Hallo!
Was ist hiervon zu halten?
http://images.zeit.de/text/2003/21/Koran
Besonders interessant, dass es sich bei den berühmten immer wieder neu „hergerichteten“ Jungfrauen um Weintrauben handeln soll…
Gruß,
Eva
Hallo!
Was ist hiervon zu halten?
http://images.zeit.de/text/2003/21/Koran
Besonders interessant, dass es sich bei den berühmten immer wieder neu „hergerichteten“ Jungfrauen um Weintrauben handeln soll…
Gruß,
Eva
Nö
Was ist hiervon zu halten?
http://images.zeit.de/text/2003/21/Koran
Hallo Eva,
das Thema hatten wir hier schon einmal, stöber mal im Archiv. Jedenfalls ist es mittlerweile eine „olle Kamelle“. Schon damals zeichnete sich ab, dass der Versuch, dem Korantext mithilfe des Syro-Aramäischen bahnbrechend-ungewöhnliche Bedeutungen zu entlocken, ein hoffnungsloses Unterfangen ist. Eine zeitlang griffen einige Medien das Thema begierig auf, doch letztendlich haben sich die teils abstrusen Kunststücke mit der „Revokalsierung“ des koranischen Konsonantengerippes wissenschaftlich nicht durchsetzen können.
Empfehlenswerte Lektüre:
http://www.islamic-awareness.org/Quran/Text/Mss/vowe…
http://www.islamic-awareness.org/Quran/Text/luxrevie…
http://www.islamic-awareness.org/Quran/Text/luxrevie…
Schöne Grüße,
Mohamed.
Hallo, Ralf!
um Dir die Archivsuche abzunehmen:
/t/jungfrauen-islam/3436371
Das weiß ich sehr zu schätzen, danke
Dies ist ja ein Brett für Religions_wissenschaften_, nicht für Polemik oder Glaubenskrieg - das möchte ich vorweg schicken, um nicht dergleichen auszulösen.
Wenn nun keine Weintrauben , möchte ich wissen, was es mit der Symbolik? dieser Jungfrauen auf sich hat (die „Jungfrau“ Maria soll, meine ich gelesen zu haben, auch ein Interpretationsfehler sein und es hieß eigentlich nur „junge Frau“). Die Vorstellung realer Jungfrauenscharen, die im Himmel ihrer Verwendung harren, widersteht mir.
Danke im voraus für Erleuchtung
Gruß,
Eva
P.S. Als Übersetzerin weiß ich genau, was man mit Worten und Syntax anrichten kann - gewollt und ungewollt. Deshalb stehe ich Neuinterpretationen der Übersetzungen von Überstzungen von Übersetzungen immer skeptisch gegenüber…
dieser Jungfrauen auf sich hat (die „Jungfrau“
Maria soll, meine ich gelesen zu haben, auch ein
Interpretationsfehler sein und es hieß eigentlich nur „junge
Frau“).
Kleine Korrektur: Es geht hier um den Bezug zu den Propheten im AT, welche ja angeblich Jesus vorhergesagt haben sollen. Hierbei wird dann auch Jesaja 7,14 als Beleg herangezogen und in Verbindung zur Jungfrau Maria gebracht. Das Problem hierbei ist nur, dass in Jesaja eben nicht von einer Jungfrau sondern einer jungen Frau die Rede ist. In wie weit nun Maria Jungfrau bei der Geburt war, überlasse ich dann den Christen, aber in jüdischen Quellen steht von soetwas nichts.
Gruss,
Eli
Wenn nun keine Weintrauben
, möchte ich wissen, was es mit
der Symbolik? dieser Jungfrauen auf sich hat
Hallo Eva,
das sei der Interpretation jedes Einzelnen überlassen, wäre eine mögliche Antwort. Es muss auch nicht alles nur symbolisch gesehen werden.
Übrigens steht auch in der klassischen Lesart des Koran etwas von Trauben im Paradies, aber mit ihrem richtigen Namen.
Schöne Grüße,
Mohamed.
Hallo Mohammed!
Es muss auch nicht alles nur symbolisch
gesehen werden.
Da beginnt das Problem. Die alten Germanen hatten statt Jungfrauen ihren „nie endenden Schweinebraten“. Nix für Vegetarier, Walhalla
))))
Lassen wir’s damit gut sein.
beste Grüße,
Eva
Hallo Mohammed,
Danke und * für die Links, die das Thema Luxenberg wirklich erschöpfend (jedenfalls von der kritischen Seite her) behandeln.
Dazu eine Anschlußfrage, da ja das unvermeidliche Thema der als Belohnung in Aussicht gestellten Jungfrauen wieder berührt ist. Ich hatte ja in dem Thread vor zwei Jahren darauf verwiesen, dass die Quelle dafür jedenfalls nicht der Q’ran ist. Einen einzigen Beleg hatte ich damals im Tafsir Ibn Kathir gefunden (der freilich von ‚72 Ehefrauen‘ und auch nicht speziell von ‚Märtyrern‘ spricht) und Omar Abo-Namous wollte nach weiteren Quellen Ausschau halten, ist wohl aber nicht fündig geworden. Ist Dir evt. eine weitere Quelle bekannt?
Jedenfalls scheint diese ganze Geschichte mit der Belohnung von Märtyrern mit Dutzenden von Jungfrauen allenfalls auf einer äußerst obskuren Überlieferung zu beruhen … Was allerdings die Frage aufwirft, wie man jungen Männern, die sich selbst als eifrige Muslime und Koranstudenten verstehen, so etwas unterjubeln kann. Da scheint es mit dem Koranstudium (von eigenständigem Denken ganz zu schweigen) doch nicht allzu weit her zu sein.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hallo Eva,
nach moslemischer Auffassung ist der Koran, weil er in arabischer Sprache geoffenbart wurde, auch nur in Arabisch die authentische Offenbarung Allahs. Jede Übersetzung ist deswegen eigentlich unmöglich. Und schon gar nicht kann eine solche Übersetzung irgendwelche Autorität in Diskussionen oder Auseinandersetzungen beanspruchen.
Ich erinnere mich an Veranstaltungen in der Studentengemeinde - unser Freund Mohammed wurde gebeten, einige fragliche Stellen aus dem Koran zu übersetzen. Es war unmöglich, ihn zu einer wörtlichen Übersetzung zu bewegen, er ließ sofort immer hören: Mohammed (in diesem Falle der Prophet) meint…
Dies unterscheidet den Islam fundamental vom Christentum. Da ist die Bibel nachgerade darauf angelegt. übersetzt zu werden, auch wenn man in Streitfragen immer auf den Urtext zurückgreift.
Gruß - Rolf
72
Hallo Ralf,
es gibt mehrere solcher Hadithe, sowohl mit schwachen als auch mit stärkeren Überliefererketten, unter anderem in der Sammlung von Ahmad b. Hanbal. Ich persönlich denke aber nicht, dass die paradiesischen Jungfrauen die Hauptmotivation der Selbsttötungsattentäter sind - erstens weil man nach manchen Überlieferungen auch als Nicht-Märtyrer u.U. diese paradiesischen Ehen schließen können wird, zweitens weil dem Märtyrer viel mehr Dinge als das in Aussicht gestellt werden (z.B. dass er für 70 Verwandte am Jüngsten Tag Fürsprache einlegen darf), und drittens weil man nicht vergessen darf, dass persönliche Erlebnisse von Entwürdigung, Gewalt, Krieg und Unrecht einen Menschen so um den Verstand bringen können, dass es keiner besonderen Anlockung bedarf, damit er sich zur Verfügung stellt. Das ist natürlich keine Entschuldigung, soll aber ausdrücken, dass die paradiesischen Jungfrauen eher eine sehr, sehr untergeordnete Rolle in dem Ganzen spielen. Die allermeisten Muslime bekommen von den „72 Jungfrauen“ übrigens wie Du erstmals aus den westlichen Medien etwas mit.
Wenn Du arabisch kannst, dann gibt mal in http://www.dorar.net/hadith.php ثنتين وسبعين mit der Option جملة مطابقة ein.
Schöne Grüße,
Mohamed.
Hallo Mohamed,
Danke für die kompetente Auskunft.
Ich persönlich denke aber nicht,
dass die paradiesischen Jungfrauen die Hauptmotivation der
Selbsttötungsattentäter sind
Das denke ich auch nicht - es steht bei Darstellungen in manchen westlichen Medien (nicht unbedingt den seriösesten) lediglich immer wieder pars pro toto für die religiöse Rechtfertigung rücksichtsloser Gewaltanwendung im Islam, weil es deren Absurdität so schön plakativ illustriert. Dass dies in dieser mehr oder weniger bewussten Verengung eine verzerrte Darstellung und somit Diffamierung des Islam bedeutet, darin sind wir sicher einer Meinung. Aber wohl auch darin, dass Imame, die Selbstmordattentätern religiöse Rechtfertigungen für ihre Absichten liefern, im Grunde dasselbe tun.
Ein derartiger Missbrauch von Religion ist generell sicher kein spezifisch islamisches Problem - aktuell allerdings schon. Persönlich denke ich auch, dass ‚der Islam‘ (soweit man davon verallgemeinernd sprechen kann) hier (in der Gewaltfrage) gegenüber beispielsweise dem Christentum ein gewisses Modernisierungsdefizit hat und der grundsätzliche Widerstand gegen eine historisch-kritische Aufarbeitung und Bewertung des Q’ran-Textes und der Überlieferungstradition (durch Muslime!) die Lösung dieses Problems behindert.
Freundliche Grüße,
Ralf
P.S.: Arabisch beherrsche ich leider nicht - nicht einmal in Grundzügen.
Hallo, Rolf!
Stellen aus dem Koran zu übersetzen. Es war unmöglich, ihn zu
einer wörtlichen Übersetzung zu bewegen, er ließ sofort immer
hören: Mohammed (in diesem Falle der Prophet) meint…
Da beginnt das Problem. Er kann nicht wissen, was der Prophet gemeint hat. Schon da beginnt das Interpretieren. Ja, ja, „das ist ein weites Feld“…)) Ich würde mich gern darüber auslassen, aber ich habe momentan einfach keine Zeit. Außerdem entsteht, genau wie in der Frage der 72 Jungfrauen, wahrscheinlich nur eine vollkommen fruchtlose Endlosdiskussion, zumal mir der wissenschaftliche Unterbau fehlt *g*.
Grüße,
Eva