Neuer Kollege stellt Ansprüche

Hallo,
bin ich im richtigen Brett?

Meine Bürokollegin ist in Rente gegangen und ich bekomme demnächst einen neuen Kollegen aus einer anderen Abteilung in mein Büro. Kürzlich hat dieser neue Kollege sich vorgestellt und das Büro besichtigt. Anschließend ist er zum Vorgesetzten marschiert und hat die Forderung gestellt, dass bis zu seinem Arbeitsbeginn die Einrichtung nach seinen Vorstellungen umgestellt werden soll, so würde es ihm nicht gefallen. Vermutlich will er damit gleich klarstellen, wer im Büro das Sagen hat. Mein Chef hat für solchen Kram eigentlich gar keine Zeit und bat mich anschließend, das irgendwie zu klären - was auch immer das heißt.

Wenn man neu ist, gehört es doch dazu, dass man sich erstmal anpasst oder seh ich das falsch? Ich wäre kompromissbereit gewesen wenn der Neue nach einer gewissen Einarbeitungszeit mit MIR dass das Gespräch gesucht hätte. Aber so bin ich einfach nur wütend über soviel Dreistigkeit. Die Basis einer guten Zusammenarbeit hat einen Knacks, der Machtkampf ist eingeläutet.

Wie kann ich ihm diplomatisch Grenzen setzen ohne dass das Verhältnis gleich zu Beginn der Zusammenarbeit eskaliert? Ich bin schon lange in der Firma und habe alles mit aufgebaut. Wenn ich jetzt schon klein beigebe, wird sich das fortsetzen. Der neue Kollege ist mir übrigens in der Hirarchie gleichgestellt und ich denke gar nicht dran, mich von ihm unterbuttern zu lassen!

Vielen Dank für die Antworten!
LG Lola

Hallo,

Vermutlich will er damit gleich klarstellen, wer im Büro das
Sagen hat.

solche Spekulationen sind nicht hilfreich, sondern vergiften die Stimmung unnötig, ohne daß Du weißt, was tatsächlich der Hintergrund ist. Es gibt Menschen, die glauben, ihr Arbeitsplatz sei ihr Wohnzimmer und erwarten mit einer unvorstellbaren Selbstverständlichkeit, daß dann auch alles nach ihren Vorstellungen eingerichtet wird. Dahinter muß aber nicht zwangsläufig böse Absicht stecken.

Wenn man neu ist, gehört es doch dazu, dass man sich erstmal
anpasst oder seh ich das falsch?

Wir normalen Menschen würden das so sehen. Es gibt andere, die das anders sehen.

Ich wäre kompromissbereit
gewesen wenn der Neue nach einer gewissen Einarbeitungszeit
mit MIR dass das Gespräch gesucht hätte. Aber so bin ich
einfach nur wütend über soviel Dreistigkeit. Die Basis einer
guten Zusammenarbeit hat einen Knacks, der Machtkampf ist
eingeläutet.

Die einzige, die derzeit nachgewiesenermaßen bewußt einen Konflikt heraufbeschwört, bist Du. Vielleicht ist der Typ auch einfach nur unbedarft, unsensibel oder ein Soziopath.

Wie kann ich ihm diplomatisch Grenzen setzen ohne dass das
Verhältnis gleich zu Beginn der Zusammenarbeit eskaliert?

Du solltest ihm einfach ganz neutral gegenübertreten und in den Vorfall nicht allzu viel hineininterpretieren. Wenn seine Umdekorierungswünsche für Dich akzeptabel sind, dann gehe darauf ein, wenn nicht, dann versuche, einen Kompromiß zu finden. Sollte sich in der Diskussion herausstellen, daß er versucht, sein Revier zu markieren, dann kannst Du Dich immer noch aufregen.

Gruß
C.

Ich kann deinen Ärger kaum nachvollziehen.

Bei uns würde das jedenfalls genauso laufen. Wenn ich ein neues Büro bekommen würde, würde ich es erstmal meinen Vorstellungen nach umbauen um optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Wobei ich dir recht gebe, dass man sowas erst mit dem Bürogenossen und dann mit dem Chef klärt. Vielleicht wollte er aber auch erst abklären, ob ein Umbau überhaupt möglich ist.

Nach Machtkampf klingt das erstmal nicht.

Hallo C.,
vielen Dank für deine Ansicht, die mich jedoch zugegeben etwas verblüfft.
Also ICH beschwöre einen Konfikt herauf?

Es geht nicht um UmDEKOrierungswünsche sondern richtig Schränke schieben und Schreibtische umstellen.
ICH soll das Büro umräumen und somit meinen Arbeitsablauf ändern, damit der neue Kollege sich ja auch heimisch fühlt? Für den, der nicht einmal mit mir darüber gesprochen hat? Das muss ich erstmal sacken lassen.

Wie sehen das andere?

Viele Grüße

PS:
Er ist bereits als Platzhirsch in der Firma bekannt, somit sind meine Befürchtungen begründet.

2 Like

Hallo Zerschmetterling,
jetzt komm ich aber ins Grübeln.

Ich kann deinen Ärger kaum nachvollziehen. Bei uns würde das jedenfalls genauso laufen. Wenn ich ein neues Büro bekommen würde, würde ich es erstmal meinen Vorstellungen nach umbauen um optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Ich bin da ganz anderer Meinung. Also wenn ich ein neues Büro beziehen würde dann würde mir nichts ferner liegen als sofort die angestammte Bürokollegin (gegen ihren Willen) nach meinen Wünschen umzusetzen und Möbel zu schieben. Das kann man später immer noch tun.
Mein Schreibtisch bleibt jedenfalls dort wo er steht.

Grüße

4 Like

Hi, im Gegensatz zu anderen Meinungen, sehe ich es auch so, dass das Verhalten des neuen Kollegen an Instinktlosigkeit kaum zu überbieten ist!
Ihr seid in jeder Beziehung zu 50/50 gleichberechtigt. Der normale Weg wäre gewesen seine Wünsche mit Dir zu besprechen statt zum Chef zu rennen.
Und dieses Verhalten legt dann auch den Verdacht nahe, dass es mit der, zum Chef Rennerei so weitergehen wird.
Mit einem derartigen Betriebsklimavergifter wird eine erfolgreiche Zusammenarbeit wohl kaum möglich sein.
MfG ramses90

2 Like

Hallo Lola,

Ich bin da ganz anderer Meinung. Also wenn ich ein neues Büro
beziehen würde dann würde mir nichts ferner liegen als sofort
die angestammte Bürokollegin (gegen ihren Willen) nach meinen
Wünschen umzusetzen und Möbel zu schieben.

Um das ganze nicht gleich von Beginn eskalieren zu lassen, würde ich vor Arbeitsantritt des neuen Kollegen ein Gespräch unter 6 Augen zusammen mit dem Chef suchen und die Wünsche dort besprechen.
Dass der Chef sich hier rausnimmt, begünstigt nicht unbedingt deine Sympathie für ihn.

Gruß
wildpferd

1 Like

Hi,

ich kann Dir sagen was ICH machen würde: Ich hätte mir das Büro angesehen, meine Gedanken für mich behalten, einen netten small-talk mit Dir geführt, wäre irgendwann bei Dir „eingezogen“, wäre so 1-2 Wochen „warm“ mit Dir geworden und hätte dann irgendwann was in Richtung „Sag mal, hättest Du was dagegen wenn wir die Schränke anders hinstellen? Irgendwie würde ich mich dabei viel wohler fühlen“ gesagt.

Das Verhalten welches Du schilderst bedeutet m.E. wirklich „Ich bin hier das Alpha-Tier. Und wenn Du nicht mit mir bist, dann bist Du gegen mich“.

Gruss
K

Hallo,

vielen Dank für deine Ansicht, die mich jedoch zugegeben etwas
verblüfft.
Also ICH beschwöre einen Konfikt herauf?

ich würde doch darum bitten wollen, daß Du meinen Text noch einmal verständig liest.

Zusammenfassung:
Tatsache: neuer Kollege äußert seine Wünsche
keine Tatsache aber Deine Vermutung: er macht das, um sein Revier zu markieren und Machtspiele zu spielen

Für eine solche Vermutung ist es zu früh und wenn Du mit dieser Vermutung/Überzeugung in irgendwelche Gespräche gehst, wird das Dein Verhalten beeinflussen.

ICH soll das Büro umräumen und somit meinen Arbeitsablauf
ändern, damit der neue Kollege sich ja auch heimisch fühlt?
Für den, der nicht einmal mit mir darüber gesprochen hat? Das
muss ich erstmal sacken lassen.

Dann läßt Du es sacken und sprichst mit ihm. Oder hast Du die Anweisung erhalten, seine Vorschläge kritiklos, zügig und unverändert umzusetzen?

Er ist bereits als Platzhirsch in der Firma bekannt, somit
sind meine Befürchtungen begründet.

Vielleicht ist er auch nur jemand, der im Gegensatz zu anderen seine Meinungen und Wünsche offen äußert, anstatt leise in sich hineinzumeckern.

Versteh mich nicht falsch: ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß Du mit Deiner Einschätzung richtig liegst, aber wenn der Typ vor Dir steht und versucht seine Ideen gegen Deine berechtigten Einwände und Interessen durchzusetzen, ist immer noch der richtige Zeitpunkt, um sich eine Meinung zu bilden und sich aufzuregen.

Sich jetzt schon die Haßkappe aufzusetzen, wird im Zweifel die Atmosphäre nur unnötig vergiften.

Gruß
C.

Ich bin da ganz anderer Meinung. Also wenn ich ein neues Büro
beziehen würde dann würde mir nichts ferner liegen als sofort
die angestammte Bürokollegin (gegen ihren Willen) nach meinen
Wünschen umzusetzen und Möbel zu schieben. Das kann man später
immer noch tun.
Mein Schreibtisch bleibt jedenfalls dort wo er steht.

Und was hat das mit dem zu tun, was ich geschrieben habe? Ich seh da keinen Widerspruch.

Hallo Lola,

Zeit und bat mich anschließend, das irgendwie zu klären - was
auch immer das heißt.

Nun, Du könntest ihn bitten, dass er „eine Skizze“ macht, und stichpunktartig beschreibt, was sich dabei für ihn und Dich verbessert.
Entweder scheut er den Aufwand oder lässt es eskalieren (-> sein Problem), oder er überzeugt Dich (–> alles gut)

Wenn man neu ist, gehört es doch dazu, dass man sich erstmal
anpasst oder seh ich das falsch?

Ich denke, als neuer kann man sofort Verbesserungen fordern. Nur ist die Gefahr, dass man sich dabei verrennt so groß, dass es meist unklug ist.

Ich wäre kompromissbereit gewesen

dass solltest Du immer sein, ohne wenn und aber.

einfach nur wütend über soviel Dreistigkeit.

tu das nicht.

Die Basis einer guten Zusammenarbeit hat einen Knacks

OK

der Machtkampf ist eingeläutet.

das geht zu weit. Entweder Du hast Rückhalt bei Deinem Chef, oder nicht. In beiden Fällen ist ein Machtkampf nicht sinnvoll.

Ich bin schon lange in der Firma und habe alles mit aufgebaut.

Hier klaffen Eigen- und Fremdsicht oft weit auseinander. Im Zweifel sind das schlechte Argumente (leider).

Wenn ich jetzt schon klein beigebe, wird sich das fortsetzen.

Die Gefahr ist vermutlich real. Zieh es trotzdem nicht auf eine persönliche Ebene. Wenn er gute Argumente hat („besser ist“), solltest Du sie anerkennen oder bessere haben.

Der neue Kollege ist mir übrigens in der Hirarchie gleichgestellt

Argumente sollten Hirarchieunabhängig sein. Order-de-Mufti sind was anderes.

und ich denke gar nicht dran, mich von ihm unterbuttern zu lassen!

tu wie Du geheißen (kläre das mit ihm, lass ihn das „ausarbeiten“ und begründen) und störe Dich nicht an ihm.

Gruß
achim

Vielen Dank für die Antworten!
LG Lola

Ich sehe einen großen Widerspruch:

Du schreibst:
Wenn ich ein neues Büro bekommen würde, würde ich es erstmal meinen Vorstellungen nach umbauen …

Ich meine:
Das würde mir im Traum nicht einfallen…

Grüße

1 Like

Hallo,
ich würde erstmal abwarten und zumindest selbst keine Möbel rücken. Kann ja der neue Kollege selbst machen, wenn er denn unbedingt will.
Wie sieht es denn insgesamt mit dem Raum aus, werden sowohl jetzt als auch nach einem Umräumen die Anforderungen an Büroarbeitsplätze erfüllt - ausreichend breite Fluchtwege, Lichteinfall auf Bildschirm usw.? (Bei uns z.B. könnte man gar nicht beliebig die Möbel rücken, weil dann entweder die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege zugestellt wären oder der PC nicht optimal zum Fenster stehen würde, so etwas sollte immer berücksichtigt werden.

Beatrix

3 Like

Hallo Lola,

lass’ das doch erstmal auf Dich zukommen.
Der Chef wird nicht nur Dir gesagt haben, dass Du Dich darum kümmern sollst. Er wird wahrscheinlich auch den Kollegen an Dich verwiesen haben. Das ist doch eigentlich das Beste, was passieren konnte.
Hat Dein Kollege vielleicht Muffe, Dir sein Anliegen vorzutragen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die (schon wieder) Kollegen, die scheinbar die ganze Welt unter dem Arm tragen, eigentlich ziemlich verunsichert sind.

Lass’ ihn erstmal anrollen und warte ab.

Viel Glück,

Susanne

Seh ich genauso!
Wie der „Kollege“ das gemacht hat find ich jedenfalls frech bis unverschämt!

Er ist bereits als Platzhirsch in der Firma bekannt, somit
sind meine Befürchtungen begründet.

Vielleicht ist er auch nur jemand, der im Gegensatz zu anderen
seine Meinungen und Wünsche offen äußert, anstatt leise in
sich hineinzumeckern.

Indem er sofort zum Chef rennt ohne vorher auch nur andeutungsweise mit ihr zu sprechen, das nennst Du Wünsche offen äussern?

Sich jetzt schon die Haßkappe aufzusetzen, wird im Zweifel die
Atmosphäre nur unnötig vergiften.

Wenn überhaupt, dann hat er die „Hasskappe“ ja wohl seiner Vorgehnsweise zu verdanken.
Was kann daran so schwer sein, mit der/m zukunftigen Kollegi(e)n zu sprechen, in deren/dessen Büro man ja einziehen muss, statt wie ein Obermacho vom Dienst, diese/n keines Wortes zu würdigen und einfach dessen/deren, Chef aufzusuchen.
MfG ramses90

Gruß
C.

Vielleicht ist er auch nur jemand, der im Gegensatz zu anderen
seine Meinungen und Wünsche offen äußert, anstatt leise in
sich hineinzumeckern.

Indem er sofort zum Chef rennt ohne vorher auch nur
andeutungsweise mit ihr zu sprechen, das nennst Du Wünsche
offen äussern?

Öhm, ja? Wie nennst Du das denn? Schweigen?

Sich jetzt schon die Haßkappe aufzusetzen, wird im Zweifel die
Atmosphäre nur unnötig vergiften.

Wenn überhaupt, dann hat er die „Hasskappe“ ja wohl seiner
Vorgehnsweise zu verdanken.
Was kann daran so schwer sein, mit der/m zukunftigen
Kollegi(e)n zu sprechen, in deren/dessen Büro man ja einziehen
muss, statt wie ein Obermacho vom Dienst, diese/n keines
Wortes zu würdigen und einfach dessen/deren, Chef aufzusuchen.

Und wenn der Chef vorher gesagt hat, daß er sich melden soll, wenn er noch was will? Wenn mich bei einem Wechsel jemand fragt, ob ich noch Wünsche hinsichtlich meines Arbeitsplatzes habe, werde ich das dem sagen, der mich fragt und mich nicht vorher jemandem abstimmen, der mich a) nicht gefragt hat, b) den ich nicht kenne und von dem ich c) erwarten kann, daß er mal so richtig Bock darauf hat, mit mir als Neuankömmling solche Gespräche zu führen.

Das ist das Arbeitsleben. Wer nicht fragt, bekommt genauso wenig wie der, der den falschen fragt. Netter wäre es gewesen, erst in das Büro einzuziehen und anschließend Änderungsvorschläge zu diskutieren. Nur führt „nett“ einerseits selten zum Ziel und andererseits sind wir nicht bei der Arbeit, um nett zu sein. Nett führt in der Arbeit bestenfalls zu nichts und schlimmstenfalls dazu, nicht ernstgenommen und anschließend übergangen zu werden.

Gruß
C.

Hallo, nachdem Dir der Chef den Handlungsspielraum übergeben hat, hast Du das Heft in der Hand.
Ich würde die Forderungen erst mal einfach ignorieren, das ärgert den Neuen am meisten, außerdem muß ER Dich dann ansprechen, wenn er was will.
Falls er nämlich nochmal zum Chef damit rennt, schneidet er sich ins eigene Fleisch, weil dieser dann -weil beschäftigt-total angenervt sein wird!
Ich geh mal davon aus, daß Dein neuer Kollege intelligent genug ist, das zu wissen.
Also ruhig Blut, souverän so tun, als wüsstes Du von nix und immer freundlich sein.
Falls er wirklich damit ankommt, sich anhören, was er zu sagen hat und ganz gelassen Deinen Standpunkt vertreten. Wenn Du mit seinen Vorschlägen nicht einverstanden bist( zum Chef rennt er jedenfalls nicht gleich wieder ), ablehnen, ohne groß zu argumentieren. Viel Erfolg.