Neuer Hund vor Ableben des Alten?

Hallo liebe Experten,

mein Hund (kastrierter BC-Mix-Rüde) ist von klein auf mit der älteren (jetzt fast 11 Jahre alten) Hündin meiner Mutter zusammen. Die Hündin hat ihm sehr viel beigebracht; und bis heute zeigt er sehr viel Respekt und orientiert sich an ihr.

Die alte Dame ist zwar noch fit, und wir lassen sie regelmäßig durchchecken, aber wir müssen uns auch nichts vormachen: So ein großer Hund (63cm; fast 50 kg) wird trotz derzeit guter Gesundheit nicht mehr sooooo lange leben.

Hört sich vielleicht „herzlos“ an (was es aber in keiner Weise ist): Aber was wäre in dieser Konstellation ratsam? Meine Mutter will definitiv wieder einen Hund, der aber nicht so „anstrengend“ ist; sprich à la „Rentnerhund“.

Mein Hund ist rundum friedlich, mit Welpen hat er es aber nicht (mehr) so sehr; sprich er ignoriert sie und verweist sie in Grenzen. Wenn sie älter werden, wird es für ihn schon wieder interessanter.

Einige Menschen holen sich ja vor Ableben des alten Hundes bereits einen Welpen. Das kann ich mir gerade überhaupt nicht vorstellen - aber vielleicht irre ich mich auch - da es „besser“ sein könnte, weil die „Alte“ noch da ist, korrigieren kann und beide Jüngeren im Griff hat.

Was meint Ihr?

Und bitte nicht missverstehen - wir machen für die alte Dame wirklich alles und wollen sie auch nicht ersetzen, das geht nämlich gar nicht!!

Liebe Grüße

Kathleen

Hallo Kathleen,

ich habe immer Junghunde bei Alten gehabt.
Wie Du schon schreibst, die alten Hunde erziehen toll mit, meist werden sie selber nochmal jung und haben Spass dabei, wenigstens bei unserer Rasse. Ich achte aber stets drauf, dass sie auch ihre Ruhe vor den Wusels bekommen. Wenn ich merke, es wird zuviel, trenne ich auch mal.

Ersetzbar ist kein Hund. Jeder hat sein eigenes Wesen. Das sollte sich jeder vor Augen halten, dann klappt das auch mit einem neuen Kumpel.

Alles Gute
Margit

habe selbst schon einen geliebten hund verloren.nun verliere ich meinen
kater aber ich denke verrückt deralte hund oder kater sieht seine FAMILE
weiter beschütz

Liebe Margit,

Du meinst also, wir sollten jetzt schon einmal einen „Neu-Hund“ in dieses kleine „Rudel“ aufnehmen, so lange die „Alte“ noch fit ist?

Als meiner als Welpe zu uns kam, ist die Hündin nach anfänglicher Zurückhaltung sehr agil geworden und lebte richtig auf. Ich denke auch, dass mein Hund für sie „lebensverlängernd“ ist. :smile:

Ich befürchte wirklich, dass mein Hund nach dem Tod der alten Hündin „Probleme“ bekommen wird.

Aber es geht ja nicht nur um meinen Hund, sondern auch um die Alt-Hündin und das eventuell neue Familien-Mitglied. Der „Neu-Hund“ sollte natürlich eine Bindung zu meiner Mutter aufbauen. Die „Alte“ ist extrem auf meine Mutter geprägt. Ich bin mir daher sehr unsicher, ob es hier nicht zu Eifersüchteleien kommen könnte.

Liebe Grüße

Kathleen

Hallo Kathleen,

ich würde in diese Konstellation keinen Welpen holen. Die beiden Hunde haben eine stabile Rangordnung, in der sie entspannt leben können. Ein Welpe würde hier zumindest für einiges an Unruhe sorgen.

Es gibt Hunde, die lieben Welpen. Für die sind diese dann wirklich oft wahre Jungbrunnen. Besonders gut klappt das meist bei Nachzuchten innerhalb des eigenen Rudels: Da finden sich die „Onkel“ und „Tanten“ meist ganz selbstverständlich in ihre Rolle als Spielpartner und Miterzieher.

Bei fremden Welpen kann das ganz anders aussehen. Und ich habe eine Menge Althunde erlebt, die dauerhaft genervt und gestresst vom Neuzugang waren und sich für die verbleibende Zeit ihres Lebens sichtlich zurückzogen.

Man unterschätzt als Besitzer eines erwachsenen Hundes oftmals das Maß an Erziehungsarbeit und Zuwendungsenergie, die ein Welpe mit sich bringt, auch wenn man grundsätzlich darum weiß. Der Welpe steht ganz zwangsläufig stärker im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und der Althund rutscht da schnell in die zweite Reihe ab.

Unter Umständen hat man dann entweder einen immer stiller werdenden Althund oder einen Dauerkeifer, der sich gegen den Welpen nur auf diese Weise wehren kann. Reglementiert man dann den Welpen, um den Althund zu schützen, wird man letzten Endes dem Jungtier auch nicht wirklich gerecht. Als Hundebesitzer ist man ganz schnell in der Zwickmühle, welchem seiner beiden Hunde man nun stärker zur Seite stehen will/ muss.

In eurer Konstellation ist es auch möglich, dass sich dein Hund mit dem Welpen gegen die Althündin verbündet. Diese Gefahr würde ich vor allem dann sehen, wenn dein Hund nicht zu den sichersten Exemplaren gehört.

Fazit: Ich persönlich würde das Risiko, dass der Stresspegel für die Althündin deutlich steigt, höher einschätzen als die Möglichkeit, dass sich ein zufriedenes, entspanntes Rudelleben entwickelt - obwohl es diese natürlich auch gibt.

Schöne Grüße,
Jule

Liebe Jule,

ich danke Dir.

Das waren ja auch meine Vorbehalte/Befürchtungen.

Wenn es zu dem Punkt kommt, dass die „Alte“ das Zeitliche segnet, werde ich gewiss noch einmal Dein Wissen benötigen.

Hoffen wir mal, dass dies noch nicht so schnell der Fall sein wird.

Liebe Grüße

Kathleen