Hallo,
Darüber speziell hatte ich zwar gar nichts geschrieben, aber
da Du es erwähnst, natürlich geht es gerade im Energiesektor
um Abhängigkeiten und um Marktanteile.
ob Opec oder Russland, wo ist der Unterschied. Geringere
Fördermengen der Opec werden hingenommen. Ganz egal, was
Russland macht; das Geschrei ist groß.
Aber es war kein Geschrei über die Fördermengen Russlands, es war Geschrei über einen kriegerischen Einfall nach Georgien. Und ansonsten hast Du natürlich Recht, dass man bei Abhängigkeiten, egal in welche Richtung, immer vorsichtig sein sollte. Mein Vertrauen beispielsweise gegenüber einer Ölabhängigkeit vom Iran ist nicht größer als das gegenüber einer Gasabhängigkeit von Russland. Was mich stört, ist das schön reden des angeblich so „neuen“ Partners Russland in Europa. Russland ist zwa wirtschaftlich alles andere auf der Höhe und derzeit keine Supermacht, aber Russland war es lange genug und hat die Ambitionen es wieder zu werden. Das bedeutet, man hat in Russland die gleichen Dinge gelernt wie in Amerika oder auch in China. Nämlich, dass es einen haufen kleiner zweit- dritt- oder sogar viertklassiger Länder gibt, die so tun, als würden sie Weltpolitik machen und sich anmaßemn, bei allem mitzureden aber nie mitzuzahlen oder mitzukämpfen wenn es hart kommt. Glaubst Du also, unter diesem Gesichtspunkt, dass irgendeine dieser „Großnationen“ wirklich „gleichberechtigte“ Partner hat, wenn diese Partner nicht auch „gleichverpflichtet“ sind? Und glaubst Du, das wird in Moskau wesentlich anders beurteilt als in Washington oder Peking?
Afghanistan war kein Partner der
UdSSR.
Soweit richtig, aber die damalige Regierung bat Russland um
Hilfe.
Falsch, die brachten ihren eigenen Präsidenten mit von dem eigentlich keiner vorher was gehört hatte. Babrak Karmal wurde Präsident nachdem Präsident Amin im Dezember 1979 durch ein KGB-Kommando umgebracht wurde. Das es vorher unter Tarak und Amin eine Annäherung Afghanistans an Russland gegeben hat, in der irrigen Annahme, Moskau achte seine Partner und behandele sie als gleichberechtigt ist eine andere Geschichte, die eigentlich nur vor Blauäugikeit in dieser Richtung warnen sollte.
Tschetschenien wollte seine Unabhängigkeit und kein
Partner mehr sein.
Ist schon seltsam, wie schnell die Oper in Moskau oder die
Schule in Beslan vergessen wird. Hunderte toter Kinder.
Aber wir „Guten“ dürfen den Terror in Afghanistan bekämpfen,
die Russen in Tschetschenien nicht. Schon komisch.
Nein, das ist nicht der Pnukt, und Du weißt es. Dass tschetschenische Terrororganisationen genauso schlimm sind und bekämpft werden müssen, wie jede andere, ist klar. Aber das hat der so gescholtene Bush vor Jahren schon gefordert, da hat man dann in Europa auch wieder gejault. Aber das, was die russische Armee in Tschetschenien getrieben hat um auf dem Gebiet der Tschetschenen die Unabhängigkeitsbewegung niederzuschlagen, das war auch nicht komisch. Wir regen uns auf, wenn es zu Übergriffen in Eizenfällen kommt, gleich ob in Afghanistan oder im Irak. Aber Vergewaltigung, Massenerschießung, konzentrischer Beschuss von Zivilzielen in Tschetschenien durch die Russen, das ist ok. Jam ich gebe Dir Recht, ist schon komisch.
Wenn Du die USA nicht magst, ist das Dein gutes Recht,
wenn Du deswegen aber jeden Krieg der Russen schön färben
willst (ich vermute aufgrund des Namens, Du bist Russe?), dann
ist das einfach mal sachlich daneben.
Nur mal kurz eine etwas schon ältere Liste der USA Kriege:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Auslandsinter…
Und nu? Ich finde die Formuleirungen der Lsite auch witzig. Also Texas wurde annektiert? Eigentlich trat 1848 Texas der Union bei unter anderem um sich davor zu schützen, wieder von Mexiko eingesackt zu werden und die USA führten 1845 bis 1848 Krieg gegen Mexiko genau deswegen. Zur Erinnerung Texas hatte sich bereits 1936 von Mexiko unabhängig erklärt und seither ständig mit mexikanischen Truppen zu kämpfen. Also nicht die USA annektierten Texas sondern Texas trat der Union bei, die vorher drei Jahre lang für Texas Frieheit von Mexiko gekämpft hatte. Dass dan 1848, nachdem Mexiko endgültig diesen Krieg verloren hatte, weitere Gebiete, die keine eigenen Staatsgebilde aufgebaut hatten zur Union kamen (und nicht zwangsweise), war logisch. Damals sprang so ziemlich jeder von Mexiko ab der konnte.
1853 finde ich auch schön. Die bösen Amerikaner erzwingen mit Gewaltandrohung die Öffnung japanischer Häfen für den Handel (während die guten Europäer den Opiumhandel in China erzwingen, na bravo. Aber das steht natürlich nicht in der Liste, hat ja nichts mit den bösen Amerikanern zu tun, gelle?).
Die Liste ist endlos und endlos gefärbt. Da wird nicht mit einem Wort auf das Warum eingegangen. Da steht der 1. und der 2.Weltkrieg als Eroberungskrieg der bösen Amis drin. Was bitte soll das? Das die USA, wie auch die europäischen Staaten durch eine Phase des Kolonialismus gegangen sind, ist klar. Das die Zielsetzungen größtenteils ganz anders waren, sollte auch klar sein. Also, was nu? Die Lsite beweist nur, dass die USA immer mal wieder gegen Diktaturen losgeschlagen haben, wenn es auch immer Unterschiede gab, wer auf der Lsite weiter oben stand. Glaubst Du etwa, die Sandinistas waren nette Leute?
Im Falle
des NATO-Angriffes handelte es sich darum, die Infrastruktur
eines Gegners zu zerschlagen, der seinerseits die USA
indirekt, nämlich über AQ, angegriffen hatte.
Sorry, hier muss ich etwas lächeln. Die eingesetzte Regierung
der USA erst ermöglichte den heutigen Krieg dort.
Sachlich wiederum falsch. Die Regierung wurde nicht von den USA eingesetzt. Sie wurde gewählt nachdem unter dem Schutz der USA den Bürgern eine Wahl wieder möglich war. Gewählt wurden in erster Linie Vertreter der Nordallianz. Bei der wiederum handelt es sich jedoch um eine Zusammenfassung von Widerstandsgruppen aus der Zeit der sowjetischen Besetzung die später von den Taliban unterdrückt worden waren.
und bevor Du nach dem Namen schaust, bin waschechter Pfälzer.
Humm … soll mir das jetzt was sagen?
Gruß
Peter B.