Neues Aquarium

Huhu!
Ich habe die FAQ zu nem neuen Aquarium gelesen, dennoch bleiben einige Fragen. Bzw. je mehr ich lese, desto verwirrter werde ich.
Ich ging also in ein Zoogeschäft und ließ mich beraten und sagte ich habe keine Ahnung, weil ich noch nie Fische hatte. Er solle mir alles verkaufen, was ich brauche.

Also kam ich nach Hause mit
– Aquarium 80 cm inkl. So nem Filter mit Pumpe und Heizer sowie Beleuchtung.
Es sei alles dran, zusätzliche Technik sei nicht nötig.
– 1 Sack "Nährboden (dreckiger Sand)
– 3 Säcke Kies
– ne Menge Wasserpflanzen
– Kleinkram (Thermometer, Käscher)
– ASTRA (sry für den Markennamen, aber ist sicher einfacher als zu umschreiben) „Baktalysator“ und ASTRA „VivAqua“

Ich hab alles mögliche gefragt aber es hieß immer: Mehr brauche ich nicht. Einfach ne Woche oder zwei warten, dann können Fische rein (ich soll dann eine Wasserprobe mitbringen)

Nun gibt es aber 1000 Dinge im Internet für Aquarien. Irgendwelche Membranpumpen für Sauerstoff, CO2-Dünger… Brauche ich das alles nicht? Auf meine Frage nach sowas sagte der Berater, Sauerstoff käme durch die Pflanzen rein. Außerdem wirdbelt der Auslass der Pumpe leicht die Wasseroberfläche auf, dadurch käme auch was rein. Ist das denn genug?

Und brauche ich keinen CO2-Dünger?
Nun behauptet die Flasche „VivAqua“ auf ihrer Rückseite „Neue Aquarien können nach ca. 1 - 2 Tagen in Betrieb genommen werden“.

Ich bekomme also überall unterschiedliche Infos her.

Das Wasser war anfangs richtig trüb, ist inzwischen aber glasklar.

Ich hab natürlich Angst, dass die Fische gleich Probleme bekommen oder schlimmeres, wenn ich was falsch mache. Auch den Sauerstoffgehalt im Wasser kann ich ja nicht messen. (Wenn ich eine Probe mit ins Zoogeschäft nehme, ist das Wasser durch den Transport sicher sowieso sauerstoffgesättigt und spiegelt nicht den Zustand meines Aquariums wieder.

Meine konkreten Fragen sind also: Hat mir der Händler was wichtiges vergessen zu sagen, oder brauche ich diesen ganzen Schnickschnack, der noch im Internet angeboten wird wirklich nicht? Reicht der Sauerstoff, den die Pflanzen produzieren für die Fische? Woher bekommen die Pflanzen das CO2 zum Wachsen? Reicht das CO2 was die Fische später ausatmen aus? Und ist VivAqua wirklich in der Lage, mein Aquarium mit Bakterien so einzustellen, dass diese binnen 1 Tag alles Ammonium und Nitrat abbauen?

Gruß und Dank

Huhu!

Moin

Ich ging also in ein Zoogeschäft und ließ mich beraten und
sagte ich habe keine Ahnung, weil ich noch nie Fische hatte.
Er solle mir alles verkaufen, was ich brauche.

Das kann sehr schief gehen, scheint bei dir aber anders gelaufen zu sein.
-> Zoogeschäft schon mal eine gute Wahl.

Ich hab alles mögliche gefragt aber es hieß immer: Mehr
brauche ich nicht. Einfach ne Woche oder zwei warten, dann
können Fische rein (ich soll dann eine Wasserprobe mitbringen)

Hört sich gut an

Nun gibt es aber 1000 Dinge im Internet für Aquarien.
Irgendwelche Membranpumpen für Sauerstoff, CO2-Dünger…
Brauche ich das alles nicht? Auf meine Frage nach sowas sagte
der Berater, Sauerstoff käme durch die Pflanzen rein. Außerdem
wirdbelt der Auslass der Pumpe leicht die Wasseroberfläche
auf, dadurch käme auch was rein. Ist das denn genug?

Jup

Und brauche ich keinen CO2-Dünger?
Nun behauptet die Flasche „VivAqua“ auf ihrer Rückseite „Neue
Aquarien können nach ca. 1 - 2 Tagen in Betrieb genommen
werden“.

Was Kalk und son Zeugs angeht kann das sogar stimmen, was Bakterien angeht eher nicht.

Das Wasser war anfangs richtig trüb, ist inzwischen aber
glasklar.

Auch das hört sich ziemlich gut an.

Meine konkreten Fragen sind also: Hat mir der Händler was
wichtiges vergessen zu sagen, oder brauche ich diesen ganzen
Schnickschnack, der noch im Internet angeboten wird wirklich
nicht?

An sich brauchst du es nicht. Der Händler würde dir doch auch eher zu viel als zu wenig verkaufen oder :wink:

Reicht der Sauerstoff, den die Pflanzen produzieren für
die Fische?

Jup, im Normalfall ist das kein Problem. Extremsituationen (Beispiel: die Verkaufsbecken ohne Pflanzen mit vielen Fischen) mal ausgenommen sollten so viele Pflanzen und so wenig Fische im Becken sein, dass die Rechnung aufgeht. Nennt sich biologisches Gleichgewicht, bzw ist ein Teil davon.
Da du selber von vielen Wasserpflanzen schriebst mache ich mir da wenig Gedanken drum.

Woher bekommen die Pflanzen das CO2 zum Wachsen?
Reicht das CO2 was die Fische später ausatmen aus?

Im normalfall JA.

Und ist
VivAqua wirklich in der Lage, mein Aquarium mit Bakterien so
einzustellen, dass diese binnen 1 Tag alles Ammonium und
Nitrat abbauen?

Ich habe mir nicht 100%ig durchgelesen was das Zeug alles können soll, aber es sieht nach einem reinen Wasseraufbereiter aus, sprich die ganzen chemischen Zusätze, die dein Wasserwerk dem Wasser zumischt werden möglichst weitgehend neutralisiert. Das wird in 1 Tag sicher abgeschlossen sein.
Die 14 Tage von deinem Händler sind wegen Bakterien, die sich erst im Wasser und im Filter verbreiten und vermehren müssen.

Allgemein:
Was du schreibst hört sich schon mal ganz gut und vernünftig an. Die ganzen Zusätze wie CO2 Dünger usw. brauchst du vielleicht(!) mal wenn du spezielle sehr sensible Pflanzen und oder Fischarten halten/züchten willst. Für das „normale“ Aquarium sind sie nicht nötig.
Gerade am Anfang wirst du sicher auch auf „einfache“ Arten setzen, also Arten die eine größere Toleranz gegenüber den Wasserwerten aufweisen. Du wirst durch das beobachten deiner Fische und Pflanzen sehr schnell merken ob es ihnen „gut geht“.

Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Aquarium

IceDragon (der auch unbedingt wieder eins haben will)

Super, vielen Dank!
Wenn ich mehr als 1 Sternchen vergeben könnte, hätte ich es getan.

Dann warte ich mal vorfreudig auf meine Fische!

Danke nochmal

1 Like

Moin,

persönlich hätte ich den Nährboden weggelassen, einen Außenfilter statt einem Innenfilter verwendet und statt des Kieses feinen Sand verwendet.

Trotzdem hast du soweit alles, was man für ein erfolgreiches Aquarium benötigt, außer: Geduld :wink:

Bitte länger als 2 Wochen einfahren, bzw das Einfahren des Beckens kontrollieren. Grund: [FAQ:452].

Dazu ein paar Tröpfchentest (bitte keine Teststreifen, die lösen für Nitrit einfach nicht fein genug auf) kaufen. Am besten ein Set kaufen in dem NO2-, pH-, GH- und KH-Wert gemessen werden kann. Das reicht dir recht lang und wenn es Probleme mit dem Becken gibt, kannst du selbst recht schnell bestimmen, ob es eventuell am Wasser liegt.

Bei der Fischauswahl rate ich dazu, die Fische nach dem Wasser auszuwählen und am Anfang erst einmal weniger Fische zu halten und nach und nach aufzustocken.

Viel Spaß mit dem neuen Becken.

Gruß
Daniel

Huhu!
Ja, so hatte ich es auch vor. Erst mit wenigen anfangen. Ich glaube, ich hab da bei meinem traditionsreichen Zoofachhandel auch ne ganz gute Beratung.

Danke

So, jetzt will ich auch mal was dazu sagen. Wobei ich natürlich keine Ahnung habe.

Hallo Stefan.

Ich habe die FAQ zu nem neuen Aquarium gelesen, dennoch
bleiben einige Fragen. Bzw. je mehr ich lese, desto verwirrter
werde ich.

Grundsätzlich gehören zu einem Aquarium drei Dinge:
Wasser, ein Behälter der das Wasser zusammenhält, damit man es ins Regal stellen kann, ein Fisch.

Ich ging also in ein Zoogeschäft und ließ mich beraten und
sagte ich habe keine Ahnung, weil ich noch nie Fische hatte.
Er solle mir alles verkaufen, was ich brauche.

Also kam ich nach Hause mit
– Aquarium 80 cm inkl. So nem Filter mit Pumpe und Heizer
sowie Beleuchtung.

Soweit, so gut.

Es sei alles dran, zusätzliche Technik sei nicht nötig.
– 1 Sack "Nährboden (dreckiger Sand)

Lass ihn bitte weg. Nährboden ist mit der häufigste Grund, wegen dem ein Aquarium früher oder später „an die Wand“ gefahren wird.

– 3 Säcke Kies

grober Sand wäre besser, da sinkt der „Dreck“ nicht so schnell ein und man kann ihn besser absaugen. Gilt auch für Futterreste, wenn einem mal die Dose „ausrutscht“. Zuviel füttern ist ein häufiger Anfängerfehler.

– ne Menge Wasserpflanzen

am Anfang am besten nur zwei,drei robuste Arten, Vallisneria, Amazonas (Echinodorus) sind fast unverwüstlich und machen Freude.

– Kleinkram (Thermometer, Käscher)

Was du unbedingt gleich am Anfang brauchst, ist ein Stück Plastikschlauch, ca. 1,50 m lang, etwas mehr als fingerstark, damit kannst du Schmutz absaugen oder Wasser wechseln. Einen Teil-Wasserwechsel alle 14 Tage braucht jedes Aquarium.

– ASTRA (sry für den Markennamen, aber ist sicher einfacher
als zu umschreiben) „Baktalysator“ und ASTRA „VivAqua“

Kannst du nehmen, ich nehms grundsätzlich nicht.

Ich hab alles mögliche gefragt aber es hieß immer: Mehr
brauche ich nicht. Einfach ne Woche oder zwei warten, dann
können Fische rein (ich soll dann eine Wasserprobe mitbringen)

Fische können nach zwei Tagen rein, aber nur ganz wenige am Anfang.
Vom Wasser sollte man die Härte kennen, weil sich danach die Fischarten richten, die man halten kann. Fürs Erste kann man die beim Wasserwerk erfragen. Später wirst du dir sowieso nen Härtetest zulegen.

Nun gibt es aber 1000 Dinge im Internet für Aquarien.
Irgendwelche Membranpumpen für Sauerstoff, CO2-Dünger…
Brauche ich das alles nicht? Auf meine Frage nach sowas sagte
der Berater, Sauerstoff käme durch die Pflanzen rein. Außerdem
wirdbelt der Auslass der Pumpe leicht die Wasseroberfläche
auf, dadurch käme auch was rein. Ist das denn genug?

Nein, erstmal brauchst du das alles nicht.
Wasser löst Sauerstoff da, wo es mit der Luft in Berührung kommt. Die Filterpumpe wälzt nun das Wasser um, so dass immer neue Schichten an die Oberfläche kommen und Sauerstoff aufnehmen können.
Alles andere sind lediglich Nebeneffekte. Man kann auch Plastikpflanzen nehmen. Das schadet der Ästhetik, sonst nix.

Und brauche ich keinen CO2-Dünger?

Die CO2- Düngung wurde eingeführt für völlig überpflanzte Aquarien bei starker Beleuchtung. Nötig ist sie nicht. Falsch dosiert kann sie den pH-Wert, den Kohlensäuregehalt des Wassers in für die Fische gefährliche Werte bringen, also lieber nicht.

Nun behauptet die Flasche „VivAqua“ auf ihrer Rückseite „Neue
Aquarien können nach ca. 1 - 2 Tagen in Betrieb genommen
werden“.

Ja, das geht. Nach zwei Tagen hat im Wasser alles reagiert, was reagieren muss. Dann kann man, vorsichtig, die ersten, wenigen Fische einbringen. Ansonsten kann man das Aquarium monatelang stehen lassen, ohne dass es sich wesentlich weiter entwickelt. Es passiert ja nichts, außer dass vielleicht Dreck rein fällt. Die notwendigen Bakterien kommen hauptsächlich mit den Pflanzen ins Wasser, aber auch aus der Luft. Übrigens auch ohne „VivAqua“.

Das ganze Gerede und Geschreibse über Nitritpeak usw. ist größtenteils graue Theorie, am Schreibtisch ersonnen. Ein tödlicher „Nitritpeak“ kann allerdings auftreten, wenn man zuviel Fische auf einmal einsetzt und dann noch zuviel füttert. So, wie sich die Fische langsam an die neue Umwelt gewöhnen müssen, muss sich das Aquarium langsam an die Fische gewöhnen.

Ich bekomme also überall unterschiedliche Infos her.

Ja klar, erstmal gibt es zu viele Schreibtischtäter, die sich in allerhand Theorien ergehen, zum anderen lebt der Aquarienhandel eben nicht von Fischen oder Futter, die er verkauft, sondern hauptsächlich vom Zubehörhandel. Von daher ist es immer lohnend, dem Kunden einzureden, dass er noch dieses und jenes braucht. Auch dann, wenn der schon jahrelang Aquarien hat.

Das Wasser war anfangs richtig trüb, ist inzwischen aber
glasklar.

Die Trübung kommt vom Nährboden. Ohne wär besser. Normalerweise wäscht man den Sand soweit aus, dass sich nichts mehr trüben kann.

Ich hab natürlich Angst, dass die Fische gleich Probleme
bekommen oder schlimmeres, wenn ich was falsch mache. Auch den
Sauerstoffgehalt im Wasser kann ich ja nicht messen. (Wenn ich
eine Probe mit ins Zoogeschäft nehme, ist das Wasser durch den
Transport sicher sowieso sauerstoffgesättigt und spiegelt
nicht den Zustand meines Aquariums wieder.

So lange das Wasser klar ist, ist auch genug Sauerstoff im Wasser. Davon kannst du erstmal ausgehen.

Meine konkreten Fragen sind also: Hat mir der Händler was
wichtiges vergessen zu sagen,

Ja, er hat vergessen, dir ein gutes Anfängerbuch zu empfehlen. Das kann man sich notfalls aber auch in der Stadtbücherei ausleihen.

oder brauche ich diesen ganzen
Schnickschnack, der noch im Internet angeboten wird wirklich
nicht?

Nein. Zumindest braucht mans am Anfang nicht. Teilweise vielleicht später, wenn man sich spezialisiert.

Reicht der Sauerstoff, den die Pflanzen produzieren für
die Fische? Woher bekommen die Pflanzen das CO2 zum Wachsen?

CO2 kommt genau wie Sauerstoff, in ausreichendem Maß über die Oberfläche ins Wasser. Grenzwertig wird es nur bei sehr vielen Pflanzen und hellem Licht, z.B. Sonnenlicht.

Reicht das CO2 was die Fische später ausatmen aus?

Eigentlich will man CO2 lieber raus haben. Aber auch das geht über die Oberfläche automatisch.

Und ist
VivAqua wirklich in der Lage, mein Aquarium mit Bakterien so
einzustellen, dass diese binnen 1 Tag alles Ammonium und
Nitrat abbauen?

Ammonium ist in einem frischen Aquarium nicht drin. Woher soll das kommen? (Es kommt erst durch die Ausscheidungen der Fische ins Wasser.)

Nitrat leider schon, aber das ist bis zu bestimmten Werten ungiftig. Raus kriegt man es eh nicht, gegen zu hohe Nitratwerte hilft, im Prinzip nur der Teilwasserwechsel.

Gruß und Dank

Bitte und viel Freude am neuen Aquarium.

Auch hier vielen Dank!
Das meine ich - der eine sagt nach 2 Tagen anfangen, der andere sagt 1 Woche wäre „ungeduldig“.
Das mit dem Anfängerbuch habe ich vergessen - das hat er mir auch noch verkauft :wink:
Der Kies den ich habe, ist relativ fein. Ich würde ihn noch nicht als Sand bezeichnen, aber als sehr feinen Kies.
Mit den Namen der Pflanzen kann ich nix anfangen, aber ich mache nun einfach mal ein Foro von Aquarium und hänge es an. Dann könnt ihr die Anzahl und Arten sehen. Und auch den Aquariumtyp.

http://www.pic-upload.de/view-15296023/2012-07-26-14…

Wobei es auf dem Foto jetzt doch nicht nach zu vielen Pflanzen aussieht oder?

Danke!

Hey,
sind da „leere“ Muscheln drin? Wenn ja, dann nimm sie besser raus. Auf die Dauer kann sich Kalk daraus lösen, und das ist für einige Fische nicht so schön.
Die Valisnerien würde ich persönlich eher nach hinten setzen, wenn die loslegen, bilden sie einen schönen Vorhang.
Viel Spass mit dem Aquarium. Und immer dran denken, es geht um Fische, nicht um Ölsardinen, also lieber wenige Fische, und die dann über einen längeren Zeitraum einsetzen. Dann klappts auch.

Grüße,
MaToK

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Ok, Muscheln kommen raus, dnake.

Reicht die Anzahl und Art der Pflanzen denn aus?

Hi,
das kommt auf die Fische drauf an, die rein sollen. Aber für die „normalen“ Verdächtigen sieht das ganz gut aus. Die Pflanzen wachsen ja alle noch. Früher oder später setzen sich sowieso die Pflanzen durch, die mit den Bedingungen am besten klar kommen. :smile:

Grüsse,
MaToK

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Zu den Mythen, die gestandene Aquarianer dem Neuling gern erzählen, gehört das Märchen vom biologischen Gleichgewicht.

Das hat gleich zwei Seiten:

  1. Fische fressen Pflanzen, Pflanzen ernähren sich von Fischkacke
  2. Pflanzen atmen CO2 ein und Sauerstoff aus, Pflanzen „atmen“ CO2 ein und Sauerstoff aus.

Alles wunderbar, kannste das Aquarium zu schweißen und brauchst dich nicht mehr drum zu kümmern.

Und immer neue Generationen angehender Aquarianer sitzen mit roten Ohren vor ihrem Becken, in dem sich dieses Wunder Tag für Tag abspielt.

Nun ist das Ganze zwar dem Prinzip nach richtig, es spielt nur im Aquarium so gut wie nie eine Rolle. Dazu ist das Ding und sei es noch so groß, einfach zu klein.

An sich, ich sagte es schon weiter oben, sind Pflanzen im Aquarium nicht nötig und eine Menge Aquarianer kommt ohne aus. Die Halter von Buntbarschen etwa, oder Diskuszüchter, oder die mit den „Piranhas“, die binnen Sekunden jeden Salatkopf zerfleischen, bis auf den Strunk.

Den Fischen an sich sind Pflanzen ziemlich schnurz, sie brauchen sie als Versteck, oder zum Ablaichen, viel mehr ist nicht.

Zu viele Pflanzen können bei weichem Wasser und starker Beleuchtung gefährlich werden, weil durch die biogene Entkalkung pH-Sprünge entstehen können, aber das brauchst du jetzt noch nicht zu wissen.

Der für die Fische nötige Sauerstoff kommt über die Umwälzung des Oberflächenwassers ins Aquarium, (fast) nicht über die Pflanzen.
Was die Pflanzen abgeben atmen sie im Normalfall selber wieder ein, die atmen nämlich auch und das auch nachts, wenn wegen fehlenden Lichts gar kein Sauerstoff produziert wird.

Soviel also zur Frage, ob da genug Pflanzen drin sind.

Der zweite Mythos, ist, dass Wasser zu hart wird, wenn man Muschelschalen oder Kalksteine da rein wirft. Am Schreibtisch ersonnen und unzählige Male abgeschrieben und weiter erzählt, in der Praxis nie ausprobiert, hat er zur Verwendung dieses dämlichen Quarzkieses geführt, den die Zoohandlungen heute fast ausschließlich verkaufen. Der den Panzerwelsen die Barteln kaputt macht und den Dreck aufsaugt wie ein Schwamm, damit der sich möglichst anaerob zersetzen und alsbald die Fische vergiften kann.

Der Mythos vom Nitritpeak ist auch auf diesem Mist entstanden.

Wenn Wasser Muschelkalk oder Kalkstein so schnell lösen könnte, wie das offenbar angenommen wird, Rügen wäre schon längst in der Ostsee zerflossen.

Wahrscheinlich glaubst du mir nicht, aber das macht nichts. :smile:

Übrigens würde ich dem Aquarium einen dunklen Hintergrund gönnen, (Fotokarton) die Fische fühlen sich dann sicherer und sehen auch besser aus.

mfg

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Hallo!

Ich bin der Meinung, Du hast mit dem Kauf deines Aquarium einen großen Fehler begangen. Nämlich folgender:

Ein Aquarium kauft man sich erst nachdem man sich entschieden hat, welchen natürlichen Lebensraum man in sein Wohnzimmer bringen möchte. Es ist verdammt schwer, ein 80 l Becken mit Zubehör zu kaufen und danach festzustellen, dass man auf afrikanische Buntbarsche abfährt. für diese Tiere wirst du spezielle Pflanzen brauchen, welche sehr harte Blätter haben damit sie von den Fischern nicht gleich vertilgt werden. Was machst du dann mit einem Düngesubstrat, welches du für teures Geld aus dem Zoofachhandel gekauft hast?

Viele Anfänger denken außerdem sie fangen klein an und überlegen sich erst einmal ob das Hobby wirklich zu Ihnen passt. Das ist der nächste Fehler im Denkkonstrukt. Kleine Aquarien sind deutlich schwerer sauber zu halten als Aquarien. Das liegt vor allem daran, dass es schwierig ist, eine intakte Biosphäre herzustellen.

Du musst wissen, Fische atmen Sauerstoff ein, und Kohlenstoff Dioxin aus – ich denke das ist klar. Weiter ist es aber so, wenn du Fische fütterst scheiden die Tiere Kot aus, der genauso wie Futterreste zu Nitrat verfallen. Nitrat ist erstmal gut, das ist der natürliche Dünger in der Unterwasserwelt. Ist es aber so, dass du nicht ausreichend viele Pflanzen im Becken hast, aber auch, dass du zu langsam wachsende Pflanzen hältst, kann das Nitrat nicht ausreichend schnell verarbeitet werden und es zerfällt weiter in Nitrit. Nitrit ist sowohl für Pflanzen als auch für Fische hoch toxisch. Darum auch die Regel, viele Pflanzen, wenig Fische – wie mein Vorredner schon sagte, keine Ölsardinen halten.

Das schwierige bei kleinen Becken ist einfach, dass sich sehr schnell ein Ungleichgewicht entwickeln kann. Du bist dann einmal in der Woche damit beschäftigt, einen Teilwasserwechsel vornehmen zu müssen. Wenn dein Aquarium im Wohnzimmer steht, kann das mitunter eine schmutzige Angelegenheit werden. Desweiteren ist es so, Aquarien mit hoher Nitritbelastung beginnen zu riechen. Das ist natürlich eine Problematik, wenn man dieses Zimmer gerne betreten möchte. Vom Sterben der Fauna und Flora im Becken mal ganz abgesehen.

Da du das Aquarium aber nun gekauft hast, möchte ich dir gerne noch einige nützliche Tipps ans Herz legen:

***
In der Größe eines 80 cm Beckens denke ich solltest du auf kleine, bunte Fische aus dem Raum Südamerika oder Asien zurückgreifen. Die werden nicht besonders, bringen Farbe ins Becken und sind nicht allzu schädlich gegenüber deinen Pflanzen.
***
Siehe zu, das ausreichend viele Wasserpflanzen im Becken hast, viele Pflanzen bedeuten weniger Schadstoffe, bedeuten wenig Fischsterben, bedeuten wenig Geruch.
***
gibt nicht zu viel Futter ins Becken! Die Fische verhungern auch nicht, wenn man sie nur alle 2-3 Tage füttert. Ganz im Gegenteil, die Fische werden sich beschäftigen, und Algen von den Pflanzen fressen.
***
Wenn du dein Becken sauber machst, lasst den Filter so wie er ist. Das will bedeuten, dass du das Filtersubstrat nicht wäscht! Dazu muss man wissen, dass in dem Filtersubstrat Bakterien leben, welche einen positiven Einfluss auf das Milieu im Aquarium haben.
***
Du wirst feststellen, vor allem wenn deine Aquarienpflanzen nicht ausreichend vorhanden sind, dass sich Algen im Becken breitmachen. Aber selbst wenn du genügend Aquarienpflanzen hast werden sich einige Algen ansiedeln. Vor allem dort, wo keine Pflanzen sind. Ich meine damit besonders die Scheiben deines Beckens sowie der Thermostat und die Zugangsschläuche zum Filter. Lass dir einfach dran, denn auch diese Algen, solange sie nicht stören, verarbeiten nie trat, welches sich im Übermaß im Becken befindet. Besser ein paar Algen zu haben als Tote Fische!
Soll berät nur die Frontscheibe vom Algenbewuchs. Meiner Ansicht nach geht das am besten, wenn du einen Haushaltsschwamm nimmst. Bei hartnäckigem Algenbefall der Frontscheibe reibe bitte nicht mit der groben Seite des Haushaltsschwamms, hierbei bekommst du eher Kratzer ins Glas als dass die Algen weggewischt werden können. Ich empfehle dir einen Rakel zu verwenden. Es gibt im Baumarkt oder Malergeschäfts auch Geräte für einige Cents mit denen Du gut die Scheiben sauber bekommst. Die Teile sehen aus, wie Cuttermesser mit einem Gummigriff. Achte hierbei besonders darauf, dass Du deine Scheibe nicht verkratzt!
***
CO2 Anlagen die es meines Wissens ab etwa 100 Euro zu erwerben gibt sind eine wunderbare Sache. Wasserpflanzen haben die Eigenschaft, dass sie tagsüber Fotosynthese betreiben. Das bedeutet, wenn Tageslicht vorhanden ist wandeln die Wasserpflanzen CO2 in O2 um, in der Nacht atmen die Pflanzen O2 ein und CO2 aus. Das ist wichtig zu wissen, im Falle dass du dich für den Kauf einer CO2 Anlage entscheidest. Denn wie du jetzt gerade gelesen hast, musst das Ventil nur am Tag aufgedreht werden. Es ist tatsächlich so, dass die Pflanzen ein beeindruckendes Wachstum an den Tag legen, wenn man sie mit CO2 versorgt.
***
Düngersubstrat ist eine Möglichkeit, den Pflanzen Nährstoffe durch den Boden zuzufügen. Du hast es recht lustig als schmutzigen Kies bezeichnet. Achte darauf, wenn du Düngersubstrat verwendest das dieses wirklich ganz unten eingebracht wird. Auf YouTube kannst du einige gute Videos sehen, wie das am besten verwendet wird. Du musst mal nachsehen, nach „Show-Aquarien“. Hierbei ist natürlich zu beachten, dass die Kiesschicht auch in ausreichendem Maß (ca. 3-4 cm) über dem Düngersubstrat gesetzt wird.
***
zum Kies ist wichtig zu sagen, dass Du darauf achtes, welche Pflanzen und Fische in dem Aquarium gehalten werden sollen. Wenn du dich zum Beispiel dafür entscheidest, Fische zu halten, die im Boden „Grundeln“ musst Du darauf achten, dass der Kies nicht zu grobkörnig ist. Kies, der feindkörnig ist hat aber auch den Nachteil, dass Pflanzen schlechter Halt finden. Vor allem bei Fischen, die etwas an den Blättern zupfen wirst du mich hin und wieder die Pflanzen neue in den Kies drücken müssen. Das hat natürlich den Nachteil, dass diese schlechter mit dem Grund verwachsen und weniger gut gedeihen.
***
Wenn Du deine neu erworbenen Aquarienpflanzen einsetzt, entferne die Plastiktöpfe. Wenn es dir möglich ist, entferne auch die Steinwolle, in die die Wurzeln der Pflanzen eingebracht sind. Das ist aus dem Grund wichtig, dass sich die Pflanzen gut verwurzelt können. Außerdem solltest du eine kleine Schere (Nagelschere) verwenden um die Wurzeln etwas zu kürzen. Wenn du das gemacht hast, die Pflanze einfach locker in den Kies stecken.
***
Steine und Wurzeln sind tolle Dekorationsmöglichkeiten. Bei Steinen ist darauf zu achten, dass diese nicht zu kalkhaltig sind. Gerade bei Fischen, die weiches Wasser bevorzugen kann das zu gesundheitlichen Probleme bis hin zum Tod führen.
Bei Wurzeln bestehen ähnliche Schwierigkeiten. Wenn du einfach eine Wurzel aus dem Garten ausgräbst kommen höchstwahrscheinlich Giftstoffe mit ins Wasser. So teuer diktiert die Wurzel im Fachgeschäft auch erscheinen mag, es ist billiger sie einmal zu erwerben als eine günstige Wurzel aus dem Wald ins Becken zu geben und festzustellen, dass nach einiger Zeit der Fischbestand nicht mehr existent ist. Wurzeln, die lange Zeit im Trockenen waren schwimmen an der Wasseroberfläche. In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten, die eine ist die, einen Eimer mit Wasser zu füllen, die Wurzel hineinzugeben und mit etwas Gewicht (Stein) zu beschweren und einige Tage zu warten, bis die Wurzel sich wieder mit Wasser voll gesogen hat. Die zweite Möglichkeit ist, die Wurzel gleich mit etwas Silikon am Aquarienboden oder einer Seitenscheibe zu verklebten. Wäre jetzt zwar nicht meine erste Wahl, es soll aber Aquarienfreunde geben, die mit ihrer Einrichtung des Beckens soweit zufrieden sind, dass sie sich zu solch einem Schritt entscheiden.
***
Fischfutter ist eine knifflige Frage, meiner Ansicht nach sollte man besser zu wenig füttern als zu viel. Fische fallen nicht gleich über Artgenossen und Pflanzen her, wenn sie einen Tag nichts zu fressen bekommen haben. Meiner Erfahrung nach verhalten sich Fische auch deutlich natürlicher wenn sie nicht so viel Futter bekommen. Viele Fische erinnern sich wieder ihrer Natur und suchen sich ihre Nahrung selbst. Pflanzen werden „abgegrast“, Steine und sogar die Gerätschaft im Becken von Algen befreit. Außerdem scheiden Fische somit weniger Kot aus, das führt zu einem besseren Zustand der Wasserqualität.
***
Schnellstarter nennt man Mittel, welche man nach dem Betrieb eines Aquariums ins Wasser geben kann, um möglichst schnell Fische unbeschadet ins Becken setzen zu können. Ich stehe dieser Sache eher skeptisch gegenüber. Ich bin selbst immer sehr ungeduldig gewesen beim Besatz eines neuen Beckens. Es kommt natürlich sehr auf die Art der Fische an, ob man auf solche Mittel zurückgreifen sollte. In dem Fall, dass du dich dazu entscheidest, Fische aus einem Zoofachhandel zu kaufen, würde ich bei den meisten Arten davon abraten einen Schnellstarter ins Wasser zu geben. Das liegt einfach und alleine daran, die meisten Fischarten welche Du bei uns kaufen kannst kommen von großen Zuchtbetrieben. Das dort verwendete Wasser ist ähnlich dem, welches aus deiner Leitung kommt.
Schwieriger wird es bei Fischen, welche Du von privaten Börsen, Privatverkäufern oder gar Wildfängen hast. Die meisten privaten Anbieter auf Börsen haben die selbe Wasserqualität die auch Du in deinem Becken vorfinden solltest. Von Wildfängen rate ich dir als Anfänger sehr ab! Erstens sind sie sehr schwer zu bekommen (damit natürlich sehr teuer), zum zweiten sind sie sehr viel anfälliger für Erkrankungen und Wasserqualität und zum dritten sind sie deutlich weniger farbintensiv.
So gut die Wasserqualität in Deutschland ist, es gibt einen großen Unterschied, vorher dein Haushalt das Wasser bezieht. Erkundige dich im Internet, ob dein Wasser aus einem kalkhaltigen Brunnen in einer Bergregionen kommt oder vom sehr neutralen Bodensee. Hierbei könnte es möglich sein, dass gegebenenfalls setze ins Wasser gegeben werden müssen, welche den Grad der Wasserhärte verändern.

Ich hoffe, dir mit diesen Ratschlägen etwas weiter geholfen zu haben. Und für diesen ausführlichen Text erwarte ich ein STERNCHEN!!!

Viel Spaß beim Besatz deines neuen Aquariums und viel Freude!

Gruß

Ich hoffe, dir mit diesen Ratschlägen etwas weiter geholfen zu
haben. Und für diesen ausführlichen Text erwarte ich ein
STERNCHEN!!!

Leider kann ich dir nur eins geben.

Du hast aber weit mehr verdient!

Vielleicht solltest du mal versuchen, ein Aquarienbuch für Anfänger zu schreiben? Das würde die Aquaristik sicherlich revolutionieren.

Gruß, Nemo.

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danke für die sternchen und die blumen - ja warum eigentlich nicht … zeit und wissen hätte ich :wink:

3 Like

Moin,

Du musst wissen, Fische atmen Sauerstoff ein, und Kohlenstoff
Dioxin aus – ich denke das ist klar.

Sauerstoff einatmen: Ja
Dioxin ausatmen: Eher nicht

Weiter ist es aber so,
wenn du Fische fütterst scheiden die Tiere Kot aus, der
genauso wie Futterreste zu Nitrat verfallen. Nitrat ist
erstmal gut, das ist der natürliche Dünger in der
Unterwasserwelt. Ist es aber so, dass du nicht ausreichend
viele Pflanzen im Becken hast, aber auch, dass du zu langsam
wachsende Pflanzen hältst, kann das Nitrat nicht ausreichend
schnell verarbeitet werden und es zerfällt weiter in Nitrit.

Naja … eigentlich wird Amonium/Amoniak zu Nitrit verarbeitet und dieses dann zu Nitrat umgewandelt.

Wenn du dein Becken sauber machst, lasst den Filter so wie er
ist. Das will bedeuten, dass du das Filtersubstrat nicht
wäscht! Dazu muss man wissen, dass in dem Filtersubstrat
Bakterien leben, welche einen positiven Einfluss auf das
Milieu im Aquarium haben.

Das dürfte bei einem Innenfilter in den Standardbecken eher vernachlässigbar sein. Die kleinen Dinger dienen doch eher der mechanischen Reinigung.

Gruß
Daniel

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Mal abgesehen von den sachlichen Fehlern und Ungereimtheiten und der eher schwülstigen Ausdrucksweise…

Wahrscheinlich wurde ein Diktierprogramm verwendet.

Dioxin statt Dioxid

„nie trat“ statt Nitrat

„setze“ statt Salze

das sind Fehler, die ein schreibender Mensch eigentlich kaum macht.

mfg

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Moin,

Wahrscheinlich wurde ein Diktierprogramm verwendet.

Und ich hab’ mir schon den Kopf zermartet, wie man Sätze wie „Soll berät nur die Frontscheibe mehr…“ (Soll wohl „säubere“ heißen) hin bekommt. Ich tippte auf amoklaufende OCR/Rechtschreibkorrektur-Kombi, aber Diktierprogramm passt besser.

Gruß
Stefan

Und ich hab’ mir schon den Kopf zermartet, wie man Sätze wie
„Soll berät nur die Frontscheibe mehr…“ (Soll wohl „säubere“
heißen) hin bekommt. Ich tippte auf amoklaufende
OCR/Rechtschreibkorrektur-Kombi, aber Diktierprogramm passt
besser.

Hallo Stefan, das war mir auch aufgefallen, hatte es nur schon wieder vergessen. :smile:

Übrigens kann auch ein Schnellfilter der ein paar Stunden steht und dann wieder anläuft, ein Aquarium total versauen.

Wollt ich nur nochmal sagen.

Gruß, Nemo.