Liebe Experten,
lieber Dr. von Arnim, lieber Alphabet,
ich hoffe und bitte Sie höflichst um Ihre Zeit & Ihren guten Rat. Es folgt ein längerer Text, obwohl ich versucht habe, mich kurz und bündig auszudrücken.
Ich bin 31 Jahre jung, weiblich und seit 2003 an Schizophrenie erkrankt, die ich allerdings ganz gut im Griff habe (war im Grunde immer berufstätig in anspruchsvollen Jobs u.a. mit Leitungsfunktion etc. und habe mich stets allein organisiert).
Seit 2009 treten leider einige Probleme neurologischer Natur auf, wobei ich sehr hoffe, Sie können mich (und div. Fachärzte) bei der Suche nach den Ursachen meiner Erkrankung unterstützen. Ich wende mich hier an Sie mit der Hoffnung und Bitte, einen neuen Blickwinkel oder Impuls in die richtige Richtung zu erhalten.
In 2009 begannen die Symptome mit:
- Taubheitsgefühlen in der Klein,- Ring- und Mittelfinger sowie Schmerzen in den Armnerven
- Schluckbeschwerden
- Taubheitsgefühl im Wangenbereich - z.T. war der Bereich nicht zu bewegen
- Probleme beim Atmen
(auch wenn es nicht sonderlich professionell beschreibt, es war als würde ich das Atmen „vergessen“, habe generell eine sehr langsame, tiefe Atmung) - vereinzelten Wadenkrämpfen
Habe es mit Vitamin B sowie mit ayurvedischen Massagen versucht, den Sachen beizukommen, leider keine Verbesserung.
Als ich eines Tages wg aktuer Verschlimmerung vor allem der Taubheitsgefühle von meiner Chefin ins Krankenhaus geschickt wurde, sagte der Arzt in der Notfallambulanz zu mir, es könnte ein (vor etwas längerer Zeit stattgefundener) Schlaganfall sein.
Daraufhin überwies er mich in die örtliche Uniklinik, die jedoch erst 1.5 Monate später einen Termin zur Aufnahme hatte.
In der Wartezeit auf den Termin, wachte ich mitten in der Nacht plötzlich aufgrund von extrem starken Kopfschmerzen der gesamten linken Kopfhälfte auf. Diese waren so stark, dass ich mich übergeben musste. Nach heißem Duschen legte ich mich wieder hin und konnte nach einiger Zeit einschlafen, am nächsten Tag waren die Schmerzen weg. Ich hatte in der Jugendzeit öfter Migräneanfälle, die Schmerzen waren nicht wie die Migräneschmerzen sondern eher scharf und nicht auf eine Stelle des Kopfes beschränkt, jedoch war ich auch licht-, geruchs-, und lärmempfindlich.
In der Uniklinik (Köln damals) wurde ich komplett neurologisch durchgecheckt - ohne Befund. Es wurden soweit ich mich erinnern kann die Untersuchungen:
- MRT
- Nervenleituntersuchung
- Lumbalpunktion
gemacht, die alle unaufällig waren.
Die Symptome verbesserten sich nachfolgend leicht, verschunden sind sie nicht. Anfang 2010 hatte ich abermals nachts diese extrem starken Kopfschmerzen, gleiche Kopfhälfte, wieder habe ich mich übergeben müssen, wieder war es nach dem Schlafen als wären sie nie dagewesen.
In 2010-2011 bemerkte ich, dass ich schleichend, immer öfter, besonders nach dem Aufstehen und/oder körperlicher Anstrengung sowie nach dem Herunterbeugen, Oskurationen auf dem rechten Auge bekam, jedoch keine Kopfschmerzen. Nach Augenärztlicher Untersuchung - Stauungspapille festegestellt - Einweisung in die Uniklinik (diesmal Münster), wieder unaufälliges MRT, CT, jedoch ein Hirndruch von über 50 in der Drucksäule bei der LP.
Man hat dann Liquor abgelassen, auch unaufällig. 1 Woche später erneute LP, danach dann 2 Wochen postpunktioneller Kopfschmerz. Diagnose Pseudotumor cerebri. Bin zwar mollig, aber nicht adipös, habe mein Leben lang keine Verhütungsmittel genommen, keine Kopfschmerzen als Symptom und auch Hirnvenen sind frei. Die Neuropsychologische Untersuchung hat eine leichte Störung des Gedächtnisses sowie der Exekutivfunktionen ergeben. Die Medikamente zur Reduzierung des ICP vertrage ich leider nicht, ich bekomme allergische Reaktionen am ganzen Körper und auch die „normalen“ Nebenwirkungen wie extreme Taubheit besonders an den Lippen. Nach der ersten Punktion verbesserten sich die Oskurationen merklich.
Seitdem wache ich morgens mit taubem Arm (bisher immer rechts, heute allerdings erstmals beidseitig) auf, was nach kurzer Zeit verschindet, und habe auch wieder eine Verschlimmerung der Taubheit in der rechten Wange bemerkt, die allerdings nicht verschwindet. Zudem seit einigen Tagen unterhalb des rechten Schulterblatts einen dumpfen, leichten Schmerz.
Letze Woche war ich zur Entlastungspunktion in der UKM, diese musste jedoch abgebrochen werden, da der (wirklich nette und kompetente Dr.) auch beim 7ten Durchstechen und dem 2 maligem Ansetzen der Nadel den Hirnwasserkanal im Lendenwirbelbereich nicht getroffen und ich danach eine solche Angst vor der Punktion an sich und den Schmerzen dabei sowie danach hatte. Bisher ist keine weitere erfolgt. Der Chefarzt allerdings empfahl mir bereits vor der ersten Vergleichsmessung des ICP einen Shunt, was mich (und meine Verwandten) zugegebenermaßen schon etwas abschreckte.
Es ist schön, dass Sie bis hierher gelesen haben und ich freue mich, wenn Sie mir antworten und eventuell einen neuen Blickwinkel auf meine Symptome geben können. Auch interessiert mich Ihre fachkundige Meinung zum frühzeitigen Einsetzen eines Shunts.
Bereits jetzt möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank dafür aussprechen.
Es grüßt Sie,
Edna Übel