Neuer Hausarzt will Patient unbedingt in die Neurologie stecken n.m.M. unbegründet ! Was meint ihr ?

Wo genau soll denn bei einem Kassenpatienten die goldene Nase herkommen? Dies erst recht vor dem Hintergrund, daß der Arzt den Patienten in einer Klinik untersuchen lassen will.

Vielleicht, weil ein einmaliges EEG nicht das ganze Bild widerspiegelt und erst mehrere EEG Klarheit geben? Warum werden bei manchen Menschen 24 Stunden EKG durchgeführt, anstatt die mal eben vor Ort ein paar Minuten anzuschließen?

Ich frage mich ernsthaft, warum die ganzen Experten hier so sehr die Kompetenz des Arztes in Frage stellen, obwohl sie selber weder Medizin studiert haben noch über eine andere einschlägige Ausbildung verfügen. Und mehr noch: warum gehen sie überhaupt noch zu Ärzten, wenn sie alles besser wissen? Man kann das alles doch fein selbst diagnostizieren, wie man auch weiß, was das Auto hat, ohne zu wissen, wie man überhaupt die Verkleidung vom Motor abbekommen. Um es auf die Spitze zu treiben: sind die Leute, die alles besser als die Experten wissen, auch der Ansicht, daß ihre eigene berufliche Erfahrung und Ausbildung so belanglos ist, daß jeder Dorfdepp die eigene Tätigkeit mindestens genauso gut erledigen könnte?

Man muß ja nun nicht alles ungefiltert glauben, was einem die Ärzte erzählen und darf gerne noch eine zweite Meinung einholen, aber die Urteile, die hier zum Teil abgegeben werden, ziehen mir doch glatt die Schuhe aus. Ich bin ja nun weit von der preussischen Tradition der Obrigkeitshörigkeit entfernt, aber alles ohne Kenntnis der Sachlage oder der Gedankengänge des Arztes zu verdammen, geht da doch ein bißchen zu weit. Aber gut: vielleicht ist das auch ein Fluch des Internetzeitalters, daß sich jeder für einen Experten hält, nur weil er Google bedienen darf. Was dabei herauskommt, ist nicht nur bei WWW und nicht nur bei medizinischen Fragen schon seit geraumer Zeit zu bewundern. Und das dollste ist: die Fragesteller glauben ja nicht denjenigen, die die meiste Ahnung haben, sondern denen, die der gleichen Meinung sind wie sie selbst. Ein Irrsinn.

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Wo kommt denn deine Rundumschlag-User-Schelte her?
Fast alle schreiben: Man soll nachfragen. Und man soll seinem Hausarzt vertrauen.
Das ist keine generelle Ärztekritik, sondern die Empfehlung, das zu sein, was seit Jahren von Patienten gefordert wird: ein mündiger Patient.

Wenn es - aus was für Gründen auch immer - mit dem Hausarzt nicht klappt, dann darf man sich wirklich einen anderen suchen.
Gerade beim Hausarzt ist das Vertrauensverhältnis extrem wichtig. Denn er ist auch derjenige, der zwischen Facharzt und Patient vermitteln kann, wenn es da beim Verständnis der Behandlungsmethoden hakt. Zum Hausarzt muss ich auch gehen können und darf ihm erzählen, dass ich in letzter Zeit immer so antriebslos bin und dann erwähnen, dass ich mir Sorgen um meine alternde Mutter mache und die Pflege für sie mich sehr belastet. Nur als Beispiel. Dafür muss ich dem Arzt vertrauen.

Natürlich darf ich mich selbst hinterfragen und erkunden, wo das mangelnde Vertrauen herkommt. Wenn ich beim dritten Hausarzt ähnliche Schwierigkeiten habe, darf ich gerne kritischer mit mir selbst ins Gericht gehen. Aber selbst da gilt: wenn es zwischen Patient und Arzt hakt, kann das die Behandlung belasten und vielleicht sogar negativ beeinflussen. Im vorliegenden Fall braucht es vielleicht nur einen Arzt, der überzeugend erklären kann, was er denn mit den Untersuchungen bezweckt und wie er die Ergebnisse zum Wohl des Patienten einsetzen kann.

Grüße
Siboniwe

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Wieso Rundumschlag-User-Schelte? Ich habe die angesprochen, die Kritik am Hausarzt bzw. seinem Vorschlag üben. Das sind nach letzter Zählung zwei Stammmitglieder und die inzwischen abgemeldete Fragestellerin.

Die fachlich nicht fundierte Kritik an Experten bzw. das Anzweifeln deren Empfehlungen ist inzwischen aber sowohl bei WWW als auch außerhalb zu einer Art Standard geworden. Ohne Kenntnis der Sachlage zweifelt man deren Aussagen erst einmal an bzw. schon das Dasein als Experte (im Sinne von qualifiziert) ist oft genug schon Anlaß für Zweifel oder Widerspruch.

Daß man das Urteil bzw. die Empfehlung in Frage stellt oder aus vernünftigen Gründen ablehnt, ist eine Sache, aber einfach ohne objektiv nachvollziehbare Gründe dagegen zu sein, ergibt keinen Sinn - erst recht nicht, wenn es um eine umfassende Anamnese bei einem Arztwechsel geht.

Gruß
C.

"Ich frage mich ernsthaft, warum die ganzen Experten hier so sehr die Kompetenz des Arztes in Frage stellen, "
Entschuldige, wenn ich „die ganzen Experten“ als alle betreffend verstanden habe.
Selbst bei den kritischeren Stimmen habe ich keine totale Ablehnung von Ärzten/Experten gelesen.
Und die Fragestellerin ist ja hier gelandet, weil sie Zweifel an den Vorschlägen des Arztes hatte, die erstmal nicht verkehrt waren.

Siboniwe

Das kann man dem bloßen Wortlaut nach natürlich mißverstehen; das lag aber nicht in meiner Absicht. Ich hoffte, daß aus dem Kontext klar war, daß ich nur die meine, die sich - ohne die näheren Umstände und vor allem die Motive und Überlegungen des Arztes zu kennen - teilweise sehr deutlich gegen den Arzt aussprachen. Bis hin zum jüngsten Vorschlag, dem Arzt die Zulassung zu entziehen.

Gruß
C.

Die Aussage war : Zulassung überprüfen.

Und ich verstehe, was du meinst. Gefühlte Wahrheit wird heute oft den wissenschaftlich nachgewiesenen Fakten vorgezogen.
Aber es muss auch die Möglichkeit geben, einen Arzt zu hinterfragen. Deine erste Antwort klang nämlich wie: ein Arzt weiß es immer besser.

Erinnert mich an einen Zahnarztbeauch in München vor vielen Jahren, wo im Wartezimmer eine Wahlempfehlung zur anstehenden bayrischen Landtagswahl auf Kopien auslag. Wortlaut (habe ich mir damals wegen der Ungeheuerlicgkeit eingesteckt und lange aufgehoben): „Als Akademiker habe ich ein besseres Verständnis für Politik und kann besser abwägen, was gebraucht wird. Deshalb sage ich Ihnen, dass Sie CSU wählen sollen.“

Klar, das ging in der Arroganz weit über spezisches Fachwissen hinaus, aber auch Ärzte sind auf ihrem Gebiet nicht unfehlbar.

In der Fragestellung der UP ging es ja darum, dass der Arzt sich nicht auf Dokumentationen on Kollegen verlassen wollte und nicht erwogen hat (zumindest wurde es nicht erwähnt) , sich mit dem bisher behandelnden Arzt auszutauschen und auch nicht in der Lage war, eine Begründung für seine Pläne dem Patienten zu vermitteln.

Grüße
Siboniwe

Richtig. Mit welchem Ziel sollte dies denn geschehen?

Das war sie natürlich nicht und hier kommen wir auch endlich zum unlogischen Ansatz der Fragestellerin. Entweder machen Ärzte Fehler (Beweis: neuer Hausarzt). Dann ist es aber auch möglich, daß die alten Ärzte in den letzten 17 Jahren etwas übersehen haben. Oder aber, Ärzte machen keine Fehler (Beweis: alte Ärzte). Dann ist es aber auch möglich, daß der neue Arzt richtig liegt.

Bei Thesen müssen also selbst aus Sicht der Fragestellerin falsch sein. Insofern gibt es nur zwei vernünftige Lösungen, die aber von der gleichen Grundannahme ausgehen (müssen): es ist möglich, daß der neue Hausarzt recht hat und die alten Ärzte etwas übersehen haben und/oder über die Jahre neue Untersuchungs- oder Heilmethoden gefunden wurde.

Und die beiden Lösungen lauten: entweder, man läßt sich darauf ein und schickt das Kind in die Klinik, weil man glaubt, daß die bloße Chance auf Besserung, Heilung, wasauchimmer den Ärger und die unangenehme Zeit wert sind oder man geht eben nicht davon aus und unterläßt die Untersuchungen.

Gruß
C.

Hallo,

hat der ev. leere Belegbetten in der Klinik?

Gruß,
Paran

Wie absurd ist das denn und zwar auf ganzer Linie!
Trotz Löschen des UP - diese Antwort ist gleich in mehrfacher Hinsicht völlig absurd.

Der Hinweis, sich vor einem Behandlungsfehlervorwurf zu schützen und deshalb die volle Batterie auszupacken vorneweg: Jede Behandlung und ein Großteil der Untersuchungen stellen Körperverletzungen dar. Es ist nicht so, dass der Arzt sich mit Verordnung solcher Batterien schützt, sondern umgekehrt wird ein Schuh draus: Sollte er derartiges anordnen völlig ohne konkreten Anlass, ist das nicht nur etwas, was die KV bzw. die Krankenkasse interessiert wegen Geldverschwendung, sondern es kann ihm gerade den Behandlungsfehlervorwurf einhandeln!

Wenn es einen ganzen Aktenordner Befunde und sogar medizinische Gutachten gibt, dann ist das Stoff genug, sich ein Bild zu machen. Wenn ein Arzt diese Befunde ignoriert, ist das allemal kein Grund für den Patienten, sich zu freuen. Schon gleich gar nicht, wenn er den Patienten nicht mal richtig kennengelernt hat und sich daran orientiert, was der Patient will!

Keine Ahnung vom Gesundheitssystem und seiner Finanzierung!

Die Kosten für den Krankenhausaufenthalt werden nicht vom Heiligen Geist finanziert.

Diskutier doch bitte nicht über die Kompetenzen anderer Foristen, wenn du EKG und EEG durcheinander wirfst.

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Wer zahlt, weiß ich. Was mir neu war, ist, daß der an das Krankenhaus überweisende Hausarzt die Behandlungskosten einstreicht. Ich dachte bisher, daß das Krankenhaus das Geld von den Kassen bekäme, aber da lag ich wohl falsch. Vielen Dank für die freundliche Aufklärung.

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Hat das jemand behauptet? Nein. Danke.

Was es allerdings häufig genug gibt, dass Krankenhäuser Prämien zahlen oder man anderweitig verbandelt ist. Nur ein Beispiel:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/65793/Krankenhauseinweisungen-Fangpraemie

Ich werfe sie nicht durcheinander, sondern habe zwei verschiedene Beispiele genannt.

Glaubst Du eigentlich, daß Dich jemand umso ernster nimmt, je mehr Du hier rumpöbelst? Ganz im Vertrauen: das Gegenteil ist der Fall. Diese kampfhaften Versuche, anderen irgendwelche Irrtümer oder Fehler nachzuweisen, sind ja an sich schon peinlich genug, aber dann noch in so einem Stil… Aber OK, wenn man darauf steht, nicht ernstgenommen zu werden, ist das sicherlich ein zielführender Weg.

So leid es mir tut: die Untersuchungen beim Versorgungsamt und der Arbeitsagentur hatten lediglich die Ziele, eine gesetzlich definierte Behinderung oder eine ebenfalls rechtlich definierte Arbeitsfähigkeit/unfähigkeit festzustellen oder auszuschließen. Die Ursachen spielen keine Rolle.
Der neue Hausarzt will aber den Gründen nachgehen. Das ist doch eine neue Hoffnung. Er sucht nach dem Grund, nicht nach dem Ergebnis. Das gibt vielleicht ein ganz anderes Bild.
Das Kind ist vermutlich voll in der Pubertät. Dann haben beide Seiten vielleicht was von einer vorübergehenden Trennung. Ich würde dem neuen Hausarzt trauen. LG
Amokoma1

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