben oder ganzen Jahr
erleidet. Das der Restwert bei einem neuen höher ist wie bei
einem gebrauchten dürfte auch normal sein.
Wenn ich Anfragen von Kunden bekomme die sich einen
gebrauchten Halb- oder Jahreswagen ausgesucht haben sind die
immer ganz erstaunt wenn ich frage warum die keinen Neuwagen
nehmen. In vielen Fällen (nicht immer) ist ein neuer billiger
als ein gebrauchter. Dies trifft besonders bei den gängigen
Autos zu.
Ich kenne keinen Fall, der das in der Praxis bestätigt. Abgerechnet wird am Vertragsende und erst da stellt sich das heraus.
Planrechnungen sind nur selten objektiv, da man hierbei immer vom besten Fall ausgeht. Wer weiss den heute wie hoch der Wertverlust in 3 Jahren ist. Hier werden Vergangenheitswerte zur Rate gezogen, die aber in der Zukunft total anders sein können. Deshalb verstehe ich auch Leasinggeer welche den Restwert bei Kilometerverträgen lieber etwas nach unten korrigieren. (Würde ich auch so machen)
Ich möchte Leasing nicht verteufeln, in vielen Fällen ist es
sinnvoll einen Leasingvertrag abzuschließen. Nur sollte man
genau wissen was man tut, umn d mit was man rechnen muss.
Und Bitte bezeichne mich nicht als Halbwissender nur weil ich
Deine Meinung nicht teile.
Mich stören auch nur Deine pauschalen Aussagen. Das Du anderer
Meinung bist ist ja völlig legitim.
Nur wenn jemand ein Auto fährt bis es auseinander fällt ist
ein gebrauchter vor zu ziehen und günstiger.
Blödsinn
Siehst Du, das meine ich damit.
Blödsinn deshalb, da ein Fahrzeug welches bis zum bitteren Ende gefahren wird, hohe Reparaturkosten verursacht. Hierbei ist der optimale Aussonderungszeitpunkt entscheident. Dieser ist dann erreich wenn die variablen + den fixen Kosten am niedrigsten sind.
Übrigens noch eine Anmerkung:
was paasiert wenn kurz vor dem Leasingende eine teure Reparatur anfällt. Der leasingnehmer muss diese i.d R bezahlen (fang jetzt bloß nicht mit Full-Service Verträgen an). Gehört das Fahrzeug einem selbst, so hat man bei einem Motorschaden immer noch die Möglichkeit das Fahrzeug noch 2 Jahre länger zu fahren oder mit Motorschaden zu verkaufen.
Als LG hat man keinen Anspruch auf das Fahrzeug (außer bei bestimmten Vollarmotisationsverträgen)
Man könnte stundenlang diskutieren, aber es wird wie schon oben erwähnt nichts bringen.
Wie gesagt aus steuerlichen und bilanziellen Gründen ist Leasing eine Überlegung Wert und oft eine sinnvolle Entscheidung. Man muss aber immer im Auge haben, dass einem das Fahrzeug nicht gehört. Und hier liegen auch die meisten Nachteile.
MfG
Claus
Gruß
Friedrich