Neuer Verschluß für Weinflaschen

Hi ihr Weinnasen,

gestern hab ich eine Flasche Wein geschenkt bekommen, die mir eine Idee aufs Auge gedrückt hat, die mir als Chemiker hätte früher kommen können.
Kein Korken, kein Drehverschluß, nein; ein Glasstopfen der präzise eingefasst ist. Mit so was hantiere ich täglich (nennt sich im Labor Normschliff), aber manchmal ist es, als wäre man zugenagelt.

Für mein Dafürhalten eine Variante mit großer Zukunft, denn so werden die Korkeichen geschont und man hat einen stilistisch anstprechenden Verschluß, der nicht die Billigkeit eines Drehverschlußes hat, auch wenn der von der technischen Seite her viel für sich hat.

Hut ab vor dem Ideenhaber!

Gandalf

Jeck!

Das ist sauteuer!!!

Grüße

Hi, Gandalf!

Kein Korken, kein Drehverschluß, nein; ein Glasstopfen der
präzise eingefasst ist. Mit so was hantiere ich täglich (nennt
sich im Labor Normschliff), aber manchmal ist es, als wäre man
zugenagelt.

Für mein Dafürhalten eine Variante mit großer Zukunft, denn so
werden die Korkeichen geschont und man hat einen stilistisch
anstprechenden Verschluß, der nicht die Billigkeit eines
Drehverschlußes hat, auch wenn der von der technischen Seite
her viel für sich hat.

Ja, vor einiger Zeit war im Fernsehen („Wissenshunger“ auf VOX) ein Kurzbericht über die verschiedenen Arten, Weinflaschen zu verschließen, und der Glaskorken wurde auch erwähnt. Ist natürlich die teuerste, aber nobelste Variante, ein Fläschchen zuzustöpseln; ob die Glaskorken auch 100%ig dicht sind, weiß ich nicht; ich denke nicht, daß hierbei zusätzlich Schlifffett benutzt wird :wink:

Dann gibt es noch die Kunstkorken aus irgendeinem Kunststoffmaterial; sehen auf den ersten Blick Naturkorken ähnlich, aber unter dem Mikroskop sieht man deutlich die Unterschiede; sind glaube ich nicht 100%ig luftdicht, ergo nicht für richtig guten Wein geeignet.

Vom Preis-Hygiene-Produktschutz her sind leider die Schraubverschlüsse
am besten, aber nun mal uuuuunkultig…

Grüßle
Regina

Für mein Dafürhalten eine Variante mit großer Zukunft, denn so
werden die Korkeichen geschont

Hallo Gandalf,

es mag viele Argumente für alternative Weinverschlüsse geben, aber die „Schonung“ der Korkeichen ist es gerade nicht. Ohne die Verdienstmöglichkeit durch die Korken steht eher zu befürchten, daß viele Korkeichenbestände in Portugal und der spanischen Extremadura der Säge zum Opfer fallen würden und durch andere, wirtschaftlich verwertbare Baumarten ersetzt würden.

Gandalf

&tschüß

Wolfgang

Servus Gandalf,

ganz am Rande der Frage, zum Thema Korkeichen, noch eine Anmerkung: Wie Wolfgang schon gesagt hat, spielt dieses bei der Frage „Weinflaschenverschluss“ keine Rolle.

Im Gegenteil: Wenn man den mediterranen Wäldern etwas Gutes tun wollte, müsste man so viel wie irgend möglich an Kork benutzen. Die Eichen werden zur Korkgewinnung nicht gefällt, sondern geschält: Die Korkschicht wächst - langsam, aber verlässlich - nach. Steineichen- und Korkeichenbestände sind gegen die im Mittelmeerbereich häufigen Waldbrände sehr widerstandsfähig: Steineichen treiben aus dem Stock aus, Korkeichen sind durch ihre Korkschicht geschützt. Erst, wenn sie von Pinus Pinaster umgeben sind, deren Kronen wegen des Harzgehaltes bei Waldbränden regelrecht explodieren, wirds ihnen zu heiß und sie kommen um.

Pinus Pinaster, die fast ausschließlich zum Aufforsten z.B. in Spanien verwendet wird, ist zwar schnellwüchsig, und die wenigen Bäume, die ohne Waldbrand etwa dreißig Jahre alt werden können, sind sogar (allerdings minimal) verwertbar, aber um aus Macchia wieder einen Wald hochzuziehen, sind sie gänzlich unbrauchbar - es ist mehr die Schwerfälligkeit der Forstverwaltung (ein- zwei Generationen vorher war der Traum eines spanischen Forststudenten, in D zu studieren; daher der Nadelholzkult), die zu derart sinnlosen Maßnahmen führt. Außerdem kann auf diese Weise die Unterstützung der Arbeitslosen im ländlichen Raum mit den altgewohnten Projekten weiter vor sich hin nuddeln: Alle fünf bis zehn Jahre, wenn der Wald wieder abgebrannt ist, kann man wieder die gleichen Leute auf dem gleichen Terrain zum Pflanzen einsetzen…

Aufforstung mit Korkeichen wäre eine sehr zukunftsträchtige Sache; sie hat den Haken, dass sie nicht von einem Quartal zum anderen eine „shareholders equity“ vorzeigen kann, die auch nur ein Augenbrauenheben wert wäre. Auch Steineichen wären sehr gut geeignet, etwa in Kombination mit Waldmast von Cerdo Iberico und/oder Trüffelkultur - aber auch da liegen zwischen Einsatz der Mittel und Ertrag Generationen, und viele viele Legislaturperioden. Also lieber nicht…

Schöne Grüße

MM

Vino-lok

Hi ihr Weinnasen ,

He, woher weißt du das … ?
Auch high,

ein Glasstopfen der präzise eingefasst ist.

Ist jetzt nicht sooo neu, die Dinger nennen sich Vino-lok, von der Firma Alcoa.
http://www.vino-lok.de/
Großes Potential, aber nur für große Weine, weil einfach immer noch zu teuer.

Und das mit dem „Normschliff“ wird wohl nicht stimmen, der Verschluß schließt nicht durch supergenauen Schliff, sondern durch einen eingelassenen Kunststoffring, der beim Recyclen getauscht wird.

Salute
Herm