Neutralleiter nicht schalten

Immer schwierig , wenn man bei Adam und Eva anfangen muss. Nimm mal nen Stromkreis. Nur Kondensator drin (Plattenkondensator ist anschaulich) . Legt ne Spannung an. Zuerst ist der Kondensator entladen. Dabei ist der Widerstand seeeehr niedrig. Durch die Spannung fließt ein Strom. Kondensator wird geladen. Und jetzt fließt kein Strom (bzw. nur ein minimaler Reststrom durch Ladungsverluste an den Platten.
So ein Plattenkondensator hat riesige Oberflächen im Vergleich zu den Schalterkontakten (daher ist die Kapazität eines Schalter ziemlich klein) in nem Schnurschalter. Im Grunde aber auch hier: zwei Platten dicht beieinander. Meist näher als beim Plattenkondensator.
Messbar ist der Effekt sicherlich. Mit Geräten, die sehr kleine Kapazitäten messen können. Kannat dir ja die Formeln dazu suchen, und die Kapazität berechnen.

Neun. Bei einer abgeschalten Lampe spielen die Leiterkapazitäten keine Rolle. Nach dem Schalter besteht kein Potenzial. Keine Wirkung also. Zeichne es dir auf, wennste nicht verstehst.

pF sind zwar wenig, aber offenbar doch genug…

Das dürfte nicht an der winzigen Kapazität zwischen den Kontakten eines Schalters liegen.
Ja, natürlich gibt es diese Kapazität.
Aber sie ist winzig im Vergleich zu der Kapazität parallel liegender Adern in einer Leitung.
Blitzende oder glimmende LED-Lampen sieht man daher eher bei Wechsel- und Kreuzschaltungen (und natürlich bei Glimmlampen in den Schaltern).

2 Like

Das ist mal eine steile These, aber die würde ich mal gerade noch als diskussionswürdig einstufen.

Die winzige Kapazität reicht aus, um eine (absichtlich eingebaute und damit vermutlich größere) Kapazität in dem Leuchtmittel zu laden? Hier wird es echt abstrus.

Du weißt aber schon, inwieweit der Abstand und die Fläche sich auswirken, was den Minimalabstand eines Schaltkontaktes bedingt und was der Trick an dem Material zwischen den „Platten“ eines Kondesators (Dielektrikum …) ist? Du weißt, warum auf einem Kondensator eine Spannungsangabe ist?

Und „fun fact“ aus meiner Kindheit. Ich habe wenige Kilometer von einem leistungsstarken AM-Mittelwellensender gewohnt und so ein Schwingkreis-Radio gebaut (Diode, Kondensator, Spule). Im weiteren Verlauf habe ich die Schaltung immer weiter reduziert, bis es auf eine LED hinauslief, deren einer Kontakt mit dem Heizkörper, deren anderer Kontakt mit der Dachrinne verbunden war (über Blitzschutz reden wir mal bitte jetzt nicht …), parallel zur LED war dann ein Ohrhörer geschaltet.

Das war ausreichend, um den Sender im Bett zu hören - durchaus ohne den Ohrhörer ins Ohr gesteckt zu haben. Und die LED hat auch schön geleuchtet. Tagsüber heller als nachts, denn dann wurde die Sendeleistung wegen der besseren Ausbreitung geviertelt.

Ausgeschaltet wurde mein Radio übrigens durch einen kleinen Niederspannungs-Schiebeschalter. Der hat die Show hinreichend unterbrochen: die LED war dann aus und der Ton war weg. Und das, obwohl er ja theoretisch eine Kapazität hat und der Widerstand dieses … ähhh… „Kondensators“ bei Mittelwellenfrequenzen sicher deutlich niedriger lag als bei dem, was man im 50Hz-Netz hat.

Sebastian

Also jetzt müsste ich fast beleidigt sein.
Natürlich kommt es darauf an, wo die parallelen Leiter liegen und an welcher Stelle der Schalter den Strom unterbricht.
Aber wie schon an anderer Stelle: Adam und Eva…

So wird ein Kondensator draus.
Du hattest wahrscheinlich das Bild von einem Schnurschalter im Kopf.

Schönes Projekt. Bringt zum Thema aber nix. Trotz derKondensatorwirkung eines Schalters ist dein Radio aus, eine Lampe brennt nicht und trotzdem fließt ein winziger Reststrom, der aber durchaus in Netzteilen verbsute Kondensatoren laden kann, die z. B. Leds kurz blitzen lassen. Hätte man beim Detektorradio gemessen, wären vielle Mikroampere oder Nanoampere rausgekommen. Das reichte da auch nicht, um irgendwas zu hören.
Welcher Sender war das eigentlich?