Neuer kalter Krieg gut fuer Weltfrieden?

Hallo

Das Problem besteht dann, wenn die EU selber nicht in der Lage
ist genügend Energie zu produzieren bzw. nicht genügend
Rohstoffe dafür hat. Soweit ich weiß, liegen weder größere Öl-
noch größere Erdgasvorkommen auf dem Gebiet der EU. Dadurch
entsteht eine Abhängigkeit und die zwingt sehr wohl, zu
kaufen. Also bitte nicht ganz so vereinfacht.

Soso. WIR sind gezwungen, und deshalb diktieren WIR die
Bedingungen…

Also wiedermal das alte Urübel der modernen Welt: Wie kommt
MEIN Öl unter DEINEN Boden…?

Soweit es die EU und natürlich auch Amerika betrifft, zeigt es lediglich, dass das Thema alternative Energiequellen nicht nur ein Umweltthema ist.
Soweit es die sonstige Politik betrifft, die Abhängigkeiten gibt es, aber es gibt natürlich noch viele weitere Abhängigkeiten in anderer Richtung. Worauf ich also hinweise ist, dass man immer, wenn man politisch mit solchen Abhängigkeiten herumspielt, das Gesamtbild sehen muss.
Nehmen wir doch mal ein ganz anderes Beispiel. Die europäischen Staaten haben sich ja seit dem Ende des Kalten Krieges doch sehr aus der Abhängigkeit von Amerika befreit. Neue Partnerschaften, wie mit China oder wie hier diskutiert mit Russland traten in den Vordergrund und letzten Endes war es ja diese neu gewonnene Unabhängigkeit, die es z.B. erst möglich machte, dass D sich aus dem Irak raushielt.
Denken wir das mal weiter, aber von der anderen Seite. Stellen wir uns mal vor die USA würden umgekehrt sagen, die Europäer brauchen die USA nicht mehr … und sich zurücklehnen. Oder die Welt kann ohne diese so oft gescholtenen Internventionen leben … und einfach den eigenen Bündnisverpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Klingt toll, Friede auf Erden. Nur denk das mal zu Ende. Es würde z.B. für Russland bedeuten, dass den eigenen Expansionsbestrebungen kein Einhalt geboten wird, denn die Europäer tun solche Sachen ja bekanntlich nicht. Dann würde die Abhängigkeit in die man sich vom neuen Partner gebracht hat, plötzlich deutlich kritisch werden.
Ein kleinerer Krisenherd würde automatisch in Korea stehen, wo Il-Sung immer noch eine Million Mann an der Grenze hat, bereit, innerhalb von etwa 72 Stunden zu marschieren. Denk Dir mal die Viertelmillion Amerikaner auf der anderen Seite weg. Würde eine solch gewaltsame „Wiedervereinigung“ Koreas ohne Einfluß auf den ganzen asiatischen Raum bleiben? Oder würde es den Zündfunken geben, der ein weiteres Pulverfaß zündet, nämlich das Südchinesische Meer? Das liegt ja in der Reichweite der neuen nordkoreanischen Raketen. Und wenn der Knoten platzen würde, würde das Europa überhaupt betreffen? Ist ja weit weg, nicht wahr? Aber es würde, schau Dir mal an, wie viele Produkte, die wir täglich benutzen aus dem asiatischen Raum kommen. Und vor allem, wenn in Asien ein Ballon platzt, wird wieder mehr Öl und Gas gebraucht. Würde Russland dann weiter an die EU liefern oder versuchen, die Energie als Kaufpreis für mehr Einfluß dort zu nutzen?
Fragen über Fragen, auf die keiner eine wirklich abschließende Antwort geben kann. Was ich eigentlich nur demonstrieren will ist, dass die Dinge komplexer sind und nicht einfach mit einem netten Schlagwort von „Meinem Öl unter Deinem Boden“ abgehandelt werden können.

(…)
Es gab
keine A-Waffen, dieser Verdacht hatte sich als falsch
herausgestellt.

Er hatte sich nicht als „falsch“ herausgestellt - er war
erstunken und erlogen. Das ist ein Unterschied!

Siehst Du, das ist eben das Problem. Haben Teile amerikanischer Geheimdienste und Bush selber geglaubt, dass dort an solchen Waffen gearbeitet wird (denn das war ja der anfängliche Vorwurf)? Oder war das nur ein Zusatz nachdem die UNO und vor allem die NATO-Partner bein Vorwurd des C-Waffen-Einsatzes gegen die eigene Bevölkerung und beim Vorwurf der B-Waffenentwicklung bereits weggesehen hatten.
Es ist ein Unterschied, in beide Richtungen. Die USA müssen damit leben, dass sie etwas behauptet haben, das nicht stimmte, nämlich A-Waffen. Europa muss damit leben, dem Genozid an den Kurden sowohl im Irak als auch in Teilen der Türkei immer wieder zugesehen zu haben. Speziell D. muss sich ebenfalls den Vorwurf gefallen lassen, den Türken Spähpanzer aus alten NVA-Beständen geliefert zu haben um der türkischen Armee die materiellen Möglichkeiten zum Genozid zu geben. Also mal langsam mit Vorwürfen, das geht in beide Richtungen los.

Es wurden Indizien und Beweise gefälscht, und was dem eigens
eingesetzten Sonderermittler, bzw dessen Frau, widerfahren
ist, ist inzwischen Geschichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Plame-Aff%C3%A4re

Ja ja, die Flame Affäre. Ist immer nett, wenn man was aus dem Zusammenhang reissen kann und dann den Wiki-Artikel dazu verlinken kann. Also 1.) die Affäre wurde deswegen ein Skandal, weil Valerie Flame vorsätzlich als CIA-Mitarbeiterin enttarnt wurde. Das stellt einen Straftatbestand dar. Was die Alu-Röhren angeht, so war die Sache neimals so erkennbar wie jetzt im Artikeln behauptet (Wiki-Artikel sind von Einzelautoren geschrieben, was häufig sicherstellt, dass der Artikel die Meinung des Autors mit einem scheinbaren Subjektivitätsanspruch darstellt). Die Röhren wären verwendbar gewesen, entsprachen jedoch nicht dem Stand der Technik wie er für derartige Zentrifugen in den westlichen Nationen gilt. Nordkorea, Russland, Pakistan und z.B. die ersten Zentrifugen in Isfahan verwenden immer noch Alu. Was einer der Gründe dafür ist, dass die Experten der internationalen Atomenergiebehörde ihre Schätzungen dafür, wie lange der Iran noch braucht, runterkorrigieren mussten. Eben weil es auch mit der eigentlich veralteten Technologie möglich ist.
Die Begründung für den Irak-Krieg war nicht einzig der vermutete Ankauf von Yellow-Cake im Niger, der sich als haltlos erwies. Die Begründung war, „der Irak strebe nach Atomwaffen“. Das war aber nicht neu. Weder als Behauptung, noch als Beleg. Bereits 1977 versuchte der Irak mit dem Reaktor-Block Tammuz I eine eigene Produktion von waffenfähigem Uran aufzuziehen (Frankreich hatte den Block geliefert). Tammuz I wurde durch einen Raud der israelischen Luftwaffe zerstört. Israel konnte nach anfänglichen Vorwürfen des Auslandes innerhalb der UNO nachweisen wofür Tammuz I gebaut worden war. Den Wiki-Link zu dem Reaktor habe ich Dir angehängt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Osirak
Der Irak strebte also nach Atomwaffen und zwar schon seit dreißig Jahren. Nicht jedes Land, von dem er Yellow-Cake kaufen wollte, hat dem Irak auch wirklich welches verkauft, aber jedes Land das hatte, bekam auch entsprechende Anfragen vom Irak. Also so ganz erstunken und erlogen war die Sache wohl doch nicht. Und das der Irank C-Waffen produzierte war ja allgemein bekannt. Opfer dieser Waffen wurden z.B. auch durch Hilfsorganisationen nach D gebracht und dort medizinisch behandelt. Es war also bekannt und unzweifelhaft. Das hätte als völkerrechtlicher Grund doch eigentlich schon ausreichen sollen, nicht wahr? Aber der Drang wegzuschauen war größer.

Gruß
Peter B.

Das Problem besteht dann, wenn die EU selber nicht in der Lage
ist genügend Energie zu produzieren bzw. nicht genügend
Rohstoffe dafür hat. Soweit ich weiß, liegen weder größere Öl-
noch größere Erdgasvorkommen auf dem Gebiet der EU. Dadurch
entsteht eine Abhängigkeit und die zwingt sehr wohl, zu
kaufen. Also bitte nicht ganz so vereinfacht.

Und wer zwingt EU es bei den Russen zu kaufen? Sind die die
einzigen Verkäufer auf dem Gebiet? Außerdem, wenn du etwas
hast, was ich unbedingt besitzen möchte, schlag ich dir ein
Preis vor. Bist du einverstanden, wechselt es den Besitzer.
Wenn es dir aber mehr wert ist, nennst du mir deinen Preis.
Wenn ich es zahlen kann/will, kauf ich dir doch ab. Wenn
nicht, such ich einen anderen Dummen, der es mir billiger
verkauft. Seit wann kann der Käufer seinen Preis bestimmen?!

Natürlich gibt es auch andere Verkäufer. Worauf ich hinwies ist, dass es von der EU nicht besonders clever ist, sich so sehr in solche Abhängigkeiten zu bringen. Das alleine macht die Russen sicher nicht zum Bösen in diesem Spiel, aber die Europäer sicher zum Dummen.

Natürlich darfst Du, aber solltest Du den Panzereinsatz schön
reden wollen, dann musst Du damit rechnen, dass jemand anderer
Meinung ist. Wenn also Ossietsien komplett zu Russland will,
dann hätte man das ja vor die UNO bringen können, denn es gibt
m.W. bereits UNO Resolutionen zu dem Thema. Aber man hat das
Problem dann kriegerisch gelöst und ist gleich auch noch weit
über O hinaus vorgestoßen.

Den Link hast du dir offensichtlich erst gar nicht angeschaut.
Aber was soll’s… Ich dachte, es wäre schon geklärt und
bewiesen, dass die Georgia in der Nacht in Südossetien
einmaschiert sind und Ziwillbefölkerung getötet haben aber du
weisst es ja besser…

Ich habe mir den Wiki-Artikel angesehen. Da ich aber weiß, dass Wiki-Artikel von Einzelautoren geschrieben werden und oftmals die Meinung der Einzelautoren widerspiegeln, habe ich mir die Mühe gemacht, einmal selbst nachdenken und nachzurechnen:

1.) Aus politischer Sicht macht ein Einmarsch der Georgier nach S-O. keine Sinn, denn das löste ja vorhersehbar genau das aus, was Georgien nicht wollte. S-O. war bis zu diesem Zeitpunkt formal georgisch, de facto eine Autonomie-Region. Georgien konnte also nur verlieren und wusste es, es gibt keine politische Begründung für die Behauptung, die Georgier hätten angegriffen.
2.) Technisch betrachtet ist das Rückgrat sowohl der russichen als auch der georgischen Panzerverbände der T-72. Der hat eine Reichweite von 460 Kilometern und eine Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h. Greif Dir also mal ein paar Karten und erkläre mir, wie die Bewegungen der Panzer unter diesen Parametern möglich gewesen sein können, Natürlich kann man immer behaupten, die georgischen Panzer sind früher losgefahren, deswegen erscheint es nur so, als hätten sie in etwa 5 Stunden (vom 7.August 0900 bis 1400 Ortszeit) eine Strecke von mehr als 800 km zurückgelegt, nämlich den Weg von a.) der Hauptstadt und b.) der Schwarzmeerküste. Das ist natürlich technisch unmöglich. Die Panzer müssten eine Minimalgeschwindigkeit von 140 km/h vorgelegt haben, also mehr als das Doppelte dessen was sie können.
Russische Panzer hingegen beendeten am 2.August offiziell ihr Manöver Caucasion Frontier, in dem sie bereits einen Monat lang an der Grenze standen. Wieder ein Blick auf die Karte, die russischen Panzer mussten in den besagten 5 Stunden lediglich um die einhundertsechzig Kilometer zurücklegen, was problemlos möglich ist.
Aber das Rechenspeil geht weiter. Erst am 11.August, also 4 Tage später, wird überhaupt davon berichtet, dass russiche und georgische Panzerverbände aufeinanderstoßen. Die Georgier ziehen sich sich zurück nachdem sie von den Russen ganz einfach überrollt wurde. War absehbar. Aber rechnen wir. 4 Tage=96 Stunden oder bei 60km/h eine Maximalstrecke von 5760km. Also mehr als genug um nach dem 7.August, also nachdem die ersten Schüsse gefallen waren, bis nach Gori vorzurücken, das ja nur etwa 35km von Tshkshinvali entfernt liegt. Nur bereits am 14.August besetzten die Russen Poti an der Schwarzmeerküste. Keine Frage, das haben wir ja eben ausgerechnet, dass ein T-72 die Strecke in der Zeit vom 7. bis zum 14.August schaffen kann und selbst dann noch genügend Zeitreserve für Gefechte und Übernachtungen zur Verfügung steht. Aber, ein T-72, vor allem ein ganzer Verband, kann es nicht in der Zeit vom 11. bis zum 14. schaffen. Vor allem nicht bis zum 14. morgens wenn er den gesamten 11. noch bei Gori gekämpft hat. Das gibt ein Zeitfenster von gerade einmal 48 Stunden, inklusive aufmunitionieren, Tanken, Gefechtsschäden von Gori beseitigen usw. Wir sind hier zu nahe an der Maximalstrecke dran, das sind Luftlinie bereits 12 Fahrtstunden bei Spitzengeschwindigkeit.
Daraus ergeben sich 2 Erkenntnisse:
a.) Es war den georgischen Panzern gar nicht möglich, dort zu sein wo die ersten Schüsse fielen als die ersten Schüsse fielen.
b.) russische Panzer mitsamt dem entsprechenden Tross müssen bereits mindestens einen Tag vor den ersten Schüssen genau an der Grenze bereitsgestanden haben, aufmunitioniert und gefechtsbereit. Dabei ist nicht Tshkinvali sondern der Angriff auf Poti das entscheidende Kriterium.
Also kann an der Mär nichts dran sein, das plötzlich georgische Panzer am 7.August angegriffen hätten. Dazu passt auch, das alle Reutersberichte vom 7. nur von Infanteriewaffen und Granatwerfern sprachen, also dem typischen Gefechtsbild einer vorgeschobenen Infanterie die mit heruntergelassenen Hosen erwischt wurde. Wie immer, nachdenken und nachrechnen kann helfen.

Na ja, über die C-Waffen können Dir zumindest die irakischen
Kurden was erzählen, gegen die wurden die Dinger nämlich
eingesetzt (im Irak, wo das WMD-Thema überhaupt erst
diskutiert wurde). B-Waffen-Entwicklung gab es, aber nur in
den Kinderschuhen (siehe Bericht der UNO-Kommission). Es gab
keine A-Waffen, dieser Verdacht hatte sich als falsch
herausgestellt. Und was die Unterstützung von Terrorgruppen
anging, lagen die USA insofern falsch, als dass die Mittel
nicht an AQ sondern an Hamas & Co gingen. Der richtige
Tatbestand, die falsche Adresse.

Zufälligerweise kenne ich einige Kurden. Auch aus Irak.
Seltsam, dass es mir noch keiner von denen erzählt hat!
Aber weisst du was? Ich sehe ein, dass es keinen Sinn hat, mit
dir zu diskutieren, weil du unangenehme Punkte komplett
überliest, das meiste total verdrehst usw. Ich hab schon an
mir selbst und meinem Verstand gezweifelt aber nach dem ich
deine Antworten mehreren Personen gezeigt habe(die von der
Lage sogar wesentlich mehr Ahnung haben, als ich), weiss ich,
dass mit mir alles in Ordnung ist.

Ja, dazu dann auch mal ein paar Bilder.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,grossbi… (das ist eines mit Saddams politischen Gegnern, wie unschwer zu erkennen aus dem Spiegel)

http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB… (Hier dann mal die FAZ, die sind ja auch nicht ganz normal und haben weniger Ahnung als Deine angeblich kurdischen Freunde)

http://www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080807de.html (das hier ist ein Artikel von einer Menschenrechtsorganisation, die auch keine Ahnung hat)

http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kurdi-almani-ka… (das hier ist aus dem österreichischen Standard, simpelr konventioneller Massenmord, aber die haben ja auch keine Ahnung)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,490374,… (Das hier ist ein Spiegelartikel zum Todesurteil gegen Ali Hassan al Madschid aka Chemie-Ali, aber wie gesagt, mit dem Spiegel kann man nicht diskutieren, der ignoriert alles, was ihm nicht passt).

Ich kann hier hundert Sieten füllen. Jemand, der diese Gräueltaten leugnet steht für mich auf einer Stufe mit Holocaust-Leugnern.

Gruß
Peter B.

Hallo!

Nun, es könnte sein, dass eure Argumentationen am Problem
vorbeigehen.

Falsch ist es pauschal die einen automatisch als die Guten und
die anderen automatisch als die Bösen hinzustellen.

Sicher, aber es geht mir weniger um Gut und Böse als mehr darum, was wen triebt, dann kann man besser aussuchen, wer zu einem passt. Richtig gut ist in der Politik doch sowieso keiner, kann sich gar keiner leisten.

Unrecht ist unrecht und bleibt Unrecht, das hat nichts damit
zu tun, wer es begeht. Darüber kann man diskutieren und Recht
von Unrecht zu unterscheiden ist schon schwer genug. Aber
einseitige Pauschalierungen sind grundsätzlich falsch.

Weswegen ich mich auch gegen die einseitigen Pauschalierungen gegenüber den USA wende und der einseitigen Aussage „Russland behandele seine Partner gut und sei überhaupt total nett“. Vor allem aber wende ich mich gegen die Darstellung D sei moralisch in diesen Fragen unangreifbar. In den Irak gehen oder nicht war sicher auch die Entscheidung Frieden um jeden Preis oder ein paar Massenmörder noch länger herrschen zu lassen. Irgendwie ist keine der beiden Entscheidungen richtig „gut“. Da gab es keine „gute“ Entscheidung. Das muss man akzeptieren. Nur das nachträglich weißwaschen geht mir gegen den Strich.

Dinge sind halt nicht so einfach, nehmen wir beispielsweise
die Ukraine, um nicht immer von den bösen Russen reden zu
müssen, dann erkläre ich was ich meine:

Wie war das mit der orangenen Revolution? Im Westen ein ganz
klares Bild: da gibts die guten Orangen um Juschtschenko und
die bösen Blauen um Janukowitsch.

Nun gut, was hat die orangene Revolution gebracht? Sicherlich
einige positive Seiten. Eine Öffnung der Ukraine nach Westen
beispielsweise, damit wir der Horizont etwas weiter. Es gibt
auch ernsthafte Bemühungen einer Verbesserung der staatlichen
Strukturen (naja, die Korruption hindert da so manche
Verbesserung).

Für unser Bild alles klar, genauer hingesehen ist die Sache
nicht so einfach: auf der anderen Seite der Medaille steht ein
neuer Nationalismus. Da werden beispielsweise Kinder in der
Schule diskriminiert, weil ihre Muttersprache nicht ukrainisch
ist, obwohl sogar die Mehrheit in der Region russisch spricht.
Russische Wegweiser und Straßenbezeichnungen werden entfernt
etc.

Widerspricht nicht das eigentlich unseren Werten, die wir in
der EU so vertreten (von dummen Nationalisten abgesehen)? Ist
nicht unsere EU eigentlich gegen Nationalismus gerichtet?

Na ja, da muss ich jetzt zumindest, was die Details angeht passen, Ukraine bin ich nicht richtig sattelfest, was die aktuelle Politik angeht. Aber was die grundsätzliche Diskrepanz zwischen den Werten und dem Tun angeht, gebe ich Dir Recht.
Übrigens muss ich gar nicht so weit gehen. In der Bretagne darf man ja erst seit etwa 25 Jahren wieder Bretonisch sprechen.
Ich sehe mit der EU zwei Probleme, Probleme, die sich eigentlich nach normalem Menschenverstand ausschließen sollten, aber irgendwie klappt es in der EU, beides zu haben. Einerseits gibt es so etwas wie einen EU-Nationalismus. Der äußert sich darin, dass die EU immer wieder die Rolle einer zusätzlichen Supermacht auf diplomatischem Parkett spielen will und mit Tricks versucht, mehr Sitze im Weltsicherheitsrat zu ergattern als selbst China oder die USA haben. Denn die haben jeder einen, Europa will zwei, einen für D und einen für F. Und England ist natürlich auch nicht abgeneigt. Andererseits behindert sich die EU durch politischen Nationalismus der einzelnem Mitgliedsstaaten selbst. Da wird die EU verwendet um Wirtschaftsvorteile als EU-Handelshemmnis zu deklarieren aber die eigenen Marken zu schützen (beispielsweise Reinheitsgebot und Methode Champagnoise. Da macht dann in der Außenpolitik doch wieder jeder, was er will (England und Polen beispielsweise gehen in den Irak, Deutschland und Frankreich nicht). Ich glaube, dass die EU noch weit von dem entfernt ist, was sie sein möchte oder könnte. Nur der Anspruch ist bereits da.

Beim letzten Parlamentswahlkampf war ich in der Ukraine und
habe den Wahlkampf soweit ich konnte verfolgt und habe
Wahlprogramme gelesen: nehmen wir mal die Blauen. Die standen
da zwar nicht so für eine Westöffnung, aber da war
andererseits die Rede von einem binationalen Land mit
gleichberechtigten Ethnien und Sprachen, Minderheitenschutz
etc. - das klang wohltuhend im Vergleich zum Nationalismus des
anderen Lagers (ja und ich weiß schon, dass Wahlkampf und
Wirklichkeit zwei verschiedene Paar Schuhe sind).

Man könnte natürlich gerade die Gewinner eines Wahlkampfes an der Diskrepanz zwischen dem was sie im Wahlkampf sagten und hinterher taten messen. Oder man könnte die Wahlkampfversprechen gegen die Realität halten und abschätzen, was von den Versprechungen überhaupt möglich ist. Dann hätte aber hier in den USA gerade Obama nicht so gut ausgesehen.

Sowas wirkt sich auch im Alltag aus. Wenn in der Süd- oder
Ostukraine die Bevölkerung sagt, sie unterstützen Putin in
diesen Fragen, dann nicht deswegen, weil sie gegen den Westen
oder gegen die Demokratie sind (im Gegenteil, die EU genießt
bei der Durchschnittsbevölkerung ein hohes Ansehen, das kann
man leicht feststellen, indem man die Leute auf der Straße
einfach fragt), sondern weil sie Angst haben, dass andernfalls
ihr Kind in der Schule nicht mehr Lesen und Schreiben in
seiner Muttersprache lernen kann. Der Westen schweigt zu
diesen Themen, an wen sollen die sich wenden?

Trotzdem halte ich es für gut, wenn auch solche Themen mehr im Westen publik gemacht werden. Weil es eben doch untschwellig Reaktionen formt. Das Problem gerade Westeuropas scheint ja zu sein, dass man zwar die anderen Völker nicht kennt, nicht weiß, was da los ist, aber noch viel stärker als Amerika glaubt, zu wissen, was los ist.

Das war jetzt nur ein Beispiel, aber Probleme sehen von hier
manchmal ganz anders aus als vor Ort und daraus entstehen
verschiedene Sichtweisen. Die russische Bevölkerung außerhalb
Russlands hat nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in vielen
Ländern leiden müssen, da ist die Ukraine noch ein harmloses
Beispiel.

Aber es ist auch ein Beispiel für ein weitergehendes Problem. Man kann ja eben dieses Ukraine-Baispiel nicht nur am Sprachproblem festmachen. Bei näherem Nachdenken spielt da ja noch vieles andere mit rein. Job-Diskriminierung z.B. Ausbildungschancen. Noch wüster wird es, wenn man sich vom reinen innenpolitischen Fokus abwendet und die Sache international sieht. Was bedeutet z.B. der Nationalismus der Orangen für internationale Beziehungen? Eines greift ins andere, es ist einfach nicht mehr möglich Dinge mit genau einem einzigen Totschlägerargument zu beurteilen.

Das heißt jetzt natürlich wiederum nicht, dass Russland auf
georgischem Territorium militärisch eingreifen kann wie es
will.

Ist aber ganz einfach, denn irgendwo finden sich immer genug Trottel, denen man erzählen kann, der andere hat zuerst geschossen. Schon Hitler hat ja den 2.Weltkrieg mit „Seit heute Morgen wird ZURÜCKgeschossen begonnen“. Deswegen meine Neigung ab und zu Sand ins Getriebe der Gläubigkeit zu werfen.

Man sieht also, es ist nicht so einfach mit Gut und Böse. Es
ist nicht alles nur schwarz und weiß.

Darf ich weiter gehen? Die Welt ist bunt, aber reines weiß und reines schwarz hat mir bisher keiner zeigen können.

Gruß
Peter B.

Diskusion beendet, weil sinnlos.

Warum? Zu viele Fakten, die nicht in Dein Weltbild passen?

Hallo!

Weswegen ich mich auch gegen die einseitigen Pauschalierungen
gegenüber den USA wende und der einseitigen Aussage „Russland
behandele seine Partner gut und sei überhaupt total nett“.

Letztere Aussage wurde aber jetzt auch nicht unbedingt hier getroffen.

Vor
allem aber wende ich mich gegen die Darstellung D sei
moralisch in diesen Fragen unangreifbar. In den Irak gehen
oder nicht war sicher auch die Entscheidung Frieden um jeden
Preis oder ein paar Massenmörder noch länger herrschen zu
lassen.

Nein, da nimmst du nämlich das Ziel vorweg. So stand die Alternative nicht und deine Darstellung ist manipulierend, denn sie impliziert, dass ein Krieg im Irak automatisch Frieden bringt. Es ging aber um die Entscheidung Krieg ja oder nein, alles andere ist eine Einschätzung der Folgen der Entscheidung, je nach dem wie sie getroffen wird.

Irgendwie ist keine der beiden Entscheidungen richtig
„gut“. Da gab es keine „gute“ Entscheidung. Das muss man
akzeptieren. Nur das nachträglich weißwaschen geht mir gegen
den Strich.

Weißwaschen muss man gar nichts. Ideallösungen gibt es meistens nicht und vor allem sind alle keine Hellseher.

Na ja, da muss ich jetzt zumindest, was die Details angeht
passen, Ukraine bin ich nicht richtig sattelfest, was die
aktuelle Politik angeht. Aber was die grundsätzliche
Diskrepanz zwischen den Werten und dem Tun angeht, gebe ich
Dir Recht.
Übrigens muss ich gar nicht so weit gehen. In der Bretagne
darf man ja erst seit etwa 25 Jahren wieder Bretonisch
sprechen.

Ja, da sind wir uns einig.

Ich sehe mit der EU zwei Probleme, Probleme, die sich
eigentlich nach normalem Menschenverstand ausschließen
sollten, aber irgendwie klappt es in der EU, beides zu haben.
Einerseits gibt es so etwas wie einen EU-Nationalismus. Der
äußert sich darin, dass die EU immer wieder die Rolle einer
zusätzlichen Supermacht auf diplomatischem Parkett spielen
will und mit Tricks versucht, mehr Sitze im Weltsicherheitsrat
zu ergattern als selbst China oder die USA haben. Denn die
haben jeder einen, Europa will zwei, einen für D und einen für
F. Und England ist natürlich auch nicht abgeneigt.
Andererseits behindert sich die EU durch politischen
Nationalismus der einzelnem Mitgliedsstaaten selbst. Da wird
die EU verwendet um Wirtschaftsvorteile als EU-Handelshemmnis
zu deklarieren aber die eigenen Marken zu schützen
(beispielsweise Reinheitsgebot und Methode Champagnoise. Da
macht dann in der Außenpolitik doch wieder jeder, was er will
(England und Polen beispielsweise gehen in den Irak,
Deutschland und Frankreich nicht). Ich glaube, dass die EU
noch weit von dem entfernt ist, was sie sein möchte oder
könnte. Nur der Anspruch ist bereits da.

Ja, ebenso Zustimmung

Beim letzten Parlamentswahlkampf war ich in der Ukraine und
habe den Wahlkampf soweit ich konnte verfolgt und habe
Wahlprogramme gelesen: nehmen wir mal die Blauen. Die standen
da zwar nicht so für eine Westöffnung, aber da war
andererseits die Rede von einem binationalen Land mit
gleichberechtigten Ethnien und Sprachen, Minderheitenschutz
etc. - das klang wohltuhend im Vergleich zum Nationalismus des
anderen Lagers (ja und ich weiß schon, dass Wahlkampf und
Wirklichkeit zwei verschiedene Paar Schuhe sind).

Man könnte natürlich gerade die Gewinner eines Wahlkampfes an
der Diskrepanz zwischen dem was sie im Wahlkampf sagten und
hinterher taten messen. Oder man könnte die
Wahlkampfversprechen gegen die Realität halten und abschätzen,
was von den Versprechungen überhaupt möglich ist. Dann hätte
aber hier in den USA gerade Obama nicht so gut ausgesehen.

Es ist ein allgemeines Problem, wenn jemand Wahlversprechen glaubt. Ich treffe meine politischen Entscheidungen nicht nach Wahlkämpfen so wie die meisten politisch interessierten es nicht tun.

Sowas wirkt sich auch im Alltag aus. Wenn in der Süd- oder
Ostukraine die Bevölkerung sagt, sie unterstützen Putin in
diesen Fragen, dann nicht deswegen, weil sie gegen den Westen
oder gegen die Demokratie sind (im Gegenteil, die EU genießt
bei der Durchschnittsbevölkerung ein hohes Ansehen, das kann
man leicht feststellen, indem man die Leute auf der Straße
einfach fragt), sondern weil sie Angst haben, dass andernfalls
ihr Kind in der Schule nicht mehr Lesen und Schreiben in
seiner Muttersprache lernen kann. Der Westen schweigt zu
diesen Themen, an wen sollen die sich wenden?

Trotzdem halte ich es für gut, wenn auch solche Themen mehr im
Westen publik gemacht werden. Weil es eben doch untschwellig
Reaktionen formt. Das Problem gerade Westeuropas scheint ja zu
sein, dass man zwar die anderen Völker nicht kennt, nicht
weiß, was da los ist, aber noch viel stärker als Amerika
glaubt, zu wissen, was los ist.

Den Eindruck habe ich so nicht. Ich habe zwar den Eindruck, dass man die anderen Völker nicht kennt, aber andererseits sind da die Amerikaner um nichts besser.

Das war jetzt nur ein Beispiel, aber Probleme sehen von hier
manchmal ganz anders aus als vor Ort und daraus entstehen
verschiedene Sichtweisen. Die russische Bevölkerung außerhalb
Russlands hat nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in vielen
Ländern leiden müssen, da ist die Ukraine noch ein harmloses
Beispiel.

Aber es ist auch ein Beispiel für ein weitergehendes Problem.
Man kann ja eben dieses Ukraine-Baispiel nicht nur am
Sprachproblem festmachen. Bei näherem Nachdenken spielt da ja
noch vieles andere mit rein. Job-Diskriminierung z.B.
Ausbildungschancen. Noch wüster wird es, wenn man sich vom
reinen innenpolitischen Fokus abwendet und die Sache
international sieht. Was bedeutet z.B. der Nationalismus der
Orangen für internationale Beziehungen? Eines greift ins
andere, es ist einfach nicht mehr möglich Dinge mit genau
einem einzigen Totschlägerargument zu beurteilen.

Zustimmung

Das heißt jetzt natürlich wiederum nicht, dass Russland auf
georgischem Territorium militärisch eingreifen kann wie es
will.

Ist aber ganz einfach, denn irgendwo finden sich immer genug
Trottel, denen man erzählen kann, der andere hat zuerst
geschossen. Schon Hitler hat ja den 2.Weltkrieg mit „Seit
heute Morgen wird ZURÜCKgeschossen begonnen“. Deswegen meine
Neigung ab und zu Sand ins Getriebe der Gläubigkeit zu werfen.

Ja so eine Neigung ist ja jetzt nichts schlechtes. Soweit ich weiß, wird aber auch nicht von Russlandkritischen ernsthaft bezweifelt, dass die ersten Kampfhandlungen von Georgien aus gingen.

Man sieht also, es ist nicht so einfach mit Gut und Böse. Es
ist nicht alles nur schwarz und weiß.

Darf ich weiter gehen? Die Welt ist bunt, aber reines weiß und
reines schwarz hat mir bisher keiner zeigen können.

Ja, da stimme ich zu

Gruß
Tom

Hallo! привет :wink: (мне нужно практиковать русский язык:wink: )

Ich kann natürlich nicht in die Köpfe der Politiker schauen,
aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland wirklich
danach strebt. Die haben schon zuhause genügend Probleme, mit
denen sie nicht fertig werden, was sollen die noch mit der
Rest der Welt anfangen?!

Nun, gerade deswegen. Gerade dann, wenn es im Land viele Probleme gibt nützt den Mächtigen ein äußerer Gegner und wenn es keinen wirklichen äußeren Gegner gibt, dann konstruiert man ihn, um eine Begründung zu haben, ihn abwehren zu können. Das ist keine russische Erfindung und keine russische Eigenheit, sondern eine alte Sache und überall so. Die Leute fallen immer wieder darauf hinein - man muss sich nur die Geschichte anschauen.

Und warum sollte man sowas überhaupt
anstreben? Was für Vorteile hat man? Sorry, vielleicht bin ich
zu blöd oder zu naiv, aber ich seh es wirklich nicht…

Objektiv gesehen: die Menschheit hat überhaupt keine Vorteile davon. Ich würde mir wünschen, wenn die Menschen ihr Machtstreben und Nationalismus endlich ablegen würden. Die Welt könnte wesentlich besser sein.

Die Realität sieht halt leider nicht so aus und da müssen alle gnadenlos selbstkritisch sein - das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Ich verstehe aber deine Reaktion hier, denn über Russland und die Russen gibt es hier viele negative Klischees, die nicht zutreffen und einfach falsch sind. Es ist sicher nicht angenehm, ständig damit konfrontiert zu werden, andererseits hat auch das historische Gründe und alle Menschen sind durch ihre eigenen Erfahrungen geprägt.

Gruß
Tom

Hallo

Klingt toll, Friede auf Erden. Nur denk das mal zu Ende. Es
würde z.B. für Russland bedeuten, dass den eigenen
Expansionsbestrebungen kein Einhalt geboten wird, denn die
Europäer tun solche Sachen ja bekanntlich nicht.

Aufgrund welcher Ereignisse unterstellst Du Russland Expansionsbestrebungen? War es nicht eher so, dass russisches bzw sowjetisches Territorium UND Einflusssphäre seit 1989 kontinuierlich zurückverlagert wurden?

Dann würde
die Abhängigkeit in die man sich vom neuen Partner gebracht
hat, plötzlich deutlich kritisch werden.
Ein kleinerer Krisenherd würde automatisch in Korea stehen, wo
Il-Sung immer noch eine Million Mann an der Grenze hat,

der „Automatismus“ ist mir nicht ganz klar…

bereit, innerhalb von etwa 72 Stunden zu marschieren. Denk Dir
mal die Viertelmillion Amerikaner auf der anderen Seite weg.

…denn eine Fernbleiben der USA hiesse nicht zwangsläufig, dass sich niemand einmischt.

Würde eine solch gewaltsame „Wiedervereinigung“ Koreas ohne
Einfluß auf den ganzen asiatischen Raum bleiben? Oder würde es
den Zündfunken geben, der ein weiteres Pulverfaß zündet,
nämlich das Südchinesische Meer? Das liegt ja in der
Reichweite der neuen nordkoreanischen Raketen.

Genau DAS ist der Punkt: Es wird immer so getan, als wären Nordkorea und die USA die einzigen Beteiligten, aber das entspricht einfach nicht der Wahrheit - wie ein kurzer Blick auf die politische Karte der Region zeigt: China als regionale Grossmacht hat keinerlei Interesse an einem solchen Konflikt und wird entsprechend ALLES tun, um Nordkorea still zu halten. Ich bin mir relativ sicher, dass ALLES wirklich ALLES heisst.

Und wenn der
Knoten platzen würde, würde das Europa überhaupt betreffen?

DIe Unruhe würde in jedem FAll den Handel treffen - mit ein GRund, warum China Nordkorea eher „befrieden“ würde, als zuzusehen, wie die Quelle des eigenen Wohlstands Schaden nimmt.

Ist ja weit weg, nicht wahr? Aber es würde, schau Dir mal an,
wie viele Produkte, die wir täglich benutzen aus dem
asiatischen Raum kommen. Und vor allem, wenn in Asien ein
Ballon platzt, wird wieder mehr Öl und Gas gebraucht. Würde
Russland dann weiter an die EU liefern oder versuchen, die
Energie als Kaufpreis für mehr Einfluß dort zu nutzen?

Aber wieso soll das Russlands Problem in den verhandlungen mit dem „abhängigen“ Europa sein?
Gewöhnlich verkauft man seine Ware an DEN, der einem das günstigste Angebot macht.
Wenn WIR das nicht sind, haben wir eben PEch gehabt. Das nennt man MArktwirtschaft und wurde lange als „der“ grosse Heilsbringer verkauft. Jetzt, wo uns die „Marktgesetze“ plötzlich unangenehm werden könnten, appeliren wir an moralisches Gedöns? Das hat uns doch bisher AUCH nicht interessiert.

Fragen über Fragen, auf die keiner eine wirklich abschließende
Antwort geben kann. Was ich eigentlich nur demonstrieren will
ist, dass die Dinge komplexer sind und nicht einfach mit einem
netten Schlagwort von „Meinem Öl unter Deinem Boden“
abgehandelt werden können.

Doch. Es ist genau SO einfach: Wenn wir keine passenden Angebote für Russlands Energieschätze machen, bekommt diese eben ein anderer. Das ist UNSERE bisherige Überzeugung, und ist KEINE Erpressung. Wäre es diese, so wären WIR (der Westen) Meister in dieser Disziplin. Ein Beispiel gefällig? Warum traut sich kein westlicher Konzern, mit einer bestimmten Karibikinsel Handel zu treiben? Vielleicht, weil es an anderer Stelle auf der gleichen Ozeanseite erhebliche Konsequenzen hätte?

Er hatte sich nicht als „falsch“ herausgestellt - er war
erstunken und erlogen. Das ist ein Unterschied!

Siehst Du, das ist eben das Problem. Haben Teile
amerikanischer Geheimdienste und Bush selber geglaubt, dass
dort an solchen Waffen gearbeitet wird (denn das war ja der
anfängliche Vorwurf)? Oder war das nur ein Zusatz nachdem die
UNO und vor allem die NATO-Partner bein Vorwurf des
C-Waffen-Einsatzes gegen die eigene Bevölkerung und beim
Vorwurf der B-Waffenentwicklung bereits weggesehen hatten.

Wo ist denn da die Logik?
Wenn meine „Partner“ in der einen Sache nicht recht folgen, erfinde ich eben einen schlagkräftigen anderen Grund?
Glaubwürdigkeit sieht anders aus.

Es ist ein Unterschied, in beide Richtungen. Die USA müssen
damit leben, dass sie etwas behauptet haben, das nicht
stimmte, nämlich A-Waffen.

Die Behauptung, der Irak hätte versucht, in Niger Uranoxid zu bekommen, kam zu einem Zeitpunkt, als das Gegenteil bereits erwiesen war. Daher der Artikel Botschafter Wilsons („What I didn’t find in Niger“), der wohl glaubte, seinen Ohren und Augen nicht trauen zu können.
Wenn etwas behauptet wird, von dem derjenige selbst weiss, dass es nicht stimmt, nennt man das landläufig eine Lüge. An ein Versehen glaubst Du doch wohl selber nicht?

Es wurden Indizien und Beweise gefälscht, und was dem eigens
eingesetzten Sonderermittler, bzw dessen Frau, widerfahren
ist, ist inzwischen Geschichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Plame-Aff%C3%A4re

Ja ja, die Flame Affäre. Ist immer nett, wenn man was aus dem
Zusammenhang reissen kann und dann den Wiki-Artikel dazu
verlinken kann. Also 1.) die Affäre wurde deswegen ein
Skandal, weil Valerie Flame vorsätzlich als CIA-Mitarbeiterin
enttarnt wurde.
Das stellt einen Straftatbestand dar.

Richtig: Das war die rechtliche Seite. Die politische Dimension war aber der GRUND für diese Enttarnung. Einer lustigen Laune der Cheney-Clicqe ist sie ja eher NICHT entsprungen ;o) :Es ging um billige Rache, um Botschafter Wilson eins auszuwischen. Dieser hielt nämlich nicht die Klappe, als ihn seine Auftraggeber durch offensichtliche Verdrehung der durch ihn ermittelten Fakten diskreditierten.

Die Begründung für den Irak-Krieg war nicht einzig der
vermutete Ankauf von Yellow-Cake im Niger, der sich als
haltlos erwies.

Wie schon gesagt: Erst, als sich der Vorwurf bereits als „haltlos“ erwiesen hatte, wurde er öffentlich gemacht. Das ist eine ziemliche billige Taktik, deren Nichtaufgehen man eigentlich hätte vorhersehen müssen. Es sei denn, man hätte sich bei der Einschätzung der Verschwiegenheit des „Ermittlers“ grob verschätzt…

Und das der Irank C-Waffen produzierte war ja
allgemein bekannt.

Genau: Von den USA bekam er im Krieg gegen den Iran immerhin Zielkoordinaten für den günstigsten Einsatz genannt. Ziemlich unglaubwürdig, ihm daraus später einen Strick drehen zu wollen, OHNE sich selbst zu belasten.

Opfer dieser Waffen wurden z.B. auch durch
Hilfsorganisationen nach D gebracht und dort medizinisch
behandelt. Es war also bekannt und unzweifelhaft. Das hätte
als völkerrechtlicher Grund doch eigentlich schon ausreichen
sollen, nicht wahr? Aber der Drang wegzuschauen war größer.

Du meinst, man hätte ihm die Waffen schon ab 1980 wegnehmen sollen, statt ihn auch noch mit Zieldaten dafür zu versorgen? Da stimme ich Dir ausdrücklich zu.

Viele Grüsse!

Denis

Hallo,

jetzt war mir das Ding durch die Lappen gegangen, sorry für die verspätete Antwort.

Weswegen ich mich auch gegen die einseitigen Pauschalierungen
gegenüber den USA wende und der einseitigen Aussage „Russland
behandele seine Partner gut und sei überhaupt total nett“.

Letztere Aussage wurde aber jetzt auch nicht unbedingt hier
getroffen.

Ich finde hier, gerade in diesem Teilboard insbesondere die Aussgae, Russland behandele seine Partner gleichberechtigt immer wieder. Selbst Menschenrechtsverletzungen werden mit einem lapidaren „na gut“ abgetan. Während die Amerikaner die bösen Cowboys sind, die Kriege starten, Menschen foltern und alle zwingen Englisch zu sprechen (das ist ja das neueste Highlight aus dem Thread warum die Franzosen die Amerikaner nicht mögen.

Vor
allem aber wende ich mich gegen die Darstellung D sei
moralisch in diesen Fragen unangreifbar. In den Irak gehen
oder nicht war sicher auch die Entscheidung Frieden um jeden
Preis oder ein paar Massenmörder noch länger herrschen zu
lassen.

Nein, da nimmst du nämlich das Ziel vorweg. So stand die
Alternative nicht und deine Darstellung ist manipulierend,
denn sie impliziert, dass ein Krieg im Irak automatisch
Frieden bringt. Es ging aber um die Entscheidung Krieg ja oder
nein, alles andere ist eine Einschätzung der Folgen der
Entscheidung, je nach dem wie sie getroffen wird.

Wenn man sich bei der Entscheidung über einen Krieg keine Gedanken darüber macht, wozu ein Krieg und was die Folgen sind/sein können, wann dann? Ich empfinde es nicht als manipulierend, auf die Verpflichtung von Entscheidungsträgern hinzuweisen, sich Gedanken über die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu machen. Und gerade in diesem Falle war ja bekannt, gegen wen es ging und was dieser jemand (nämlich Saddam Hussein) seinem eigenen Volk antat.

Irgendwie ist keine der beiden Entscheidungen richtig
„gut“. Da gab es keine „gute“ Entscheidung. Das muss man
akzeptieren. Nur das nachträglich weißwaschen geht mir gegen
den Strich.

Weißwaschen muss man gar nichts. Ideallösungen gibt es
meistens nicht und vor allem sind alle keine Hellseher.

Sorry, dass ich da schon wieder widersprechen muss. Es war ja dringend notwendig, dass keine A-Waffen und Versuche A-Waffen zu bauen gefunden wurden. Was wäre denn passiert, wenn? Denk das mal bis zum Ende durch. Ich gebe Dir auch mal einen kleinen Hinweis. Es gab im Irak bereits einmal einen Reaktorblock der als Ausgangspunkt einer irakischen A-Waffentechnik dienen sollte, nämlich Tammuz I. Der wurde, noch bevor er heiß wurde, von den Israelis zerstört. Seit 1977 wußte die Welt also bereits, dass der Irak Atomwaffen haben wollte. Und es hat genügend Versuche gegeben Yellow-Cake einzukaufen nur waren die nicht erfolgreich. Also die Behauptung „er strebe“ war sicher richtig und bewiesen. Nur war er nicht erfolgreich und es konnte keiner wirklich sagen, wann er erfolgreich sein würde. Das wusste jeder, das kann sogar jeder im Internnet (z.B. Wiki) nachlesen. Es wusste auch jeder, dass er C-Waffen gegen die eigenen Kurden einsetzte. Die Opfer wurden ja z.T. von Hilfsorganisationen nach Deutschland gebracht und dort behandelt. Auch kein Geheimnis.
Die Entscheidung war also nicht nur einfach kontextlos Krieg ja oder nein.

Na ja, da muss ich jetzt zumindest, was die Details angeht
passen, Ukraine bin ich nicht richtig sattelfest, was die
aktuelle Politik angeht. Aber was die grundsätzliche
Diskrepanz zwischen den Werten und dem Tun angeht, gebe ich
Dir Recht.
Übrigens muss ich gar nicht so weit gehen. In der Bretagne
darf man ja erst seit etwa 25 Jahren wieder Bretonisch
sprechen.

Ja, da sind wir uns einig.

Ich sehe mit der EU zwei Probleme, Probleme, die sich
eigentlich nach normalem Menschenverstand ausschließen
sollten, aber irgendwie klappt es in der EU, beides zu haben.
Einerseits gibt es so etwas wie einen EU-Nationalismus. Der
äußert sich darin, dass die EU immer wieder die Rolle einer
zusätzlichen Supermacht auf diplomatischem Parkett spielen
will und mit Tricks versucht, mehr Sitze im Weltsicherheitsrat
zu ergattern als selbst China oder die USA haben. Denn die
haben jeder einen, Europa will zwei, einen für D und einen für
F. Und England ist natürlich auch nicht abgeneigt.
Andererseits behindert sich die EU durch politischen
Nationalismus der einzelnem Mitgliedsstaaten selbst. Da wird
die EU verwendet um Wirtschaftsvorteile als EU-Handelshemmnis
zu deklarieren aber die eigenen Marken zu schützen
(beispielsweise Reinheitsgebot und Methode Champagnoise. Da
macht dann in der Außenpolitik doch wieder jeder, was er will
(England und Polen beispielsweise gehen in den Irak,
Deutschland und Frankreich nicht). Ich glaube, dass die EU
noch weit von dem entfernt ist, was sie sein möchte oder
könnte. Nur der Anspruch ist bereits da.

Ja, ebenso Zustimmung

Nur stellt sich nun die Frage, die ja auch hier mehrfach durchkam, würde die EU zusammen mit Russland diesen Ansprüchen gerecht werden können. Denn implizit taucht ja immer wieder die Idee einer zweiten Supermacht Russland oder Europa auf. Was mir an der Sache jetzt Sorgen macht, ist ganz einfach, dass man nicht sicher sein kann, wer da die Hosen an hat. Europa, da untereinander immer wieder zerstritten ist, oder Russland, das sich militärisch in einer Neuaufrüstung befindet und politisch einen neuen Nationalismus einleitet?

Beim letzten Parlamentswahlkampf war ich in der Ukraine und
habe den Wahlkampf soweit ich konnte verfolgt und habe
Wahlprogramme gelesen: nehmen wir mal die Blauen. Die standen
da zwar nicht so für eine Westöffnung, aber da war
andererseits die Rede von einem binationalen Land mit
gleichberechtigten Ethnien und Sprachen, Minderheitenschutz
etc. - das klang wohltuhend im Vergleich zum Nationalismus des
anderen Lagers (ja und ich weiß schon, dass Wahlkampf und
Wirklichkeit zwei verschiedene Paar Schuhe sind).

Man könnte natürlich gerade die Gewinner eines Wahlkampfes an
der Diskrepanz zwischen dem was sie im Wahlkampf sagten und
hinterher taten messen. Oder man könnte die
Wahlkampfversprechen gegen die Realität halten und abschätzen,
was von den Versprechungen überhaupt möglich ist. Dann hätte
aber hier in den USA gerade Obama nicht so gut ausgesehen.

Es ist ein allgemeines Problem, wenn jemand Wahlversprechen
glaubt. Ich treffe meine politischen Entscheidungen nicht nach
Wahlkämpfen so wie die meisten politisch interessierten es
nicht tun.

Aber viele tun es. Wäre dem nicht so, wäre auch Obama nicht Präsident geworden. Interessant wird es jetzt zu sehen, wie viele der Versprechen, die er gab, eingehalten werden und dementsprechend bei der nächsten Wahl zu handeln. Und so ist es ja überall. Insofern glaube ich, dass eine Bewertung von Politikern nach eingehaltenen Wahlversprechen zulässig ist.

Sowas wirkt sich auch im Alltag aus. Wenn in der Süd- oder
Ostukraine die Bevölkerung sagt, sie unterstützen Putin in
diesen Fragen, dann nicht deswegen, weil sie gegen den Westen
oder gegen die Demokratie sind (im Gegenteil, die EU genießt
bei der Durchschnittsbevölkerung ein hohes Ansehen, das kann
man leicht feststellen, indem man die Leute auf der Straße
einfach fragt), sondern weil sie Angst haben, dass andernfalls
ihr Kind in der Schule nicht mehr Lesen und Schreiben in
seiner Muttersprache lernen kann. Der Westen schweigt zu
diesen Themen, an wen sollen die sich wenden?

Trotzdem halte ich es für gut, wenn auch solche Themen mehr im
Westen publik gemacht werden. Weil es eben doch untschwellig
Reaktionen formt. Das Problem gerade Westeuropas scheint ja zu
sein, dass man zwar die anderen Völker nicht kennt, nicht
weiß, was da los ist, aber noch viel stärker als Amerika
glaubt, zu wissen, was los ist.

Den Eindruck habe ich so nicht. Ich habe zwar den Eindruck,
dass man die anderen Völker nicht kennt, aber andererseits
sind da die Amerikaner um nichts besser.

Oh, das sind sie sicher nicht. Nicht besser und nicht schlechter. Aber der Glaube, zu wissen was da los ist, der ist größer in Europa. Da muss ich gar nicht weit suchen. Alleine hier auf dem Board (ich bin auch in Geschichte und Militärgeschichte unterwegs) ist es völlig normal, dass Leute mit irgendwelche Dinge über einen Landstrich in einem anderen Land erzählen offensichtlich ohne auch nur zu wissen, wo der liegt. Besonders hübsch fand ich vor einiger Zeit die Bereicherung Afghanistans um einen Mittelmeerhafen …

Das war jetzt nur ein Beispiel, aber Probleme sehen von hier
manchmal ganz anders aus als vor Ort und daraus entstehen
verschiedene Sichtweisen. Die russische Bevölkerung außerhalb
Russlands hat nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in vielen
Ländern leiden müssen, da ist die Ukraine noch ein harmloses
Beispiel.

Aber es ist auch ein Beispiel für ein weitergehendes Problem.
Man kann ja eben dieses Ukraine-Baispiel nicht nur am
Sprachproblem festmachen. Bei näherem Nachdenken spielt da ja
noch vieles andere mit rein. Job-Diskriminierung z.B.
Ausbildungschancen. Noch wüster wird es, wenn man sich vom
reinen innenpolitischen Fokus abwendet und die Sache
international sieht. Was bedeutet z.B. der Nationalismus der
Orangen für internationale Beziehungen? Eines greift ins
andere, es ist einfach nicht mehr möglich Dinge mit genau
einem einzigen Totschlägerargument zu beurteilen.

Zustimmung

Das bedeutet aber auch, dass man bei der Beurteilung solcher Probleme alle Faktoren, bis rückwärts in die Geschichte, bis hin zu technologischen Möglichkeiten heute und sozialen Gesichtspunkten mit einbeziehen muss. Damit aber kann das Endergebnis immer nur ein Konglomerat aus positiven und weniger positiven Punkten sein. Entscheidungen richten sich also wieder, wie bei der Entscheidung über die Kriege in Afghanistan oder dem Irak, nicht nach einem einzelnen Kriterium sondern nach der Gewichtung der Kriterien in einem Kontext.

Das heißt jetzt natürlich wiederum nicht, dass Russland auf
georgischem Territorium militärisch eingreifen kann wie es
will.

Ist aber ganz einfach, denn irgendwo finden sich immer genug
Trottel, denen man erzählen kann, der andere hat zuerst
geschossen. Schon Hitler hat ja den 2.Weltkrieg mit „Seit
heute Morgen wird ZURÜCKgeschossen begonnen“. Deswegen meine
Neigung ab und zu Sand ins Getriebe der Gläubigkeit zu werfen.

Ja so eine Neigung ist ja jetzt nichts schlechtes. Soweit ich
weiß, wird aber auch nicht von Russlandkritischen ernsthaft
bezweifelt, dass die ersten Kampfhandlungen von Georgien aus
gingen.

Ich bin manchmal ein ganz simples Gemüt. Wenn mir Hinz und Kunz was erzählen will, und ich habe Zweifel, dann setze ich mich hin, rechne die Möglichkeiten auf einer rein technischen Ebene aus und komme zu einem Ergebnis. In diesem Fall müssten die georgischen Panzer eine Marschleistung von etwa 140 km/h vorgelegt haben um überhaupt zu dem Zeitpunkt als die ersten Schüsse fielen, dort zu sein, wo die ersten Schüsse fielen. Was ich bei einer Spitzengeschwindigkeit von etwa 60 km/h für einen T-72 für zu beeindruckend halte um es zu glauben.

Man sieht also, es ist nicht so einfach mit Gut und Böse. Es
ist nicht alles nur schwarz und weiß.

Darf ich weiter gehen? Die Welt ist bunt, aber reines weiß und
reines schwarz hat mir bisher keiner zeigen können.

Ja, da stimme ich zu

Um so wichtiger, genau zu schauen, wer farblich zu einem passt. Und das wiederum ist individuell.

Gruß
Peter B.

Hallo,

jetzt habe ich diesen „Beitrag“ gerade erst gefunden. Entschuldigung für die Verspätung, aber ich habe auch noch andere Dinge zu tun.

Klingt toll, Friede auf Erden. Nur denk das mal zu Ende. Es
würde z.B. für Russland bedeuten, dass den eigenen
Expansionsbestrebungen kein Einhalt geboten wird, denn die
Europäer tun solche Sachen ja bekanntlich nicht.

Aufgrund welcher Ereignisse unterstellst Du Russland
Expansionsbestrebungen? War es nicht eher so, dass russisches
bzw sowjetisches Territorium UND Einflusssphäre seit 1989
kontinuierlich zurückverlagert wurden?

Die Sowjetunion brach zusammen, Russland selbst blieb in der ursprünglichen Größe Russlands nur die anderen Sowejetrepubliken fielen weg. Seither weitet Russland seinen Einfluss erneut ständig aus. Ossietsien war nur eines der letzten Beispiele, der bewaffnete Konflikt Folge einer seit Jahren stattfindenden Expansionspolitik. Tschetschenien ist immer noch russisch besetzt. Wenn es um militärische Stationierungen geht, maßt sich Russland erneut ein Mitspracherecht über die Handlungsweise ehemaliger Staaten des Warschauer Pakts an (aber natürlich, die Amerikaner waren auf die Idee gekommen ihren Raketenschutzschild auf Europa auszudehnen, die bösen Cowboys. Russland, gegen dessen Erstschlagspotential da geschützt werden soll ist ja lieb). Im pazifischen Raum kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Russen und Chinesen, Russen und Japanern, Russen und Malayen um nur ein paar zu nennen, weil Russland versucht, Einfluss im Raum zu gewinnen, in dem es z. B. Nordkorea unterstützt und die Konflikte im südchinesischen Meer ständig weiter anheizt. Gleichzeitig wird Einfluß über Waffen- und Technologielieferungen genommen, wie z.B. U-Boote und Atomtechnologie an den Iran.

Dann würde
die Abhängigkeit in die man sich vom neuen Partner gebracht
hat, plötzlich deutlich kritisch werden.
Ein kleinerer Krisenherd würde automatisch in Korea stehen, wo
Il-Sung immer noch eine Million Mann an der Grenze hat,

der „Automatismus“ ist mir nicht ganz klar…

Aber natürlich würde. Wenn die Amerikaner aus Südkorea abziehen, steht eine Armee marschbereit an der Grenze und nichts mehr vor sich. Nordkorea würde marschieren. Und ein solcher Krieg wäre eine Krise.

bereit, innerhalb von etwa 72 Stunden zu marschieren. Denk Dir
mal die Viertelmillion Amerikaner auf der anderen Seite weg.

…denn eine Fernbleiben der USA hiesse nicht zwangsläufig,
dass sich niemand einmischt.

Aha, darf ich fragen, wer?

Würde eine solch gewaltsame „Wiedervereinigung“ Koreas ohne
Einfluß auf den ganzen asiatischen Raum bleiben? Oder würde es
den Zündfunken geben, der ein weiteres Pulverfaß zündet,
nämlich das Südchinesische Meer? Das liegt ja in der
Reichweite der neuen nordkoreanischen Raketen.

Genau DAS ist der Punkt: Es wird immer so getan, als wären
Nordkorea und die USA die einzigen Beteiligten, aber das
entspricht einfach nicht der Wahrheit - wie ein kurzer Blick
auf die politische Karte der Region zeigt: China als regionale
Grossmacht hat keinerlei Interesse an einem solchen Konflikt
und wird entsprechend ALLES tun, um Nordkorea still zu halten.
Ich bin mir relativ sicher, dass ALLES wirklich ALLES heisst.

Wieder so eine nette Fehleinschätzung. Schon seit zehn Jahren versuchen die Chinesen gemeinsam mit dem Amerikanern die Nordkoreaner an einen Verhandlungstisch zu kriegen. Aber N-Korea verarscht die Chinesen genauso wie den Rest der Welt. Aber die Chinesen sind derzeit kaum in der Lage, Auslandseinsätze in der notwendigen Größenordnung durchzuziehen, selbst wenn sie wollten. Flottentechnisch benutzen sie zwar weiterhin das südchinesische Meer als Schaufenster, aber prinzipiell bauen die Chinesen eher militärisch ab und konzentrieren sich auf eher defensive Systeme (bei den Chinesen liegt z.B. die Streichung von U-Boot-Projekten nicht so sher am Geld als mehr daran, dass sie bei ihrem Wirtschaftsboom die Ingenieure eher in der Wirtschaft brauchen).
ALLES heißt konventionell. China wird nicht, genauso wenig wie die USA, einen atomaren Erstschlag gegen Nord-Korea führen. Das aber wiederum führt die Frage der Stabilität dort auf konventionelle Truppenstärke und Logistik zurück. China kann die Lücke nicht füllen, Europa wird es nicht tun. Oder willst Du da z.B. deutsche Soldaten hinschicken, um einen Frieden zu wahren, den eine Seite gar nicht will? Eine Viertelmillion Mann plus Material? Wenn Europa willens und fähig ist, das zu leisten, dann ok, dann können die Cowboys endlich heimgehen, die hatten den Sch…job seit vierzig Jahren am Hals.

Und wenn der
Knoten platzen würde, würde das Europa überhaupt betreffen?

DIe Unruhe würde in jedem FAll den Handel treffen - mit ein
GRund, warum China Nordkorea eher „befrieden“ würde, als
zuzusehen, wie die Quelle des eigenen Wohlstands Schaden
nimmt.

Du schleichst Dich um die Frage des „wie“ herum. Wie könnte China diese Region befrieden? China ist eine Supermacht und wird, ganz im Gegensatz zu Europa, in zwanzig Jahren wirklich diese Rolle einnehmen können. Aber derzeit ist China eher gezwungen abzurüsten um das eigenen Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden. Was glaubst Du denn, worum es zum Beispiel bei der ganzen Diskussion über chinesische Flugzeugträger geht und warum die Amerikaner dazu nur grinsen? Ganz einfach, drei Flugzeugträger, wie die Chinesen sie gerne hätten, würden sicher keine große Offensivkraft darstellen, aber sie würden den Chinesen die Fähigkeit für ein globales Forward-Deployment im Zusammenspiel mit anderen Seestreitkräften geben. Da geht es keinen Meter um Taiwan, da geht es darum, dass China anfängt einen Teil der globalen Verantwortung einer Supermacht zu übernehmen. Ein erster Schritt auf einem langen Weg.

Ist ja weit weg, nicht wahr? Aber es würde, schau Dir mal an,
wie viele Produkte, die wir täglich benutzen aus dem
asiatischen Raum kommen. Und vor allem, wenn in Asien ein
Ballon platzt, wird wieder mehr Öl und Gas gebraucht. Würde
Russland dann weiter an die EU liefern oder versuchen, die
Energie als Kaufpreis für mehr Einfluß dort zu nutzen?

Aber wieso soll das Russlands Problem in den verhandlungen mit
dem „abhängigen“ Europa sein?
Gewöhnlich verkauft man seine Ware an DEN, der einem das
günstigste Angebot macht.

Wobei ein Angebot nicht nur aus Geld bestehen muss.

Wenn WIR das nicht sind, haben wir eben PEch gehabt. Das nennt
man MArktwirtschaft und wurde lange als „der“ grosse
Heilsbringer verkauft. Jetzt, wo uns die „Marktgesetze“
plötzlich unangenehm werden könnten, appeliren wir an
moralisches Gedöns? Das hat uns doch bisher AUCH nicht
interessiert.

Die Frage ist ein Intelligenztest. Natürlich haben die Russen das gute Recht zu verkaufen, an wen sie wollen und auch das gute Recht, den Hahn dann jederzeit zuzudrehen. Der Intelligenztest speziell für D bestand darin, dass D sich überlegen muss, von wem es sich in welchem Maße abhängig macht. Stichwort Second Source. D hat diesen Intelligenztest bereits unter Schröder verloren.

Fragen über Fragen, auf die keiner eine wirklich abschließende
Antwort geben kann. Was ich eigentlich nur demonstrieren will
ist, dass die Dinge komplexer sind und nicht einfach mit einem
netten Schlagwort von „Meinem Öl unter Deinem Boden“
abgehandelt werden können.

Doch. Es ist genau SO einfach: Wenn wir keine passenden
Angebote für Russlands Energieschätze machen, bekommt diese
eben ein anderer. Das ist UNSERE bisherige Überzeugung, und
ist KEINE Erpressung. Wäre es diese, so wären WIR (der Westen)
Meister in dieser Disziplin. Ein Beispiel gefällig? Warum
traut sich kein westlicher Konzern, mit einer bestimmten
Karibikinsel Handel zu treiben? Vielleicht, weil es an anderer
Stelle auf der gleichen Ozeanseite erhebliche Konsequenzen
hätte?

Ja, D verlor den Intelligenztest, nicht Russland. Und was Überzeugungen angeht, so wissen wir, dass D mit jedem Handel triebt ohne die geringste Rücksicht auf andere Werte. Giftgas für Libyen, militärische Kommunikationstechnologie für Saddam Hussein, … ich bin sicher, die deutsche Wirtschaft hat auch Kuba was zu bieten. Nur hat die deutsche Wirtschaft Angst, dass, wenn sie da auch noch die Finger reinsteckt, der große Handelspartner USA ihren Kram nicht mehr kauft. Die Amerikaner sind also die bösen weil sie sagen, auf Kuba muss sich erst was ändern, bervor sie wieder mit Kuba handeln. Die Deutschen sind die Guten, die sagen, wir handeln mit diesem Regime, ist uns doch egal, wie viele die hinrichten, foltern und verschwinden lassen. Das hatten wir aber schon mit Argentienien oder Niceragua so.

Er hatte sich nicht als „falsch“ herausgestellt - er war
erstunken und erlogen. Das ist ein Unterschied!

Siehst Du, das ist eben das Problem. Haben Teile
amerikanischer Geheimdienste und Bush selber geglaubt, dass
dort an solchen Waffen gearbeitet wird (denn das war ja der
anfängliche Vorwurf)? Oder war das nur ein Zusatz nachdem die
UNO und vor allem die NATO-Partner bein Vorwurf des
C-Waffen-Einsatzes gegen die eigene Bevölkerung und beim
Vorwurf der B-Waffenentwicklung bereits weggesehen hatten.

Wo ist denn da die Logik?

USA: Der hat C-Waffen und bringt damit Leute um
EU : Na und?
USA: Der hat auch B-Waffen, wenigstens in der Entwicklung. Ihr wißt dasa genau, denn Ihr habt ihm das Zeug geleifert.
EU : Na und?
USA: Und er strebt nach A-Waffen, das mögen wir gar nicht. Erinnert Euch an Tammuz.
EU : Na und?
An dieser Stelle kichert der Vertreter Frankreichs, denn die haben Tammuz geliefert, zuckt mit den Schultern und sagt nochmal „na und?“
Aber die gleichen Staaten reden von einem Existenzrecht Israels …

Wenn meine „Partner“ in der einen Sache nicht recht folgen,
erfinde ich eben einen schlagkräftigen anderen Grund?
Glaubwürdigkeit sieht anders aus.

Die USA haben am Ende jedes Argument, so dünn es auch war, herangezogen, richtig. Die Europäer hatten ihre Glaubwürdigkeit aber schon lange vorher verspielt. Argumente waren aber sowieso egal, der Wille wegzusehen war ja von Anfang an von anderen Realitäten geprägt.

Es ist ein Unterschied, in beide Richtungen. Die USA müssen
damit leben, dass sie etwas behauptet haben, das nicht
stimmte, nämlich A-Waffen.

Die Behauptung, der Irak hätte versucht, in Niger Uranoxid zu
bekommen, kam zu einem Zeitpunkt, als das Gegenteil bereits
erwiesen war. Daher der Artikel Botschafter Wilsons („What I
didn’t find in Niger“), der wohl glaubte, seinen Ohren und
Augen nicht trauen zu können.

Der Bericht bestätigte, dass der Niger dem Irak kein Uranoxid verkauft hat, nicht, dass der Irak keines haben wollte. Diese Version kam erst in der deutschen Übersetzung durch den Spiegel auf. Ich schlage vor, den Originaltext noch einmal zu lesen. Allerdings, und hier gebe ich Dir Recht, hat sich der Text in mehreren Versionen heftig gewandelt, nachdem die CIA Affäre Wellen schlug.

Wenn etwas behauptet wird, von dem derjenige selbst weiss,
dass es nicht stimmt, nennt man das landläufig eine Lüge. An
ein Versehen glaubst Du doch wohl selber nicht?

Nein
Wenn jemand weiß, dass da jemand Leute umbringt und vorsätzlich wegsieht, nennt man das zwangsläufig Beihilfe. Aber Beihilfe zum Massenmord ist ja europäische Tradition.

Es wurden Indizien und Beweise gefälscht, und was dem eigens
eingesetzten Sonderermittler, bzw dessen Frau, widerfahren
ist, ist inzwischen Geschichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Plame-Aff%C3%A4re

Ja ja, die Flame Affäre. Ist immer nett, wenn man was aus dem
Zusammenhang reissen kann und dann den Wiki-Artikel dazu
verlinken kann. Also 1.) die Affäre wurde deswegen ein
Skandal, weil Valerie Flame vorsätzlich als CIA-Mitarbeiterin
enttarnt wurde.
Das stellt einen Straftatbestand dar.

Richtig: Das war die rechtliche Seite. Die politische
Dimension war aber der GRUND für diese Enttarnung. Einer
lustigen Laune der Cheney-Clicqe ist sie ja eher NICHT
entsprungen ;o) :Es ging um billige Rache, um Botschafter
Wilson eins auszuwischen. Dieser hielt nämlich nicht die
Klappe, als ihn seine Auftraggeber durch offensichtliche
Verdrehung der durch ihn ermittelten Fakten diskreditierten.

Wenn Du bei Wilson tiefer gräbst, wird es sogar noch interessanter. Aber das nur am Rande.

Die Begründung für den Irak-Krieg war nicht einzig der
vermutete Ankauf von Yellow-Cake im Niger, der sich als
haltlos erwies.

Wie schon gesagt: Erst, als sich der Vorwurf bereits als
„haltlos“ erwiesen hatte, wurde er öffentlich gemacht. Das ist
eine ziemliche billige Taktik, deren Nichtaufgehen man
eigentlich hätte vorhersehen müssen. Es sei denn, man hätte
sich bei der Einschätzung der Verschwiegenheit des
„Ermittlers“ grob verschätzt…

Du drehst da was … nicht einmal Wilson behauptete, der Irak hätte es nicht versucht. Wilson fand aber, dass das Geschäft nicht zu Stande kam, weil Niger gar nicht erst verhandelte. Dass daraus dann wurde, der Irak hat es gar nicht versucht, ist ja eben die Lüge der sogenannten „Kriegsgegner“. Der Irak hat es versucht, nur haben werder der Niger noch einige andere Staaten, die der Irak kontaktiert hat, ihm das Zeug verkauft. Gewollt hat er schon.

Und das der Irank C-Waffen produzierte war ja
allgemein bekannt.

Genau: Von den USA bekam er im Krieg gegen den Iran immerhin
Zielkoordinaten für den günstigsten Einsatz genannt. Ziemlich
unglaubwürdig, ihm daraus später einen Strick drehen zu
wollen, OHNE sich selbst zu belasten.

Wenn Du schon gebildet über diese Region daherredest, kann ich dann erwarten, dass Du eine Karte besitzt? So eine richtig altmodische Landkarte, die Dir zeigt, wo die Kurden leben und wo die Front gegen den Iran war?
Abgesehen davon, Koordinaten gegen ein Ziel sind logischerweise nur dann nutzbar, wenn sich das Ziel auch noch dort befindet. Koordinaten iranischer Einheiten aus einem Krieg 25 Jahre zuvor waren unzweifelhaft nicht mehr gültig.
Der Irak-Iran-Krieg war zweifelllos eine schmutzige Angelegenheit. Beide Seiten setzten C-Waffen ein, die einen auf der Basis amerikanischer Satellitenaufklärung, die anderen auf der Basis russischer. Deswegen sind die Russen heute die Guten und die Amerikaner die Bösen. Trotzdem, ein Krieg in dem beide Seiten solche Waffen einsetzen ist völkerrechtlich eine andere Sache, als die Vergasung unbewaffneter Zivilbevölkerung, nicht wahr? Deutschland hat gegenüber diesem Fakt weggesehen und sich so zum Beihelfer gemacht (bestimmte Leiferungen deuten darauf hin, dass gerade D sich nicht nur durch Wegsehen zum Beihelfer gemacht hat).
Fazit: Die Koordinaten aus dem Iran-Irak-Krieg waren für den Irak bei seinen Einsätzen gegen die eigenen Kurden nicht nutzbar. Und was die Beihilfe angeht, da gibt D ein gutes Beispiel. Mithelfen beim Genozid und dann wegsehen und hinterher einfach die, die etwas dagegen getan haben als böse diffamieren. Funktioniert und beantwortet Deine Frage nach dem Strick.

Opfer dieser Waffen wurden z.B. auch durch
Hilfsorganisationen nach D gebracht und dort medizinisch
behandelt. Es war also bekannt und unzweifelhaft. Das hätte
als völkerrechtlicher Grund doch eigentlich schon ausreichen
sollen, nicht wahr? Aber der Drang wegzuschauen war größer.

Du meinst, man hätte ihm die Waffen schon ab 1980 wegnehmen
sollen, statt ihn auch noch mit Zieldaten dafür zu versorgen?

Die USA wollten ihm das Zeug schon im Kwaitkrieg wegnehmen. Aber keiner hat die bösen Cowboys gelassen. Und die Zielkoordinaten, großer Meister der Geschichtsfälschung, stammten aus dem Iran-Irak-Krieg, der von 1980 bis 88 andauerte wobei die meisten Giftgasangriffe in das Jahr 1984 fielen. Schwerpunkt war z.B. die Fernverkehrststraße Rawanduz-Piranshar (Rawanduz als nächster Pnukt liegt rund 600km Luftlinie von Halabdschar entfernt, wo Chemie-Ali tätig wurde). Weiterhin behauptete der Iran, C-Waffen wären durch den Irak in insgesamt 40 Frontabschnitten eingesetzt worden (unbewiesen und deutlich zweifelhaft) aber selbst wann das so war, kam die Front nie näher als 400km an Halabdschar heran. Fazit, offensichtlich konnte das Einsatzgebiet von C-Waffen nicht auf Karten sein, die dem taktischen C-Waffeneinsatz an der Front bzw. dahinter dienten. Es handelt sich also bei der Behauptung, die USA hätten den Irak nach 1988 mit Zieldaten für Zivilziele innerhalb des eigenen Landes versorgt um eine offensichtliche Lüge. Und Saddam grundsätzlich die Waffen wegzunehmen, nachdem er Kuwait überfallen hatte, eine Umweltkatastrophe veranstaltet hatte und die Weltwirtschaft Milliarden und Abermilliarden gekostet hatte, scheiterte an der Haltung der UNO, die entgegen der amerikanischen Haltung an einer reinen Befreiung Kuwaits festhielten. U.a. stimmte Deutshcland damals eine weitergehenden Einsatz nicht zu. Jetzt, 18 Jahre später ausdrücklich zuzustimmen hat also einen gewissen Charme.

Da stimme ich Dir ausdrücklich zu.

Gruß
Peter B.

Hallo! привет :wink:
(мне
нужно
практиковать
русский
язык:wink: )

Тебе тоже привет! :wink:
Danke, für die Zustimmung!

Hallo!
Sorry, für die verspätete Antwort, hab irgendwie die Übersicht verloren…

-sie koennen die Bedingungen fuer Aufnahmen in
Freihandelsbuendnisse festlegen welche vorteilhaft fuer sie
sind (z.B. exportiert die USA massenweise subventionierte (oft
gentechnisch veraenderte) Agrarprodukte welche die Produktion
anderer Laender zum erliegen bringt) und subventioniert die
eigene Stahlindustrie was anderen Laendern nicht erlaubt ist

-der starkste Staat wird auch von massenweise Staaten gefolgt
welche die USA unterstuetzen um ggf. Unterstuetzung zu
bekommen falls es zu Konflikten mit anderen Staaten kommt
(zuletzt gesehen bei der massenweisen Unterstuetzung der
meisten Staaten beim Irakkrieg)

Hmm… Jetzt muss ich mich erneut fragen, ob ich doch nicht zu naiv bin… Einerseits frage ich mich, wie man wohl so blöd sein kann, wenn man das Ganze so hinnimmt? Unterstüzung hin oder her, wenn es ALLEN schadet, wie können dann alle alles verdrängen/akzeptieren?! Okay, du bist mächtiger als ich. Versuchst mir etwas zu verkaufen, wovon ich und meine Familie erkranken wird. Das weiss ich auch. Da solle ich mich doch dagegen wehren, oder? Und wenn sich ALLE dagegen wehren, dann kann die stärkste Macht nichts ausrichten.

Auf der anderen Seite, wenn ich mir die Situation in Deutschland alleine betrachte(ohne ins Detail zu gehen, weil wir sonst vom Thema abkommen würden), sieht man ja, dass sich alle aufregen, keiner unternimmt aber was… Warum? Wohl aus Bequemlichkeit…

Diskusion beendet, weil sinnlos.

Warum? Zu viele Fakten, die nicht in Dein Weltbild passen?

Weil du Tatsachen verdrehst und übersiehst.