Neutralleiter nicht schalten

Hallo,
ich würde gerne wissen warum wenn man den Neutralleiter schaltet,dieser im ausgeschalteten Zustand trotzdem volle Spannung führt,müsste denn der Schalter die Spannung nicht unterbrechen?

Wie sollte das verstanden werden???
Kannste mal kurz eine Schalskitze rüberreichen?

Hallo!

Wenn der Außenseiter nicht unterbrochen wird, dann sind dessen 230V auch auf dem Stück Neutralleiter vom Verbraucher bis zum Schalter.

Vielleicht nochmal eine Analogie, da du mit dem Spannungsbegriff ja noch ein Problem hast:

In deiner Wasserleitung hast du 5 Bar Druck gegenüber dem Umgebungsluftdruck. Im Garten hast du einen langen Schlauch angeschossen, das andere Ende ist offen. Wenn das Wasser nun fließt, hast du am Hahn 5 Bar, über die Länge des Schlauches nimmt der Druck ab, bis das Wasser am Ende mit 0 Bar raus kommt. Das hängt damit zusammen, daß der Schlauch dem Wasser Widerstand entgegensetzt.

Wenn du das Ende des Schlauches abknickst und den Fluss unterbindet, hast du auch dort plötzlich die vollen 5 Bar.

Die volle Spannung haste nur gegen Erde, wenn du vor dem Schalter misst, wenn man von Phase zu N entlang der Leitung wandert. Nach dem Schalter ist der unterbrochene N immer noch geerdet. Es ist im Grunde so, dass ein Schalter wie ein Kondensator wirkt, wenn er offen ist. Es ist ein geradezu unendlich hoher Widerstand, und daran fällt dann fast die ganze Spannung ab. An der Last (z.B. Lampe) fällt dann fast keine Spannung mehr ab. Darum kann man von der einen Schalterseite zur anderen fast die volle Spannung messen. Das ist übrigen bei Schalter in Phasenleiter genauso.

Der Schalter schaltet sozusagen genau an der Stelle wo der Außenleiter eingeklemmt wird,durch die Umpolung des Schalters ist die Strecke vom Neutralleiter zum außenleiter und des angeschlossenen Verbrauchers weiterhin unter Spannung stehend.Der Verbraucher,beispiel Lampe leuchtet nicht mehr bei Unterbrechung des Schalters,da ja der Stromkreis in dem Moment unterbrochen wird,aber er wird eben erst an der Stelle des Schalters unterbrochen wo normal der Außenleiter sein sollte und darum ist vom Neutralleiter bis zum Verbraucher bis zur Schaltstelle Spannung anliegend.

Zu deinem Bespiel mit der Wasserleitung nochmal:Wenn ich den Wasserschlauch bei 4,95 m knicke habe ich dann auch noch die vollen 5 Bar?

Also ich denke ja…

das ist ja dann eigentich wie eine Nulleiterunterbrechung…

Also was ich nicht ganz verstehe ist,das man bei festen Installationen den Neutralleiter nicht schalten soll,wobei er in flexiblen Installationen,also z.B.einer Nachttischlampe mit einem Eurostecker nichts ausmacht,da ist ja bei Steckerdrehen dann auch derNeutralleiter geschalten,oder haben solche Lampen einen zweipoligen Ausschalter?

Solltest Du an der Nachttischlampe arbeiten wollen, würdest Du sie nicht nur ausschalten, sondern den Stecker ziehen. Damit wäre die Lampe spannungsfrei.

Wenn Du eine Deckenlampe tauschst und den N-Leiter unterbrichst, hast Du immer noch Spannung auf dem L-Leiter, bastelst also an der Lampe „voll unter Strom“. Strom macht klein, schwarz und stinkend, schreibt hier jemand regelmäßig. Also trennt man mit dem Schalter den L-Leiter, wodurch die Installation der Deckenlampe ebenfalls spannungsfrei möglich ist.

Weil aber immer mal wieder Amateure glauben, dass sie alles können („so ein paar Kabel können ja nicht so schwer anzuschließen sein“), sollte man vor den Arbeiten an der Deckenlampe die Spannungsfreiheit überprüfen!

Grüße
Pierre

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Hallo!

Der Haupt -N darf nicht in der Verteilung oder im Netz abgeschaltet werden können. Also weder Schalter noch Sicherung !
Das hat Sicherheitsgründe. Es ist ja der Bezugspunkt der Spannung. Fehlt der N, dann könnte die Spannung nahezu beliebige Höhe (niedriger und höher als 230 V !) annehmen.
Das ist sehr gefährlich.

Die darfst aber 2-polige Schalter verwenden um Geräte an- und abzuschalten. Viele Geräte haben das serienmäßig ! Es ist auch z.T. vorgeschrieben alle Pole außer dem Schutzleiter abzuschalten. Es gibt auch 2-polige Sicherungsautomaten die auch den N mit abschalten im Fehlerfall (in Österreich z.B. Vorschrift).
Der FI-Schutzschalter macht das übrigens ja auch, er trennt alle Phasen und den N ab.
Das ist übrigens konstruktiv so gemacht, dass immer erst der Phasenkontakt öffnet, dann der N-Kontakt. Bruchteile von Sekunden sind das, man sieht es nicht.

Es hat also nichts mit dem 1-poligen Schnurschalter einer Nachttischlampe zu tun. Die schaltet, je nach Steckerstellung in der Steckdose, tatsächlich zufällig auch mal den N- ab. Das ist aber hier unbedenklich und hat keinen Einfluss auf die Sicherheit. Man muss beim Lampenwechsel wie immer auf seine Finger achten und nicht davon ausgehen, Schalter aus = Spannung ist an der Fassung weg .

MfG
duck313

Das ist eine neue, sehr interessante Deffinition.
Die Wirkung als Kondensator und hoher Widerstand kann ich mir nicht so richtik vorstellen, weil da kein messbarer Vorgang ist - DIE LEITUNG IST EINFACH UNTERBROCHEN.

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Nja, der Schalter wirkt nicht als Kondensator.

Es ist aber so, daß, wenn NUR der N-Leiter unterbrochen wird…

  • … und ein Verbrauchter angeschlossen ist, 230V auf dem abgetrennten Stück N-Leiter sind. Diese 230V sind gefährlich, weil sie nur über z.B. die 900 Ohm der 60W Glühbirne am L-Leiter hängt, Packt man PE und abgetrennten N an, kann ein tödlicher Strom fließen.
  • … und KEIN Verbraucher angeschlossen ist, dann wirkt das abgetrennte N-Leiter-Stück zusammen mit dem daneben liegenden, unter Wechselspannung stehenden L-Leiter wie ein Kondensator. Mit einem hochohmigen Multimeter misst man dann sowohl zwischen PE und N als auch zwischen L und N irgendwas in Richtung 100 Ohm. Das Berühren des abgetrennten N-Leiters kann dann schon zwiebeln, muß nicht, kann aber gefährlich sein. Das hängt davon ab, wie lang das Kabel hinter dem Schalter noch ist.

Na ja, das kann jeder schalten, wie er das haben will, hauptsache, er schrumpft dann irgendwann beim Gebrauch selbst und nicht die Schwiegermutter. Hab in meinem Leben schon den tollsten Elektromurks gesehen, mich hat nur die Erklärung etwas überrascht.

Also ich weiß das man die Fassung nicht anfassen soll,aber wegen einer Glühbirne wechseln denke ich ziehen nicht alle Leute den Stecker,und wenn eine Hausfrau eine Glühbirne bei einer Lampe mit Eurostecker wechselt,dann mit dem Finger auf das Fassungsgewinde kommt schauts böse aus…es sei denn wie du schon geschrieben hast,die Lampe trennt die Spannung mittels zweipoliger Abschaltung.Ich meine aber das es bestimmt auch viele Verbraucher gubt die nur einpolig abschalten…

Nöö.Da haste volkommen Recht. Dat kann eine Hausfrau alleene nicht mache net. Da komme noch 4 Nachbarn dazu, sie stellt sich mit dem Bernchen in der Hand uff den Tisch und die Nachbarn drehen dann den Tish rum. Dat nennt sich von der Erde isoliert.

Wenn ich Zeit habe,lach ich sogar darüber…

Nein, eben nicht. Das ist auch der Grund, warum manche Led-Leuchtmittel blitzen, wenn abgeschaltet. Da reicht fann diese winzige Kapazität aus, um die im Leuchtmittel verbauten Kondensatoren zu laden.
Bei vielen Schaltern sind die Kontaktplättchen nun mal nicht sehr weit auseinander.

Ja, man kann sich bei ausgeschalter Leuchte, die an der Steckdose hängt, nen tödluchen Schlag holen.

Die meisten Tisch- oder Stehleuchten haben einpolige Schalter. Bei den deutschen Steckdosen kan man den Stecker auf 2 Arten reinstecken. Daher ist keine genaue Zuordung von N und L möglich. Somit hat man bei solchen nicht festinstallierten Geräten das Problem, dass man nicht sicher sein kann, was geschaltet wird - bei 1poligen Schaltern.

Quatsch!
Beim Schalter ist der Kontaktabstand so groß dass die Kapazität im pF Bereichliegt und keine Rolle spielt. Den größeren Ausschlag gibt da die Kapazität der Einzeladern zueinander in einem Kabel.

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