Ich war richtig überrascht, aber das war tatsächlich Joseffele, der da heute Mittag bei der Kaffeehaustür hereinkam. Ich hab ihn ja erst für Dienstag erwartet. Er sah zwar ein wenig müde aus, aber sonst ganz fit.
„Servus mein lieber Josef, was sagst Du zu Wahl?“
„Ja, da gings ja um Rauschgift und Traffic, glaub ich, auf jeden Fall freut mich, daß Julia…“
Er tat so, als ob er nachdächte, aber ich fiel nicht darauf rein.
„Julia Roberts! Aber ich meine doch die Wienwahl.“
„Ja, freut mich, daß Haider eine am Deckel bekommen hat.“
„Josef, Josef“ jetzt mußte ich ihn ein wenig tadeln, „da gings um Wien, Haider hat ja gar nicht mitgemacht.“
„Und wer ist das da draußen am Wahlplakat?“
„Na, Helen äh, naja, sie haben jedenfalls die Rechnung für einen fremdenfeindlichen und antisemitisch…“
„Ich find es jedenfalls lustig, daß jetzt jeder weiß was antisemitisch ist…“ Joseffele grinste
„Und was sagst Du, daß die SPÖ die absolute Mehrheit bekommen hat?“
„Naja, ich vergönn ihnen natürlich einen Zuwachs, aber die alleinige Verantwortung für Wien. Jedenfalls hat es die FPÖ geschafft. Sie hat so lange vor Rot-Grün gewarnt…“
Wir stellten die Schachfiguren auf. Heute werde ich meine Chance nutzen.
„Aber,“ fuhr er fort, „jedesmal wenn die Roten die Absolute haben, setzten sie ein Denkmal wie den Blaumilchkanal äh, ich meine die Donauinsel, oder das Konferenzzentrum. Das kann teuer werden.“
„Aber, aber, wer wird denn so schwarz sehen“ ich mußte angesichts des Wahlergebnis der Schwarzen schmunzeln. „Es gibt ja eine starke Opposition!“
„Und da sind noch wir!“
Ich war erstaunt. „Wer, wir?“
„Na, wir beide! Ich hab schon ganze Kaffeehäuser politisch überzeugt!“
„Leere Kaffeehäuser! Der Ober zählt nicht. Der nickt nur, weil er sich ein Trinkgeld erwartet.“
„Wir werden jedenfalls Opposition machen. Bundesweit mit der SPÖ und in Wien gegen sie.“
Jetzt mußte ich ihn ein wenig aufziehen.
„Heute schaffst Du nichtmal eine gescheite Opposition auf dem Schachbrett!“
Er ließ sich nicht beirren, und schaffte es mit einem Zug eine gefährliche Drohung auf dem Königsflügel aufzubauen.
„Hörst Du das?“
„Hm, was meinst Du?“ ich hörte jedenfalls nichts.
„Die Stille, Haider hat sich noch nicht zu Wort gemeldet.“
„Stimmt, wetten er wird es noch?“ Niemand wollte dagegenhalten, nicht einmal der Ober Franz, und der ist sonst bei jeder Wette dabei.
Die Situation auf dem Schachbrett hat sich nach einem wilden Gemetzel beruhigt. Unsere Partie steuerte auf ein Unentschieden hin. Nur noch selten sagte Joseffele ein sinnloses Schach an.
„Jedenfalls,“ meinte Joseffele, „Häupl hat gesagt: ‚In dieser Stadt hat Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!‘ darauf erhebe ich mein Häferl.“
Ich prostete ihm mit meiner heißen Schokolade zu.
Die Schachpartie gewann an Sinnlosigkeit, nachdem wir es irgendwie geschafft haben, daß nur mehr unsere Könige auf dem Brett waren, gingen wir. Schließlich wollten wir ja die Mittagspause nicht zu lange überziehen.
…die ich regelmaessig ueberziehe, um hier zu lesen, was sich bei dir soo tut.
Thanks again fuer die gute Story;
Dienstag ne NEUE dann ?
Bye
Hans
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Servus Hans,
…die ich regelmaessig ueberziehe, um hier zu lesen,
was sich bei dir soo tut.Thanks again fuer die gute Story;
Dienstag ne NEUE dann ?
freut mich, daß Du meine Geschichterln gerne liest 
und nicht nur das. Ich bin nicht unbedingt so selbstbewußt, wie Joseffele und Herbertele, da tut jedes Lob gut. danke 
Danke auch an Patrick. Und vor allem an Hanna, die es voriges Jahr fertiggebracht hat, daß ich das Schreiben nicht aufgegeben habe.
Ob’s morgen wieder ein Gschichterl gibt? Wer weiß. Und wenn nicht morgen, dann vielleicht irgendwann. Für mich ist Schreiben ja ein Hobby und so solls auch bleiben. Da gibt es sicher wieder lange Pausen. Eigentlich schreib ich ja viel mehr, aber das meiste wandert wieder in den (elektronischen) Papierkorb. Meine Anregungen hole ich mir aus politischen Gesprächen im Fernsehen und Radio, und da gab es gerade in letzter Zeit viele Kuriositäten. Und wer es vielleicht noch nicht weiß: natürlich ist ‚mein Freund Joseffele‘ eine Verbeugung vor Ephraim Kishon und seinem wunderbaren Buch ‚Mein Freund Jossele‘.
Servus
Herbert
Bye
Hans
Servus Hans,
…die ich regelmaessig ueberziehe, um hier zu lesen,
was sich bei dir soo tut.Thanks again fuer die gute Story;
Dienstag ne NEUE dann ?freut mich, daß Du meine Geschichterln gerne liest
und nicht nur das. Ich bin nicht unbedingt so selbstbewußt,
wie Joseffele und Herbertele, da tut jedes Lob gut. danke
Danke auch an Patrick. Und vor allem an Hanna, die es voriges
Jahr fertiggebracht hat, daß ich das Schreiben nicht
aufgegeben habe.Ob’s morgen wieder ein Gschichterl gibt? Wer weiß. Und wenn
nicht morgen, dann vielleicht irgendwann. Für mich ist
Schreiben ja ein Hobby und so solls auch bleiben. Da gibt es
sicher wieder lange Pausen. Eigentlich schreib ich ja viel
mehr, aber das meiste wandert wieder in den (elektronischen)
Papierkorb. Meine Anregungen hole ich mir aus politischen
Gesprächen im Fernsehen und Radio, und da gab es gerade in
letzter Zeit viele Kuriositäten. Und wer es vielleicht noch
nicht weiß: natürlich ist ‚mein Freund Joseffele‘ eine
Verbeugung vor Ephraim Kishon und seinem wunderbaren Buch
‚Mein Freund Jossele‘.Servus
Herbert
Aaaahja!
DANN muss ich mir das Buch mal beschaffen, denn Kishon kann so wundervolle Geschichten kreieren, die immer erfreuten- DAFUER braucht’s aber deine Hilfe - DU weisst ja warum …
Bye
Hans
Servus Hans,
klar helf ich Dir. Ich geh heut noch in meine Lieblingsbuchhandlung und mail Dir Informationen über das Buch.
Bis dann
Herbert
Aaaahja!
DANN muss ich mir das Buch mal beschaffen, denn Kishon kann so
wundervolle Geschichten kreieren, die immer erfreuten- DAFUER
braucht’s aber deine Hilfe - DU weisst ja warum …Bye
Hans
Eigentlich schreib ich ja viel
mehr, aber das meiste wandert wieder in den (elektronischen)
Papierkorb.
HALT! Bevor Du alles einfach wegwirfst, recycle es doch auf http://www.muelltonne.de/

(Auch wenns nicht hierher paßt…
)
P.
Servus Patrick,
danke, echt gute Idee… da erhält der Begriff Mülltrennung eine neue Bedeutung 
jetzt kann ich überlegen, in welche elektronische Mülltonne der Buchstabe T gehört.
Servus
Herbert
HALT! Bevor Du alles einfach wegwirfst, recycle es doch auf
http://www.muelltonne.de/
(Auch wenns nicht hierher paßt…
)
P.