Neutralitätspflicht bei ARD/ZDF

Wäre mir neu, dass während der Nachrichten Werbung gezeigt wird.

Und ob ich jetzt öffentlich rechtlichen Müll oder Privatfernsehmüll gucke ist unter dem Strich egal.

Hallo!

Also ich weiß nicht, ob das jetzt irgendwie anders definiert
ist, aber ich für mich hat Neutralität die gleiche Bedeutung
wie Unparteilichkeit

Jein. Da gibt es auch noch die Forderung nach Objektivität. Um mal ein extremes Beispiel zu konstruieren: Der religiöse Führer der Quark-Sekte fordert von den öffentlich-rechtlichen einen Bericht darüber, daß der Erdkern aus Dickmilch besteht - schließlich gibt es ja auch Sendungen, in denen behauptet wird, der Erdkern bestehe aus Lava … Wären die Öffentlich-Rechtlichen aus Gründen der Unparteilichkeit dazu verpflichtet, diesen Bericht zu senden? Meines Erachtens: nein. Aber: Das ist natürlich eine Gratwanderung, denn wo hört die Scharlatanerie auf und fängt die seriöse Wissenschaft an? Mit der Forderung, ein bestimmtes Thema müsse aus Gründen der Unparteilichkeit behandelt werden, kommt man also eher auf den Holzweg, weil Journalisten aus gutem Grunde nicht so handeln. Die Begründung muß also anders geführt werden.

Een dies passiert aber, wenn Wirtschaftswachstum
durch entsprechende Wortwahl als rein positiv bewertet wird.

Das Problem dürfte eher darin bestehen, daß diese Haltung inzwischen weitgehend gesellschaftlicher Komsens ist. Nicht nur in den öffentlich-rechtlichen, sondern auch in allen übrigen Medien und auch in der Politik wird Wirtschaftswachstumn kaum hinterfragt. Es handelt sich also mE um ein gesellschaftliches Problem, und es wäre wichtig, das Bewusstsein von Medien und Politiker dahingehend zu sensibilisieren. Aber: Mit der von Dir angestrebten rechtlichen Argumentation funktioniert das nicht.

Gruß,
Max

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Hallo!

Klär’ uns auf: Neutralität unterscheidet sich von
Objektivität, Unparteilichkeit und Ausgewogenheit durch … ?

… einen Verzicht auf eigene Meinung. Ein Richter zum Beispiel ist objektiv, wenn er den Fakten nach urteilt, aber nicht neutral, weil er dem einen Recht gibt und dem anderen nicht.

Neutralität würde bedeuten: Wir lehren Kreationismus neben der Evolutionstheorie. Objektivität heißt: Wir lehren das, was nach unserer Meinung der objektiven Wahrheit am ehesten entsprechen könnte. Das birgt natürlich Gefahren und ist eine Gratwanderung, die eine hohe Verantwortung für Journalisten bedeutet - aber letztendlich ziehe ich einen objektoven Journalismus einem neutralen Journalismus vor. Trotz aller bekannten und offensichtlichen Probleme.

Wie ich weiter oben schon geschrieben hbae: Die Argumentation muß in dem konkreten Beispiel anders geführt werden. Die Forderung nach „Neutralität“ führt auf den Holzweg, weil diese Forderung dann auch von jedem x-beliebigen Anghänger einer Verschwörungstheoreie gestellt werden könnte. Die Argumentation muss sich also darauf stützen, warum das eine mögliche Variante der Wahrheit darstellt und nicht auf irgendeine obskure Neutralitätsforderung.

Gruß,
Max

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Hallo,

Aber dafür braucht ich nichts zu bezahlen.

Ach? Du glaubst, die drucken ihr Geld selber?
Du hast nur noch nicht gemerkt, wie Du dafür bezahlst. Das ist nicht das gleiche.
Gruß
loderunner

Immer das dämliche Argument mit der Werbung und den Aufschlägen auf den Produkten mit denen man indirekt bezahlt.

Die Kritiker des öffentlich rechtlichen Sektors kommen mit immer mehr und neueren Argumenten und die Befürworter kommen nur mit der Werbung immer und immer wieder.

Denk Dir mal was neues aus.

Hallo!

Immer das dämliche Argument mit der Werbung

Was ist daran dämlich? Stimmt doch?

und den Aufschlägen auf den Produkten mit denen man indirekt bezahlt.

Stimmt auch! 1. Semester BWL.

Die Kritiker des öffentlich rechtlichen Sektors kommen mit
immer mehr und neueren Argumenten

Was sind den die Neuen? (Bitte keine alten, 100x durchgekauten!)

und die Befürworter kommen nur mit der Werbung immer und immer wieder.

Und mit Bildungs- und Informationsauftrag und und und…

Denk Dir mal was neues aus.

Du dir bitte auch!

Gruß
Falke

PS: Dieser Thread geht nicht um „GEZ ja oder nein“.

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Hallo,

Politisch ja. Weltanschaulich neutral? Was meinst Du damit?
Und woraus sollte sich diese Pflicht ergeben?

Wo hört Politik auf und fängt Weltanschauung an?

Gruß, Hovke

Hallo,

Immer das dämliche Argument mit der Werbung und den
Aufschlägen auf den Produkten mit denen man indirekt bezahlt.

Was daran ist dämlich? Dämlich ist es, diesen Punkt nicht wahrnehmen zu wollen. Denn das ist die Grundlage des Privatfernsehens, was denn sonst.

Vielleicht solltest Du Dir wirklich mal darüber Gedanken machen, was genau der Auftrag der Öffentlich-rechtlichen einerseits und der Privaten andererseits eigentlich ist. Die sehen nämlich nur oberflächlich betrachtet wie direkte Konkurrenten aus. In Wirklichkeit habe die Ö-R mehrere vom Grundgesetz vorgesehene Aufträge (Bildung, Unterhaltung, Information), die Privaten genau einen: Werbung an den Zuschauer bringen, um damit möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Wenn absehbar ist, dass Informationssendungen mehr kosten, als sie einbringen, würde man sofort auf sie verzichten. Und an einigen ‚Nachrichtensendungen‘ kann man das auch deutlich sehen.
Privatfernsehen ist Dauerwerbesendung durch Zuschaueranlock- und Festhalteanteile unterbrochen, weiter nichts.
Gruß
loderunner

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